01 - Abschnitt 1 (Anfang bis einschl. Seite 78 - Kapitel 1 bis einschl. 8)

Es gibt 49 Antworten in diesem Thema, welches 9.971 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von fünkschen.

  • Hallo Ihr Lieben,


    hier treffen wir uns ab morgen zur Leserunde zu dem Buch Das Mädchen mit den gläsernen Füßen und ich begrüße alle Teilnehmer :winken:


    Postet hier bitte erst, wenn Ihr angefangen habt und etwas zu dem Buch zu sagen oder Fragen habt. Die Beiträge „Buch liegt bereit, ich fange heute abend an“ ziehen das Ganze zu sehr in die Länge und passen besser in den Buchvorschlag.

    Hier könnt Ihr zum Abschnitt 1 (Anfang bis einschl. Seite 78 - Kapitel 1 bis einschl. 8) schreiben.


    Spoilermarkierungen sind aufgrund der Seitenbeschränkung nicht vorgesehen.


    Für die Rezensionen nutzt bitte den entsprechenden Thread Ali Shaw - Das Mädchen mit den gläsernen Füßen.


    An dieser Stelle noch ein herzlicher Dank an den Script5-Verlag für die Bereitstellung von fünf Freiexemplaren für diese Leserunde.


    Ich wünsche uns allen viel Spaß beim :lesen: und diskutieren! :winken:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

    Einmal editiert, zuletzt von Räubertochter ()

  • Ich habe es ja schon gelesen. Es stimmt schon, dass es in einem Jugendbuchverlag erschienen ist. Rein inhaltlich würde ich jetzt aber nicht behaupten, dass es ein Jugendbuch ist. Ich bin gespannt, wie ihr das dann seht!


    Die Frage nehme ich schon gleich mal mit in den Thread zum ersten Abschnitt, auch wenn ich noch nicht mehr als zwei Kapitel gelesen habe.


    Aber mir ist auch schon gleich aufgefallen, dass Ida Anfang zwanzig und damit etwas jünger als Midas sein soll. Das ist ja schon mal etwas oberhalb des "typischen" Jugendbuch-Alters. Wollen wir also hoffen, dass die Protagonisten ihre Pubertät schon ein wenig hinter sich gelassen haben. :breitgrins:

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Hallo,


    da das Buch glücklicherweise pünktlich geliefert wurde konnte ich gleich beginnen und habe auch schon den ersten Abschnitt beenden können. Zuerst einmal möchte ich das ja schon vielgepriesene Äußere des Buchs lobend erwähnen. Der silberne Buchschnitt sieht edel aus und das Cover ist einfach nur schön. Auch ein Lesebändchen (wichtiges Detail) fehlt nicht.


    Das Cover spiegelt übrigens wunderbar die Atmosphäre, die ich für den Moment als ruhig und düster empfinde. Bei den bisher aufgetretenen Personen kann man das weniger sagen, hier brodelt es ganz deutlich unter der Fassade, jeder trägt sein Päckchen und ich würde mich nicht wundern, wenn wir noch auf weitere Details stoßen.


    Die beiden Hauptpersonen sind eigenartig. Ida wirkt wie einem normalen Leben entrissen, ziel- und planlos. Die Traurigkeit, die sie ausstrahlt macht mich auch traurig. Mida ist allerdings noch trübsinniger, seine Angst vor Kontakt mit anderen Menschen deutet auf sehr schlechte Erfahrungen hin. Sein Alltag wird trostlos, er entflieht ihm durch das, was er wohl als Bestimmung in seinem Leben sieht: Der Kunst des Fotografierens. Vielleicht erträgt er es nur durch die Linse, das Leben aufzunehmen...ich weiß es nicht.


    Momentan bin ich gespannt wie es weitergeht, richtig "gerissen" hat es mich bislang aber nicht..


    LG
    Alexa


  • Auch ein Lesebändchen (wichtiges Detail) fehlt nicht.


    Ohhh, das fehlt bei der englischen Ausgabe!



    Das Cover spiegelt übrigens wunderbar die Atmosphäre, die ich für den Moment als ruhig und düster empfinde.


