Heult doch! - Neues zur Urheberrechtsdebatte

Es gibt 235 Antworten in diesem Thema, welches 38.892 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von helmutp.


  • Ja, grausam. Alle reden wirres Zeug. Da gebe ich Dir recht. Zur Aufklärung haben hier im Forum aber ebenfalls nur wenige Beiträge beigetragen.


    Dann frage doch mal bitte konkret. Das erspart uns jede Menge unnötiger Erklärungen. Welcher Begriff ist Dir unbekannt? Creative Commons wurde ja nun erklärt. Ich setze vielleicht zu viel Grundwissen voraus, weil ich mich nun schon recht lange im Fahrwasser dieser Diskussion bewege.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo,


    ich denke, drei grundsätzliche Fragen und deren Antworten sollten genügen, um Licht ins Dunkel zu bringen:


    1. Was enthält das derzeitige deutsche Urheberrecht?


    2. Was soll daran geändert werden? Welche Änderungsvorschläge werden dabei von welcher politschen Gruppierung gemacht? Gibt es hier mehrheitliche Strömungen?


    3. Was wollen die Autoren, die diesen Brief unterzeichnet haben? In welche Richtung soll sich das Urheberrecht nach deren Vorstellungen entwickeln?


    Schöne Grüße,
    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Puh, Thomas, ich denke auch, dass Du Dich einfach mal selbständig informieren solltest. Das ist jetzt einfach auch die Grundlage für diese Diskussion (egal, ob hier oder anderswo - und egal, um welches Thema es geht) :winken:


    Hier habe ich auch einen sehr bezeichnenden Artikel gefunden:


    LEISTUNGSSCHUTZRECHT: Nichts Genaues weiß man nicht

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Ich zitere nur aus dem Eingangsposting


    "jeder A... meint, es sei OK, seine Pfründe mit maximalen Mitteln zu verteidigen"


    Eine sachliche Diskussion ist bei solchen Statements kaum mehr möglich. Natürlich kann ich das nachschlagen, aber ihr wisst das doch alles. Jede Frage sollte sich mit 5 Sätzen beantworten lassen. Dann könntet ihr die Antworten hier auch schreiben. Wenn ich etwas weiß, dann nehme ich mir auch Zeit, hier zu schreiben und es zu erklären.


    Stattdessen wird hier doch ziemlich gegen die unterzeichnenden Autoren "gestänkert". Ich denke, dass haben diese zumindest in dieser Form nicht verdient.


    Gruß, Thomas

  • Da muss man durch, wenn man "offene Briefe" unterzeichnet. Mein Mitleid hält sich auch extrem in Grenzen, wenn darüber jetzt gestänkert wird. Wobei der Mainstream ja Beifall klatscht ... also?

  • Ich glaube, mittlerweile gibt es mehr offene Briefe als Kunstwerke :breitgrins:


    Thomas: Sorry, ich passe. Zum einen, weil ich - egal, was ich Dir erklären würde - Du es vermutlich trotzdem nicht verstehen wolltest, zum anderen, weil ich für ausführliche Erklärungen weder Zeit noch Lust darauf habe. Ich habe die letzten Monate damit verbracht, mich in das Thema einzulesen und es ist zugegebenermaßen sehr komplex. Du stehst ja nicht unter dem Zwang, hier unbedingt mitdiskutieren zu müssen. Falls Du das doch tun willst, dann wäre es tatsächlich ratsam, Dir ein bisschen was dafür zu erarbeiten (z.B. das besagte Urheberrecht durchzulesen).

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()


  • Ich seh aber schon, das geht hier - wie diese Diskussion fast immer - gleich wieder in die Richtung der persönlichen Anwürfe. Muss ich mir nicht geben, sorry. Dafür ist mir meine Zeit zu schade.


    Bitte entschuldige, falls ich gemeint sein sollte. War ganz gewiss nicht meine Absicht. :smile:

  • Moin, Moin!


