Otfried Preußler - Krabat

Es gibt 111 Antworten in diesem Thema, welches 58.056 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Zitat

    Nur ich kann mich absolut nicht erinnern wann und ob überhaupt ich Krabat gelesen haben sollte, oder ob es ein Hörspiel war oder eine andere Fassung.


    Vielleicht ja in der Schule :zwinker:
    Hab den Film auch gesehen, mir gefiel er nicht besonders. Kann aber auch sein, dass danach noch etwas geändert wurde, weil's die Vorprämiere war :gruebel:


  • Ich muss zugeben, dass Buch habe ich zu meinem 10. Geburtstag bekommen und bis heute noch nicht gelesen. Irgendwie hat es mich früher immer abgeschreckt (keine Ahnung warum). Es war lange Zeit das einzigste ungelesene Buch in meinem Zimmer (heute nicht mehr :zwinker: ), und trotzdem konnte ich mich nicht durchringen. Aber ich werde es mal in Angriff nehmen.


    Ich habe die ganze Zeit gesehen, dass ich hier schon was geschrieben hatte und eigentlich dachte ich, es sei über das Buch gewesen :redface: Naja, jedenfalls habe ich wohl kurz nach dem Eintrag das Buch hier in Angriff genommen, zumindest habe ich es sicher schon vor zwei, drei Jahren gelesen und konnte danach überhaupt nicht nachvollziehen, dass es so lange auf meinem SUB lag. Ich war schwerbegeistert. Eigentlich steht aus aktuellem Anlass ein re-read an...

  • Ich habe das Buch nun auch durchgelesen - aber fand es leider nicht soo toll. Es war ganz nett und kurzweilig, aber wirklich erreicht hat es mich nicht. Für mich war es zu düster und teilweise zu brutal (immer diese Ermordungen....). Es hat mich irgendwie depremiert.


    Deshalb von mir nur:
    2ratten

    :leserin:<br />Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Ich habe nun auch endlich diese Leselücke geschlossen und es nicht bereut. Miramis hat in ihrer Rezension alles genannt, was mir in dem Buch gefallen hat - die etwas düstere Atmosphäre, die Verknüpfung zentraler Ereignisse mit Festtagen des Kirchenjahres, witzige wie gruselige Szenen.


    Komischerweise hat mich das Buch als Kind überhaupt nicht gereizt.


    Am Wochenende wollen wir uns den Film anschauen, ich bin mal gespannt, wie er mir gefallen wird.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Inhalt
    Bei der Mühle im Koselbruch handelt es sich um keine gewöhnliche Mühle. Im Dorf und in der hiesigen Bevölkerung wird sie gemieden und ist gleichermaßen gefürchtet. Der Meister ist ein Hexer, der einen Pakt mit dem Gevatter geschlossen hat und seinen Müllern nicht nur das Handwerk, sondern auch die Magie lehrt. Immer um die Osterzeit muss ein Eid geleistet werden, der die Müller ihrem Meister ausliefert. Jedes Jahr an Silvester stirbt einer der Müller unter ungeklärten Umständen und ein neuer Lehrling taucht auf.
    Krabat, ein Betteljunge wird eines Nachts zu eben dieser Mühle gerufen und er weiß noch nicht, dass die harte Arbeit seine geringste Sorge sein wird.


    Meine Meinung
    "Krabat" ist ein sehr düsteres Kinderbuch. Figuren sterben, Kriege werden geführt und Knochen werden im Mahlwerk der Mühle zerrieben. Für manche Kinder mag dies vielleicht etwas zu unheimlich sein, doch entsteht so eine einzigartige Atmosphäre. Die Nacht dominiert das ganze Geschehen und Nebel wabert im Moor vor der Mühle. Selten hat mich in eine Umgebung wie jene im Koselbreich gleich auf Anhieb so mitgerissen und fasziniert.
    Die Figuren gefallen mir bis auf Lyschko sehr gut und leisten alle ihren Beitrag zum Geschehen. Lediglich auf den "Gevatter" hätte meiner Meinung nach mehr eingegangen werden sollen. Manche Namen fande ich anfags recht seltsam und ungewöhnlich, passen aber zu der düsteren und magischen Welt in "Krabat".


