LitSchock Monatsrunde Juli 2011: Freundinnen

Es gibt 216 Antworten in diesem Thema, welches 30.816 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bluebell.

  • Ich habe heute "Die Göttlichen Geheimnisse der Ya-Ya-Schwestern" fertig gelesen. Rezi liefere ich nach. Das Buch hat mir sehr gut gefallen! Was ich mich die ganzen Tage gefragt habe: Ist so eine lebenslange Freundschaft zwischen vier (!) Frauen realistisch? Obwohl es genug Stoff für Konflikte gegeben hätte, haben die vier Ya-Yas offenbar bis ins hohe Alter zueinander gehalten und waren die dicksten Freundinnen und ständig zusammen ohne eine einzige Streiterei untereinander zu haben. Kennt ihr aus dem richtigen Leben solche Freundschaften? Ich leider nicht.

    Ich bezeige, nach Hertzens-Aufrichtigkeit, dass ich mich glücklich schätze, mich mit Verehrung nennen zu dürfen und ersterbe,<br />Roulade<br /><br />[url=http://www.literaturschock.de/autoren/interviews/119-intervie

  • Hallo,


    ich habe heute mit meinem zweiten Monatsbuch begonnen:
    Mary McCarthy - Die Clique

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    Kurzbeschreibung:
    Im Jahre 1933 schwören acht junge Studentinnen des vornehmen Vassar-College im Staate New York, anders zu werden als ihre Mütter. Sieben Jahre später ziehen sie Bilanz und fragen, was von den Träumen über Liebe, Ehe und Beruf wahr geworden ist.


    Das Buch, das in den 60er Jahren Amerika schockierte und heute noch begeistert, brachte Mary McCarthy Weltruhm ein.


    Ich habe heute abend mit dem Buch begonnen und ich kann auch nach dem dritten Kapitel noch nicht wirklich sagen, was ich davon halten soll. Alle Mädels der Clique wurden schon vorgestellt, wenn auch nur kurz und die ersten beiden Kapitel beschäftigen sich vor allem mit Kay und Betty. Ich muss mir immer wieder in Erinnerung rufen, dass dieses Buch 1954 geschrieben wurde. Die jungen Frauen sind allesamt doch eher unerfahren, was das Leben und auch die Liebe und Sexualität anbelangt. Es ist eigentlich schon fast erschreckend, wie damals, und so lange ist es eigentlich noch nicht her, Sexualität empfunden und gelebt wurde. Bisher haben die jungen Frauen ihr College beendet und sind nun auf vielen verschiedenen Wegen um sich nun ihrem zukünftigen Leben zu widmen. Ich bin gespannt, ob bald der Zeitpunkt kommt, an welchem mich die Geschichte mehr fesselt.


    Viele Grüße Tina

  • liest Kajsa Ingemarsson - Es ist nie zu spät für alles


    Nina, etwa Mitte vierzig, ...


    Das Alter muss ich korrigieren: Sie ist erst Ende dreißig. Das macht aber keinen großen Unterschied.



    Chick lit ist das bestimmt nicht, dazu ist es viel zu ernst.


    Das kann ich mittlerweile auch nicht mehr zu 100 % unterschreiben. Es ist zwar zum größten Teil noch ernst, bedient aber in etwa die gleichen Klischees wie chick lit. Es ist etwas seicht geschrieben, aber wenigstens nicht plump.


    Die drei Frauen haben sich inzwischen besser kennen gelernt. Anlass war die neue Nachbarin Jeanette, von der Miriam vermutet, dass sie ein "Reihenhausbordell" aufziehen will. Zumindest deuten die abendlichen Herrenbesuche und das darauf folgende Kerzenanzünden und Schließen der Rollos darauf hin. Miriam zettelt ein Treffen an, um zu besprechen, wie die drei dagegen vorgehen können. Dabei stellen sie fest, dass Jeanette als Wahrsagerin tätig ist.


    Nina, die eigentlich immer mit ihrer Badewanne zufrieden war, ist inzwischen auf dem besten Weg, sich in ihren one-night-stand Thomas zu verlieben. Es sieht so aus, als ginge es ihm genauso, nur kann er es leider nicht sagen, weil Nina nicht mit ihm sprechen will. Ellenor sucht krampfhaft nach einer Arbeitsstelle, kann sich aber auch nicht leichten Herzens von ihrem Kleinen losreißen, der dann fremdbetreut werden müsste. Mit diesem Konflikt bleibt sie allein.


