"Das Buch war Sch...!" - Von Rezensionen & (Hobby)Rezensenten: Anarchie im Feuilleton

Es gibt 780 Antworten in diesem Thema, welches 119.254 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von booknerds-Chris.

  • Bitte um Belege. Aus dem Zeitungsartikel geht gar nicht klar hervor, wer hier wen beleidigt und warum die beiden mal miteinander telefoniert haben. Frau L. wird vermutlich vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen heraus zitiert.

    Das mag durchaus sein. Ich beziehe mich hier nur auf den Artikel.
    Auf der ersten Seite wird Frau L. zitiert. Anscheinend schrieb sie im Börsenblatt, dass alle Rezensionen bei Amazon Mist seien. Daraufhin hat sich Herr W. anscheinend bei ihr mit einem Brief "bedankt". Ich weiß natürlich weder, was genau im Börsenblatt, noch was im Brief stand.
    Auf Seite 3 wiederum berichtet der Journalist von einem Gespräch, dass er mit Frau L. zu diesem Thema führte. Daher stammt auch das Zitat. Natürlich wissen wir alle, dass Zitate aus dem Zusammenhang gerissen die schlimmsten Halbwahrheiten sind, die es gibt.
    Ich weiß nicht, wie das Gespräch genau verlaufen ist, sondern beziehe mich hier auf die Darstellung von Hern N..
    Aber du weißt auch nicht, was in diesem Gespräch gesagt wurde, klassikfreund. Insofern müssen wir uns hier auf die uns zur Verfügung stehenden Angaben beziehen und in dem Zusammenhang empfinde ich das Argument von Frau L. als unmöglich.


    Mir auch. Ein Fußball-Laie hat kein Recht, die knappe Zeit des Bundestrainers zu beanspruchen. Und Herr W. hat dieses Recht bei einer der Top-Kritikerinnen genauso wenig. Sicher wollen viele mit Frau Löffler (noch extremer MRR) über Literatur diskutieren. Das muss sie zum Selbstschutz abschalten.


    Sicher redet der Bundestrainer aber des Öfteren mit anderen Trainern, auch wenn diese "nur" Regionalmannschaften oder Kindermannschaften trainieren. Das wäre als Beispiel nämlich wesentlich angebrachter.


    Und was den Vorstandsvorsitzenden angeht: Willst du ernsthaft behaupten Frau L. wäre irgendwie eine Vorgesetzte von mir oder Herrn W., nur weil wir alle gerne Bücher lesen? Bleib doch bitte bei nachvollziehbaren Beispielen.


    Frau L. scheint zwar nicht gerne mit den Leuten zu reden, die sie beleidigt, dafür umso lieber mit Journalisten. Interessant. Was wohl Herr N. studiert hat, dass er mit ihr reden darf?


  • Sicher redet der Bundestrainer aber des Öfteren mit anderen Trainern, auch wenn diese "nur" Regionalmannschaften oder Kindermannschaften trainieren. Das wäre als Beispiel nämlich wesentlich angebrachter.


    Und was den Vorstandsvorsitzenden angeht: Willst du ernsthaft behaupten Frau L. wäre irgendwie eine Vorgesetzte von mir oder Herrn W., nur weil wir alle gerne Bücher lesen? Bleib doch bitte bei nachvollziehbaren Beispielen.


    Es geht in den Beispielen um Hierarchien. Frau Löffler steht in der Literaturkritik-Hierarchie höher als Herr W. Der Bundestrainer höher als der Regionaltrainer. Und daher hat weder Herr W. das Recht, Frau L. zu nerven, noch der Regionaltrainer den Bundestrainer.


    Frau L. möchte sich nun mal nicht mit Herrn W. unterhalten, das ist ihr gutes Recht. Diese Art von Schutz, du nennst es Arroganz, ist notwendig.


    Gruß, Thomas

  • Frau L. scheint zwar nicht gerne mit den Leuten zu reden, die sie beleidigt,


    Unbewiesene Behauptung. Hat Frau L. Herrn W. persönlich beleidigt? Wohl kaum. Sie hat alle Amazon-Rezensenten als wenig wertvoll eingestuft. Ok, ihr gutes Recht.


