Dominic ist die zentrale Person, der Erzähler der Geschichte seines Lebens.
Jünger als seine beiden Geschwister, in deren Schatten er ständig steht, scheint er auch weniger erfolgreich. Mit seinem Bruder Max, der in Oxford studierte und danach im Sportgeschäft eine Menge Geld verdient, hat er sich nie verstanden. Anders seine Schwester Veronica, zehn Jahre älter, die er schon immer bewunderte, die er als „überlebensgroß“ bezeichnet und die sich um den kleinen Bruder kümmerte. Diese Bruder-Schwester-Beziehung wird zu einer besonderen Beziehung, auch als Veronica einen berühmten Sportler heiratet und mit ihm in der Welt unterwegs ist. Immer wieder zieht es die Geschwister zueinander.
Bei seinem Beruf als Fotograf lernt Dominic Lauren kennen, in die er sich verliebt und die er später heiratet. Sie ist ihm zufolge die „zweite der drei Frauen, die er in seinem Leben geliebt hat“. Die dritte wird kurz nach der Hochzeit geboren, Tochter Elisabeth.
Doch die Beziehung zu Lauren ist schwierig, die Erkrankung des Vaters belastet Dominic und die Familie zusätzlich. Als Veronica schwer erkrankt und Elisabeth dann mit 18 Jahren heiraten möchte, ist für Dominic der Augenblick gekommen, in dem er selbst handeln muss.
Es ist schwierig, einen kurzen Überblick über die Handlung zu geben, weil ich zum einen nicht zu viel verraten möchte, zum anderen aber auch so viel passiert, da Dominic quasi sein ganzes Leben erzählt, von den ersten Kindheitserinnerungen bis zum Moment der Niederschrift, als seine Tochter 28 ist.
Aus dieser langen Zeitspanne ergibt sich auch eine Fülle von verschiedenen Themen, die Mark Watson in seinem Roman anspricht. Manche werden nur kurz angeschnitten, andere ziehen sich als roter Faden durch die ganze Handlung, die Bandbreite ist groß. Es geht um die großen Themen, die man erwartet, wie Familienzusammenhalt und –streit, um Liebe, Krankheiten, Alkoholprobleme, Erfolg und Niederlagen, aber im Mittelpunkt steht die besondere Beziehung zwischen Dominic und Veronica, die über normale Geschwisterliebe hinausgeht.
Ich hätte das Buch gerne im Original gelesen, aber da es auf Deutsch ausleihen konnte und ich nicht so viele Bücher kaufen möchte, hab ich die deutsche Übersetzung gelesen, die mir dann aber auch gut gefallen hat. :smile:
Schon gleich zu Beginn war ich in der Geschichte drin. Ich mag es, wie Dominic sein Leben erzählt, sehr anschaulich, ausführlich, aber dennoch nie langweilig. Die Seiten flogen nur so dahin, manchmal passierte relativ wenig und dann wiederum völlig Unvorhergesehenes. Und obwohl das meiste, das Dominic erzählt, doch eher nachdenklich oder traurig macht, lässt einen „Überlebensgroß“ nicht in einer traurigen Stimmung zurück. Auch die schwierigen Themen geht Mark Watson recht locker an, regt zum Nachdenken an und lässt den Leser selbst urteilen.
Insgesamt ein toller Roman, den ich nur empfehlen kann. Wenn auch nicht ganz so gut wie „Eleven“, ist „Überlebensgroß“ dennoch ein Roman, der bei den Höhepunkten meines Lesejahres ganz weit oben stehen wird und von Mark Watson mag ich unbedingt mehr lesen!
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