Gennifer Albin - Cocoon - Die Lichtfängerin

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    Zitat:
    "[...] mir fällt auf, was für ein schöner Anblick es ist. Stränge goldenen Lichts umschlingen mich. [...] Ich genieße den kurzen Moment, in dem alles aus purer, mit Urmaterie verwobener Zeit besteht.
    (S. 144)


    Einst konnten wir die Zeit nicht beherrschen, sie glitt uns durch die Finger. Wir hatten keine Macht über den Tod, über Hunger und Krankheit. Und dann schenkte uns die Wissenschaft ein Webmuster."
    (S. 206)


    Inhalt:
    Vor der Entstehung von Arras und der Gilde der Zwölf haben sich die Menschen bekriegt. Sinnlose Morde wurden begangen, um die Macht zu mehren.


    In Arras muss niemand Hunger leiden, die Webjungfern sorgen für das richtige Wetter zur richtigen Zeit. Die Gilde kontrolliert alles - und jeden.


    Die 16-jährige Adelice gehört zu den Wenigen, die die Fäden Arras, das Gewebe, sehen können. Doch ihre Eltern versuchen, dies zu verheimlichen. Bei der Tauglichkeitsprüfung "versagt" Adelice und gibt ihr Können preis. Doch in welchem Ausmaß, wird ihr erst später bewusst.
    Als sie von der Gilde abgeholt und zum Konvent gebracht werden soll, versucht sie zu fliehen. Ihre Eltern bezahlen dafür mit dem Leben, ihre Schwester wird anderweitig "verwoben".


    Im Konvent findet sich Adelice in einer Zelle wieder. Der Chefbutler Jost erklärt ihr, dass sie sehr wichtig sein muss, denn sonst wäre sie aufgrund ihrer mehrmaligen Vergehen längst tot.
    Welche Bestimmung hat Adelice?


    Meinung:
    Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits fand ich die Idee der Welt richtig gut, anderseits habe ich richtig schwer hineingefunden. Man braucht mehr als das erste Drittel des Buches, um diese Welt und die Ordnung darin zu verstehen... aber erst nach gut zwei Dritteln versteht man sie wirklich - Überraschung garantiert!
    Desweiteren bin ich ein Mensch, der beim Lesen Bilder sieht. Egal wie karg manche Szenen in Büchern ausgestaltet sind, ich sehe sie vor mir. Was mir in "Cocoon" nicht so ganz gelang. Fäden der Zeit, Webrahmen, Transferieren - meine Vorstellungskraft ist hier an ihre Grenzen gestoßen oder anders gesagt, hat sich ihr eigenes Ding gesponnen, was zeitweise mit dem Gelesenen kollidierte.


    Der Leser wird schon im Prolog mit der Allmacht der Gilde konfrontiert. Die klassischen Elemente einer Dystopie sind sofort erkennbar. In sie werden nach und nach die Fantasy-Teile eingewoben, die mehr und mehr dominieren. Später ist erkennbar, dass die dystopischen Grundzüge der Geschichte allemal einen Rahmen verleihen.


    Gemeinsam mit der Hauptprotagonistin Adelice erleben wir Einblicke in die Struktur Arras. Adelice Charakter hat mir sehr gefallen, weil sie für ihre Welt so untypisch ist. Alle Mädchen reißen sich darum, dem Konvent als Webjungfer beizutreten und Arras zu dienen. Adelice wurde eingebläut, ihre Gabe zu verstecken. Sie sieht sich nicht als etwas Besonderes, trotz ihrer enormen Fähigkeiten. Sie ist stark und gibt Kontra, auch in den unpassendsten Momenten - was sie von einer Schwierigkeit in die nächste bringt.
    Sie ist mit der ihr zugeschriebenen Rolle nicht einverstanden. Sie hasst die frauendiskriminierende Machtstruktur in Arras. Doch muss sie sich eingestehen, dass auch die Frauen innerhalb des Konvents den Männern an Niederträchtigkeit in nichts nachstehen. Und so bleiben wenige übrig, denen sie wirklich vertrauen kann.
    Dass sich darunter Männer befinden könnten, die ihre Gefühle nach jahrelanger Geschlechtertrennung stark beeinflussen, birgt zusätzliche Gefahren.