    Ich weiß noch genau, dass ich die Stimmung nach den ersten Kapiteln genauso empfunden habe. Ich finde, man kann gar nicht so genau sagen, warum alles so düster wirkt - es ist einfach so. Ich fand es, ohne dass irgendwas passiert wäre - schon da ziemlich traurig. Aber du sagst ja auch, dass das durch Ida und Midas ausgelöst wird. Die beiden hatten für mich an dieser Stelle auch etwas ziemlich deprimierendes an sich.


  • Ohhh, das fehlt bei der englischen Ausgabe!


    Ja darüber habe ich mich auch gerade geärgert. Ein Lesebändchen fände ich auch sehr schön.

    &quot;Storys are wild creatures&quot;, the monster said. &quot;When you let them loose, who knows what havoc they might wreak.&quot;<br />Patrick Ness - A Monster Calls


  • Ohhh, das fehlt bei der englischen Ausgabe!



    Ich weiß noch genau, dass ich die Stimmung nach den ersten Kapiteln genauso empfunden habe. Ich finde, man kann gar nicht so genau sagen, warum alles so düster wirkt - es ist einfach so. Ich fand es, ohne dass irgendwas passiert wäre - schon da ziemlich traurig.


    Ich glaube, diese Melancholie hat viel mit der Farbsymbolik im Buch zu tun. Die Insel wird wiederholt als "grau" beschrieben, Midas macht hauptsächlich schwarz-weiß-Fotos, und auch Ida trägt nur noch grau (obwohl ja auch häufiger angedeutet wird, dass sie früher gerne bunt getragen hat, siehe die neonpinke Taucherbrille auf dem Foto). Ich finde, das passt auch sehr schön mit dem silbernen Buchschnitt zusammen, der mich ein bisschen an Glas erinnert.

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • @Mrs. Dalloway
    Stimmt. Und alles ist "monochrom". Das ist ein Wort, das ich mir vorher wirklich noch nicht über den Weg gelaufen ist.


  • Ich glaube, diese Melancholie hat viel mit der Farbsymbolik im Buch zu tun.


    Bestimmt sogar, in meinem Kopfkino war meistens alles schwarz-weiß-grau. Das drückt schon auf die Stimmung. Aber es ist keine richtige Traurigkeit, es ist eben so ein allgemeines bedrückt sein - melancholisch.

  • Hallo liebe Mitleser(innen),


    auch ich hatte heute Zeit genug, den ersten Abschnitt zu lesen.
    Wie euch, gefällt auch mir die Aufmachung des Buches sehr gut. Die Bäume, Gräser und Vögel auf dem Cover sind immer wieder ein Blickfang. Und einen silbernen Buchschnitt sehe ich tatsächlich zum ersten Mal.


    Den ersten Abschnitt, mit der Begegnung von Midas und Ida, fand ich bis jetzt am eindrucksvollsten. Sehr atmosphärisch und detailliert werden hier die Landschaft und Midas´ Gedanken beschrieben, stellenweise bis in kleine Details. Allerdings empfinde ich das (trotz der gläsernen Füße) nicht als düster, höchstens als melancholisch. Ein paar ganz kleine Punkte gab es, über die ich gestolpert bin (zum Beispiel wird der Himmel zweimal mit einer festen Fläche verglichen. Außerdem heißt es anfangs, daß gerade Mitte Dezember sei, und ein paar Seiten weiter ist es auf einmal "schon fast Dezember". Drittens hatte ich ein Vorstellungsproblem mit der Örtlichkeit des ersten Treffens der beiden.) Aber das sind Kleinigkeiten, insgesamt gefällt mir die Stimmung sehr gut, die der Autor hier erzeugt und ich lese es gern, auch wenn nicht allzuviel passiert.


    In den ersten Abschnitten werden uns zunächst einmal viele Personen vorgestellt, viele allerdings nur sehr flüchtig. Ich hoffe, daß es bald noch mehr Informationen gibt, was womit wie zusammenhängt und was für ein Problem Midas mit seinen Eltern hat. Auch über die Ochsenmotten möchte ich gern mehr lesen.


    Ich bin neugierig wie es weitergeht.


    Auch ich habe mich übrigens gefragt, ob das Buch ein Jugendbuch ist - ist es offenbar nicht. Am Ende werde ich es selbst beurteilen können.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • @Mrs. Dalloway
    Stimmt. Und alles ist "monochrom". Das ist ein Wort, das ich mir vorher wirklich noch nicht über den Weg gelaufen ist.


    Mir ist es unauslöschlich seit dem Film Madagascar ins Gehirn gebrannt - da nennt der Löwe das Zebra seinen "monochromen Freund", seither ist das in unserer Familie schon zu einem geflügelten Wort geworden.

    Liebe Grüße,<br />Verena<br /><br />&WCF_AMPERSAND"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben?&WCF_AMPERSAND" Gandalf in &WCF_AMPERSAND"Die Gefährten&WCF_AMPERSAND", J.R.R. Tolkien

  • Hallo liebe Leserunde,


    ich bin gestern erst bis Seite 37 gekommen, aber wollte meinen ersten Eindruck schon beschreiben.


    Die Blumenillustrationen am Kapitelanfang liebe ich, das sieht so schön träumerisch und feminin aus. Das passt ganz prima zum Schreibstil. Für mich ist es immer ein gutes Zeichen, wenn sich direkt Kopfkino einstellt. Bei der Beschreibung dieser Ferieninsel habe ich ein winterlich, verlassenes Irland im Kopf... wahrscheinlich hat das Schaf auch seinen Beitrag dazu geleistet. :breitgrins: Und weil da so unheimliche Dinge passieren, stelle ich mir das etwas phantastischer vor. Derzeit kollidiert das noch mit solchen modernen Dingen wie der Kamera, einem Polizisten, Autos etc.. Ich bin gespannt, ob mein Kopfkino da noch die Kurve bekommt.


    Henry Fuwa mit seiner Ochsenmotte ist ein sehr interessanter Charakter. Über ihn werden wir sicher noch mehr erfahren. Er scheint ein Schlüssel zu den Geheimnissen der Insel zu sein. Jedenfalls verschließt er sich nicht gegen die Existenz anderer Wesen oder gar Magie. Solche Ansätze bereits zu Beginn des Buches lassen mein Herz gleich höher schlagen. Das verspricht wirklich wundervoll zu werden, hoffe das bleibt so! :lesewetter:


    LG Kati *die nun erstmal zum Familienbesuch starten muss* :winken:

  • Hallo liebe Mitleserinnen,


    was das Äußere des Buches betrifft, kann ich euch nur zustimmen. Das Cover finde ich einfach wunderbar, auch farblich sehr gut passend. Der silberne Schnitt verkörpert für mich auch das gläserne, ich glaube, das hätte man nicht besser machen können. Dann diese filigranen Blumen am Anfang jedes Kapitels, auch sie finde ich klasse. Sie sehen auch irgendwie so zerbrechlich und farblos wie Glas aus und spiegeln die melancholische Stimmung des Romans wider.


    Ich habe gerade den 1. Teil beendet. Bisher gefällt mir das Buch ganz gut. Es ist noch nichts besonderes, aber sehr gut lesbar und es scheint einige Geheimnisse zu bergen, die mich neugierig auf das Kommende machen.


    Drei Hauptfragen ergeben sich im Moment für mich:
    1.Warum hat Midas sich so von der Welt zurückgezogen, warum ist das Verhältnis zu seiner Mutter so schlecht, was hat diese mit Henry Fuwa zu tun? Hat sie womöglich Midas‘ Vater betrogen und der hat sich deshalb umgebracht?
    2.Warum hat Ida gläserne Füße? Wann und wie ist das passiert?
    3.Welche Rolle spielen die Ochsenmotten?


    Ida finde ich sehr gut beschrieben, von ihr habe ich ein ziemlich klares Bild vor Augen, während ich mir Midas nicht so gut vorstellen kann, er ist noch ein bisschen verschwommen.


  • Mida ist allerdings noch trübsinniger, seine Angst vor Kontakt mit anderen Menschen deutet auf sehr schlechte Erfahrungen hin. Sein Alltag wird trostlos, er entflieht ihm durch das, was er wohl als Bestimmung in seinem Leben sieht: Der Kunst des Fotografierens. Vielleicht erträgt er es nur durch die Linse, das Leben aufzunehmen...ich weiß es nicht.


    Das finde ich eine gute Idee: er hat sich ja ziemlich aus dem normalen Leben zurückgezogen, will nicht mittendrin stehen. Aber versteckt hinter seiner Kamera und von ihr geschützt, beobachtet er, nimmt am Leben teil.



