Diese Prüfung fand ich etwas komisch, aber ich gehe mal davon aus, dass es normalerweise nicht nur die 10-minütige Befragung ist, die eine Beförderung entscheidet, sondern auch all die Zeugnisse, die mitgebracht wurden, bzw. die Prüfung normalerweise länger dauert?
Ja, normalerweise ist das so.
Warum ist es für Hornblower so schlimm, wenn er in ein paar Monaten wiederholen müsste? Weil ein Durchfallen schlecht für die Karriere aussieht, oder weil diese Zeit verloren ist?
Weil die Zeit verloren ist. Wenn er erst ein halbes Jahr später wieder irgendwo zur Prüfung antreten kann, wo glücklicherweise mal genug Kapitäne zusammentreffen, dann haben viele andere Fähnriche bis dahin Gelegenheit, ihre Prüfung vor ihm zu bestehen, d. h. ihr Leutnantspatent ist dann älter. Und auf größeren Schiffen, die mit mehreren Leutnants fahren, entscheidet das Alter des Leutnantspatents über die Rangfolge unter diesen. Der mit dem ältesten Patent ist Erster Offizier, danach folgen die Übrigen in Reihenfolge ihres Patentdatums. Und es bedeutet eben auch, daß sich alle weiteren möglichen Karriereschritte verschieben. Außerdem kommen noch zwei Punkte dazu: Je länger gedient ein Leutnant ist, desto wahrscheinlicher ist es, daß er dem Herumhängen an Land bei Halbsold entgehen kann, wenn bei Kriegsende die Navy verkleinert wird. Und ganz abgesehen davon ist mit der offiziellen Beförderung natürlich auch eine Gehaltserhöhung verbunden
Und komisch finde ich, dass ich, immer wieder, wenn die Leute sich andere Schiffe in der Ferne betrachten und dafür ein Glas nehmen, ich sie plötzlich mit einem Rotweinglas in der Hand da stehen sehe.
Prost! Aber an die Ferngläser gewöhnst Du Dich bestimmt auch noch.