Lew Tolstoi - Anna Karenina: Teil 1

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  • Also ich denke auch, dass es damals einfach schick war, sich in diesen Sprachen auszudrücken. Ich weiss nicht viel über das damalige Russland, aber diese fremdsprachigen Einschübe kommen auch in anderen russischen Texten vor. Wahrscheinlich gehörte das also zum guten Ton.

    //Grösser ist doof//

  • Hallo ihr Lieben,


    bin jetzt auch endlich dazu gekommen anzufangen. Habe die ersten drei Kapitel durch (sind ja so schön kurz) und der Einstieg fiel mir wider Erwarten sehr leicht.


    Hach ja, ich mag Stiwa ebenfalls. Jedenfalls musste ich bei den Passagen, die aus seiner Sicht geschrieben waren, dauernd grinsen. :breitgrins:
    Außerdem kenne ich es aus eigener Erfahrung, dass man aus Reflex grinsen möchte, falls man ein schlechtes Gewissen haben sollte.
    Interessant fand ich auch sein Verhältnis zu seinem Diener.
    Allerdings tut mir Dolly sehr leid, da anscheinend der ganze Haushalt auf der Seite von Stiwa steht... Gleich kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen der beiden, bin schon sehr gespannt.


    Was die französichen Passagen angeht: Ich lese die russische Originalausgabe und es kommen vereinzelt französiche Ausdrücke vor, die in Fußnoten übersetzt werden, aber dabei handelt es sich in der Regel nur um vereinzelte Satzteile. (Habe etwas gebättert.) :gruebel:

  • Heute habe ich das 4. und 5. Kapitel gelesen. Dabei habe ich gesehen, dass Stiwa auch einige positive Seiten hat (ich fand ihn ja wohl als einzige zu Beginn unsympathisch). Dass er alle Leute gleich behandelt zum Beispiel.


    Genau wie Rose stolperte ich darüber, dass Stiwa (etwas zu dick?) sich selbst für den Größten zu halten scheint und seine jüngere (!) Frau als dünnhaarige, nervenbündeligen, abgemagerte Beinahe-Greisin eingestuft wird.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.


  • Spannend ist ja, dass die Hauptperson die ersten 80 - 100 Seiten gar nicht auftritt, sondern nur erwähnt wird :breitgrins: Finde ich persönlich gut gemacht, da zumindest bei mir, die Spannung darauf, Anna zu treffen, immer mehr anstieg.


    Gut zu wissen! :breitgrins: Also bei mir geht der Plan ja voll auf, denn bisher weiß ich von ihr ja nur, dass sie schon verheiratet ist und einen recht amüsanten, ehebrecherischen Bruder hat.
    Für mich bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass sie kein unausstehlicher Charakter sein wird wie zum Beispiel eine gewisse Scarlett O'Hara... :zwinker:

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

  • Ich durfte die Gute schon kennen lernen und eigentlich mag ich sie ganz gerne. Sie ist mir sympathisch, auch wenn sie etwas zu perfekt scheint (so wie Kitty auch). Ich mag dieses Perfekte eigentlich nicht, aber ich lasse mich überraschen, da ich ja noch weitere ca. 870 Seiten habe, um sie näher kennen zu lernen :lachen:

    //Grösser ist doof//

  • Huhu,


    ich konnte leider erst heute morgen einsteigen, habe aber die ersten 6 Kapitel gelesen. Stepans Gedanken zu verfolgen fand ich auch recht amüsant und er scheint mir mit der etwas dümmlichen Frau auch etwas geschlagen :zwinker: . Ich habe durchaus auch Mitleid, glaube aber, dass solche Liebschaften sowieso an der Tagesordnung waren - und vielleicht so manche Ehefrau froh war, wenn sie nicht noch weiter Kinder auf die Welt bringen musste. Alleine Dolly hat mit ihren 33 Jahren ja, wenn ich es noch richtig im Kopf habe, 8 Kinder geboren :rollen: .


    Ich bin schon sehr gespannt darauf, Anna kennenzulernen...ob das heute noch was wird weiß ich aber nicht.


    LG
    Alexa

  • Guten Morgen zusammen,


    habe gestern Abend noch das 17 Kapitel beenden können.
    Nach und nach kommen immer mehr dazu, bis her komme ich auch noch nicht durcheinander, aber bei über 900 Seiten kann sich das noch ändern, was ich auch befürchte schon allein weil die Namen ja auch nicht so einfach sind und ständig anders geschrieben werden.