    Außerdem heißt es anfangs, daß gerade Mitte Dezember sei, und ein paar Seiten weiter ist es auf einmal "schon fast Dezember".


    Ups, das ist mir nicht einmal aufgefallen. Ich habe nur überlegt, wie alt Midas wohl genau ist, hatte zuerst gedacht, vllt so 23, 24. Aber da er vor 8 Jahren Gustavs Trauzeuge war, muss er wohl etwas älter sein, mindestens 26, oder?


  • Ups, das ist mir nicht einmal aufgefallen.


    Mir auch nicht :redface: . Das Schöne an Leserunden: Es gibt aufmerksamere Leser/innen als mich :breitgrins:.


  • Ich habe nur überlegt, wie alt Midas wohl genau ist, hatte zuerst gedacht, vllt so 23, 24. Aber da er vor 8 Jahren Gustavs Trauzeuge war, muss er wohl etwas älter sein, mindestens 26, oder?


    Das hat mich auch beschäftigt! Am Anfang bin ich irgendwie davon ausgegangen, es wären Kinder. Aber es war schnell klar, dass das nicht so ist. Ich tat mir auch schwer damit, Midas Alter zu schätzen. Eben wegen der Hochzeit von Gustav dachte ich auch, er müsste schon älter sein, aber ich finde, er wirkt irgendwie nicht so. Ich weiß auch gar nicht, ob das mal erwähnt wurde, aber ich hatte immer das Gefühl, er müsste in Gustavs Alter sein und der hat ja schon eine Tochter (ja klar, kann man auch mit 20 :breitgrins:), aber er heiratete eben vor 8 Jahren...und in meinen Vorstellungen heiratet man normalerweise nicht mit 18.


  • Ups, das ist mir nicht einmal aufgefallen. Ich habe nur überlegt, wie alt Midas wohl genau ist, hatte zuerst gedacht, vllt so 23, 24. Aber da er vor 8 Jahren Gustavs Trauzeuge war, muss er wohl etwas älter sein, mindestens 26, oder?


    Aber das mit dem Dezember könnte auch an der deutschen Übersetzung liegen. Ich lese das Buch im englischen und da heißt es erst "one day in mid-december" wie ja wohl auch in der deutschen Ausgabe. Und das mit dem "schon fast Dezember" (ist das am Ende von Kapitel 3?) wäre dann "and now that december was upon him". Das kann man zukünftig übersetzen, also, dass es "schon fast Dezember" ist, aber meiner Meinung nach - und so hätte ich es 'übersetzt', auch als "jetzt wo es schon Dezember war" (na gut ich hätte mir vielleicht ein wenig mehr Mühe gegeben bei der Formulierung, aber vom Sinn her. Weil es geht ja bei der Szene auch darum, dass Midas keine Gesellschaft haben möchte und das sein immer wiederkehrender Vorsatz für das Neue Jahr ist. Und da würde dann ja auch bald wieder sein, wenn denn schon Mitte Dezember ist.

    &quot;Storys are wild creatures&quot;, the monster said. &quot;When you let them loose, who knows what havoc they might wreak.&quot;<br />Patrick Ness - A Monster Calls