    Gruß, Thomas

  • Es geht in den Beispielen um Hierarchien. Frau Löffler steht in der Literaturkritik-Hierarchie höher als Herr W. Der Bundestrainer höher als der Regionaltrainer. Und daher hat weder Herr W. das Recht, Frau L. zu nerven, noch der Regionaltrainer den Bundestrainer

    Falls unser Bundestrainer öffentlich behaupten würde, dass alle Trainer einer F-Mannschaft nur Mist erzählen, kannst du aber sicher sein, dass er sich daraufhin garantiert Diskussionen gefallen lassen müsste!


    Es ging mir hier um passende Analogien und eine Literaturkritikerin mit einem Konzernchef und einen Amateutrkritiker mit einem einfachen Mitarbeiter zu vergleichen, ist für mich kein bisschen passend.


    Beide Parteien rezensieren Bücher. Dass Frau L. dabei die sicher wissenschaftlich fundiertere Rezension erstellen kann als ein Amazon-Rezensent, ist sicher wahr. (Das sagt noch lange nichts darüber aus, wer hier für den Leser die hilfreichere Rezension verfasst.) Insofern passt meine Analogie vom Bundestrainer und dem Kindertrainer sicher besser als jedes deiner Beispiele.


    Und ja: Sie hat pauschal alle Amazon-Rezensenten angegriffen, nicht nur Herrn W.. Aber als Angehöriger, der angegriffen Gruppe kann er durchaus einen Diskussion verlangen.
    Wieso sollte ein Studium der einen Partei Kritik an einer ganzen Personengruppe erlauben, während die Gegenpartei, weil sie etwas anderes studiert hat, auf die Kritik nicht reagieren darf?



    Frau L. möchte sich nun mal nicht mit Herrn W. unterhalten, das ist ihr gutes Recht. Diese Art von Schutz, du nennst es Arroganz, ist notwendig.

    Sie will nicht über ihre beleidigenden Äußerungen reden? Gut, dann soll sie die Klappe halten, aber bitte indem sie das dann einfach tut, nicht indem sie versucht anderen das Recht auf Diskussion zu verbieten.
    Von Respekt anderen Menschen gegenüber scheint sie nicht viel zu halten. Und von höflichen Umgangsformen erst recht nicht.

  • Na super, ich habe gerade eben mal bei meinen Amazon-Rezensionen nachgesehen, ob es da Kommentare gibt. Und tatsächlich: Der Autor höchstselbst hat sich bei mir freundlich für eine negative Rezension bedankt :titanic:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • Na super, ich habe gerade eben mal bei meinen Amazon-Rezensionen nachgesehen, ob es da Kommentare gibt. Und tatsächlich: Der Autor höchstselbst hat sich bei mir freundlich für eine negative Rezension bedankt :titanic:

    Und es klang wirklich ehrlich!
    Kompliment.


    Wobei Herr W. ja fast nur Vier- oder Fünf-Sterne-Rezensionen geschrieben hat. Die ersten negativen Kommetare, die ich bei ihm gesehen habe, beziehen sich genau darauf. Kein Wunder!


  • Na super, ich habe gerade eben mal bei meinen Amazon-Rezensionen nachgesehen, ob es da Kommentare gibt. Und tatsächlich: Der Autor höchstselbst hat sich bei mir freundlich für eine negative Rezension bedankt :titanic:


    Um welche Rezi handelt es sich? Das finde ich nämlich gerade recht sympathisch. :winken:

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Oha, ja. Da hat jemand tatsächlich einen Hang zum Pathos, aber nicht zu knapp.


