Thomas Finn - Weißer Schrecken

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 7.205 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.


  • Vielleicht lese ich zu viele mystische Romane so dass ich diese kleinen Anspielungen nicht als echte Mystik empfunden habe. :breitgrins:


    Das wird es sein, Jaqui. Denn bei mir hat es sich genau umgekehrt dargestellt. Sehr wahrscheinlich, da ich sonst stets versuche Fantasy und Mystik aus dem Weg zu gehen. :breitgrins:



    Den Epilog fand ich besonders gut gelungen :winken:


    Und genau aus oben beschriebenen Punkt, war für mich der Prolog eben jenes, was bei mir in diesem Punkt am wenigsten punkten konnte. :zwinker:
    Herrlich, wenn die Geschmäckle so krass gegensätzlich sind. :breitgrins:


    Zum Thema mystische Szenen: Ich fand ja...

    :Kreuz:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Echt? Den fand ich voll witzig und überhaupt nicht gruselig :breitgrins:


    Siehste. :breitgrins: Hier sind unsere Wahrnehmungen sehr unterschiedlich.
    Dies liegt sicher daran, dass du sehr oft Fantasy und ich sehr viele Psychopathen-Serienkiller-Thriller lese. :zwinker:
    Also generalisieren kann man das jetzt sicher auch nicht, aber ich denke auf uns beide passt das schon.

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi


  • Dies liegt sicher daran, dass du sehr oft Fantasy und ich sehr viele Psychopathen-Serienkiller-Thriller lese. :zwinker:


    Stimmt, wobei ich in letzter Zeit vermehrt zu Krimis und Thriller greife und diese beiden Genres beginnen mir zu gefallen :breitgrins:

  • Stimmt, wobei ich in letzter Zeit vermehrt zu Krimis und Thriller greife und diese beiden Genres beginnen mir zu gefallen :breitgrins:


    Du meinst, ich sollte dann dafür im Gegenzug auch mal mehr Fantasy probieren? :breitgrins:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Also ich lese sehr viel Fantasy UND sehr viele Krimis und Thriller und ich fand die Geschichte sehr, sehr mystisch. Und nun? :breitgrins:


    Es ist wirklich interessant, wie unterschiedlich das Buch wirken kann. Ich denke immer noch oft daran zurück und gerade wenn es dunkel wird oder immer, wenn es schneite, dann empfand ich oft oft wieder diese besondere unheimliche Atmosphäre, die ich beim Lesen damals gespürt habe.


  • Also ich lese sehr viel Fantasy UND sehr viele Krimis und Thriller und ich fand die Geschichte sehr, sehr mystisch. Und nun? :breitgrins:


    :breitgrins:




    Es ist wirklich interessant, wie unterschiedlich das Buch wirken kann. Ich denke immer noch oft daran zurück und gerade wenn es dunkel wird oder immer, wenn es schneite, dann empfand ich oft oft wieder diese besondere unheimliche Atmosphäre, die ich beim Lesen damals gespürt habe.


    Ja, so geht es mir auch ein bisschen. Gerade durch die winterliche Atmosphäre hallt so manch schauriges Gefühl noch ein wenig nach.
    Da wäre es ja glatt interessant zu wissen, wie es Leser empfinden, die dieses Buch im Hochsommer lesen. Obwohl, diese hätten die weihnachtliche Nikolauszeit ja dann noch vor sich. Das kommt dann sicher auch nicht schlecht. :breitgrins:

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  • apassionata: Ja, ein wenig mehr Fantasy hat noch niemanden geschadet :breitgrins:


    Eines kann ich aber sagen, es war definitv nicht mein letzter Finn, denn auch wenn ich einiges am Buch nicht so toll fand, so war ich von den Ideen des Autors dennoch begeistert.


    Katrin


  • Eines kann ich aber sagen, es war definitv nicht mein letzter Finn, denn auch wenn ich einiges am Buch nicht so toll fand, so war ich von den Ideen des Autors dennoch begeistert.


    Da kommt es dir ja sicher sehr entgegen, dass Thomas Finn in der Regel sowieso viel mehr Fantasy schreibt. :zwinker:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • Ich habe "Weißer Schrecken" vor kurzem gelesen und war absolut begeistert! :klatschen:


    Die Idee fand ich toll und auch interessant. Ich hab' bezüglich der "Geschichte" des Nikolaus und der Perchten (die's ja auch bei uns gibt) viele neue Details erfahren, die ich vorher noch nicht gekannt habe.


    Auch der Schreibstil konnte mich begeistern. Anfangs musste ich mich zwar ein paar Seiten lang einlesen, aber dann flutschte das Buch nur so dahin und ich konnte es kaum erwarten zu erfahren, wie es weitergeht.
    Auch die Charaktere und den Aufbau der Geschichte fand ich sehr gelungen. Stellt man sich anfangs noch Fragen, wie die erwachsene Version der Kinder so geworden ist, werden diese im Laufe des Buches beantwortet. Überhaupt Niklas fand ich sehr gelungen - wenn auch gruselig (wenn man da an den Prolog zurück denkt...)!