    Miriam fällt zuerst aus allen Wolken und dann in ein tiefes Loch, als ihr Mann nach 36 Jahren Ehe plötzlich wegen einer anderen Frau auszieht. Nina und Ellenor kümmern sich um sie, und Nina hat die spontane Idee, sich die wahrseherischen Fähigkeiten der dubiosen Nachbarin zu Nutze zu machen und herauszufinden, wie es mit Miriam weitergeht. Nun war Miriam gerade drüben bei Jeanette, aber sie rückt nicht so recht mit der Sprache heraus, was bei der Konsultation passiert ist.


    Abgesehen von der Wahrsagerin sind das alles Ereignisse, die bestimmt jedem von uns schon mal direkt oder indirekt untergekommen sind. Besonders herausragend finde ich das Buch nicht, aber es liest sich zumindest schnell.

  • Ich hab letzte Nacht auch noch was geschafft, inzwischen geht es leichter zu lesen, allerdings macht es das Buch mir nicht sympathischer


    Was mich ganz arg letzte Nacht enttäuscht hat: Personennamen wurden einfach mal vertauscht, da das keine Übersetzung ist tut es mir fast noch mehr weh :boahnee:

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

  • liest: Sia Figiel - Alofa


    Ich habe inzwischen gut die Hälfte des Buches gelesen und die Qualität der Kapitel schwankt stark. Wenn es nur um Alofa selbst und ihre Teenager-Probleme geht, finde ich das Buch zwar ganz nett zu lesen, aber nicht besonders interessant. Ein Kapitel war allerdings dabei, das von der Hauptstadt Apia, den Menschen und Orten dort, handelt, das fand ich sehr gelungen.


    Teilweise ist das Buch dank der vielen verschiedenen Personen etwas unübersichtlich, leider konnte ich mir bisher nicht alle Dorfbewohner und ihre Beziehungen untereinander merken, zumal auch die Namen eher fremd für uns Europäer sind.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • So, Anjas Anfeuerung hat genutzt, sogar ohne Schokolade, aber vielleicht sollte ich mir die jetzt noch zur Belohnung gönnen. Hier ist jedenfalls mein Verriß zu Saul Bellow: Herzog. Der entscheidende Grund, den tatsächlich zu schreiben, war jedenfalls, meine weiße Monatsrundenweste zu behalten :breitgrins:

  • liest Kajsa Ingemarsson - Es ist nie zu spät für alles


    In meinem Buch dümpelt die Handlung weiter vor sich hin. Nach Miriam waren nun auch Nina und Ellenor bei der Wahrsagerin, die allen einen geheimnisvollen letzten Rat mit auf den Heimweg gibt, der im Fall von Miriam und Nina auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Die Frauen befinden sich gerade auf einem Wochenendtrip nach Stockholm, wo sich zumindest für eine von ihnen die Weichen für ihr weiteres Leben stellen werden, wie es aussieht.


    Es ist schon, mitzuverfolgen, wie die Freundschaft zwischen diesen doch recht unterschiedlichen Frauen langsam wächst. Da ist nichts mit "getroffen, geliebt und unzertrennlich", sondern es geht ganz allmählich vonstatten mit vorsichtigem Herantasten und höflicher Nachbarschaftshilfe, die auf eine Freundschaft hinsteuert.


    Ansonsten gibt es aber leider wenig Bemerkenswertes, es ist alles eher durchschnittlich.

  • Herzlichen Dank für Eure interessanten Buchanmerkungen und Rezensionen! Macht richtig Spaß, Monatsrundenleitern zu sein.



    Der entscheidende Grund, den tatsächlich zu schreiben, war jedenfalls, meine weiße Monatsrundenweste zu behalten :breitgrins:


    Ts, ich dachte, Du wolltest mir damit eine Freude machen! :grmpf: :zwinker:


    @all:
    morgen in einer Woche (also am 20.7.) möchte ich auslosen, wer im August die Monatsrunde übernimmt. Wer nicht in den Lostopf will, bitte melden!