    Lewin finde ich bis her ganz süß, er scheint sehr schüchtern aber nett und verantwortungsbewusst zu sein. Die Szene beim Schlittschuhfahren fand ich sehr schön, aber auch das Essen mit Stepan fand ich amüsant. Mich hat es gewundert das er Lewin darin unterstützt den Heiratsantrag zu machen, in seiner Situation und dann noch seine Schwägerin, mh. Und was ich noch nicht wirklich verstanden habe ist der Streit zwischen den Brüdern, ich denke/hoffe das später noch mal mehr darauf eingegangen wird, weil interessieren tut es mich ja schon.


    Kitty finde ich auch sehr süß, wie marimirl schon erwähnt weil sie sich wirklich Gedanken machen ob sie jemanden verletzt.


    Wronskij mag ich gar nicht, er kommt mir wie ein typischer Angeber vor, auch vor Kittys Eltern.


    Ach so sagt mal, hab ich das richtig verstanden, die wollten Tischerücken machen??? :Kreuz:


    Jetzt treffen sich Weonskij und Stepan am Bahnhof, der eine wartet auf seine Mutter und der andere auf seine Schwester Anna Karenina, ich bin sehr gespannt!


    LG Nad


  • Für mich bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass sie kein unausstehlicher Charakter sein wird wie zum Beispiel eine gewisse Scarlett O'Hara... :zwinker:


    Also ich mochte Scarlett :breitgrins:


    Ich habe nun die ersten 10 Kapitel gelesen und finde mich wider Erwarten sehr gut in der Geschichte zurecht. Aber dieser Lewin macht mich fertig. Ist das ein Mann oder ein Waschlappen? Mit so einem Mann kann ich nichts anfangen, ich mag so schwache Charaktere nicht, da ist mir ja noch der ehebrecherische Stiwa lieber. Aber vielleicht entwickelt er sich ja noch. Aber zur Zeit sehe ich da schwarz zwischen Kitty und ihm.


    Katrin


  • Also ich mochte Scarlett :breitgrins:


    Ich auch. Das Persönchen bleibt auch lange nach dem Lesen klar und deutlich in Erinnerung :breitgrins: .

  • Ich auch. Das Persönchen bleibt auch lange nach dem Lesen klar und deutlich in Erinnerung :breitgrins: .


    Ich auch! Das sind eben Charaktere, bei denen man gerne die Augen rollt. We love to hate them, sozusagen. :breitgrins:


    Stiva mag ich immer noch sehr gerne, Levin ist zwar ein sehr weicher, sachter Typ, aber auch er ist mir sympathisch. Sicher, für mich persönlich wäre so ein schüchterner Mann auch nichts. Ich brauch schon ein bisschen mehr Macho. :lachen: Aber wie das so oft bei Büchern ist, lese ich gerne auch über Menschen, mit denen ich im echten Leben nichts anfangen könnte. Und Levin bildet so ein schönes Gegengewicht zum ehebrechenden Stiva (und soweit meine Erinnerung nicht trügt, noch ein paar anderen Charakteren), dass ich ihn gerne lese und ihm das Beste wünsche.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich bin über einen Satz gestolpert. In diesem entscheidet sich Oblonski in das Hotel zum Mittagessen einzukehren, das gegen ihn die höchsten Forderungen hat - und das aus genau diesem Grund. Versteht das jemand bzw. versteht Ihr diese Mentalität?


  • Ich bin über einen Satz gestolpert. In diesem entscheidet sich Oblonski in das Hotel zum Mittagessen einzukehren, das gegen ihn die höchsten Forderungen hat - und das aus genau diesem Grund. Versteht das jemand bzw. versteht Ihr diese Mentalität?


    Darüber bin ich auch gestolpert und habe mich gewundert. Keine Ahnung wieso das so ist.


    Katrin

  • Darüber bin ich auch gestolpert und habe mich gewundert. Keine Ahnung wieso das so ist.


    Katrin


    Welches Kapitel ist das denn? Vielleicht ist es in anderen Übersetzungen klarer.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Welches Kapitel ist das denn? Vielleicht ist es in anderen Übersetzungen klarer.


    Es steht am Ende von Kapitel 9. Stephan fragt Lewin in welches Restaurant sie gehen wollen und nachdem es Lewin egal ist wählt Stephan das Restaurant England aus und nicht die Eremitage.


