"Das Buch war Sch...!" - Von Rezensionen & (Hobby)Rezensenten: Anarchie im Feuilleton

Es gibt 780 Antworten in diesem Thema, welches 105.984 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von booknerds-Chris.

  • Vielleicht - das kann ich nicht für andere entscheiden :zwinker:


    Naja, wenn es eine Autobiographie ist, ist ja der Protagonist und der Autor ein und dieselbe Person. Da kann das schonmal passieren. :zwinker:


    EDIT: Ok, Juggalette war schneller.

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

  • Übrigens: Die Rezension von Jürgen Eglseer ist nun online (er hat das komplette Buch gelesen): Twin-Pryx auf Fictionfantasy (Anmerkung: Warum um Himmels Willen verwenden die Internet-Blogger keine ordentlichen Absätze, sondern nur diese Zeilenumbrüche, die lange Texte fast unlesbar machen! :grmpf:)


    Es gibt auch Blog-Software, die Absätze automatisch optisch entzerrt.


    Hm ... Ich will Jürgen Eglseer zu Gute halten, dass er offenbar das Ding (Buch wie Rezension) so rasch wie möglich hinter sich bringen wollte. Leider aber ist das eine jener Rezensionen geworden, die in mir ein ungutes Gefühl hinterlassen. Dem rezensierten Autor wird mangelndes Sprachgefühl vorgeworfen (was nach allem, was ich von ihm gelesen habe, wohl stimmen kann) - selber aber ist man alles andere als sattelfest in Bezug auf Orthographie oder Syntax.


    So kann Jürgen Eglseer offenbar "das" und "dass" nicht von einander unterscheiden:


    Zitat

    Das die Befreiung der Mutter und des Sohnes in Rumänien mit einer Neckermann-Reisegruppe organisiert wird, finde ich hingegen eine ganz witzige Idee


    Zitat

    wobei auch der zweite Teil nicht davor verschont bleibt, das man sich als Leser teilweise in einem eher schlechteren Schüleraufsatz wieder findet.


    (Wobei ich beim zweiten Beispiel sogar "so dass" verwendet hätte.)


    Ein "dass" mit zwei "s" (oder auch einem "ß") findet sich in der ganzen Rezension nicht. Also glaube ich nicht an einen Tippfehler. (Davon hat es auch - aber die können passieren, das finde ich weniger tragisch.)


    Im folgenden Beispiel ist "das" zwar so weit richtig, nur halt stilistisch arg umgangsprachlich, um nicht zu sagen schüleraufsatzmässig:


    Zitat

    Das, was man John Asht als Autor wirklich vorwerfen muss


    Ein simples "Was" zu Beginn des Satzes hätte völlig genügt.


    Die Unsitte, vorangestellte Umstandsergänzungen mit einem Komma vom Rest des Satzes zu trennen, die meiner Meinung nach aus dem Englischen und Französischen eingeschleppt wurde, finden wir auch:


    Zitat

    Bei einem gemeinsamen Fluchtversuch, stirbt auch ihr Geliebter


    Last but not least kann der Rezensent offenbar einen Akkusativ nicht zweifelsfrei von einem Nominativ unterscheiden:


    Zitat

    Asht stört das alles offenbar wenig und versucht, den doch recht drögen Stil mit einigen vermeintlichen Jugendsprachelementen zu vermengen.


    Ich gebe zu, dass es bei Eigennamen ohne Artikel schwierig ist. Aber im ersten Satzteil bildet der Name des Autors die Akkusativergänzung des Verbs "stören", dessen Subjekt "das alles" ist, bei "versuchen" aber sollte er dann das Subjekt im Nominativ darstellen. Das können wir aber im Deutschen nicht einfach mit einer "und"-Verbindung ohne Wiederholung des Namens erreichen. Man setze an Stelle des Namens ein Pronomen: "Ihn stört das alles wenig und versucht, den Stil zu vermengen." Rums, da springt ein Wagen aus der Weiche. (Abgesehen davon, dass ich einen Stil nicht mit irgendwelchen Elementen vermenge. Schmücken, aufpeppen - ja. Vermengen kann ich allenfalls Jugendsprache und Juristendeutsch. Oder so.)