    Einmal editiert, zuletzt von Anja ()

  • @Aldawen: natürlich, schon allein der Anfang war klasse! :breitgrins:

    Zitat

    Zum Inhalt kann ich mich nur soweit äußern, wie ich mir diesen Roman angetan habe

  • liest Kajsa Ingemarsson - Es ist nie zu spät für alles


    Nun sind die drei Nachbarinnen also auf einem Wochenendtrip in Stockholm. Tagsüber unternehmen sie getrennt etwas und jede von ihnen hat ganz besondere Vorstellungen davon, wie sie diese Zeit verbringen will. Jede macht etwas, das von großer Wichtigkeit für sie ist, wobei das nicht alles nur positiv ist. Miriam geht die Trennung von ihrem Mann sehr nahe, sie hat ihren Lebensinhalt verloren und fühlt sich überflüssig. Sie lässt sich ein neues Styling verpassen und kommt mit einem Mann ins Gespräch, der für sie in dieser Nacht noch sehr wichtig wird. Nina will sich einen uralten Wunsch erfüllen und nimmt einige ihrer gemalten Bilder mit zu einer Galerie. Und Ellinor genießt einfach die Zeit alleine ohne den kleinen Sohn am Rockzipfel und macht sich Gedanken, wie sie ihrem Mann beibringt, dass sie schon viel früher als geplant wieder arbeiten will und sogar schon die Zusage für eine Stelle hat. Den Abend verbringen sie gemeinsam und vertiefen dabei ihre Beziehung, während sie das Nachtleben wieder getrennt genießen. Oder auch nicht genießen.


    Nach dem langen Mittelteil, in dem wenig passierte, geht es nun wieder mehr in die Tiefe. Man entdeckt, dass es auch in harmonisch erscheinenden Beziehungen Probleme gibt und jeder Mensch seinen persönlichen Schwachpunkt hat, den er nur schwer überwinden kann. Auch wenn das eigentlich nichts Neues ist.

  • ich lese (noch immer) Loreley


    Langsam nervt es mich, einmal kann ich gerade so verzeihen, aber nur wenige Seiten danach derselbe Fehler nochmals tut wirklich weh :grmpf: da wurde tatsächlich schon wieder der Name vertauscht ... aus Ailis wurde Fee. Ich meine, ich quäle mich ja so schon mehr oder weniger durch das Buch, warum fiel das im Lektoriat nicht auf???
    Auch sonst schafft mich das Buch, kaum etwas ist logisch nachvollziehbar, die Personen ändern dauernd ihre Beweggründe und verhalten sich entsprechend und das Geheimnis ... es reizt mich überhaupt nicht, normalerweise machen mich Geheimnisse hibbelig und neugierig, hier ist es einfach nur ... durchhalten :sauer:

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

  • las Kajsa Ingemarsson Es ist nie zu spät für alles


    So ruhig, wie meine Geschichte die ganze Zeit über dahinplätscherte, so ruhig ist sie aus ausgeklungen. Für alle drei Frauen hat sich während des Stockholm-Wochenendes etwas Wesentliches geändert, auch wenn es vorerst nur gedanklich stattgefunden hat. Aber jede hat erkannt, dass sie etwas in ihrem Leben ändern muss, um sich selbst treu zu bleiben und nicht zur Marionette von anderen zu werden. Ein bisschen spannend war es noch, aber letztlich war schon bald klar, dass es für alle zu einem positiven Ende kommen wird.


    Das Ganze ist also nicht sehr aufregend, aber wer ruhige, auf Frauen zugeschnittene Literatur mag, die nicht übertrieben komisch dargestellt ist, könnte Gefallen an dem Buch finden.

  • liest: Jónsdóttir - Jenseits des Meeres liegt die ganze Welt


    Mein Monatsrundenbuch von Jónsdóttir liest sich ganz angenehm, auch wenn ich etwas ratlos bin, ob es mir nun gefällt oder nicht, wobei die Tendenz eindeutig Richtung "gefällt mir" geht. bei Sunna geht's gerade etwas chaotisch zu: ihr Mann Axel sitzt irgendwo im Nirgendwo fest, während sein zehnjähriger Sohn (sprich: nicht der gemeinsame), den Sunna kaum kennt, zu Besuch ist. Außerdem muss sie im Verlag, in dem sie Mädchen für alles anstelle von Übersetzerin aus dem Spanischen ist, für den Vertreter einspringen, der krank darnieder liegt. Und das in der Vorweihnachtszeit, mit Büchern, die weitab vom Mainstream liegen. Außerdem beschäftigt sie das Verschwinden ihrer ehemals besten Freundin Arndís, die sie zwar seit Jahren nicht mehr gesehen, aber schon lange gesucht hat.


    Das Jetzt wird immer wieder durch Rückblicke in Sunnas Kindheit und ihre Zeit mit Arndís in Barcelona unterbrochen, im Mittelpunkt steht eindeutig ihr Alltagschaos (das noch etwas verworrener ist als oben geschildert ;)). Manche Stellen lesen sich wie isländische Chick-Lit, die eigentlich gar keine ist, anscheind kommt auch noch ein Schuss Krimihandlung dazu - mal sehen, wo mich das Buch noch hinführen wird.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges