Terry Pratchett - Das Erbe des Zauberers

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.916 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von TheNightingale.

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    Klappentext:
    Als der Magier Drum Billet seinen Zauberstab gemäß guter Sitte an den achten Sohn eines achten Sohnes übergeben will, macht er einen folgenschweren Fehler: Denn das Neugeborene ist ein Mädchen, und diesen ist der Zutritt zur Unsichtbaren Universität verwehrt.
    Nun kann nur noch Oma Wetterwachs den Zauberern in Sachen Gleichberechtigung auf die Sprünge helfen …

    Meine Meinung:

    Nachdem ich von vielen Seiten nur Lobgesänge über die Scheibenwelt gehört hatte und den ersten Band des Hexen-Zykluses schon seit einiger Zeit auf meinem SuB habe, habe ich es mir nun auch endlich vorgenommen. Ich muss sagen, dass mir dieses Buch tatsächlich sehr gut gefallen hat und am liebsten hätte ich sofort den zweiten Band gelesen, wenn ich ihn denn zu Hause gehabt hätte – hatte ich aber nicht.


    Auch die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und man gewinnt sie lieb. Die Story an sich ist zwar nicht das Spannendste, was ich bisher gelesen habe, aber dennoch fliegen die Seiten nur so davon und man möchte unbedingt weiterlesen. Der Schreibstil ist super.


    Ich freue mich schon jetzt auf mehr von der Scheibenwelt!


    Ich gebe diesem Buch:
    4ratten

    ~~ Was wäre die Welt nur ohne Bücher? ~~


    :lesen: Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

    :lesen: Hexenblut - Neil White

    :lesen: Sofies Welt - Jostein Gaarder

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    Als letztes Jahr die wunderschöne Reihe "Discworld Hardback Library" veröffentlicht wurde, war das endlich der nötige Anstoß, Terry Pratchett auch in meine Bücherregale einziehen zu lassen, wo er sich aber bis jetzt immer noch ungelesen befindet... Dank der Monatsrunde Mai wird sich dies hoffentlich ändern, denn ich habe "Equal rites" in Angriff genommen; ein Buch, das ich unter der Kategorie "Frauenpower" für den SLW 2015 angemeldet habe.


    Das Buch:
    Der Zauberer Drum Billet hat nicht mehr lange zu leben und begibt sich in das Dorf mit dem sympathischen Namen "Bad Ass" um seine magischen Kräfte an den gerade geborenen achten Sohn eines achten Sohnes weiterzugeben, wie es unter Magiern Brauch ist. Rechtzeitig trifft er beim Schmied ein, dessen Frau gerade in den Wehen liegt, unterstützt von der Hexe Granny Weatherwax als Hebamme.
    Alles läuft nach Plan: Der Zauberer drückt dem vom Schmied hereingetragenen Säugling ein Ende seines Zauberstabs in die Hand und verscheidet, wobei er seine magischen Kräfte auf das Kind überträgt. Was weder der Zauberer noch der stolze Vater wussten: Der neugeborene achte "Sohn" ist in Wirklichkeit ein Mädchen. Aber auf Granny Weatherwax wollte ja niemand hören.
    Nun ist die Verwirrung groß, denn so etwas hat es bisher noch nie gegeben - ein Mädchen als Zauberer?? Die Beteiligten vereinbaren, über die Sache Stillschweigen zu bewahren. Vielleicht zeigt sich die magische Kraft ja auch gar nicht in dem Mädchen, also einfach abwarten und Ruhe bewahren.
    Sieben Jahre lang passiert auch tatsächlich nichts Außergewöhnliches mit Eskarina, wie das Mädchen genannt wird (abgesehen davon, dass ihr Vater eins vom Zauberstab übergebraten bekommt, als er sie mal ausschimpft). Bis Eskarina und zwei ihrer Brüder von den Eltern auf die Suche nach Granny Weatherwax geschickt wird, die lange nichts von sich hat hören lassen...