    Der Chefbutler Jost ist einer von ihnen. Er war mir von seinem ersten Auftritt an positiv aufgefallen. Seine Schlagfertigkeit und Sticheleien waren mir sofort sympathisch. Je mehr wir aber von ihm erfahren, desto vielschichtiger wird er.


    Ebenso wie Erik, der mich stets bangen ließ, zu wessen Seite er denn gehörte. Undurchsichtig, beinahe bis zum Schluss - mit überraschenden Erkenntnissen.


    Eine Erwähnung als wichtiger Charakter hat auch Enora verdient. Als Adelice' Mentorin bringt sie ihr nicht nur die von der Gilde geforderten Dinge bei. Sie bringt Adelice der Wahrheit näher und unterstützt sie, wo sie nur kann. Sie verändert sich auf tragische Weise.


    Adelice erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive im Präsens, was uns viel über sie, jedoch wenig über die Beweggründe der anderen Protagonisten verrät. So bleibt der Leser stets neugierig und wartet auf die nächste Entwicklung.


    Der Schreibstil von Frau Gennifer Albin ist leicht und flüssig. Insbesondere bei den Darstellungen der Welt hat sie sehr auf Detailreichtum geachtet: die Fäden, der Webvorgang... Ich habe sogar gelernt, mit welcher Hand ich die Fäden aufgreifen müsste, um den Verlauf der Zeit nicht zu beeinträchtigen. Dennoch war Arras für mich unwirklich und ich habe mich schwer getan, hineinzufinden. Dies ist aber mein ganz subjektiver Eindruck.


    Zu Beginn hatte ich Fragen, viele Fragen... und nicht alle wurden mir während des Lesens beantwortet. Also hoffe ich auf eine baldige Fortsetzung, über die bislang leider noch nichts bekannt ist.


    Urteil:
    Wer sich in der Welt von Arras zurechtgefunden hat, erlebt gemeinsam mit Adelice einen Kampf gegen Konventionen und Obrigkeiten, der gemischt mit völlig unerwarteten Erkenntnissen absoluten Lesegenuss bereiten kann.
    Mir fiel der Einstieg nicht leicht und so hat sich "Cocoon - Die Lichtfängerin" seine 4 Ratten nur ganz knapp verdient.


    Es ist eine absolute Empfehlung für Fans neuer Ideen, starker und rebellischer Protagonisten und überraschenden Wendungen.


    4ratten

    his-and-her-books.blogspot.de

  • Adelice und ihre Familie leben in Arras. Es handelt sich um eine Welt, in der fast alles von der Gilde bestimmt wird. Essensrationen werden zugeteilt, Berufe, Ehepartner und Kinderanzahl ebenso. Angeblich geschieht all dies zum Wohl des Landes und seiner Bewohner. Gesteuert wird Arras durch die Gilde und die Webjungern, die in der Lage sind, das Gewebe aus dem alles geschaffen ist, zu spinnen. Es ist eine Ehre, zu einer Webjungfer ernannt zu werden, doch die Eltern von Adelice fürchten um ihre begabte Tochter und bringen ihr bei, ihr Können zu verbergen. Doch sie kann niemanden täuschen, ihr Talent ist zu offensichtlich.


    So beginnt ihr Leben im Konvent der Webjungfern. Schnell stellt sie fest, dass hier längst nicht alles so großartig ist, wie man es den Menschen in Arras immer weismachen wollte. Insbesondere Adelice mit ihren besonderen Fähigkeiten wird schnell zu Spielball politischer Machenschaften. Dabei begegnet sie gleich zwei jungen Männern, Erik und Jost. Doch wem kann sie in dieser Umgebung überhaupt vertrauen?


    Das Buch hatte mich bereits durch das hübsche Cover aufmerksam gemacht. Inhaltlich fing es gut an, wurde mir dann aber recht schnell zu verwirrend. Das ganze Prinzip des Webens habe ich trotz mehrfacher Erklärungsversuche und ausführlicher Beschreibungen nicht verstanden. Gegen Ende gibt es ein paar überraschende Aufklärungen zu dieser Welt, aber auch hier blieben die Details ziemlich rätselhaft.


