Nina George - Das Lavendelzimmer

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    Nina George - Das Lavendelzimmer



    Inhalt und meine Meinung :


    Wenn man dieses Buch gelesen hat, möchte man sofort seinen Koffer packen, um nach Frankreich zu reisen - oder besser durch Frankreich zu reisen....


    Denn genau das macht der Hauptcharakter Jean Perdu. Er ist Buchhändler und wird von allen der Seelenleser genannt, weil er für jedes Leiden und jeden Zustand, das richtige Buch empfehlen kann. Nur für sich selber, da hat er keine Lösung....
    So lebt er für seine Arbeit - die literarische Apotheke, die auf einem Schiff untergebracht ist :herz: und in der Seine in Paris vor Anker liegt.
    Seine Wohnung ist karg eingerichtet und er möchte keine Freunde in seinem Leben....
    Bis er eines Tages eine neue Nachbarin bekommt, der er einen alten Tisch schenkt, in dem sie einen alten Brief findet, den Jean längst verdrängt hatte !!!


    Von da an kommt Bewegung in die Geschichte und die Hauptfigur. Der Leser erfährt, warum Jean so lebt, wie er es tut und gleichzeitig fängt er an, gegen seine Dämonen zu kämpfen. Er geht mit seinem Bücherschiff auf Reisen... Von der einen auf die andere Minute, lichtet er den Anker, fährt einfach los - und bekommt unverhofft Gesellschaft.
    Diese Reise durch Frankreichs Flußlandschaften, wird von der Autorin wunderschön erzählt und ich war die ganze Zeit über neidisch auf dieses tolle Erlebnis !! Kopfkino von Feinsten...
    Ich hab mir für diese Geschichte viel Zeit gelassen, weil ich wirklich alles mitbekommen wollte, all die kleinen, leisen Zwischentöne, von denen es eine Menge gibt, wie ich finde und die diese Geschichte besonders macht. Es ging mir hier ähnlich, wie bei dem Labyrinth der Wörter von Marie-Sabine Roger. Der Autorin ist es ausgezeichnet gelungen, die Stimmung des Buches, zum Leser zu transportieren und so hat mich diese Geschichte richtig berührt, an ein oder zwei Stellen sogar so sehr, das mir die Tränen kamen !


    Dies Buch hat mich mit der Vorstellung von duftenden Lavendelfeldern und geselligen Sommerabenden am langen Holztisch, mit Freunden im Garten zurückgelassen - einfach nur schön !!!
    Am Ende gibt es einen Anhang mit Rezepten, von allen Gerichten, die im Buch vorkommen, wie z.B. Lavendeleis - mmh !
    Ausserdem hat Jean Perdu ein paar Buchtipps für verschiedene "Zustände" da gelassen :smile:


    Fazit : Sehr gelungen und mein :tipp:

    Mein Patronus ist eine Büchereule

  • Eine gute Bekannte hat mir auch schon so sehr von dem Buch vorgeschwärmt...


    Leider scheint es derzeit kaum lieferbar zu sein. Weder in der Buchhandlung meines Vertrauens (die haben mir gesagt, es kann einige Wochen dauern - noch bei Amazon). Als eBook gibt es das Buch natürlich sofort, aber wenn es so ein Schätzchen ist, wie ich vermute, hätte ich es lieber direkt im Regal stehen.

    Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. ~ Altirischer Segenswunsch

  • Ich hab es letzte Woche bei TT bekommen, mal schauen wann ich dazukommen werde :zwinker:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Meine Meinung:


    Titel: Eine Reise durch Frankreich, auf der Suche nach der Liebe...


    Jean Perdu ist 50 Jahre alt und der Besitzer einer Buchapotheke, untergebracht auf einem Schiff. Er empfiehlt seinen Kunden Bücher, die zu ihnen und ihren seelischen Leiden passen, denn durch Bücher kann man geheilt werden. Diese besondere Gabe kann er bei jedem anwenden, nur nicht bei sich selbst und dort ist das Problem, denn Jean leidet seit 21 Jahren unter Liebeskummer. Durch was kann Jean nun geheilt werden?


    Der Leser begibt sich mit Jean, den Schriftsteller Max und jeder Menge anderer interessanter Protagonisten auf die Reise nach der Liebe, nach dem Glück, nach dem wahren Leben... Jeder findet dabei etwas über sich selbst heraus, vielleicht auch der Leser selbst?


    Nina George umfängt ihre Leser mit so viel Gefühl, dass man nach dem Lesen des Buches völlig vernebelt, beglückt, fasziniert und sprachlos ist. Ich wurde beim Lesen oft sehr nachdenklich und traurig, denn die Handlung bewegt und fasziniert. Auch die eine oder andere Träne kullerte meine Wangen hinunter. Gibt es die wahre Liebe und kann man mitten im Leben noch einmal völlig neu anfangen?


    Fazit: Bücher über Bücher haben mich schon immer begeistert, so auch dieses. Ich kann nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen, ein Kleinod, das in keinem Bücherregal fehlen sollte. Einfach klasse!


    Bewertung: absolute Extraklasse, mein Lieblingsbuch 5ratten und :tipp:


    Wer dieses Buch nicht gelesen hat, der hat wirklich etwas verpasst...

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Meine Meinung:


    Manchmal findet man Buchperlen da, wo man sie am wenigsten erwartet. Diese hier fiel mir bei einem spontanen Bücherkauf in die Hände und ich habe auch sofort mit dem Lesen angefangen. Eine wunderbare Geschichte!


    "Wie konnte es passieren, dass ich mich dazu überreden ließ?" Jean Perdu ist seit 20 Jahren in seinem Leben erstarrt; warum, das erfährt der Leser erst nach und nach. Durch den überraschenden Einzug einer neuen Nachbarin wird eine Reihe von Ereignissen in Gang gesetzt, die Jean aus seiner Versteinerung heraus holt. Er begibt sich auf eine Reise, die sein Leben von Grund auf verändert.


    Schon alleine das Reisefahrzeug wird jeden Buchliebhaber in Verzücken versetzen; es handelt sich nämlich um eine schwimmende Buchhandlung! Jean Perdu hat einen alten Frachter instand gesetzt, der seit 20 Jahren in Paris auf der Seine liegt und von wo aus er seinen Kunden immer das zu ihrem Seelenzustand passende Buch empfiehlt. Als sich der Anker lichtet und die Lulu ihren jahrelangen Stammplatz verlässt, ist auch Max, ein junger Schriftsteller mit an Bord, der seiner Schreibblockade entfliehen möchte.


    Die Reise geht Richtung Süden und die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen am Rande des Ufers sind wirklich etwas für Genießer. Und da sich später auch noch ein Koch zu der Männertruppe gesellt, wird dieser Eindruck auch noch durch kulinarische Beschreibungen untermalt. Damit alleine schön wäre mir sicher nicht langweilig geworden, aber Nina George bringt auch noch ganz andere Aspekte in die Geschichte ein; ein Bücherdorf, ein verbotener Tangoabend, ein geheimnisvolles Autorenpseudonym, das alles ist dicht mit der Reise verwoben, und darüber hinaus bildet Jeans Entwicklung und Erleben den Rahmen.


    Es geht um große Gefühle, um Trauerarbeit, um vergebene Chancen und neue Lebensentwürfe. Ein Buch, dass an manchen Stellen zuckersüß, an anderen tieftraurig und dann wieder einfach nur melancholisch-schön wirkt. Die Autorin versteht es geschickt, die unsichtbare Grenze zum Kitsch zwar hart zu streifen, aber niemals zu überschreiten. Das ist sehr gekonnt gemacht und deswegen war ich mit diesem Buch rundum glücklich. Ein klare Empfehlung an alle, die gerne emotionale Lektüre lesen, und für Frankreichfans ein echtes Schmankerl.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

    Einmal editiert, zuletzt von Miramis ()


  • Es geht um große Gefühle, um Trauerarbeit, um vergebene Chancen und neue Lebensentwürfe. Ein Buch, dass an manchen Stellen zuckersüß, an anderen tieftraurig und dann wieder einfach nur melancholisch-schön wirkt.


    Das ist sehr schön zusammengefasst. Ich lese das Buch seit letztem Wochenende und komme nicht so recht voran. Es ist wohl einfach der falsche Zeitpunkt, mir ist nicht so nach großen Gefühlen und die über allem schwebende Melancholie bedrückt mich.


    Ich überlege gerade ob ich unterbreche und ein andermal weiter lese oder doch jetzt gleich abschließen soll...


