Thomas Thiemeyer: Das verbotene Eden. David und Juna

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.133 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kathleens-Bücherwelt.

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    * Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
    * Verlag: PAN (22. August 2011)
    * ISBN-13: 978-3426283608
    * Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 16 Jahre


    Kurzbeschreibung
    Männer und Frauen. Feuer und Wasser. David und Juna. Die Menschheit steht kurz vor ihrem Ende. Seit den »dunklen Jahren« leben Männer und Frauen in erbitterter Feindschaft. Die Zivilisation ist untergegangen: Während die Männer in den Ruinen der alten Städte hausen, haben die Frauen in der wilden Natur ein neues Leben angefangen. Nichts scheint undenkbarer und gefährlicher in dieser Welt als die Liebe zwischen der 17-jährigen Kriegerin Juna und dem jungen Mönch David. Und doch ist sie der letzte Hoffnungsschimmer … Faszinierend düster und wunderbar romantisch – der neue Bestseller von Thomas Thiemeyer


    Über den Autor
    Thomas Thiemeyer, geboren 1963, lebt in Stuttgart und arbeitete zunächst als Illustrator. Nach fünf rasanten mystischen Wissenschaftsthrillern – zuletzt "Korona" –, entdeckte er mit den "Chroniken der Weltensucher" höchst erfolgreich das Jugendbuch für sich. Mit "Das verbotene Eden – David und Juna" beginnt ein neuer großer Zyklus, der in einer bedrohlichen Zukunft spielt. Mehr Informationen zum Autor unter http://www.thiemeyer.de


    Meine Rezi:


    Nach den dunklen Jahren


    2015 irgendwo in Deutschland: Es wurde ein neuer Grippeimpfstoff entwickelt, der Viren mutieren lässt. Die von diesem mutierten Virus befallenen Menschen erleiden eine ganz besondere Nebenwirkung: Sie entwickeln einen Hass auf das jeweils andere Geschlecht. So kommt es, dass die Gesellschaft zusammenbricht. Später wird diese Zeit „die dunklen Jahre“ genannt. Männer und Frauen bauen sich ihre eigenen Gemeinschaften auf und bekämpfen sich gegenseitig, wobei es nach langem Ringen endlich einen, wenn auch labilen, Frieden gibt. Wir finden uns nun 65 Jahre später. Die Frauen leben auf dem Land und bestellen es, während die Männer sich die vorhandenen Fahrzeuge, Treibstoff und Waffen unter den Nagel gerissen haben und in der Stadt leben. Es gibt eine Übereinkunft zwischen den Geschlechtern, die den Männern das Recht zubilligt, regelmäßig einen Teil der Ernte der Frauen einzufordern. Bei dieser Gelegenheit bieten sich auch empfängnisbereite Frauen den Männern dar, um ein Aussterben der Menschheit zu verhindern. Doch leider geben sich einige Männer nicht mit ihrem Anteil zufrieden. Sie verlangen mehr und greifen zu Gewalt. Als die Frauen sich dagegen wehren, droht eine Eskalation der Situation.


    Die Hauptcharaktere sind Juna, mit 17 schon Priesterin der Brigantia und der etwa gleichaltrige David, der im Kloster in der Bibliothek arbeitet. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht der Frauen (meist Junas) und aus der Sicht der Männer (meist Davids) geschildert, wodurch der Leser Einblick in die Welt der Frauen und die der Männer bekommt. Das ist sehr gut gelöst. Die Figur der Juna gefällt mir sehr gut. Eigentlich hat sie eher männliche Eigenschaften. Sie ist recht kriegerisch, entschlossen und mutig. Dagegen ist David anfangs ein eher unscheinbarer, ruhiger und unsicherer Typ. Die zwei entsprechen so gar nicht dem weiblichen und männlichen Klischee. Und so ist es nicht verwunderlich, dass ausgerechnet sie aus der Reihe tanzen werden. Die Wege der beiden kreuzen sich schon bald, und die Vermutung, dass sie sich verlieben werden, liegt schon früh nahe, zumal auch Shakespeares Werk „Romeo und Julia“ eine große Rolle spielt.


    Dem Autor ist es gelungen, von der ersten bis zur letzten Seite die Spannung zu halten, wobei es zwischendurch mehrere Höhepunkte gibt. Ich wollte das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Die groben Züge der Handlung waren zwar von Anfang an klar und vorauszusehen, doch hat Thomas Thiemeyer auch einige nette Überraschungen eingebaut, die dem Ganzen die Würze geben.


    Es wurde zwar nicht wirklich schlüssig dargelegt, wie die beschriebene Dystopie entstehen konnte, doch das stört mich nicht weiter, das kann ich hinnehmen. Allerdings habe ich mich die ganze Zeit gefragt, warum die Frauen sich den Männern einfach unterwerfen. Dafür gab es meiner Meinung nach keine Veranlassung. Die Männer hätten genau wie die Frauen selbst das Land bestellen und so für ihren Unterhalt sorgen können. Die Liebe zwischen Juna und David hat sich in meinen Augen etwas zu sprunghaft entwickelt. Dafür, dass Juna anfangs alle Männer abgrundtief hasste, ging mir das etwas zu schnell und reibungslos. Da hätte ich mir noch etwas mehr an (zwiespältigen) Gefühlen gewünscht.


    Ich lese sehr gerne dystopische Romane. Dabei trifft man in den verschiedenen Büchern oft auf die gleichen oder doch ähnliche Motive. Thomas Thiemeyer hat hier allerdings etwas ganz Außergewöhnliches geschaffen. Von einer Welt, die Männer und Frauen trennt, habe ich noch nie gelesen. Von Thiemeyer kenne ich bisher nur Romane für Erwachsen. Jetzt weiß ich, dass er auch in der Lage ist, einen tollen Jugendroman zu schreiben. Laut seiner Homepage plant der Autor noch zwei weitere Eden-Bücher. Ich freue mich darauf.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ah sehr schön. Danke für die Rezi, Lilli. Das wandert auf dem Wunschzettel direkt weiter nach oben.
    Ich mag ja Thiemeyer´s Jugendbücher sehr. :smile:


    LG Kati :winken:

  • Zum Buch:
    Im Jahr 2080 hat sich die Welt auf eine erschreckende und sehr unerwartete Weise verändert. Ein mutiertes Virus hat verursacht, dass sich Männer und Frauen als Feinde gegenüberstehen. Sie leben in getrennten Gemeinschaften und haben sich für sehr unterschiedliche Lebensmodelle entschieden. Um den Fortbestand der Menschheit zu sichern, müssen sie doch noch ab und an aufeinander stoßen, das ist allerdings für beide Seiten nur ein notwendiges Übel, denn Männer sind für die Frauen „Teufel“ und umgekehrt werden die Frauen von den Männern nur als „Hexen“ gesehen.
    Juna ist eine Brigantin, eine ausgebildete Kämpferin der Frauen. Sie ist die Tochter der Hohepriesterin Arkana, die eine eher gemäßigte Meinung gegenüber der männlichen Bevölkerung vertritt. Damit steht sie allerdings recht alleine da, selbst ihre Tochter will lieber kämpfen, als sich weiter überfallen und erniedrigen zu lassen.
    David ist ein junger Mann, lebt in einem Kloster und arbeitet dort als Restaurator und Kopist von alten Büchern. Lesen ist eine von vielen vergessene Kunst und unglaublich viel schriftlich festgehaltenes Wissen ist in den letzten Jahrzehnten einfach verloren gegangen. Trotzdem wird Davids Arbeit von seinem Freund Amon eher geringschätzig beurteilt, dieser ist ein Kämpfer des Ordens der Heiligen Lanze und ermutigt seinen Freund, diesem beizutreten.
    Eigentlich kaum vorstellbar, dass David und Juna sich begegnen – aber es geschieht dennoch und hat überraschende Folgen!


    Meine Meinung:
    Mal ein ganz anderes Dystopie-Szenario. Männer und Frauen hassen sich und leben nicht mehr miteinander. Was für eine merkwürdige Vorstellung.
    Mich hat beim Lesen dieses Buches die Vorstellung erschreckt, dass die Menschheit in 65 Jahren dermaßen weit in der Entwicklung zurückgefallen ist. Technik funktioniert nur noch in sehr wenigen Bereichen, es gibt keine modernen Kommunikationsmöglichkeiten mehr, keinen Strom, keine Computer. Dermaßen viel Wissen ist verloren gegangen und die Anführer tun auch nichts dagegen, sondern schüren das Unwissen ihrer Untergebenen nur noch. Viele junge Menschen haben noch nie jemanden des anderen Geschlechts getroffen und lassen sich den Hass diesem gegenüber daher leicht einreden. Das war ja schon immer so, dass etwas Unbekanntes auch leicht zu verurteilen ist. Ebenfalls sehr erschreckend fand ich den Wiederaufstieg der Kirche und die Verbreitung gerade mittelalterlicher Lehren.
    Die Beziehung zwischen David und Juna war interessant, allerdings von Anfang an etwas vorhersehbar, die ganz großen Gefühle habe ich beim Lesen etwas vermisst.
    Allerdings fand ich den Rest der Geschichte, die Vorstellung dieser Welt, sehr beeindruckend, so dass ich diesem Buch trotzdem die volle Punktzahl gebe.
    Laut Autor Thomas Thiemeyer ist Das verbotene Eden als Dreiteiler angelegt, allerdings wird der nächste Band das Augenmerk auf andere Protagonisten legen und keine reine Fortsetzung der Geschichte um David und Juna sein. Daher ist das Ende dieses Buches auch in sich abschlossen und man kann es sicher auch problemlos als Einzelband lesen.


    5ratten

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Das verbotene Eden - David und Juna


    Das Buch spielt im Jahr 2080 und die Welt wie wir sie kennen hat sich verändert. Ein Virus ist Schuld am Abgrundtiefen Hass zwischen Männern und Frauen. Die beiden Geschlechter leben getrennt und bezeichnen sich gegenseitig als Hexen bzw. Teufel. Es gibt einen Pakt, nach dem die Männer alle paar Wochen ihren Tribut bei den Frauen einholen dürfen. Nur soviel wie sie zum überleben brauchen und ohne zu plündern, brandschatzen und vergewaltigen. Die empfängnisbereiten Frauen geben sich den Männer freiwillig hin, damit die Menschheit nicht völlig ausstirbt. Die Mädchen werden bei den Frauen großgezogen und die Jungen werden zu den Männern gegeben.


    Die Geschichte wird Anfangs in zwei Erzählsträngen erzählt. Einmal ist da Juna, eine junge Kriegerin und die Tochter der Hohepriesterin Arkana. Nachdem die Männer den Pakt immer mehr verletzen und mit Gewalt über die Frauen und ihre Dörfer herfallen, will sie sich wehren und gegen die Männer vorgehen.


    Die Hauptperson bei den Männern ist David. David ist Bibliothekar und hat keinen Hang zur Gewalt. Sein Freund Amon dagegen ist ein Ritter der Heiligen Lanze und überfällt mit Freunde die Dörfer der Frauen. Durch eine List gelingt es ihm, auch David aus seiner Bibliothek fort zu locken.


    Als die Frauen beschließen sich zu wehren und Gefangene aus den Reihen der Männer zu nehmen fällt ihnen auch David in die Hände. Juna und David lernen sich kennen. Und plötzlich stellt sich die Frage, ob es nicht doch etwas anderes als Hass zwischen Männern und Frauen gibt.


    Ich habe das Buch mit Spannung gelesen. Der Schreibstil ist sehr flüssig. Die Sätze sind kurz gehalten. Aus den beiden Erzählsträngen lernt man sehr gut die Welten der beiden Geschlechter kennen. Ob eine so harte Trennung zwischen Mann und Frau tatsächlich sein könnte? Ich bezweifle das, aber für eine gute Geschichte ist das ja auch völlig unerheblich. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Wird es David und Juna gelingen Männer und Frauen wieder zu vereinen? Oder wird der brutale Hass letzendlich die Menschheit auslöschen?

  • Die Grundstimmung des Buches ist oft sehr düster. Da werden Frauen als Hexen bezeichnet und für den Inquisitor ist der „Hexenhammer“ ein Buch in dem die Wahrheit über Frauen steht. Doch auch die Frauen gehen mit männlichen Gefangenen nicht zimperlich um. Die hierbei beschriebene Gewalt und die abfälligen Bemerkungen über das andere Geschlecht machen es mir unverständlich, wie das Buch ab 12 Jahren empfohlen werden kann.


    Gut gefallen haben mir die zwei Gesichter dieser Welt. Auf der einen Seite sind da die Männer, die in den düsteren verfallenen Städten hausen und die Mönche, die ein etwas friedlicheres Leben führen. Auf der anderen Seite stehen die Frauen, die eine ganz eigene neue Kultur für sich entwickelt haben. Es kam mir vor wie eine Mischung aus Antike und Mittelalter, in der die Frauen sich sehr wohl fühlen.


    Interessant fand ich, dass nicht bekannt ist, ob in anderen Ländern oder Kontinenten ähnliche Zustände herrschen, oder ob der Virus dort nicht ausgebrochen ist. Ich hoffe, dass wir darüber in den Fortsetzungen mehr erfahren.


    Der Autor erzählt seine Geschichte ausführlich. Vieles wird genau beschrieben und ich konnte mir die Atmosphäre gut vorstellen. Dabei wechseln sich ruhige Abschnitte mit Action und Spannung ab, wodurch sich das Buch gut lesen ließ.


    Leider waren einige Entwicklungen vorhersehbar, was für mich etwas die Spannung drosselte.


    Insgesamt war das Buch eine kurzweilige Lektüre, die mich neugierig auf die Fortsetzung gemacht hat.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    LG, Aurian

  • Das Buch ist schon länger auf meiner Wunschliste, eure Rezensionen machen mich schon neugierig.
    Interessant fand ich jedoch die Leseprobe auf Amazon. Der Stil liest sich sehr angenehm. Außerdem
    war dort eine Karte "Die alte Stadt" mit Umgebung abgedruckt (die ich in der auf der Autoren-Homepage
    verlinkten Leseprobe jedoch nicht finde? :gruebel: ), die mir leicht bekannt vorkam :breitgrins: Das
    Buch ist jedenfalls deshalb noch weiter nach oben gerutscht. *haben will*

  • Beim Lesen wird recht bald klar, welche Stadt es einmal war :zwinker:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Spatzi, ist die Karte im Buch denn nicht dabei?


    Ich fand es halt lustig das ich die Leseprobe aufrief, erst die Karte sah und dann zu meinem Freund sagen konnte. "Na, das ist aber eindeutig .... " :breitgrins:

  • Doch, doch, die ist schon drin. Aber ich habs nicht auf Anhieb erkannt, weil mir auch nicht bewusst war, dass es eine reale Stadt darstellt, und hab deswegen noch ein paar Hinweise im Text gebraucht.

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**


  • Doch, doch, die ist schon drin.


    Ah gut, ich war schon verwirrt. Seitdem Amazon die Vorschauen immer mehr auf die Kindle-Version umstellt entspricht díese ja leider nicht mehr der tatsächlichen Buchgestaltung.



    Aber ich habs nicht auf Anhieb erkannt, weil mir auch nicht bewusst war, dass es eine reale Stadt darstellt, und hab deswegen noch ein paar Hinweise im Text gebraucht.


    Gut, da habe ich halt einen Vorteil, ich komme aus der Gegend und verlasse mich lieber auf Karten als auf Navis. :zwinker:

  • Thomas Thiemeyer: Das verbotene Eden - David und Juna

    Inhalt:


    Deutschland 2080: Vor 65 Jahren wurde die Menschheit durch die Auswirkungen eines Virus in einen Vernichtungskrieg gestürzt, den nur wenige überlebten. Seitdem stehen sich Männer und Frauen unversöhnlich gegenüber und leben voneinander getrennt. Doch einiges ändert sich, als die 17jährige Kriegerin Juna dem gleichaltrigen Mönch David begegnet...


    Meine Meinung:


    Sehr interessant und originell finde ich Thomas Thiemeyers Idee, eine Dystopie zu entwickeln, in der Männer und Frauen nicht mehr zusammenleben. Das birgt ein weites Betätigungsfeld für den Autor und daneben auch viel romantisches Potential, eine Romeo-und-Julia-Geschichte zu schreiben (und darauf läuft es ja dann auch hinaus und folgerichtig spielt sogar Shakespeares "Romeo und Julia" eine tragende Rolle im Buch). Allerdings dauert es bis in die Mitte des Buches, bis sich David und Juna endlich begegnen.


    Die Personen sind charakterlich so geschildert, daß man als Leser sich gut mit ihnen anfreunden und mitfühlen kann. Einige Wendungen im Verhalten von Juna empfand ich allerdings als zu plötzlich und unbegründet.


    Eine Welt, in der die meisten Menschen durch einen Krieg ausgerottet sind, der größte Teil der Technologie nicht mehr funktioniert und zudem Männer und Frauen getrennt leben und sich unversöhnlich gegenüberstehen, bildet jede Menge Potential für eine interessante Ausarbeitung. Leider finde ich, daß Thiemeyer es hier an Tiefe fehlen läßt. Gute Ansätze sind zwar da. Doch bezüglich des Verhaltens der Männer/Frauen rutscht Thiemeyer schnell in Klischees. Wie sich Männer und Frauen organisieren, halte ich doch für reichlich plakativ.


    Auch die Details der Welt nach der Katastrophe hätte wesentlich realistischer und sorgfältiger ausgearbeitet werden können. Hier konnte ich Herrn Thiemeyer leider nicht ganz folgen und empfand eine gewisse Beliebigkeit in der Auswahl. Beispiele: warum gibt es nach 65 Jahren noch funktionierende Fahrzeuge und auch Benzin, um diese zu betreiben, sowie funktionierende Schußwaffen und offenbar ausreichend Munition. Warum sind z.B. Webstühle noch bekannt, aber der Buchdruck in Vergessenheit geraten, obwohl es noch Überlebende aus der Zeit vor den "dunklen Jahren" gibt, die das Prinzip eigentlich kennen müßten. (Stattdessen sitzen die Mönche in Schreibstuben wie im Mittelalter.) Warum gibt es keinen Kontakt zu eventuellen Überlebenden in anderen Ländern? Warum ist von allen möglichen Büchern ausgerechnet der "Hexenhammer" erhalten geblieben, nicht aber ein Buch, anhand dessen man z.B. einen Generator bauen und elektrischen Strom erzeugen könnte, oder sonst eines der unzähligen technischen Fachbücher. Warum halten die Männer am Christentum fest, fallen aber ins Mittelalter zurück und die Frauen greifen auf eine archaische heidnische Religion zurück (innerhalb so weniger Jahre)?