    Katrin

  • Es steht am Ende von Kapitel 9. Stephan fragt Lewin in welches Restaurant sie gehen wollen und nachdem es Lewin egal ist wählt Stephan das Restaurant England aus und nicht die Eremitage.


    Katrin


    Bei mir war es so beschrieben (bzw. so habe ich es verstanden), das er das Restaurant wählte in dem er die meisten Schulden hat, damit sie, wenn er länger nicht dort hin gehen würde, nicht denken das er sie nicht begleicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Nad ()

  • Genauso hätte ich das auch verstanden.


    Mittlerweile habe ich auch Anna getroffen. Sie wirkt sehr nett und liebenswürdig, aber wie jari halte ich Sie für zu perfekt. Aber wer weiß, der erste Eindruck kann oft täuschen. Ich habe das Gefühl, dass sie ein bisschen falsch ist. Beim Gespräch mit dolly hat man das, finde ich, rausgehört. Zuerst tut sie so als ob sie so einfühlsam wäre, dann scheint sie es wirklich zu sein, gibt aber zu, dass sie zuerst kein Verständnis hatte. Naja.

  • Genau, bei mir sieht der Satz so aus:

    Zitat

    "Well, the England then," said Oblonsky, choosing the England because he owed more there than at the Hermitage, and therefore considered it wrong to avoid it.


    Nach Oblonskys Logik also geht er lieber dort essen, wo er die größeren Schulden hat, weil er es - genau wegen der höheren Schulden - nicht ziemlich findet, es zu vermeiden. :lachen: Ok... solange is in seinem Kopf Sinn ergibt.


    Ich habe mir übrigens mal angesehen, was ich als Lesezeichen bei meinem ersten Versuch ins Buch gesteckt habe und musste total lachen. Ich hatte mir mal einen Mini-Zeitungsartikel ausgeschnitten und jetzt wiedergefunden. Da steht folgendes drauf: "Kartenspiel entschied, wer der Bürgermeister ist. Die US-Kandidaten in Arizona hatten gleich viele Stimmen, eine Neuwahl war zu teuer." :totlach:
    Hab mich total gefreut, dass ich den Ausschnitt noch habe und verwende ihn jetzt wieder als Lesezeichen. (Leider kann man weder Zeitung noch Datum noch lesen, aber es muss wohl die "Grazer Woche" gewesen sein, eine kleine Gratiszeitung).

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  • Bei mir war es so beschrieben (bzw. so habe ich es verstanden), das er das Restaurant wählte in dem er die meisten Schulden hat, damit sie, wenn er länger nicht dort hin gehen würde, nicht denken das er sie nicht begleicht.


    Genau, bei mir war es auch so beschrieben:

    Zitat

    Er wählte dieses Restaurant deswegen, weil er da mehr schuldig war als in der Eremitage. Aus diesem Grund hielt er es für unpassend, dieses Hotel zu meiden.


    Naja...auch 'ne Taktik! :breitgrins:


    EDIT: Da waren manche beim Tippen schneller! :winken:


    Ich bin bisher erst bis zum 12. Kapitel gekommen und stelle mir die weitere Geschichte im Bezug auf die Heiratsabsichten von Ljewin mit Kitty noch sehr amüsant vor. Vor allem ja, da Stepan den Kuppler spielt - bin ja mal gespannt, wie darauf seine Schwiegereltern reagieren werden. Vor allem die Schwiegermutter wird ja im Moment nicht gut auf ihren Schwiegersohn zu sprechen sein, nehme ich mal an... :zwinker:

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  • Bei Stiva fand ich es etwas fies, dass er zuerst Ljewin hilft und

    Aber das ist eigentlich typische Stepan-Logik. Er behandelt alle gleich, ob das nun gut ist, oder schlecht.

    //Grösser ist doof//

  • Danke für die Erklärungen wie es bei euch geschrieben steht, da sieht man mal wieder wie wichtig der Übersetzer ist.


    Mittlerweile habe ich auch ein wenig weiter gelesen, aber Lewin ist mir immer noch nicht wirklich sympathisch und nun erfährt er auch noch, dass er einen Rivalen hat. Das macht ihn natürlich noch unsicherer als er eh schon ist. Fast könnte man meinen, dass Stephan das absichtlich getan hat, weil er nicht will, dass Kitty Lewin heiratet. Aber so was traue ich Stephan ehrlich gesagt nicht zu.


    Auf Anna warte ich übrigens immer noch.


    Katrin