    Nicht so gut gefallen haben mir die Wiederholungen an den Anfängen des zweiten und des dritten Jahres. Diese sind nahezu identisch und auch den folgenden Seiten gibt es etliche sinngemäße Wiederholungen.
    Auch wenn die Magie immer wieder eine Rolle spielt, so hätte mir etwas mehr doch besser gefallen. Des Weitern fande ich das Ende viel zu kurz.


    Fazit
    "Krabat" ist ein düsteres Kinderbuch, mit einer Klassen Atmospähre und einem leider viel zu kurzen Ende
    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Tetr4 ()

  • Ach, mich ärgert es so maßlos, dass für den Krabat-Film ständig Werbung gemacht wird mit "der deutsche Harry Potter..."
    Die Werbemenschen haben also weder den Film gesehen noch das Buch gelesen. Ich finde, es wird damit eine gänzlich falsche Erwartungshaltung heraufbeschwört, so ist es doch gleich wahrscheinlicher, dass man enttäuscht aus dem Kino rauskommt. :grmpf:


  • Manche Namen fande ich anfags recht seltsam und ungewöhnlich, passen aber zu der düsteren und magischen Welt in "Krabat".


    Ich bin kein Experte für Sorbisch, aber ich nehme an, daß die Namen da gar nicht so seltsam und ungewöhnlich sind :zwinker:



    Nicht so gut gefallen haben mir die Wiederholungen an den Anfängen des zweiten und des dritten Jahres. Diese sind nahezu identisch und auch den folgenden Seiten gibt es etliche sinngemäße Wiederholungen.


    Das ist natürlich Absicht und in solchen Geschichten und Märchen durchaus üblich. So wird zunächst der Eindruck erweckt, es sei alles wie immer, aber dann ist es eben doch nicht wie immer. Die Unterschiede werden dadurch deutlich hervorgehoben.


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Zitat


    Das ist natürlich Absicht und in solchen Geschichten und Märchen durchaus üblich. So wird zunächst der Eindruck erweckt, es sei alles wie immer, aber dann ist es eben doch nicht wie immer. Die Unterschiede werden dadurch deutlich hervorgehoben.


    Achso :breitgrins: Wieder was gelernt.
    Trotzdem hat mich das beim Lesen irgendwie bissel irritiert :redface:


  • So wird zunächst der Eindruck erweckt, es sei alles wie immer, aber dann ist es eben doch nicht wie immer. Die Unterschiede werden dadurch deutlich hervorgehoben.


    Genau so habe ich das auch empfunden. Ich fand gerade die Wiederholungen schön, dieses Zyklische in der Handlung :smile:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich hab dieses Buch das erste Mal als Kind gelesen. So mit 11 glaube ich. Ich vermute ja immer noch das es verschenkt wurde weil man beim Autor eher an Räuber Hotzenplotz oder die kleine Hexe dachte (und die habe ich schon in der Grundschule alle gelesen gehabt und fand die klasse). Ich hab mich damals extrem gegruselt und fand die ganze Stimmung sehr sehr düster. Und Jahre später hab ich es nochmal gelesen und fand es immer noch sehr fesselnd. Nochmal ein paar Jahre später wieder in die Hand genommen und der Zauber war immer noch da. Irgendwie begleitet mich dieses Buch seit meiner Kindheit (wie auch zB Herr der Ringe, das habe ich seit ich 12 bin auch fast alle 2 Jahre nochmal in der Hand) und das wird auch bestimmt mal meinen Kindern vorgelesen :D ;)


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Die Verfilmung war für einen deutschen Film OK. Unverständliche Änderungen am Buch, ein wenig zuviel Blendwerk. Aber OK. Da ist zB die musikalische Bearbeitung des Frankfurter Alexander Frank Spreng und seiner Band ASP um einiges werktreuer und viel faszinierender (Doppel-CD Zaubererbruder - Der Krabat-Liederzyklus).

    Things that try to look like things look more like things than things. Well known fact Esmerelda &quot;Esme&quot; Weatherwax<br /><br />SLW April :leserin: Jean Rabe - Rebellion

  • Ich hab Krabat grad abgeschlossen und es gefiel mir ganz gut...ich hätte gern etwas mehr über Krabats Gedanken gelernt, so blieb er mir ein bißchen blass, und das Ende war halt- naja, sehr kinderbuchmäßig, aber es war gut durchzulesen und unterhaltsam. Ich gehöre übrigens zu den wenigen Harry Potter-Hassern (damit kann ich - bisher- wenig anfangen), deshalb also 4 Ratten und für mich als Magie-Thematik-Verächter wohl damit schon spitze....


    4ratten

    :leserin: <br />John Updike - Terrorist<br />M. Lewycka - A short history of Tractors in Ukrainian<br />Bobby Henderson - Das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters<br />M. Crichton - Next<br />Steffen Möller - Viva Poloni

  • @efka
    Oja die ASP Version finde ich ganz wunderbar! Vor allem weil da sich Alexander Spreng ausführlich äußerte wie es zu seiner ganz eigenen Interpretation des Stoffes kam. Der Film ist für mich ehrlich gesagt eher eine... öhm Katastrophe um es genau zu sagen. Ich finde die vielen Änderungen schade, für mich haben sie die Geschichte damit kaputt gemacht. Ich verstehe nicht weshalb da an sehr guten Stellen sovieles geändert wurde.


  • Ich hab mich damals extrem gegruselt und fand die ganze Stimmung sehr sehr düster. Und Jahre später hab ich es nochmal gelesen und fand es immer noch sehr fesselnd. Nochmal ein paar Jahre später wieder in die Hand genommen und der Zauber war immer noch da.


    Als Kind habe ich mich auch wahnsinnig gegruselt dabei, die ganze Stimmung und alles, unheimlich. :entsetzt: (Zumal ja auch die Lausitz bei uns ganz in der Nähe ist.) Deswegen musste ich es auch unbedingt an einem Tag auslesen, sonst hätte ich nachts kein Auge zugetan. Vor einigen Jahren habe ich es dann nochmal gelesen und es hat mir immer noch sehr gut gefallen, nur ganz so gruselig wie als Kind fand ich es nicht mehr.


    Auf die Verfilmung bin ich auch neugierig, nur ins Kino möchte ich dazu nicht gehen, da ich den Trailer schon nicht soooo toll fand. Also noch ein bisschen warten, bis ich mir die DVD ausleihen kann. Wenigstens dann mal was, das ich mit meinem Freund angucken kann. Der fragt ja immer, wenn ich was lese: "Gibt's das auch als Film?" :rollen::breitgrins:


    Jetzt bin ich aber neugierig, welche Stellen da geändert wurden...

  • Hab es auch gerade gelesen und es hat mir sehr gefallen.
    Schön geschrieben.
    LG

  • Ich glaub's ja gar nicht, dass ich dazu noch nichts geschrieben habe. :gruebel: Mal sehen, was mir noch in Erinnerung geblieben ist...


    Habe das Buch, durch Zufall, vor einigen Monaten gelesen und war gespannt darauf, was mich erwartet, da der ganze Trubel um den Film bereits stattfand.
    Resultat: Ich fand's ganz super! Die Stimmung ist von Anfang an recht düster und man hat sofort das Gefühl, dass da irgendwas im Busch ist. Toll fand ich auch, dass die Geschichte ziemlich schnell in Gang kommt, ohne zu viel Bla Bla und Einleitungen am Anfang.
    Der Schreibstil und die Wortwahl ist recht einfach gehalten und somit lässt sich das Buch ziemlich leicht und flüssig lesen.


    Einziger Kritikpunkt war für mich das Ende: Viel zu abrupt!! Ich hätte mir erwartet, dass da wenigstens noch ein bisschen mehr kommt, eine schöne Abschlussfloskel oder irgendwas, aber nein, nichts, nada! Einfach Ende und Punkt!


