Nataša Dragnic „Jeden Tag, jede Stunde“
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Klappentext: Sechzehn Jahre haben Dora und Luka sich nicht mehr gesehen, obwohl sie einmal unzertrennlich waren: Wunderschöne Sommertage verbrachten sie als Kinder miteinander, am Felsenstrand des kleinen kroatischen Fischerdorfes, in dem sie aufwuchsen. Doch dann zogen Doras Eltern nach Frankreich, und Luka blieb allein zurück.
Meine Meinung: Mit meiner Einschätzung zur Leseprobe auf http://www.vorablesen.de hatte ich recht. Das Buch ist gewöhnungsbedürftig und zwar mehr als nur etwas.
Das Buch beginnt mit dem 40.Kapitel, also ziemlich am Ende, ehe es dann ganz „normal“ mit der Geburt der beiden Protagonisten Dora und Luka weitergeht. Geschrieben in einem etwas eigenartigen Sprachrhythmus … lange Sätze, die teilweise komplett klein und ohne jegliche Satzzeichen geschrieben wurden, wechseln sich mit kurzen teilweise nur aus einem Wort bestehenden Sätzen ab. Ebenso gewöhnungsbedürftig die Einteilung der Absätze. Hier wechseln kurze, prägnante Absätze mit langen. Dazu kommen die permanenten Sprünge zwischen zwei Handlungssträngen, die das Lesen des Buches nicht gerade leicht machen.
Protagonisten des Buches sind Dora und Luka, die wir am Anfang als Kinder Kennenlernen und über ihre Jugend bis hin zum Erwachsen werden und sein begleiten. In meinen Augen agieren am Anfang die beiden Kinder viel zu Erwachsen. Was sich in ihrer Handlungsweise, Ihren Reaktionen, aber hauptsächlich in Ihrer Sprache widerspiegelt.
Ein Mädchen – Dora – das seinen besten Freund aus Kindertagen einfach vergisst, sich dann doch irgendwann erinnert und, da sie nicht loslassen kann, immer wieder zurückkehrt.
Ein Junge – Luka – der sich verlassen und unvollständig fühlt und dessen Fluchtweg es ist, einfach nicht mehr zu atmen und so ohnmächtig zu werden.
Verlassen und verlassen werden, wiederfinden und nach Hause kommen, Gewinnen und doch wieder verlieren – das ist kurz gesagt das Hauptthema des Buches.
Sehr bildlich geschrieben, teilweise sehr graphisch, so dass im Kopf Bilder, Gerüchte und Melodien entstehen. Trotzdem aber so sprunghaft – sowohl in den Handlungssträngen als auch im zeitlichen Faktor – das das Lesen anstrengend ist.
Zwei Passagen des Buches wiederholen sich im Laufe des Buches x-mal. Es wirkt, als ob die Autorin einfach nur auf STRG-C und ein paar Kapitel weiter auf STRG+V gegangen ist, um das Buch „aufzufüllen“. Die eine Passage, deren Wiederholungen, läuten jeweils einen neuen Zeit- bzw. Lebensabschnitt von Dora und Luka ein, verleiten aber meiner Meinung nach dazu, diese Zeilen einfach zu überfliegen oder gar zu überspringen.
Laut Klappentext auf der Innenseite ist dies „...ein Liebesroman, wie er sein sollte: von großer emotionaler Strahlkraft, poetisch und mitreißend erzählt.“ Für mich jedoch ist es ein Roman, den zu lesen mir viel Zeit gestohlen hat. Denn auf Grund des Schreibstils fiel es mir teilweise sehr schwer, dran zu bleiben und die Energie aufzubieten, das Buch bis zum Ende durchzulesen.
Einzig ein Satz hat mich wirklich fasziniert … ein Beispiel zum Thema „Langer Satz ganz in Kleinschreibung und ohne Satzzeichen“ … ein Satz, den man wirken lassen sollte und den ich zum Ende meiner Rezension zitieren möchte:
„... du musst dich selbst lieben um dir das glück zu gönnen um zu bleiben du musst stark sein zu verzichten ist leichter aufgeben ist leichter leiden ist leichter...“