Arno Geiger - Der alte König in seinem Exil
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Arno Geiger erzählt vom Leben mit seinem Vater, der an Alzheimer-Demenz erkrankt ist.
Ich habe jetzt den Anfang gehört und finde es richtig schmerzlich, das Buch zu hören. Geiger erzählt von den Anfängen der Erkrankung, die er und die Familie erst im Nachhinein als solche verstehen. Sie waren dem Vater zum Teil böse, wenn er in ihren Augen Unsinn gemacht hat, um sie (anscheinend) zu ärgern, oder oft einfach unwirsch und ungerecht zu ihm. Arno Geiger zitiert [...] (ich habe vergessen, wen er zitiert, und beim Hörbuch ist es so schwierig, nachzuschauen :sauer:), der sinngemäß gesagt hat, dass derjenige der schreibt, sich von einer Schuld befreien möchte, den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr. Und so kommt es bei mir auch an, dass er sich schämt, seinen Vater so behandelt und so schlecht von ihm gedacht zu haben und einfach nicht zu merken, dass er in Wahrheit krank wurde.
Ich habe keine Berührungspunkte mit dementen Menschen (ich hatte nur mal einen dementen Hund, aber das ist ja nur bedingt vergleichbar), manche Sachen wusste ich, wie z.B. den Drang zu laufen, aber andere Sachen haben mich schon erschreckt. Wie muss sich der arme Mann (und natürlich auch andere Erkrankte) gefühlt haben, wenn er merkte, wie ihm wieder etwas entglitten war.
An einer Stelle berichtet Geiger von einer Schwester seines Vaters, die dabei war, als er ein Glas fallen ließ und danach nicht wusste, was er machen sollte. Als sie ihm anbot, die Scherben zu beseitigen, wenn er ihr sagte, wo sein Kehrblech sei, da habe er sie nur hilflos und mit Tränen in den Augen angesehen.
Das fand ich wirklich ganz ergreifend und ich hatte selbst Tränen in den Augen.