    Warum ich darauf herumreite? Weil hier eine grosse Gefahr auf den Rezensenten lauert. Die Gefahr nämlich, dass man den Splitter sieht im Auge des anderen, den Balken aber im eigenen nicht. Wer die Sprache eines Autors kritisiert, sollte selber in Bezug auf Grammatik oder Orthographie ziemlich sattelfest sein. (Es gibt hier im Forum einen Thread über Übersetzungsböller. Ich habe selber, als "Harry Potter" gerade mal bei Band 3 war, mich mit einer jungen Dame herumgestritten, die so manchen Böller in der deutschen Übersetzung der ersten Bände festmachen zu müssen glaubte. Viele der vermeintlichen Böller entpuppten sich bei näherem Hinsehen einfach als Lücken im deutschen Vokabular - des Rezensenten ... )

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Naja, wenn es eine Autobiographie ist, ist ja der Protagonist und der Autor ein und dieselbe Person. Da kann das schonmal passieren. :zwinker:


    Ausnahmen bestätigen die Regel :breitgrins:
    Wichtiger finde ich sowieso, dass man die anderen Leser nicht beleidigt.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • :daumen: Sehe ich genauso. Das mit der Schamhaar-Beschreibung war der Knaller :totlach:


    *g* Kein Wunder, dass der Autor die Verfasserinnen schlechter Rezensionen als "unterfickt" bezeichnet, das entspricht dem Anschein nach seinem Denkschema. :breitgrins:




    Zu Rezensionen: Ich hatte es schon mal geschrieben und wiederhole mich gerne. Für mich sind Blogger, Rezensenten, Journalisten, Kritiker, wie auch immer man sie nennen mag nicht ernst zunehmen, wenn ich von ihnen ausschließlich positive Rezensionen lese. Das wirkt auf mich völlig unreflektiert.


    Mhm, das finde ich auch. Ich glaube auch, dass es für ein Buch durchaus positiv sein kann ein paar schlechtere Rezensionen zu bekommen, solange es nicht zu viele sind und sich darin widerspiegelt, dass deren Verfasser Anstoß am Buchthema oder dergleichen genommen haben. Dadurch könnte es doch durchaus interessant werden für Leute, die sich selbst eine Meinung zu dem Thema bilden wollen? :gruebel:

    Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist.<br />- Elias Canetti

  • Warum ich darauf herumreite? Weil hier eine grosse Gefahr auf den Rezensenten lauert. Die Gefahr nämlich, dass man den Splitter sieht im Auge des anderen, den Balken aber im eigenen nicht.


    Schwieriges Thema. Ich selbst werte ebenfalls Sprache und Stil eines Autors in meinen Rezensionen, würde aber dennoch nicht behaupten, absolut sattelfest in Sachen Grammatik und Rechtschreibung zu sein. Manchmal weiß ich sogar, wie man ein bestimmtes Wort korrekt schreibt - und trotzdem schreibe ich es falsch :rollen: Zugegeben: Die Unterscheidung von "dass" und "das" ist auch für mich Basis einer guten Rezension. Was man dabei auch nicht vergessen darf ist natürlich, dass man als Rezensent unter Umständen nicht ernst genommen wird, wenn man das falsch macht, was man an anderen kritisiert.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()


  • Wichtiger finde ich sowieso, dass man die anderen Leser nicht beleidigt.


    Da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht. :winken:

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie


  • Das hab ich auch durch das Forum gelernt bzw. mich getraut. Dass Menschen nur positive Rezis schreiben, heißt ja nicht, dass sie alles gut finden. Nur eben, dass sie keine Zeit damit verbringen wollen, über die schlechten Dinge zu sprechen. Sicher, wenn man einen Rezensionsblog hat, ist das nicht besonders schlau.


    Ich sehe ja leider nur das Gesamtbild des Geschriebenen. Und wenn da jemand nur positive Besprechungen veröffentlicht nehme ich die einzelnen Rezensionen nicht mehr wirklich ernst. Selbst wenn man weiß derjenige schreibt nicht über Bücher, die ihm nicht gefallen. Ich will doch wissen was ihm gefällt und was nicht, damit ich den Rezensenten besser einschätzen kann.


    Ich bin übrigens auch erst mit der Zeit kritischer geworden. :zwinker:


  • Ich bin übrigens auch erst mit der Zeit kritischer geworden. :zwinker:


    Im Jugendalter liest man eben noch mehr freiwillig und dann sogar oft mit Begeisterung. Ich finde das gar nicht so schlimm - wirklich furchtbar wäre es für mich eher, wenn man an den Rezensionen merkt, dass sich sein Verfasser an der allgemeinen Meinung über die Bücher orientiert und das genau so wiedergibt. ...unliebsam sind mir auch jene, für die nur Klassiker gute Bücher sind. Die waren ja schließlich zu ihrer Zeit auch nur Neuerscheinungen. :rollen:

    Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist.<br />- Elias Canetti


  • Bei Amazon lese ich immer nur die ein-Sterne Rezis.