    Und das Wort "gruselig" finde ich sowieso passend! Ich fand's wirklich spannend, hatte an manchen Stellen sogar Gänsehaut und las mit weit aufgerissenen Augen. Obwohl in Summe nicht sehr viel Grauenvolles passiert (im Vergleich zu einem Stephen King z.B.) finde ich doch, dass die Atmosphäre, die sich da Seite um Seite aufbaut, etwas Furchterregendes und Schauriges hatte.


    Das Ende hatte ich so nicht erwartet (auch, wenn sich zumindest eine meiner Vermutungen bestätigt hat, nämlich wer da der böse Gegenspieler der Kinder war), fand es aber nicht schlecht, obwohl ich trotzdem nicht ganz zufrieden damit war. Aber darüber kann ich locker hinwegsehen, da ich die Geschichte bis dorthin wirklich sehr gelungen fand.


    Was mich allerdings wirklich gestört hat - was auch schon Jaqui erwähnte - waren die vielen, vielen Rechtschreibfehler und die Namensverwechslungen! Furchtbar! :grmpf: Oder auch: kennt ihr Dog Martens? Ich nämlich nicht. Mir sind nur Dr. Martens oder eben Doc Martens bekannt. :zwinker:


    Diese Fehler ignorierend, vergebe ich gerne: 5ratten

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys


  • Obwohl in Summe nicht sehr viel Grauenvolles passiert (im Vergleich zu einem Stephen King z.B.) finde ich doch, dass die Atmosphäre, die sich da Seite um Seite aufbaut, etwas Furchterregendes und Schauriges hatte.


    Ja, die Atmosphäre war richtig schön unheimlich und besonders gut spürbar, finde ich. Und vor allem blieb sie bei mir lange hängen. Ich habe das Buch ja in der Leserunde um Nikolaus 2010 herum gelesen und empfinde die Stimmung immer noch, wenn ich nur auf das Buch im Regal schaue. Und letztes Jahr an Nikolaus kam mir sofort die Geschichte wieder von alleine in den Sinn. Also muss mich das Buch ziemlich beeindruckt haben. :smile:

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    Das ist wirklich ein perfektes Buch für die Monatsrunde. Es spielt im Dezember 1994, es ist knackekalt in Perchtal bei Berchtesgaden, der See ist zugefroren, und zusätzlich schwebt schon ein Hauch des Unheimlichen über den Geschehnissen.


    Andreas, die Hauptfigur, ist fünfzehn und hat alles, was er sich wünschen kann. Materiell zumindest. Denn seine Mutter hat vor einigen Jahren Selbstmord begangen und sein Vater ist ständig auf Reisen. Immerhin hat er seine beiden Kumpels Robert (ein Punk mit alkoholkranker, alleinerziehender Mutter) und Niklas (ein dicklicher Nerd, der von seinen Eltern, die eine Bäckerei besitzen, dauernd mit Kuchen vollgestopft wird und dessen Mutter psychische Probleme zu haben scheint). Mit den beiden wird er in der Nikolausnacht auch zum Krampuslauf gehen, ein alter Brauch, bei dem Jugendliche in unheimlichen Fellkostümen draußen herumziehen und den Leuten Angst einjagen.


    Verliebt ist er auch, in Elke aus seiner Klasse. Elkes Eltern dürfen das jedoch nicht erfahren - sie sind fanatisch religiös und wachen eifersüchtig über die Tugend ihrer Zwillingstöchter Elke und Miriam. (Die Eltern finde ich ein bisschen überzeichnt momentan, aber vielleicht gibt es solche Glaubensspinner ja auch hierzulande und nicht bloß in den USA :breitgrins: )


    Kurz bevor die drei Jungs zum Krampuslauf aufbrechen, erlebt jeder von ihnen einen unheimlichen Moment - eine Todesdrohung, ein Gegenstand, der unmöglicherweise wieder auftaucht, und ähnliches. Und dann geraten sie auch noch mit ihren Erzfeinden aneinander, drei dämlichen Schlägertypen, die ebenfalls beim Lauf mitmachen wollen. Pech, dass der Lehrer, der den Lauf organisiert, das mitbekommt und nun zur Strafe entschieden hat, dass nur eine der kleinen Jungscliquen in die Gruselkostüme schlüpfen darf: diejenige, die ein spontanes Eishockeymatch auf dem gefrorenen See gewinnt.