    Ich gebe zu, ebenfalls ziemlich Bahnhof zu verstehen. Mir das Thema aber zu komplex, als daß ich die Zeit hätte, mich einzuarbeiten. Ich als 100%-Gebrauchtbuchkäufer bin für den Buchmarkt verloren und bringe dem Schriftsteller, der ein Buch schrieb und damit Geld verdienen will, sowieso nichts. E-Books mag ich sehr, seidem ich einen Kindle habe, benutze sie aber nur, wenn ich sie kostenfrei kriege, was als Leser klassischer Literatur ja kein Thema ist. Ich kann mir die Bücher aus der Digitalen Bibliothek exportieren und auf dem Kindle lesen.


    Ich staune über jeden, der sich ein neues Buch in einer Buchhandlung kauft. Wie irrsinnig.

  • [size=1em]Ich kann Thomas´Kritik schon verstehen. Wer nicht tief in der Materie drinsteckt, steht in der Urheberrechtsdiskussion auf verlorenem Posten.[/size]
    [size=1em] :vader: [/size]


    Allerdings ist das Thema deswegen eben auch nicht in ein paar Sätzen erklärt.


    [size=1em]Ich selbst verfüge auch nur über rudimentäre Kenntnisse.[/size]
    [size=1em]Aber ich habe auch nicht wirklich Interesse, mich näher damit zu befassen, was hauptsächlich am Auftreten der Autoren liegt, die mit Gepoltere, Geschimpfe und Gejammere an die Öffentlichkeit getreten sind und bisher jede Sachlichkeit und Verbesserungsvorschläge vermissen lassen. [/size]
    [size=1em]Zumindest empfinde ich das bisherige Geschehen so, an dem gemessen, was ich in Funk / Fernsehen / Netz wahrgenommen habe.[/size]


    [size=1em]Der "Offene Brief" trägt auch nicht gerade zur Verbesserung des Bildes der Autoren bei. [/size]
    [size=1em]Offener Brief an wen? Warum? Zu welchem Zweck? Wie könnte man die Situation verbessern? Der Brief hat in meinen Augen nur sehr geringe Aussagekraft.[/size]


  • Was ist denn jetzt an dem Brief wirklich auszusetzen? Und wie sieht die Gegenposition aus?



    Um es noch mal deutlich zu sagen: Ich bin auch kein Freund von DRM, hier wird aber in satirischer Weise über einen recht unscharf formulierten Brief wohlverdienter Schriftsteller hergezogen und niemand hinterfragt deren Absicht. Stattdessen macht ihr Euch nur darüber lustig. Ich würde erst mal gerne verstehen, worüber ihr euch so aufregt.


    Ich fürchte, diese zentralen Fragen sind hier noch nicht beantwortet worden. Ich lese aus vielen Antworten eine diffuse Ablehnung des offenen Briefes, und verstehe nicht, warum. Die Verfasser sind großteils renommierte Schriftsteller, die Stellung beziehen in einer Angelegenheit, die ihre künstlerische und wirtschaftliche Existenz betrifft. "Das Urheberrecht ermöglicht, dass wir Künstler und Autoren von unserer Arbeit leben können", heißt es in dem Brief unter anderem. Da kann ich als Leser, der auch künftig ihre Werke lesen möchte, doch nur sagen: "Prima. Gut so. Da bin ich ganz bei Euch."


    Was also gibt es an dieser Haltung auszusetzen? Das würde mich auch brennend interessieren.


  • Mein Mitleid hält sich auch extrem in Grenzen, wenn darüber jetzt gestänkert wird.


    Die unterzeichnenden Autoren als "A...." zu bezeichnen, geht nicht. Hier im Forum wird zu Recht Respekt gefordert, das sollte jedes Mitglied gegenüber den hier nicht mitschreibenden Autoren ebenfalls aufbringen.


    Gruß, Thomas

  • "Das Urheberrecht ermöglicht, dass wir Künstler und Autoren von unserer Arbeit leben können",


    Das ist absoluter Dünnpfiff. Kein Autor, keine Autorin lebt vom Urheberrecht. Ich krieg die Krätze, wenn ich so ein unausgegorenes Zeug von KollegInnen lesen muss, die es eigentlich besser wissen müssten. Wir leben vom Verkauf unserer Bücher. Das hat mit dem Urheberrecht davor, dahinter und daneben nüscht zu tun. Aber schon gar nüscht!

  • Der Beitrag von VG Wort finde ich als Ausgangspunkt ganz gut, auch wenn dieser natürlich auch nur die eine Seite darstellt.


    Zwei Problemfelder werden dort aufgegriffen:
    1. Die Länge des Schutzrechtes
    2. Das Recht auf Privatkopie und deren Vergütung


    Greifen wir mal das erste Thema heraus. Dazu finden wir bei den Piraten:


    "Im Einzelnen fordern wir
    •die Verkürzung von gesetzlichen Schutzfristen, die in ihrer bisherigen Länge vor allem den Verwertern zugute kommen,"


    Bei VG Wort hingegen heißt es:


    "Die Vorschläge im politischen Raum für eine Verkürzung der gesetzlichen Schutzfristen stoßen auf völliges Unverständnis vieler Urheber. Eine Schutzfristenverkürzung würde das geistige Eigentum der Urheber deutlich entwerten ohne von wirklichem Vorteil für die Allgemeinheit zu sein. Natürlich kann Sacheigentum und geistiges Eigentum nicht einfach gleichgesetzt werden. Aber auch das geistige Eigentum ist verfassungsrechtlich geschützt und kann nicht - wie teilweise gefordert – massiv verkürzt werden. Es trifft auch nicht zu,
    dass die bestehenden Schutzfristen lediglich den Verwertern zu Gute kommen. Jede Verkürzung des Urheberrechts schwächt auch die Position des Urhebers. Ohne Urheberrecht hat er nichts, worauf er sich gegenüber Dritten berufen kann. Und: Auch Urheber wollen ihren Erben etwas hinterlassen. Häufig genug handelt es sich bei ihren geschützten Rechten um die zentralen Vermögensgegenstände. Dabei muss es bleiben."


    Zwei gegensätzliche Positionen. Diskutieren wir nun mal darüber. Mir leuchtet die Position hinsichtlich der Länge der Schutzfristen wie sie die VG Wort einnimmt viel mehr ein als die Gegenposition der Piraten. Wenn ich eine Schutzfrist von 70 Jahren habe, dann kann ich auch so lange über eine Verwertung verfügen. Warum sollte man diese Regelung ändern wollen? Das Internet ändert an einem solchen Schutzrecht nichts. Man kann natürlich argumentieren, dass jegliches Wissen nach wenigen Jahren frei zugänglich sein sollte und dieses Wissen dann ja auch der Gesellschaft wieder zugute kommt. Auf der anderen Seite muss man halt sehen, dass ohne Schutzrechte, die Produktion solchen Wissens für Autoren immer unattraktiver wird. Während ein Buchverlag, der gemeinfreie Bücher druckt, immer noch gut verdienen kann (in Zeiten des Internets werden diese aber auch bald darniederliegen), geht der Content-Owner leer aus. Dabei ist es doch der Autor, der schützenswertes Gedankengut produziert hat und welches man entlohnen sollte.


    Schöne Grüße,
    Thomas

  • Die unterzeichnenden Autoren als "A...." zu bezeichnen, geht nicht. Hier im Forum wird zu Recht Respekt gefordert, das sollte jedes Mitglied gegenüber den hier nicht mitschreibenden Autoren ebenfalls aufbringen.


    Fällt für mich a) unter freie Meinungsäußerung und b) unter Luther: "Tritt fest auf, mach's Maul auf"