    Gerade bei Büchern (und anderen Artikeln) auf Amazon, die in Summe sehr positiv bewertet sind, interessieren mich die 1-Stern-Bewertungen umso mehr, und gerade dann lese ich sie. Sie geben doch Aufschluss darüber, was die Schwächen an einem Produkt sind, und wenn es auch noch so gut ist.
    Das heißt ja nicht, dass ich es deswege nicht kaufe, ich informiere mich nur trotzdem gerne darüber, damit ich dann im Nachhinein nicht das Gefühl habe, ich hätte die Katze im Sack gekauft.


    Und ich finde sogar die Rezensionen á la "Das Buch gefiel mir" zumindest indirekt hilfreich. Denn auch sie tragen zu einer Gesamtbewertung bei, und für manche Menschen ist es halt schwer, genau auszudrücken, weswegen einem ein Buch gefallen hat.
    Nur weil man etwas - möglicherweise - besser kann, muss man sich deswegen nicht ständig damit profilieren.


    Übrigens, der Pate scheint gefunden:

    Zitat

    In Google tarnt er sich als GEOLOGE und schaltet bei Amazon Destruktiv-Rezis, die dann (wie im Falle TWIN-PRYX) binnen weniger Stunden mit 374 Hilfreich-Klicks bestärkt werden - ebenfalls von ihm angestiftet. Somit hat er mein TWIN-PRYX, von den höchsten 5 Sternen zum tiefsten 1 Sterne-Rang herunter gedrückt. Kaufempfehlung Null. Das ist Kriminalität wie sie im Buche steht.
    (Das Organisieren so vieler Hilfreich-Klicks ist ein echtes Gaunerstück, denn man kann pro Amazon-Kunden-Account jeweils nur einen Klick setzen - definitiv.)
    Nun wird sich die Polizei um ihn kümmern - und um seine Helfershelfer ebenfalls!


    (J.A.)

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.


  • Übrigens, der Pate scheint gefunden:


    (J.A.)


    Ohoh, ich hab da auch alle 1-Sterne-Rezis als hilfreich angeklickt, werd ich nu verhaftet? :teufel:

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

  • Hä? Ich lese nicht mehr freiwillig und das auch noch ohne Begeisterung? :gruebel::breitgrins:


    Ups, eine weniger geglückte Formulierung. :breitgrins: Ich wollte ausdrücken, dass junge Leser sich von vornherein mehr Bücher einreden lassen und sie dann sogar noch mit Begeisterung lesen werden. Währenddessen sich der ältere Leser seine Romane nach genaueren Kriterien aussucht und, so wie du sagst, ihnen kritischer gegenübersteht und nicht gleich alles als "super" und "fünf Sterne" bewertet.

    Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist.<br />- Elias Canetti


  • Übrigens, der Pate scheint gefunden:


    (J.A.)


    Stimmt nicht - hab's grad ausprobiert. Geklickt, aktualisiert, nochmal geklickt. Geht.

    [center]If I could go back in time, wouldn&#39;t change a damn thing in my life. Love the dumb things we do when we&#39;re young, but the best is yet to come...<br />[/center]


  • Stimmt nicht - hab's grad ausprobiert. Geklickt, aktualisiert, nochmal geklickt. Geht.


    Ich hab's auch gerade ausprobiert (bei einem anderen Artikel :breitgrins: ). Man kann zwar immer wieder klicken, bei mir wurde es aber dennoch nur einmal gezählt, egal wie oft ich aktualisiert habe.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Ups, eine weniger geglückte Formulierung. :breitgrins: Ich wollte ausdrücken, dass junge Leser sich von vornherein mehr Bücher einreden lassen und sie dann sogar noch mit Begeisterung lesen werden. Währenddessen sich der ältere Leser seine Romane nach genaueren Kriterien aussucht und, so wie du sagst, ihnen kritischer gegenübersteht und nicht gleich alles als "super" und "fünf Sterne" bewertet.


    Besser. :breitgrins: Wobei mir früher eigentlich auch selten was eingeredet wurde. Ich war Stammgast in unserer Bücherei (manchmal sogar jeden Tag) und habe eigentlich kaum Lesetipps bekommen. :zwinker:
    Ich denke man wird halt auch kritischer je älter man wird und desto mehr man liest. (Okay, Ausnahmen bestätigen die Regel.)