  • So jetzt nach den Gedanken zur Übersetzung auch mein Eindruck zum Buch. Ich hab jetzt den ersten Teil gelesen und muss mich hier der Meinung anschließen, dass es wirklich melancholisch ist. Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Thematik "Licht/Schatten". Ich finde es wunderschön, wenn Midas am Anfang dem Licht nachjagt, es einzufangen versucht. Und dann dieser Kontrast vom Licht und der im Schatten sitzenden Ida. Und es scheint ja auch so, dass Ida einen ambivalenten Einfluss auf Midas hat: Zum einen bekommt er sie nicht aus dem Kopf, vergisst über sie die Fotos vom Licht und möchte nur sie auf ein Foto bannen. Zum anderen ist sie immer im Schatten, erinnert ihn an Henry Fuwa und dessen Verbingung zu seiner Mutter, die er ja anscheinend zu verdrängen versucht. Daher bin ich auch sehr gespannt, wie sich das Verhältnis von Ida und Midas entwickelt und welche Rolle das Licht dort vielleicht noch spielen mag.
    Dann finde ich Carl Maulsen spannend, der ja irgendeine Verbindung zu Idas Mutter hat. Da man sonst über Idas Vergangenheit nicht viel erfährt, finde ich es gerade spannend, dass sie ihrer Mutter so ähnlich zu sein scheint. Vor allem stelle ich mir dann die Frage, ob ihre Mutter dann von der Insel kommt, wenn Carl dort wohnt?
    Ich frage mich Momentan vor allem, wie Ida die Glasfüße bekommen hat. Da sie ja auf der Insel Urlaub gemacht habe, frage ich mich eben auch, warum sonst niemand, vor allem die Bewohner, nicht auch von dieser Krankheit/Veränderung befallen sind. Und ich bin sehr beeindruckt von der Beschreibung von Idas Zustand. Ich konnte mich wirklich einfüllen in sie, wie sie langsamen Schrittes den Weg entlang geht, immer darauf bedacht vorsichtig aufzutreten, ja nicht den Halt zu verlieren. Wirklich beklemmend, wenn man sich das vorstellt, dass wenn man einmal stolpert zerbrechen könnte und das im wahrsten Sinne des Wortes.



    Derzeit kollidiert das noch mit solchen modernen Dingen wie der Kamera, einem Polizisten, Autos etc.. Ich bin gespannt, ob mein Kopfkino da noch die Kurve bekommt.


    So geht es mir aber auch. Wenn man so die Beschreibungen liest, taucht man irgendwie in eine Märchenwelt ein und wird dann nur von solchen modernen Begriffen und Gegenständen wieder herausgerissen. Aber umso mehr man liest, umso besser kann man sich darauf einlassen.



    Das finde ich eine gute Idee: er hat sich ja ziemlich aus dem normalen Leben zurückgezogen, will nicht mittendrin stehen. Aber versteckt hinter seiner Kamera und von ihr geschützt, beobachtet er, nimmt am Leben teil.


    Das finde ich auch eine gute Idee. Vor allem weil ja auch, als er in seiner Küche sitzt die Bilder beschrieben werden und er ja auch die Bilder seiner Eltern mal zusammengefügt hat am PC, um zu sehen wie sie glücklich sind. Die Bilder geben ihm also auch die Möglichkeit, einen 'Einfluss' auf die Wirklichkeit zu haben oder sich seine Träume 'zu erfüllen' oder eben die Wirklichkeit erträglicher zu machen.

    &quot;Storys are wild creatures&quot;, the monster said. &quot;When you let them loose, who knows what havoc they might wreak.&quot;<br />Patrick Ness - A Monster Calls


  • Aber das mit dem Dezember könnte auch an der deutschen Übersetzung liegen. Ich lese das Buch im englischen und da heißt es erst "one day in mid-december" wie ja wohl auch in der deutschen Ausgabe. Und das mit dem "schon fast Dezember" (ist das am Ende von Kapitel 3?) wäre dann "and now that december was upon him". Das kann man zukünftig übersetzen, also, dass es "schon fast Dezember" ist, aber meiner Meinung nach - und so hätte ich es 'übersetzt', auch als "jetzt wo es schon Dezember war" (na gut ich hätte mir vielleicht ein wenig mehr Mühe gegeben bei der Formulierung, aber vom Sinn her. Weil es geht ja bei der Szene auch darum, dass Midas keine Gesellschaft haben möchte und das sein immer wiederkehrender Vorsatz für das Neue Jahr ist. Und da würde dann ja auch bald wieder sein, wenn denn schon Mitte Dezember ist.


    Ja, das scheint dann wirklich ein Übersetzungsfehler zu sein.


  • Aber das mit dem Dezember könnte auch an der deutschen Übersetzung liegen. Ich lese das Buch im englischen und da heißt es erst "one day in mid-december" wie ja wohl auch in der deutschen Ausgabe. Und das mit dem "schon fast Dezember" (ist das am Ende von Kapitel 3?) wäre dann "and now that december was upon him". Das kann man zukünftig übersetzen, also, dass es "schon fast Dezember" ist, aber meiner Meinung nach - und so hätte ich es 'übersetzt', auch als "jetzt wo es schon Dezember war" (na gut ich hätte mir vielleicht ein wenig mehr Mühe gegeben bei der Formulierung, aber vom Sinn her. Weil es geht ja bei der Szene auch darum, dass Midas keine Gesellschaft haben möchte und das sein immer wiederkehrender Vorsatz für das Neue Jahr ist. Und da würde dann ja auch bald wieder sein, wenn denn schon Mitte Dezember ist.