    Desweiteren konnte ich leider mit den Figuren wenig bis gar nichts anfangen. Adelice war mir weder sympathisch, noch unsympathisch, eigentlich war sie mir während des ganzen Buches ziemlich egal. Erik und Jost fand ich viel zu blass dargestellt, insbesondere Eriks Motive wurden mir viel zu wenig erklärt.
    Insgesamt blieb mir die ganze Welt, in der diese Geschichte spielt, trotz vieler Details und Beschreibungen einfach völlig fremd und ein besonderes Lesevergnügen hat sich so leider nicht eingestellt.


    Es handelt sich um den Auftaktband einer Reihe, das Ende ist schon ein kleiner Cliffhanger, lässt aber irgendwie hoffen, dass der nächste Teil besser verständlich sein wird.


    2ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


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  • Eine neuartige Dystopie


    Mit 16 Jahren müssen sich alle Mädchen aus Arras einer Prüfung unterziehen. Dabei soll festgestellt werden, ob sie das Talent zur Webjungfer haben. Während fast alle Mädchen es für eine Ehre halten, dem Konvent beizutreten, um dort im Luxus zu leben und die Geschicke von Arras zu weben, wird Adelice von ihren Eltern jahrelang darauf trainiert, ihr großes Talent zu verbergen. Doch den Oberen entgeht es nicht. Während Adelice’ Familie ihren Widerstand büßen muss, wird Adelice in den Konvent gezwungen, wo sie schnell lernt, dass die Webjungfern von der Gilde benutzt werden, um die Bürger zu kontrollieren, die Lebensfäden von missliebigen Personen auszureißen oder im Sinne der Politiker neu zu verweben.


    Ich habe schon viele Dystopien gelesen und oft ähneln sie sich sehr, aber dieser Plot ist neuartig. Die Vorstellung, dass irgendwo Webjungfern an Webstühlen sitzen und aus Unmengen einzelner Fäden eine komplette Welt, Arras, inklusive Landschaft, Menschen, Nahrungsmittel, Erinnerungen usw. weben, ist schon faszinierend. Das System ist nicht ganz einfach zu verstehen und man muss sich beim Lesen schon konzentrieren, um nicht völlig verwirrt zurückzubleiben. Da ich als Kind einen Webrahmen hatte und mir dieses Hobby viel Spaß machte, konnte ich mir die Arbeit der Webjungfern ganz gut vorstellen.


    Adelice hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die sich durch ihr loses Mundwerk immer wieder in Schwierigkeiten bringt, sich aber nie unterkriegen lässt. Sie begehrt gegen die autoritäre Führung von Arras auf und tut nichts, was gegen ihr Gewissen verstößt. Dass sie sich dadurch auch auf Seiten der Webjungfern Feinde macht und nie weiß, wem sie vertrauen kann, macht die Geschichte umso spannender. Adelice bzw. ihr nahestehende Personen werden ständig bedroht, sodass die Spannung von Anfang bis Ende aufrechterhalten wird. Ich konnte mich wunderbar in die Figur der Adelice hineinversetzen, da sie als Ich-Erzählerin fungiert und man so ihre Gedanken, Erinnerungen und Handlungen detailliert mitbekommt. Leider ist das Geschehen somit auch ziemlich auf Adelice fokussiert und dadurch etwas eintönig. Ein umfassender Überblick fehlt. Zuweilen hätte ich mir schon gewünscht, mehr Informationen als Adelice zu haben. Außerdem wären dadurch die übrigen Personen nicht so blass geblieben. Über etliche Charaktere hätte ich mir mehr Wissen gewünscht, vor allem über die beiden jungen Männer Jost und Erik, die sich für Adelice interessieren. Glücklicherweise nimmt der romantische Aspekt der Handlung keinen übermäßig großen Raum ein, wie es bei den meisten Jugendbüchern dieser Art der Fall ist.