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Ein paar Dialoge empfand ich als etwas aufgesetzt, und dass dauernd das Wort "Engel" fällt, und sei es nur als Kosename, nervt ein bisschen, auch wenn ich nach einem etwas verstörenden Prolog ahne, dass die Flügelwesen noch eine wichtige Rolle spielen werden. Aber ansonsten gefällt mir das Buch gut und liest sich fast von selbst. Ein besonderer Bonus für mich Kind der 90er sind natürlich die vielen Verweise auf damals. Andreas und seine Freunde scheinen auch noch mein Jahrgang zu sein ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Oha, bei dem Eishockeyspiel geht es ordentlich zur Sache. Zunächst bei einigen Rempeleien auf dem Eis, die aber schnell vergessen sind, als Elke unter dem Eis eine Tote entdeckt. Ein junges Mädchen, das genauso aussieht wie sie und Miriam! :entsetzt:


    Nach einem ziemlich unheimlichen Abstecher in die Leichenhalle, wo Andreas und Robert die inzwischen aus dem Eis befreite Tote genauer ansehen wollen, stellen sich auch einige schier unglaubliche Fakten heraus, die alle fünf - die Zwillinge und die drei Jungs - nicht nur erschrecken und erschüttern, sondern auch ganz persönlich betreffen. (Mehr will ich hier gar nicht verraten.)


    Ich bin äußerst gespannt, was es damit auf sich hat. Jetzt hat mich Finn endgültig gepackt.


    Sprachlich muss ich allerdings gelegentlich ein Auge zudrücken, das holpert manchmal. Und die "weibliche Mädchenleiche" ist schon ein wenig peinlich :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Inzwischen spielt auch die Natur verrückt, da scheinen irgendwelche fiesen Mächte am Werk zu sein. Und die "Erzfeinde" der Jungs haben offenbar ebenfalls die Finger im Spiel. Andreas und Robert schleichen gerade draußen herum und versuchen, deren Spuren nachzugehen. Ich schätze, es ist eine ziemlich blöde Idee, in einen Brunnenschacht zu steigen ... hoffentlich kommen die da heil wieder raus.


    Mehr will ich nicht verraten und weiß nicht, ob ich vor Abschluss des Buches überhaupt noch weiter kommentiere, weil ich nicht spoilern möchte.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Andreas Meyenberg kehrt im Dezember 2010 widerstrebend in sein Heimatdorf Perchtal am Alpenrand zurück. Er ist inzwischen Kinderarzt und für Ärzte ohne Grenzen häufig im Auslandseinsatz, doch das, was 16 Jahre zuvor in Perchtal geschehen ist, erfordert jetzt seine Anwesenheit in dem Dorf, in das er eigentlich nie zurückkommen wollte.


    1994 ist Andreas fünfzehn und freut sich wie Bolle darauf, gemeinsam mit seinen besten Kumpels Robert und Niklas am traditionellen Krampuslauf teilnehmen zu dürfen. Aber kurz vor dem großen Ereignis erschüttert ein grausiger Fund das kleine Dörfchen: Elke, Andreas' heimlicher Schwarm, entdeckt unter dem Eis eines zugefrorenen Sees eine Mädchenleiche - und das ist noch nicht alles. Das tote Mädchen sieht nämlich haargenauso aus wie Elke und ihre Zwillingsschwester!


    Die drei Jungs und vor allem die Zwillinge fragen sich, wie das sein kann, und fangen an, Nachforschungen anzustellen, mit teils erschreckenden Resultaten. Und noch in derselben Nacht geschehen weitere gruselige Dinge, die sich nicht rational erklären lassen. Es ist, als hätte sich selbst die Natur gegen Perchtal verschworen. Oder lauert in den Bergen tatsächlich ein archaisches Wesen mit einem unstillbarem Hunger?


    "Weißer Schrecken" ist ein perfekter Roman für kalte Wintertage. Zum einen, weil Schnee und Eis eine wesentliche Rolle im Buch spielen, zum anderen, weil es sich prima zum Wegschmökern an einem Winterwochenende eignet. Eine klirrende Kälte, die nicht ausschließlich dem Wetter geschuldet ist, dringt förmlich aus den Seiten, und ein subtiler Grusel lässt einem beim Lesen schon mal das Blut in den Adern gefrieren. Schaurige Stimmung zu verbreiten versteht Thomas Finn wirklich ausgezeichnet, ich habe mich schon lange nicht mehr so herrlich gegraust.


    Die zahlreichen Bräuche, Sagen und Legenden aus dem christlichen und heidnischen/keltischen Bereich, die eng mit der Handlung verwoben sind, fand ich auch äußerst interessant, da war viel Neues für mich dabei. Und als Altersgenossin von Andreas und Co. mochte ich natürlich die Reminiszenzen an die 90er Jahre sehr, da hat Finn viele Details wirklich gut eingefangen.


    Stilistisch empfand ich das Buch allerdings an vielen Stellen recht holprig und die Dialoge oft gestelzt (Dialoge als Mittel zur Wissensvermittlung gelingen nun mal nur sehr selten). Zudem ärgerten mich zahlreiche Druckfehler und Patzer wie die bereits erwähnten "Dog Martens". Mit der Auflösung war ich am Ende auch nicht so recht zufrieden, das kam mir ein bisschen vor, als seien dem Autoren am Ende die Ideen ausgegangen - erst ein großer Showdown und dann ... recht wenig für meine Begriffe.


    3ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()