Das Shakespeare-Projekt

Es gibt 696 Antworten in diesem Thema, welches 107.974 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • Da kann man nur hoffen, dass es diesen bescheuerten Intendanten zu denken gibt, dass sie vielleicht auf dem völlig falschen Gleis fahren. Das ist für mich der Grund, warum ich schon lange nicht mehr ins Theater gehe. :grmpf:

  • Ich bin nicht ganz auf dem Laufenden, aber ich glaube, der Herr inszeniert nicht alles bei uns. Es gab auch schon sehr gute Umsetzungen von klassischen Dramen.

  • Ähnliches ist mir gestern auch bei Emilia Galotti von Lessing passiert, aber es gab keine Pause... eigentlich wollte ich mit neuem Intendant auch Othello im Leipziger Schauspielhaus sehen, aber nach gestriger Erfahrung überlege ich es mir noch.
    Wann kommt endlich der Trend Klassiker wieder klassisch zu spielen...


    Viele Grüße
    schokotimmi

  • In meinem Fall war ich durch die Kritiken vorgewarnt, aber ich habe ein Abo, daher wäre ich auf jeden Fall hingegangen. Ich dachte halt, die Kritiker übertreiben, aber sie waren eher noch zurückhaltend. schokotimmi, wenn die American Drama Group mal in deiner Nähe ein Shakespeare-Stück aufführt, solltest du dir das nicht entgehen lassen. Die sind wirklich gut!


    Edit: Hier ist der Kalender der ADG. Die Stücke sind alphabetisch aufgelistet.

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()

  • Das ist ja wirklich schade, Doris! Ich mag es auch nicht, wenn Stücke zu modern inszeniert werden. Kommenden Freitag gehe ich mit meinen Eltern hier in München in "Der Sturm" von Shakespeare und bin schon gespannt, wie das wird.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Danke für den Tipp, Doris. Ich habe mal geschaut, im nächsten Frühjahr steht "The Wave" auf dem Programm - nicht Shakespeare aber trotzdem interessant. Im angegebenen Theater steht von dem Gastspiel leider noch nichts. Bekommt man die Karten auf der Homepage, oder im angegebenen Theater?


    Grüße
    schokotimmi

  • Doris:
    War das [url=http://www.google.se/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&ved=0CCcQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.br.de%2Fnachrichten%2Fniederbayern%2Flandestheater-niederbayern-macbeth-102.html&ei=zrxjUqCGJ6aa4wTo6oHoBw&usg=AFQjCNEuAxgQJNR4Kg-Lms9dlNKKhmX3HQ&bvm=bv.54934254,d.bGE]jene Inszenierung[/url]?

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Wann kommt endlich der Trend Klassiker wieder klassisch zu spielen...


    Das Problem dürfte sein, dass klassisch gespielte Klassiker den meisten Jugendlichen zu langweilig sind. Ich befürchte, dass die Theater versuchen, auch andere Zielgruppen zu erreichen.

  • Das Problem dürfte sein, dass klassisch gespielte Klassiker den meisten Jugendlichen zu langweilig sind. Ich befürchte, dass die Theater versuchen, auch andere Zielgruppen zu erreichen.


    Nun ja, ich gehe ja nicht so oft, aber das Publikum war in den Vorstellungen ziemlich gemischt mit Tendenz Ü30 oder eher Ü40. Also die Jugend kommt ja auch da nicht...warum nicht mal klassische Klassiker.


    Hmm,....


    Grüße
    schokotimmi

  • Ich würde auch lieber klassische Theaterstücke ansehen, da die Neuinszenierungen mich nicht überzeugen können bzw. bisher nicht konnten. Aber das ist die einzige Erklärung, die mir einfallen würde.

  • Nun ja, ich gehe ja nicht so oft, aber das Publikum war in den Vorstellungen ziemlich gemischt mit Tendenz Ü30 oder eher Ü40. Also die Jugend kommt ja auch da nicht...warum nicht mal klassische Klassiker.