    Ach Gott ... Damit erübrigt sich ja jewede Diskussion. Der Mann hat einfach nur ein Geltungsbedürfnis, welches er eine zeitlang erfolgreich über amazon befriedigen konnte - nun geht das nicht mehr ... :rollen:



    Und ansonsten: Ich denke doch mal, dass wir uns alle einig sind, dass ein Hobbyrezensent anders rezensiert als ein Literaturwissenschaftler, weil er auf andere Sache achtet. Und deswegen ist es doch gut und praktisch, dass es beides gibt - sowohl das eine als auch das andere. Das die beiden Fronten sich natürlich immer versuchen abzugrenzen, ist dabei klar. Allerdings wäre es wirklich schöner, wenn man sich gegenseitig als Bereicherung erleben könnte. Doch dies ist gerade bei Geisteswissenschaften nicht einfach. Ich kenn das Problem selber und habe eine Professorin, die bei dem Thema abgeht wie Schmitz' Katze - was ich verstehen kann. Sie sagt immer: Bei einem Mediziner wird seine fachliche These hingenommen, bei einem Geisteswissenschaftler wird sie als eigene Meinung angesehen. Irgendwo hat sie Recht. Denn ein (unstudierter) Laie kann natürlich nicht so arbeiten, wie ein (studierter) Experte.
    Aber Hobbyrezensenten bedienen ja etwas anderes - sie sind wie Freunde, die einem Bücher empfehlen (oder auch nicht), weil ihnen etwas gefällt. Der Literaturwissenschaftler referiert vielleicht eher über ein Buch - seine Maßstäbe sind ganz andere. Er unterscheidet viel mehr zwischen "wertvoller" Literatur und Schund. Aber mir persönlich kann Schund auch gefallen. Daran ist nichts Verwerfliches. So sehe ich das zumindest.

  • urgs, ich les das gerade... sehr beruhigend, dass er mit Kritik umgehen kann :zwinker:


    Ich hatte auch schon eine sehr nette Leserunde mit ihm zu Josefibichl

    LG, Dani


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  • Und ansonsten: Ich denke doch mal, dass wir uns alle einig sind, dass ein Hobbyrezensent anders rezensiert als ein Literaturwissenschaftler, weil er auf andere Sache achtet. Und deswegen ist es doch gut und praktisch, dass es beides gibt - sowohl das eine als auch das andere.

    Das sehe ich ja auch so. Was mich stört, ist der Ton, den Frau L. da anschlägt.
    Beide Formen von Rezensionen haben ihre Existenzberechtigung, aber gerade da scheint sie ja anderer Meinung zu sein.
    Und was sie sagt und vorallem wie sie es sagt, ist für mich eben nicht in Ordnung.

  • *g* Aber er hat auch konsequent alle Rezis kommentiert, oder?

    LG, Dani


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  • *g* Aber er hat auch konsequent alle Rezis kommentiert, oder?


    Wollte ich auch gerade anmerken. Ich dachte, er hat nur nimues Rezis kommentiert. :rollen:

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Wollte ich auch gerade anmerken. Ich dachte, er hat nur nimues Rezis kommentiert. :rollen:


    Ne, alle - ich habe mich trotzdem artig via Mail bei ihm bedankt, dass er so souverän mit meiner Kritik umgeht. Ich finde, das muss man auch mal "honorieren" :smile:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.


  • urgs, ich les das gerade... sehr beruhigend, dass er mit Kritik umgehen kann :zwinker:
    Ich hatte auch schon eine sehr nette Leserunde mit ihm zu Josefibichl


    Mehr als nur mit Kritik umgehen. Er schickt mir "Josefibichl", um zu sehen, ob mir das besser gefällt. Da kann ich ja fast keine schlechte Kritik schreiben :zwinker:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Das ist ja total nett - ich hab ihn auch in der Leserunde zu Josefibichl als sehr engagiert und sympathisch empfunden. Und sein Stil kommt in einem Regionalkrimi meiner Meinung nach auch einfach besser rüber als in einem "ernstgemeinten" Thriller - mir hatte Josefibichl sehr gefallen!

    LG, Dani


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  • Ich bin jedenfalls gespannt. Würde ich einen Autor nur einem Buch bewerten, hätte ich nie meinen zweiten Pratchett gelesen (Nomentrilogie :schnarch:). Insofern gehe ich da recht positiv ran.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.