    Deswegen von mir nur 4ratten anstatt von 5. :zwinker:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • Ich habe das Buch gestern fertig gelesen und muss sagen, ich fand das Buch richtig gut. Normalerweise bin ich kein Fan von dieser Art von Büchern, ähnlich wie Harry Potter, habe ich bis jetzt auch noch nicht gelesen! ;) Jedenfalls war ich sehr begeistert. Eigentlich habe ich es nur gelesen, weil es auf meiner Bücherliste steht, als noch irgendwann einmal zu lesendes Buch. Allerdings haben mir auch schon mehrere Freunde geraten das Buch zu lesen und ja, da habe ich es mir dann einfach mal ausgeliehen und ich würde es jederzeit wieder tun.
    Als Kinderbuch wurde ich das allerdings nicht so schnell abstempeln, da ich es für Kinder doch teilweise ein bisschen grausam finde. Gefallen hat mir auch, dass das Buch realtiv schnell mit der eigentlichen Handlung beginnt und das die Spannung konstant aufrecht gehalten wird. Das Ende fand ich ein bisschen zu schnell und teilweise hat mir die etwas "altertümliche" Sprache Probleme bereitet, das ich es meistens beim Einschlafen gelesen habe! ;) Ansonsten, ein rundum gelungenes Buch und ich werde mir auch bald mal den Film anschauen, denn ich bin wirklich gespannt, wie das tolle Buch umgesetzt wurde ;)


    4ratten

    &quot;Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn&#39;t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y

  • Handlung:
    Durch einen immer wiederkehrenden Traum wird der Bettlerjunge Krabat zu der einsamen Mühle im Koselbruch geführt, wo er schon erwartet wird.
    Ein Meister und elf Gesellen mahlen hier Tag aus Tag Mehl, egal ob es Sommer oder Winter, Feiertag oder Neumond ist.
    Krabat wird einer von den Mühlersknaben und wundert sich nur am Anfang seiner Lehre, warum ihm die Arbeit so viel schwerer fällt als den anderen Jungen.
    Der Meister unterrichtet die zwölf in der Kunst der dunklen Magie und auch Krabat darf diese erlernen. Doch bald merkt er, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Der Meister fordert jedes Jahr zu Silvester ein großes Opfer um überleben und sie weiter unterrichten zu können.
    Krabat will die Mühle verlassen, doch ist ihm dies nicht möglich. Nur die aufrichtige Liebe eines Mädchens kann ihm helfen. Wird Krabat bis zum nächsten Silvester dieses Mädchen finden?



    Meine Meinung:
    Nach langem Überlegen habe ich mich doch dazu entschlossen "Krabat" eine Chance zu geben und das Kinder/Jugendbuch zu lesen.
    Otfried Preußler hat mich wieder einmal nicht enttäuscht. Die Geschichte um zwölf junge Burschen, die dem Zauber der dunklen Magie erliegen, hat mich auf der einen Seite zutiefst bewegt und auf der anderen Seite sehr erschreckt. Die Beschreibungen der Mühle und der Neumond-Abende haben mir Gänsehaut beschert und mich gleichzeitig neugierig auf den weiteren Fortgang der Geschichte gemacht.
    Natürlich darf in einem Buch über heranwachsende Jungen die Liebe nicht fehlen. Preußler schafft es, dieses heikle Thema nicht kitschig und übertrieben romantisch wirken zu lassen.
    "Krabat" ist in einer einfachen, leicht zu lesenden Sprache gehalten und verbindet ein Jugendbuch mit einem Horrorroman, bei dem auch die Landschaftsbeschreibung (Lausitz in Polen und Deutschland) nicht zu kurz kommt.
    Ein Lesegenuss für jeden Preußler-Fan, aber auch für jeden, der noch nie einen Roman von dem Autor in der Hand hatte.


    Diese Rezi findet ihr auch auf meiner Homepage:
    http://elsabina.chapso.de