    Ich kann da jetzt nur für Shakespeare sprechen, aber ich denke, das gilt für viele Klassiker: Ich kenne einige Regisseure, die der Meinung sind, dass man es ganz originalgetreu nicht mehr aufführen kann. Im Falle von Shakespeare müssten dann z. B. alle Rollen von Männern übernommen werden und man kann sogar soweit gehen, nur bei Tageslicht zu spielen. Einige denken sich dann eben, dass sie es ja gleich modernisieren können, statt den Versuch zu wagen und es am Ende doch nicht "klassisch" gespielt zu haben. Es wird auch oft damit argumentiert, dass beispielsweise Shakespeares Römer in Tragödien wie Julius Caesar nur verkappte Elisabethaner sind. Eine Inszenierung, die Shakespeares Werke "modernisiert" gilt oft also sogar als "originalgetreuer".


    Ich selbst bin (auch z. T. aus oben genannten Gründen) Fan von modernen Inszenierungen, weil ich finde, dass da häufig mehr aus dem Stoff herausgeholt wird. Ich lehne mich da jetzt seeehr weit aus dem Fenster, aber ich glaube auch, dass Shakespeare das gefallen hätte. Ich kann aber auch verstehen, dass viele - vor allem wenn sie ein Stück das erste Mal sehen - eine klassischere Variante bevorzugen. Ob man mit moderneren Inszenierungen mehr junge Leute ins Theater lockt, wage ich zu bezweifeln. Das geht eher über Prominente (Hier beispielsweise ein Artikel über Judi Dench, die die Rolle in James Bond hauptsächlich deshalb angenommen hat, um dadurch junge Leute ins Theater zu locken). Oder über Theaterevents, wie das Globe Theatre in London, wo unglaublich viele junge Leute reingehen, einfach weil das Theater da weniger verstaubt ist, denke ich... selbst wenn die Inszenierung klassisch ist.

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Hallo,


    nun gut, Shakespeare Originalgetreu zu spielen wäre sicher auch interessant, wobei ich klassisch nicht originalgetreu gleich setze. Wenn ich klassisch sage, meine ich dem Geiste der Zeit entsprechend, mit passenden Kostümen und Bühnenbild, ohne diese sexistischen Anzüglichkeiten, ohne diese Nacktszenen die man im Text mit keiner Silbe erkennt. Vielleicht bin ich bieder in der Beziehung oder konserativ oder keine Ahnung wie man das nennt, aber so was würde ich gern mal sehen - Sex sells bei mir eben nicht...
    aber ich probier es immer wieder, ganz darauf verzichten kann ich eben nicht.


    Grüße
    schokotimmi


  • Da fällt mir noch ein Othello hat einen anderen Regisseur im Schauspielhaus, vielleicht teste ich es doch noch mal...


    Grüße
    schokotimmi


    Vielleicht gefällt es dir ja!


  • Doris:
    War das [url=http://www.google.se/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&ved=0CCcQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.br.de%2Fnachrichten%2Fniederbayern%2Flandestheater-niederbayern-macbeth-102.html&ei=zrxjUqCGJ6aa4wTo6oHoBw&usg=AFQjCNEuAxgQJNR4Kg-Lms9dlNKKhmX3HQ&bvm=bv.54934254,d.bGE]jene Inszenierung[/url]?


    Genau die. Je mehr ich darüber lese, desto erleichterter bin ich, in der Pause gegangen zu sein. In diesem Artikel (leider voller Werbeclips) gibt es mehr Details über die Aufführung.


    Ich weiß nicht, ob man mit dieser Art von Theater junge Menschen anlocken kann. Ich gehe regelmäßig, aber junge Leute sehe ich nicht so häufig. Es kommt schon mal vor, dass ganze Schulklassen da sind, aber die sehen dann eher Klassiker. Wahrscheinlich, weil sie das entsprechende Stück gerade in der Schule bearbeiten und nicht, weil sie gerne ins Theater gehen. Natürlich muss man Zugeständnisse machen an Jüngere, aber bei "Macbeth" hatte ich das Gefühl, der Regisseur wollte sich mal so richtig austoben. Was ist es wert, mit negativen Schlagzeilen von sich reden zu machen? Bei der Aufführung letztes Jahr in der Burg Trausnitz mit der ADG, von der ich weiter vorne schrieb, lief vor dem Beginn des Stückes ein betrunkener Mann durch die Stuhlreihen, der die Leute anlallte und schließlich vom einem der Bühnenarbeiter verscheucht wurde. Nachher stellte sich heraus, dass er der Hauptdarsteller des Stückes war, in dem er einen Betrunkenen spielte. Das ist ein Effekt, der gerne im Kopf hängen bleibt, weil er Spaß macht.