    Ja, das habe ich mir schon gedacht, daß es ungenau übersetzt sein könnte. Wie schön, daß hier auch manche das englische Buch lesen und daß du direkt den Originaltext zitiert hast, eyoreele! Danke! Weiter hinten (im 2. Abschnitt) kommt nämlich noch eine Stelle, die mir ungenau übersetzt scheint.
    Eine ähnliche Sprachfeinheit ist das mit den Ochsenmotten: hier heißt es manchmal fliegender Stier - gemeint ist ein Rind, das ist mir schon klar, aber zwischen Ochse und Stier gibt´s halt ´nen kleinen Unterschied. :breitgrins: Ebenso würde ich einen Hirsch nicht als Bock bezeichnen (wenn nicht Hirsch, dann Bulle), und ein männliches Schaf auch eher als Widder.
    Aber das sind Feinheiten. Übersetzen ist schon ein schwieriges Geschäft.


    Zu Midas´ Alter: Für mich ist er in der zweiten Hälfte der 20er. Irgendwo hieß es, daß Gustav ein paar Jahre älter ist als er. Und vielleicht kann man mit 16-18 schon Trauzeuge sein? Dann wäre Gustav bei seiner Hochzeit ca. 20-22 gewesen.



    Die Blumenillustrationen am Kapitelanfang liebe ich, das sieht so schön träumerisch und feminin aus. Das passt ganz prima zum Schreibstil. Für mich ist es immer ein gutes Zeichen, wenn sich direkt Kopfkino einstellt. Bei der Beschreibung dieser Ferieninsel habe ich ein winterlich, verlassenes Irland im Kopf... wahrscheinlich hat das Schaf auch seinen Beitrag dazu geleistet. :breitgrins:


    Ja, diese Pflanzen und Gräser am jedem Kapitelanfang finde ich auch sehr schön! :herz: Und bei den Inselgruppe St. Hauda´s Land fühlte ich mich irgendwie sofort im Osten Kanadas und hatte auch direkt schon eine passende Landschaft vor Augen.
    Dann aber hieß es, die Inselgruppe liegt nordwestlich vom Festland. Und schwupps versetzte meine Phantasie sie vom Atlantik in den Pazifik, vor die Westküste Kanadas. :breitgrins: Doch da es ein fiktiver Ort ist, ist es wohl sowieso egal.
    Schön finde ich, daß sogar Sagen rund um den heiligen Hauda erwähnt werden. :smile:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Thematik "Licht/Schatten". Ich finde es wunderschön, wenn Midas am Anfang dem Licht nachjagt, es einzufangen versucht.


    Ja, Licht/Dunkelheit, Schatten und Farbe spielen eine große Rolle für Midas.



    Dann finde ich Carl Maulsen spannend, der ja irgendeine Verbindung zu Idas Mutter hat. Da man sonst über Idas Vergangenheit nicht viel erfährt, finde ich es gerade spannend, dass sie ihrer Mutter so ähnlich zu sein scheint. Vor allem stelle ich mir dann die Frage, ob ihre Mutter dann von der Insel kommt, wenn Carl dort wohnt?


    Naja, daß Ida ihrer Mutter so ähnlich ist, ist die Sichtweise von Carl Maulsen, der gerne Freya in ihr sehen möchte. Ob Idas Mutter von der Insel stammt, habe ich mich nicht gefragt. Vielleicht ist es tatsächlich so. Vielleicht hat sie aber Carl auch beim Studium auf dem Festland kennengelernt.
    Carl Maulsen ist mir ein wenig suspekt, vor allem an der Stelle, wo er wie gesagt in Ida ihre Mutter sieht und darüber sinniert, ob er wohl eine zweite Chance bei ihr bekommen wird. :entsetzt: Sie paßt altersmäßig nun wahrhaftig nicht zu ihm und es wäre bestimmt besser, er würde sie als eigenständige Person Ida akzeptieren und nicht als zweite Freya.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.