    Meine Meinung:
    Bis jetzt gefällt mir das Buch und Mr.Pratchetts Humor gut, auch wenn ich mich erst mal daran gewöhnen muss, dass es keine Kapiteleinteilung gibt. Na ja, dafür aber wenigstens ein Lesebändchen. Einige Namen wie z.B. das Dorf "Bad Ass" sind ein bisschen kindisch, aber damit kann ich im Moment gut leben. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Direkt nach dem "Zwischenfall" mit dem Magier ist Granny Weatherwax ja nicht begeistert davon, dass ein Mädchen Zauberer werden soll. Ihrer Meinung nach hat die Zauberei der Männer zu viel zu tun mit "books and stars and jommetry. She'd never grasp it."
    Na, da wäre ich mir mal nicht so sicher... Irgendwie freue ich mich schon drauf, wie Eskarina den Zauberstab schwingt und es den konservativen Zaubererkreisen so richtig zeigt :smile:

  • Spätestens als Esk nach einem Streit ihren Bruder in ein Schwein verwandelt oder beinahe in einem Adler-Körper gefangen geblieben wäre, wird allen Beteiligten klar, dass Esk lernen muss, die Magie in sich kontrollieren zu können. Ansonsten gefährdet sie nur andere oder sich selbst.
    Mit Erlaubnis von Esks Eltern ziehen Granny Weatherwax und Esk los, um den Eingang zur Unsichtbaren Universität zu suchen. Während Granny im beschaulichen Städtchen Ohulan Cutash in Erfahrung bringt, dass sie nach Ankh Morpork müssen, schafft es Esk, verlorenzugehen und einigen Aufruhr zu verursachen. Zum Glück hat sie ihren Stab dabei, der sie vor habgierigen Wirten und ähnlich unerfreulichen Zeitgenossen schützt. Allerdings merkt Esk allmählich, dass ihre Kräfte auch Nachteile mit sich bringen: Sobald ihre Mitmenschen ihre magischen Fähigkeiten bemerken, verhalten sie sich ihr gegenüber anders, entweder aus Angst oder Berechnung.
    Währenddessen weird Granny Weatherwax auf der Suche nach Esk richtig tollkühn, besteigt notgedrungen einen Besen und setzt Zwerge unter Druck.
    Als sie Esk schließlich findet, ist das Mädchen tief verstört: Nach einem unerfreulichen Gespräch mit einem Zauberer über das Thema "Frauen können keine Zauberer werden" hat sie einen Alptraum, in dem sie an die Tore der Unsichtbaren Universität klopft, aber nur hämisch ausgelacht wird, da Frauen hier nicht zugelassen sind.
    Gut, dass Granny Weatherwax nicht so schnell aufgibt, denn sie ist jetzt umso überzeugter davon, dass sie Esk in die Unsichtbare Universität bringen muss.


    Obwohl es keine Kapiteleinteilung gibt, lässt sich das Buch flott lesen. Terry Pratchett schafft es gut, amüsante kleine Details einzubauen, ohne dabei den Vorangang der Haupthandlung aus den Augen zu verlieren.
    Besonders gut gefallen hat mir bisher die Stelle, als Esk sich alleine nach Ankh Morpork durchzuschlagen versucht. Wehe dem, der sich ihr (und ihrem Stab) in den Weg stellt! :breitgrins:
    Die Argumentationen, warum Frauen keine Zauberer werden dürfen, erinnern mich erschreckend an frühere pseudowissenschaftliche Begründungen, warum Frauen z.B. damals nicht studieren durften. Heute kommen uns solche Begründungen ähnlich lächerlich und absurd vor wie dem Leser von "Equal rites", aber ich denke, Terry Pratchett hat dies schon ganz bewusst so gemacht. Wenn man genauer darüber nachdenkt, kann einem das Lachen schon fast im Hals stecken bleiben.
    Lustig fand ich übrigens, dass Granny Weatherwax als Hexe auch starke Vorurteile gegen Zauberer und ihre Art der Magie hegt. Ich denke, dass Esk einen guten Weg finden wird, die Vorzüge beider Arten miteinander zu verbinden und Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen.

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    (OT: Equal rites)


    Das Buch:
    Der Zauberer Drum Billet hat nicht mehr lange zu leben und begibt sich in das Dorf mit dem sympathischen Namen "Bad Ass" um seine magischen Kräfte an den gerade geborenen achten Sohn eines achten Sohnes weiterzugeben, wie es unter Magiern Brauch ist. Rechtzeitig trifft er beim Schmied ein, dessen Frau gerade in den Wehen liegt, unterstützt von der Hexe Granny Weatherwax als Hebamme.
    Alles läuft nach Plan: Der Zauberer überträgt dem Säugling seine magischen Kräfte und verscheidet. Was dabei weder der Zauberer noch der stolze Vater wussten: Der neugeborene achte "Sohn" ist in Wirklichkeit ein Mädchen. Aber auf Granny Weatherwax wollte ja niemand hören.


