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Inhalt: Bei einer Schlägerei in einer Kaschemme in Piräus geraten drei Hafendesperados an einen jungen Mann, von ihnen der Einfachheit halber Bubi genannt, der seinen in Burma bei der Fremdenlegion verschollenen Bruder sucht. Dieser hatte eine militärisch interessante Erfindung gemacht, war aber wohl von seiner Assistentin bestohlen und von einem anderen Offizier mit ähnlicher (aber nicht wie gewünscht funktionierender) Erfindung ausgebootet worden, während man die Assistentin kurz darauf ermordet aufgefunden hatte. Da die drei Desperados nach der Prügelei sowieso den Wunsch hegen, Piräus zu verlassen, beschließt man kurzerhand, Bubi bei der Suche zu helfen. Dafür wird auch noch Kapitän Fred Unrat angeheuert, der mit seinen Schmugglern schon mal nach Colombo vorausfahren soll, um dort Schiff und Mannschaft zu besorgen. Das dafür vorgesehene Geld hat Fred zwar verspielt als die anderen eintreffen, aber das ist für Fred kein Problem. Denn wenn die Royal Navy einen Panzerkreuzer einfach so im Hafen herumliegen läßt, dann kann man den doch abschleppen, oder? Es beginnt ein irrwitziges Katz-und-Maus-Spiel ...
Meine Meinung: Und das ist nur ein Bruchteil der Geschichte, die man mit Fug und Recht als Räuberpistole bezeichnen kann. und die einfach nur Spaß macht! Das ist auch völlig unabhängig davon, ob man sie als die Parodie liest, als die sie wohl eigentlich gedacht war, oder als echte Abenteuergeschichte, bei der man natürlich einiges an hanebüchenen Zufällen als möglich hinnehmen muß. Aber wie die Royal Navy hier bei der Suche nach dem „verschwundenen“ Panzerkreuzer an der Nase herumgeführt wird, das ist einfach zum Brüllen komisch. Dazu gibt es einen zweiten Strang um einen Adligen, einen Generalsstabsoffizier und zu verhindernde Waffenlieferungen über die burmesische Grenze, aber wie das alles zusammenhängt und aufgelöst wird, das muß man schon selbst lesen – bei rund 170 Seiten auch keine große Sache, von mir aus hätte es gerne länger sein dürfen.
Anfänglich mußte ich mich ein wenig an den recht eigenen Stil gewöhnen, und ich bin nicht sicher, ob dieser dem Alter (der Roman stammt von 1938) oder der Herkunft und Übersetzung zuzuschreiben ist. Hinter P. Howard verbirgt sich der ungarische Schriftsteller Jenö Rejtö, von dem nur wenig ins Deutsche übersetzt ist, angeblich wegen nicht übertragbarer Wortspielereien. Ich kann natürlich das Original nicht zum Vergleich heranziehen, aber ich konnte keine Mängel im Witz feststellen, weshalb ich den zweiten Roman um Kapitän Fred Unrat, Ein Seemann von Welt, auch bereits bestellt habe. Rejtö muß eine ganze Reihe solcher Abenteuer- und Gaunergeschichten verfaßt haben, und wenn sie sich nur annähernd auf diesem Niveau bewegen, dann ist das schmale übersetzte Angebot außerordentlich bedauerlich.
Schönen Gruß
Aldawen