    Mir kam "Macbeth" vor wie "Feuchtgebiete" von Charlotte Roche (das ich nicht kenne), weil hier auch stark mit dem Ekelfaktor gespielt wurde. Einer der Darsteller sagte sogar während des Stückes: "Sie sind hier in einer Bartl-Aufführung, da müssen Sie mit allen Flüssigkeiten rechnen." Und es kam auch so ziemlich alles, was ein Mensch von sich geben kann. Na ja.



    schokotimmi
    Die Karten bekommst du über das jeweilige Theater. Viel Spaß bei was auch immer!

  • Vor allem frag ich mich auch ob man die, die sich vielleicht für das Theather interessieren damit auch wirklich begeistern würde. Nur weil man zum Jüngeren Publikum gehört, heißt das ja nicht automatisch das man nackte Menschen auf der Bühne sehen möchte - warum zum Beispiel ein einer Was ihr wollt- Aufführung vor 10 Jahren (ich glaub so lang ist es her, bin mir nicht mehr ganz sicher ) in Stuttgart die Schauspieler die meiste Zeit nackt waren, erschließt sich mir bis heute nicht *gg* Meine Mutter und ich sind damals einfach gegangen, es gab nämlich keine Pause. Auf der treppe haben wir dann noch eine andere Frau getroffen die es auch furchtbar fand. Meine Mama ist bis heute der Überzeugung das andere auch gerne gegangen wären, es sich aber nicht getraut haben.


    Natürlich ist Macbeth nicht gerade leichte Kost, aber man kann es ja auch übertreiben. Eigentlich schade das manche Intendanten glauben nur mit den Mitteln von Bildzeitungsthematiken überhaupt noch ein Publikum zu erreichen...

  • Schon alleine dieses Photo verursacht bei mir Gänsehaut und Brechgefühl der übelsten Sorte. Das alleine reicht schon, dass ich erst gar nicht den Versuch wagen würde. Wenn sich die Intendanten wirklich nur noch auf diese Weise um Aufmerksamkeit heischen, dann habe ich das Gefühl, dass ihre beruflichen Defizite vielleicht nicht am Publikum ausgelassen werden sollten.
    Ich denke auch, dass die meisten nicht gehen, weil sie Angst haben als unmodern oder als Banausen dazustehen.

  • Hallo Zusammen,


    für mich hat diese Inszenierung zum Stück "Macbeth" gepasst und mir hat diese auch so gut gefallen, dass ich das Stück bereits zweimal gesehen habe, weil es mich so beeindruckt und gefesselt hat.


    Ebenso wie ich kenne ich auch mehrere, für die diese Inszenierung gepasst hat, denen es gefallen hat und die ebenfalls nochmal gehen wollen oder würden.


    Das man geht wie Doris und es die entsprechenden Bilder auslöst kann ich allerdings auch verstehen. Es ist ein stark polarisierendes Stück, es gibt nur positiv und negativ - ein bisschen geht nicht.


    Zielgruppe für diese Inszenierung - ich denke es gibt keine bestimmte Altersgruppe für die es inszeniert wurde.


    Doris das mit dem Hinweis auf Bartl ist denke ich auf eine auf eine sehr umstrittene Inszenierung von ihm.


    Liebe Grüße von Babsi

    Liebe Grüße von Babsi

  • Hallo Babsi, ich hatte mir schon gedacht, dass es dir gefällt. Wir hatten letztens ja nur kurz darüber gesprochen, aber du hattest dich eher neutral geäußert. Aber du kennst ja meine Meinung über so blutige Mittel. Meine sonstigen Platznachbarn sind übrigens gar nicht erst hingegangen. Das sind allerdings schon ältere Herrschaften, die mögen das Gemetzel auf der Bühne auch nicht.


    Na, wir werden auch wieder anderes sehen.

  • Am 26. April jährt sich zum 450. Mal der Geburtstag von William Shakespeare. Es gibt jede Menge Berichte dazu, und hier ist eine Seite, auf der es vieles über Shakespeare und seine Werke nachzulesen gibt.


    Ich mache schon mal eine Flasche auf und stoße an auf den alten William :trinken: