Ich habe das Buch im Urlaub gelesen und ich muss sagen, dass es sich zwar an sich typisch King-mäßig mehr oder weniger von selbst gelesen hat, aber mich ansonsten nicht so wirklich überzeugt hat. Vielleicht, wenn das Buch von irgendjemand anderem geschrieben worden wäre, aber als King?
Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass irgendetwas übernatürliches, erschreckendes passiert. Klar, Zeitreise an sich ist schon übernatürlich genug, aber das einzig mystische, das darüber hinaus ging, war dieser Farbenkartenmann und das "harmonizing". Was ich an King nämlich u.a. so liebe, ist dass er mich seitenweise eher plätschernd unterhalten kann und dann kommt irgendein Nebensatz und ich kriege beim Lesen einen halben Herzinfarkt. Hier, nichts. Nicht einmal irgendeine wirklich überraschende Wendung.
Wenn ich das ausblende war es schon ein gutes Buch, keine Frage, eine interessante Idee gut umgesetzt. Aber ich hätte auch dann mindestens 200 Seiten Liebesgeplätscher zwischen George/Jake und Sadie und Ehealltag der Oswalds rausgeschnitten, weil mich das nicht die Bohne interessiert hat und meiner Ansicht nach auch nichts zur Handlung beigetragen hat. Und leider, leider blieb George/Jake für mich auch eher leblos, desgleichen die Nebenfiguren. Das bin ich von King nun wirklich nicht gewöhnt.
Es spricht vielleicht auch für sich, dass die einzige Stelle, bei der mein Herz sich geregt hat, allerdings positiv, der Gastauftritt von Bev und Richie (beep beep, Richie - wie konnte ich das vergessen?!) aus "Es" war. Ich WUSSTE, als George/Jake in den 50ern nach Derry kommt, dass da irgendeine Referenz zu "Es" kommen musste, aber das war eine sehr schöne Überraschung, zwei liebe alte Freunde zu treffen. GSD hatte ich "Es" nicht griffbereit, das hätte böse enden können für das vorliegende Buch.