Was uns die Lebensmittelkonzerne auf die Teller lügen
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Die ersten 4 von 8 Kapiteln habe ich gelesen und irgendwie reißt es mich gar nicht vom Hocker.
Immer wieder ist zwar die eine oder andere interessante (und mir bisher unbekannte) Information dabei, aber im Großen und Ganzen finde ich wenig Neues in dem Buch.
Das erste Kapitel geht allgemein auf Strategien der Lebensmittelhersteller ein, sei es in Form von aberwitzigen Neuheiten, bei denen meist nur ein Bruchteil irgendeiner Zutat geändert wurde, versteckte Preiserhöhungen durch kleinere Verpackungseinheiten, Preisabsprachen und Kartellrechtsverstößen,... ja, die Lebensmittelindustrie ist böse und versucht den Verbraucher zu täuschen, wo es nur geht...
Das zweite Kapitel fand ich ganz amüsant - ich gehöre allerdings auch nicht zu den Menschen, die ernsthaft glauben, dass ein tägliches Actimel Becherchen messbar meine Gesundheit fördert. Sogenanntes Functional Food ist aber offensichtlich eine tolle Sache, um den Konsumenten zum Kauf von völlig überteuertem Joghurt zu bringen. So wirklich bewusst war mir das bisher nicht, ich kauf das Zeug nicht, ist mir zu teuer.
Im dritten Kapitel geht es um die "Traditionslüge" - immer mehr Hersteller schmücken sich mit ihren regionalen, traditionell hergestellten Produkten... aber Schwarzwälder Schinken muss halt nur im Schwarzwald hergestellt werden, das Schwein dazu kann ruhig in Belgien oder Holland in der Massenzucht aufgewachsen sein...
Richtig unangenehm wird in Kapitel 4 die Entlarvung von Zuckerbomben. Ich gebs ja zu, ich esse gerne Süßes. Und mir ist klar, dass Milchschnitte keine leichte Zwischenmahlzeit ist, sondern eine Fett-Zucker-Mischung... aber lecker ist sie trotzdem
Ich bin allerdings erwachsen und durchaus in der Lage, das zu erkennen. Was der Autor hier beschreibt, wie Kinder durch Werbung zu Zucker-Junkies gemacht werden, ist echt traurig. Allerdings fehlt mir hier etwas die Verantwortung der Eltern, ich finde es zu einfach, immer den bösen Konzernen die Schuld zu geben, wenn immer mehr Kinder (und Erwachsene) verfetten.
Dass diese Konzerne nicht unbedingt moralisch vorbildlich handeln, ist natürlich unbestritten - offensichtlich haben Politik und persönlicher gesunder Menschenverstand gegen diese massiven monetären Interessen wenig Chancen... ich bin ja mal gespannt, ob wir in den nächsten Jahren endlich diese Fett/Zucker-Ampeln auf Lebensmitteln bekommen werden - und ob das irgendeine Veränderung im Konsumverhalten haben wird.