    Jahre später zeigen sich die magischen Kräfte bei der mittlerweile siebenjährigen Eskarina immer deutlicher: Verbrannte Bäume um das Haus herum, ein Bruder, der in ein Schwein verwandelt wurde... Granny Weatherwax macht Eskarinas Eltern klar, dass es nur einen Ort gibt, an dem ihre Tochter lernen kann, ihre magischen Kräfte besser kontrollieren zu können: Die Unsichtbare Universität.
    Dort werden eigentlich keine Frauen aufgenommen - eigentlich. Denn bisher hatten es die Herren Zauberer ja auch noch nicht mit der geballten Frauenpower von Eskarina, ihrem magischen Stock und Granny Weatherwax zu tun....


    Meine Meinung:
    "Equal rites" war mein erstes Buch von Terry Pratchett, aber es wird ganz bestimmt nicht das Letzte gewesen sein!
    Anfangs war ich etwas irritiert über die fehlende Kapiteleinteilung, aber dank Lesebändchen der auch optisch aufwändig gestalteten "Discworld Hardback Library" kam ich auch ohne ganz gut zurecht.
    Teilweise hatte ich befürchtet, dass der Humor etwas derb daherkommt, aber der Name des Dorfes "Bad Ass" bleibt ein einmaliger Ausrutscher und der Humor innerhalb meiner Geschmacksgrenzen. Besonders das letzte Drittel des Buches hatte es in sich, als Esk und Granny Weatherwax sich unter falschem Vorwand in die Unsichtbare Universität einschleichen. Allein die Beschreibung der Bibliothek ist zu gut! Bücher, die ein Eigenleben führen und daher an ihre Schränke gekettet sein müssen!
    Als dunkle Mächte ins Spiel kommen und Eskarina sowie deren neugewonnenen Freund, den genialen, aber gehemmten und stotternden Zauberlehrling Simon bedrohen, nimmt Granny Weatherwax den Kampf auf. Dabei überwindet sie sogar ihre massiven Vorurteile gegenüber Zauberern und teilt sich mit einem kettenrauchenden Exemplar sogar ihren schrottigen Besen... Da knistert die Luft über Ankh-Morpork! :hexe:


    "Equal rites" hat mich neugierig gemacht, noch mehr über die skurrilen Bewohner der Scheibenwelt erfahren zu wollen. Aber ich habe ja zum Glück noch weitere 5 Bände ungelesen im Regal stehen. Ich bin froh, das Buch im Original gelesen zu haben; es ist wirklich nicht schwer zu verstehen. Schade, dass der pfiffige Titel beim Übersetzen auf der Strecke geblieben ist.
    Für einen gelungenen Einstand vergebe ich
    4ratten

  • Terry Pratchett - Equal Rites


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    Mit seinem letzten Atemzug gibt der Zauberer Drum Billet seinen Stab und seine magischen Fähigkeiten weiter - an einen achten Sohn eines achten Sohnes. Dabei gibt es nur einen Haken: Der Sohn ist gar kein Sohn, sondern eine Tochter...
    Und ein Mädchen kann natürlich kein Zauberer werden, wo kämen wir denn da hin. Deshalb nimmt die Hexe Granny Weatherwax die kleine Esk unter ihre Fittiche.


    Ach ja, mein letztes Discworld-Buch ist schon eine Weile her und hiermit wage ich mich erstmals an die Hexen. Und bisher bin ich ziemlich angetan. Sowohl Granny mit ihrer trockenen, aber doch irgendwie herzlichen Art als auch Esk mit ihrer Cleverness und ihrem ständigen Nachfragen finde ich klasse ;)
    Es bleibt wohl abzusehen, dass Granny Esk doch früher oder später zur Zaubererschule schicken wird, aber für den Moment erfahren wir erst mal so einiges darüber, was es heißt, eine Hexe zu sein.
    Und Esk muss lernen, dass sie vielleicht doch öfter auf Granny hören sollte, wenn diese sie vor zu übermütigen Aktionen warnt...