    Ich hab's auch gerade ausprobiert (bei einem anderen Artikel :breitgrins: ). Man kann zwar immer wieder klicken, bei mir wurde es aber dennoch nur einmal gezählt, egal wie oft ich aktualisiert habe.


    So war auch meine Erinnerung. :zwinker:

  • unliebsam sind mir auch jene, für die nur Klassiker gute Bücher sind. Die waren ja schließlich zu ihrer Zeit auch nur Neuerscheinungen. :rollen:


    Ja. Und wurden als solche auch rezensiert. Und werden es bis heute. Das ist ein Feuerbad, das nur wenige Texte überstehen. Deshalb sind Klassiker meist auch wirklich gute Bücher. Weil: Ihre schlechteren Zeitgenossen hat das Trommelfeuer der Kritik mittlerweile eliminiert. Platter Populär-Darwin also auch hier ... :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Deshalb sind Klassiker meist auch wirklich gute Bücher. Weil: Ihre schlechteren Zeitgenossen hat das Trommelfeuer der Kritik mittlerweile eliminiert.


    Sprachlich unrund finde ich auch die Verwendung des Wörtchens "weil" mit nachfolgendem Hauptsatz, weil das hört sich ziemlich holprig an. :zwinker: Stattdessen bietet sich das Wörtchen "denn" an, denn das klingt viel besser. :smile: Aber Du hast diese Klippe in obigem Beispiel ja ganz elegant mit einem Doppelpunkt umschifft. :breitgrins:

  • sandhofer: Einerseits hast du recht ( ich denke, Jürgen hat einfach flott die Kiste hinter sich bringen wollen - inhaltlich ist seine Rezension untadelig und sehr um Neutralität bemüht), aber andererseits und aus Autorinnensicht möchte ich dazu sagen: Ich erwarte von Rezensenten nicht, dass sie besser schreiben können als die Autoren, die sie bewerten. Darum geht es nicht, selbst wenn sie sprachliche Mängel bewerten. Ich erwarte von Restaurantkritikern nicht, dass sie kochen können, oder, noch besser gesagt: ich erwarte von Musikkritikern nicht, dass sie singen oder ein Instrument spielen. Ich erwarte allerdings ein "Ohr" für falsche Töne. Und das hat Jürgen allerdings.
    Im schnellen Heruntertippen passieren auch mir, die ich den ganzen Tag nichts anderes mache als tippen, ganz genau die gleichen Klopfer. Ich verwechsele "dass" und "das" (übrinx interessanterweise erst seit der Rechtschreibreform, die Gefahr bestand vorher definitiv nicht ...), ich konstruiere schiefe Verbindungen und setze zu viele oder zu wenig Satzzeichen.
    Erst in der Überarbeitung fliegt das alles raus - und die, denke ich, hat Jürgen spät am Abend einfach nicht mehr gemacht. Ich hätte an seiner Stelle dazu auch nicht mehr so schrecklich viel Lust gehabt, nicht nachdem ich fast eine Woche in so ein Buch gesteckt habe ...


    Just my 2 cents ... :smile:

  • Übrigens, der Pate scheint gefunden:


    (J.A.)


    LOL - ich bin Helfershelferin. Ich habe diese Rezension wie fast vierhundert andere positiv bewertet, weil sie gut geschrieben ist und den Casus Knacktus gut auf den Punkt bringt. Ich kenne den Herrn Geologen nicht, würde ihn aber gerne mal kennenlernen, der scheint ein gut funktionierendes Gehirn zwischen den Ohren zu haben ...

  • Ich erwarte von Restaurantkritikern nicht, dass sie kochen können, oder, noch besser gesagt: ich erwarte von Musikkritikern nicht, dass sie singen oder ein Instrument spielen. Ich erwarte allerdings ein "Ohr" für falsche Töne.


    So verschieden sind die Leut': Ich erwarte von einem Restaurantkritiker, dass er notfalls selber ein Omelett zustande bringt, das mehr ist als ein simples Rührei. Ich erwarte von einem Musikkritiker, dass er "Für Elise" auf dem Klavier oder auf der Blockflöte spielen kann. Und ich erwarte von beiden, dass sie ein sauberes, einwandfreies Deutsch schreiben. Was soll ich von einem Kritiker erwarten, der Produkte kritisiert, die von der Verwendung von Sprache leben?

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)