    Das Buch endet nicht mit einem gewaltigen Cliffhanger, sondern an einem großen Einschnitt in der Handlung, ein Abschnitt ist also erst einmal zu Ende. Trotzdem möchte ich zu gerne wissen, wie es nun weitergeht, und freue mich schon auf den 2. Band, über dessen Erscheinen leider noch nichts bekannt ist.


    4ratten

  • Cover & Klappentext:


    Das Cover wurde sehr hübsch gestaltet.
    Es ist anders als andere Cover:
    Warm, freundlich und hell.
    Sonst wird immer etwas Actionreiches aus den Covern dieser Bücherart gemacht.
    Auf dem Cover ist die Protagonistin dieses Buches zu sehen.
    Sie liegt auf dem Boden während Lichter sie umkreisen und Schnee bzw. Blüten auf sie fallen.


    Der Klappentext ist fantastisch gelungen.
    Er hat mich hauptsächlich zum Kauf dieses Buches gebracht.


    ,,Niemand weiß, warum einige Mädchen die GABE besitzen.
    Natürlich gibt es Theorien.
    Dass sie vererbt wird.
    Oder dass kluge, aufgeschlossene MÄDCHEN zu jeder Zeit das WEBMUSTER DES LEBENS in der Welt um sich herum sehen können.
    Man sagt sogar, dass es ein Geschenk sein, das nur denen zuteilwird, die REINEN HERZENS sind.
    Aber ich weiß es besser.
    Es ist ein FLUCH.‘‘



    Rezension:


    Dieses Buch hat mich sehr durch den Klappentext angesprochen, konnte mich dennoch beim Lesen nicht ganz überzeugen.
    Zu oft war ich verwirrt durch die ganzen ,,Fäden‘‘ und ,,Muster‘‘ um die es in der Geschichte geht.
    Der Anfang war sehr gut gelungen und ich dachte mir:
    Das wird ein Buch, was ich mag!
    Von der Geschichte und der Idee her war es auch sehr gut.
    Die Story hat mich gepackt.
    Doch ohne all diesen ,,Webkrams‘‘ wäre es viel, viel besser gewesen!


    Zum Inhalt:
    Adelice wohnt mit ihrer Familie zusammen in Arras, die Welt um der es in der Geschichte geht.
    Adelice besitzt eine Gabe und ihre Eltern versuchen alles Mögliche um diese Gabe geheim zu halten.
    Denn wenn die Regierung erfährt, dass sie diese Gabe besitzt, wird sie ihrer Familie entrissen und arbeitet ihr ganzes Leben lang für die Regierung.
    Die Regierung erfährt dennoch von der Gabe und will Adelice mit sich nehmen.
    Doch ihre Eltern haben eine Flucht geplant.
    Doch sie missglückt und Adelice wird geschnappt, ihre Eltern werden ,,entfernt‘‘ und ihre Schwester ,,umgewebt‘‘.
    Adelice wird auf eine Akademie geschickt, wo sie das ,,Weben‘‘ perfektionieren soll.
    Doch sie hat viele Feinde, die ihr Böses wollen, denn sie ist mächtiger als sie gedacht hat:
    Sie ist eine der seltesten und geforderten Weberinnen von Aara.
    … und dann wären da noch Erik und Jost, zwei Männer, die ihr Herz begehren…
    Adlice werden viele Sachen aufgezwungen, unter anderem ein Mann zu heiraten, denn sie gar nicht begehrt.
    Doch wenn sie sich weigert, wird sie überschrieben und ihrer Schwester wird schlimmes erfahren..


    Wird Adelice nachgeben?
    Wird sie überschrieben werden und alles vergessen, was ihr lieb und wichtig war?
    Wird sie den bösen Mächten entkommen?


    Lest selbst :)



    Fazit:


    Eine nette Idee aber meiner Meinung nach war die Umsetzung schlecht.
    Da mehrere dieser Meinung waren, wurde die Übersetzung der nächsten Teile eingestellt.
    Ich weiß um ehrlich zu sein auch nicht, ob ich mir den zweiten Teil geholt hätte…
    Schade!



    Bewertung:


    :|


    http://kathleens-buecherwelt.b…gerin-gennifer-albin.html