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.

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    Nachdem ich den zufällig gekauften ersten Tiffany-Band klasse fand und Oma Wetterwachs mir in einer Kurzgeschichte über den Weg gelaufen ist (und dabei sehr beeindruckend wirkte), habe ich beschlossen, gezielt die Hexen-Reihe zu lesen und Pratchett dabei endlich mal auf Englisch auszuprobieren.


    Eskarina ist der achte Sohn eines achten Sohnes und damit dazu bestimmt Zauberer zu werden. Ups, eben nicht, denn sie ist ein Mädchen und Mädchen werden Hexen, nur Jungen werden Zauberer. Als ihr magisches Talent nicht mehr zu ignorieren ist, geht Eskarina dann auch zu Oma Wetterwachs in die Lehre, doch diese merkt, dass das die falsche Sorte Magie für das Mädchen ist und so machen sie sich auf den Weg, um für Eskarina eine Lehrstelle an der magischen Universität zu ergattern.


    Von Oma Wetterwachs war ich dann doch etwas enttäuscht, sie erscheint mir hier nicht so sehr ihre Umwelt dominierend und gerade auf der Reise viel unsicherer als ich sie in Erinnerung habe, aber gut, das ist halt der erste Band der Hexen, sie kann sich ja noch entwickeln. Der junge Simon, dem Eskarina auf dem Weg zur Uni begegnet, hat mich übrigens ständig an das Adventure Simon the Sorcerer denken lassen – spielt der Kerl später noch irgendeine wichtige Rolle?


    Insgesamt war ich allerdings sehr zufrieden mit dem Buch, auch sprachlich habe ich genügend Wort- und kulturelle Witze verstanden um mich durchgängig zu amüsieren. Dazu kommt, dass es Terry Pratchett gelungen ist, neben dem Humor auch die Emanzipation erfolgreich in seine Fantasywelt zu integrieren. Die Vorurteile, denen seine Figuren unterliegen bzw. begegnen, gibt es so ähnlich auch in der Realität, weswegen man zwischen dem ständigen Grinsen auch gerne mal einen Gedanken an seine eigentliche Aussage verschwenden darf. Was sagt es eigentlich über Schriftsteller und uns als akzeptierende Leser aus, wenn die Männer stets mächtige Magier und die Frauen nur kleine Dorfhexen sind? (vgl. "Why Gandalf Never Married", Rede von Terry Pratchett, 1985)


    4ratten

  • Ich habe Equal Rites jetzt zum ersten Mal in der Deutschen Übersetzung gelesen, die ich gar nicht soooo schlecht fand. Ich bin ja riesiger Pratchett Fan und hatte "Das Erbe des Zauberers" als Vormerkung in der Onleihe stehen. Als es verfügbar wurde, musste ich es dann auch einfach lesen, auch wenn das Pratchett-Projekt eigentlich bis nach dem King-Projekt warten muss.


    Ich liebe dieses Buch. Pratchett hat in seinen Scheibenweltromanen ja aktuelle Themen verarbeitet und "Equal Rites" beschäftigt sich - in meinen Augen tut es das herausragend - mit dem Thema Gleichberechtigung. Schön fand ich dabei, wie er in Granny und Cutangle unsere Gesellschaft widerspiegelt, sprich, die Menschen nehmen es hin und haben sich nie gefragt, ob es nicht auch anders sein kann. Dabei ist das Thema Diskriminierung nicht vorwurfsvoll gestaltet sondern regt sehr humorvoll zum Nachdenken an.


    Die fehlende Action hat mich in der Scheibenwelt nie gestört. Auch wenn Pratchetts erste beide Scheibenweltromane zu den schlechteren gehören, fand ich sie trotz allem einfach nur unterhaltsam und intelligent humorvoll.


    Feststeht, dass jemand, der das Erbe des Zauberers als ersten Scheibenweltroman gelesen und gemocht hat, sich einfach nur darauf freuen kann, wie Sir Terry in allen kommenden Romanen immer besser wird und über sich selbst einfach nur hinauswächst.


    Es stimmt mich immer traurig, dass von ihm keine Bücher mehr kommen werden.

    ~~ noli timere messorem ~~