Mark Benecke - Mordspuren, gelesen von ihm selbst
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Seit ein paar Tagen höre ich jetzt daran und muss sagen, es ist ganz schön heftig. Zu zartbesaitet sollte man nicht sein, und wenn man Probleme damit hat, über Verbrechen, die an Kindern begangen werden, zu hören, dann lieber Finger weg.
Ansonsten muss ich sagen, dass es in dem Buch, auch wenn es so heißt, eigentlich weniger um Spuren geht. Es ist eher eine Vorstellung verschiedener Fälle, die grob zu einem bestimmten Thema gehören, auch wird die Täter-Psyche ein wenig beleuchtet.
Eines der Kapitel ist dem Kannibalismus gewidmet, da kann einem schon durchaus mal die Einkaufslust vergehen. Darin widmet sich Mark Benecke sogar einem alten "Bekannten", dem Wendigo, der mir in letzter Zeit nun schon mehrfach begegnete, und ich muss feststellen, dass entweder Benecke den gängigen Wendigo-Klischees folgt, oder die Wendigo-Bücher, die ich las, waren gut recherchiert. Ich habe einiges wiedererkannt. Dieses Kapitel fand ich sehr interessant, denn just einige Tage zuvor haben wir bei einem Black-Story-Spiel genau einen jener Fälle, über die Benecke hier spricht, erraten müssen.
Jetzt bin ich im Kinder-Serienmord-Kapitel. Da kann man einfach nur noch seine Emotionen verschließen und hoffen, dass die Polizeiarbeit immer besser wird und Leute, die ihren Krankheitsneigungen nachgeben, schneller gefasst und gut und sicher weggesperrt werden. :sauer:
Noch was zu Beneckes "Vorlesekunst": Der Mann kann überhaupt nicht vorlesen ...
Das macht mir ausnahmsweise nichts aus, weil ich ihn von seinen Vorträgen kenne. Ich weiß daher, dass er einer ist, der unter Strom steht, und wenn man ihm erlauben würde, in seinem normalen Tempo zu sprechen, dann hätte er das Hörbuch wahrscheinlich in unter zwei Stunden eingelesen.
Irgendjemand hat ihm aber offenbar gesagt, dass er langsam sprechen soll, wenn er vorliest. Das schafft er aber nicht wirklich, außerdem leidet seine Betonung enorm dadurch. Das macht mir insofern nichts aus, weil ich mir vorstellen kann, wie er da mit seinem Text sitzt und sich furchtbar bemüht, langsam und verständlich zu sprechen. Seine mangelnde Vorlesekunst passt aber zu ihm, daher finde ich in diesem Falle das vorleserische Unvermögen einfach charmant. Er ist, trotz seines, ähm, interessanten und eigenwilligen (Be-)Rufes, irgendwie niedlich Jemand anderem würde ich das sicherlich nicht durchgehen lassen.