Ich habe mittlerweile bis einschließlich Kapitel 10 gelesen.
Generell ist es interessant, wie Blackthorne auf der einen Seite und die Japaner auf der anderen ihre jeweiligen Mentalitäten gegeneinander ausspielen – sobald einer verstanden hat, warum der andere in einer bestimmten Frage so oder so tickt, macht er sich das ganz schön manipulativ zunutze: zum Beispiel als Blackthorne anfängt, sich „wie ein König“ zu gebärden – oder als Yabu das christliche Gebot der Nächstenliebe ausnützt, um Blackthorne mit der Folter Crooqs emotional zu erpressen …
Diese gegenseitige Manipulation ist wirklich spannend zu beobachten. Je mehr sie sich kennen lernen und einschätzen können, desto verwinkelter werden ihre Schachzüge.
Obwohl ich von Yabu am Anfang überhaupt nicht erwartet habe, dass er selbst auch intrigieren kann sondern immer nur auf die Erfüllung seiner eigenen Bedürfnisse bedacht ist, stellt er sich während der Seereise ganz anders dar. Wie in der Szene an der Felswand. Yabus Überlegungen zu folgen, die ihn schließlich zu seiner Tat bewogen haben, hat meine Meinung über ihn geändert, auch wenn ich ihn deswegen nicht besser leiden kann.
Neugierig bin ich, was wohl in dem versiegelten Päckchen ist, dass Rodrigues den Jesuiten übergeben soll. Stellt der Inhalt eine Gefahr für Blackthorne dar oder kochen die Jesuiten ihr eigenes Süppchen. Nach dem, was über ihre Aktivitäten in Japan und besonders die Stellung des Dolmetsch(er)s* gesagt wurde, traue ich ihnen viel zu.
* Bei mir im Buch steht immer nur Dolmetsch und nicht Dolmetscher. Ist das bei euch auch so? Ich komme da immer wieder aus dem Takt.
Total in den Hintergrund getreten sind ja Blackthornes Leute. Wie es ihnen wohl geht und ob wir nochmal von ihnen hören werden?