    Das alles wird meiner Ansicht nach nicht genügend erklärt, es bleibt oberflächlich und das fällt auf, wenn man auch nur mal ein paar Minuten länger darüber nachdenkt. Es ist ein Jugendbuch - ich weiß nicht, wie tief Jugendliche, denen die Lebenserfahrung noch fehlt, über solche Fragen nachdenken oder ob sie einfach nur der Geschichte folgen. Wenn man sich mit solchen Gedanken nicht weiter aufhält, gibt es durchaus Spannung, überraschende Wendungen und Unterhaltung in der Geschichte von Juna und David.


    Und man kann dem Buch zugute halten, daß es zumindest anregt zu Überlegungen wie der, wie die Welt aussehen würde, wenn es nur noch wenige Menschen und keine Technologie mehr gibt und ob es Verhaltensweisen gibt, die wirklich typisch für Männer oder für Frauen sind.


    Trotzdem - da das Buch mich eigentlich ganz gut unterhalten hat:


    3ratten

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()

  • Cover & Klappentext:


    Das Cover wurde meiner Meinung nach sehr schön gestaltet.
    Das Grün ist ein totaler Blickfang.
    Das Mädchen und der Junge auf dem Cover sind die Protagonisten.
    Wenn man sich das Cover genauer anschaut, sieht man z.B. bei dem Jungen Handschellen, die später in der Geschichte eine Rolle spielen wird.
    Die Karte im Hintergrund des Covers finde ich ebenfalls ein sehr interessantes Detail.


    Der Klappentext schafft Spannung, sodass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.
    Ich wollte unbedingt wissen wie der Autor die Idee von ,,Männer und Frauen sind verfeindet‘‘ um setzt.


    Der Hauptsatz des Klappentextes lautet wie folgt:
    ,,Männer und Frauen.
    Feuer und Wasser.
    David und Juna.‘‘



    Rezension:


    Am Anfang des Buches war ich verzweifelt, ob ich dieses Buch nicht doch sofort wieder abbrechen sollte…
    Es kam mir am Anfang wie keine Zukunftsgeschichte vor, sondern wie eine Geschichte aus dem Mittelalter.
    Der Protagonist lebt in einem Kloster und die Protagonistin in einer Festung.
    Hallo? Wo ist da die Zukunft?
    Man gut ich habe weitergelesen.
    Zwar braucht die Geschichte am Anfang ein wenig, aber später konnte ich mich mit dem ,,Mittelalterstil‘‘ anfreunden.


    Zum Inhalt:
    Männer und Frauen sind verfeindet.
    Die Frauen sehen Männer als Teufel.
    Die Männer die Frauen als Hexen.
    Es gibt keine Liebespaare, die Männer vergehen sich nur lediglich an den Frauen.
    Bei einer Geburt eines Jungen, wird dieser den Männern übergeben.
    Die Männer gehen auf legale Raubzüge um sich von den Frauen das Nötigste zu holen.
    David wird auf eine ,,Mission‘‘ geschickt, wobei er und ein weiter Mann von den Frauen gefangen genommen und verschleppt werden.
    Im Kerker lernen sich Juna, die Tochter der Anführerin, David kennen.
    Sie verliebt sich sofort in ihn.
    Sie hilft ihm bei der Flucht aus dem Gefängnis.
    Sie beschließen zusammen zu flüchten, doch David will vorher noch einmal zurück ins Kloster zu seinem Meister.
    Ein großer Fehler, denn dadurch verfolgen ihn nun seine eigenen Brüder, da sie befürchten, er wurde von einer Hexe verhext.
    Juna und David geraten in Gefahr.
    Werden die beiden überleben?
    Werden sie zusammen flüchten können?
    Was wird aus der Feindschaft zwischen Männern und Frauen?


    Lest selbst! :)




    Fazit:


    Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte mich das Buch überzeugen.
    Man kann zwar nicht von einer wirklichen Zukunftsgeschichte sprechen, aber das Buch konnte mich trotzdem gut unterhalten.
    Ich bin gespannt auf die Folgebände! :)



    Bewertung:


    :)



    http://kathleens-buecherwelt.b…den-1-david-und-juna.html