  • Es ist wohl einfach der falsche Zeitpunkt, mir ist nicht so nach großen Gefühlen und die über allem schwebende Melancholie bedrückt mich.


    Stimmt, zum momentan ausbrechenden Frühling scheint es nicht so recht zu passen - eher ein Spätsommer- oder Herbstbuch. Aber eine zweite Chance hat es in jedem Fall verdient, Alexa... :zwinker:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Aber eine zweite Chance hat es in jedem Fall verdient, Alexa... :zwinker:


    Mit "abschließen" meinte ich das sofortige Durchlesen :zwinker: .

  • Ich oute mich mal: Ich lese das Buch seit heute. Ich habe momentan keine Lust auf schlechte Nachrichten oder bedrückende Bücher und wollte mich mal mit etwas Leichtverdaulichem ablenken. Eigentlich hätten mich ja das Cover und der Titel vom Kauf abgehalten, aber da dieses Buch in einer Zeitschrift, die ich kürzlich gelesen habe, als Wohlfühlbuch empfohlen wurde, dachte ich mir, ich probier's mal mit ein paar Seelenstreicheleinheiten ...


    Also schwupps! das E-Book gekauft, auf den Reader geladen und heute auf der Fahrt zum Büro angefangen. Und wisst Ihr was: Ich habe mich die ersten vier Kapitel lang, wie soll ich's sagen - sauwohl gefühlt beim Lesen. Wäre ich eine Katze, ich hätte wohl die ganze Zeit geschnurrt. :katze: Monsieur Perdu liegt genau auf meiner Wellenlänge. Und die kurze Szene ganz am Anfang, vor der Tür seiner neuen Nachbarin, hat mich fast zu Tränen gerührt. Habe ich mir aber dann doch verkniffen. Diesen Anblick wollte ich meinen Mitmenschen in der U-Bahn nicht zumuten. :breitgrins:


    Das Buch ist zwar nicht das, was normalerweise in mein Beuteschema fällt, aber ich bin ohnehin gerade dabei, mich von einigen einigen Dingen zu trennen und alte Zöpfe abzuschneiden - also dachte ich mir: Warum nicht auch von eingefahrenen Lesegewohnheiten lösen und was Neues erkunden...? Versuch's doch mal mit so einem Seelentröster, es muss ja nicht gleich Coelho sein. Und vermutlich wäre "Das Lavendelzimmer" genau das Buch, das Monsieur Perdu mir empfehlen würde, wenn ich ihn in seiner literarischen Apotheke besuchte. :zwinker:


    Gut - das Buch ist darauf angelegt, sich beim Lesen wohlzufühlen und sich wiederzufinden in den vielen kleinen Lebensweisheiten, die einem da um die Ohren gehauen werden - aber seltsamerweise ist es genau das, was mir momentan so zusagt. Wer weiß, welche Saite da in mir angeschlagen wird...



    Der Leser begibt sich mit Jean, den Schriftsteller Max und jeder Menge anderer interessanter Protagonisten auf die Reise nach der Liebe, nach dem Glück, nach dem wahren Leben... Jeder findet dabei etwas über sich selbst heraus, vielleicht auch der Leser selbst?


    Ich lass' mich überraschen. Manchmal weiß man ja selbst nicht, wonach man sucht. Also mal schauen, was das Buch noch mit mir anstellen und wo es mich hinführen wird ... :smile:



    Wenn man dieses Buch gelesen hat, möchte man sofort seinen Koffer packen, um nach Frankreich zu reisen - oder besser durch Frankreich zu reisen....



    Ein klare Empfehlung an alle, die gerne emotionale Lektüre lesen, und für Frankreichfans ein echtes Schmankerl.


    Als Frankreichfan bin ich gespannt ... :zwinker:

  • Jaja, lach' Du nur. Auch Männer haben Gefühle und brauchen ab und zu was Sentimentales. Jawoll! :pueh: :breitgrins:


    Aber sicher doch. Meinem Mann hat das Buch übrigens auch gut gefallen ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Danke, simmilu! :winken:


    So. Mittlerweile ist Kapitel 11 gelesen. Bisher hat mich das Buch sehr gut unterhalten, auch wenn es nicht super-anspruchsvoll ist und in den vielen Gedanken Monsieur Perdus oder seinen Gesprächen mit seinen Nachbarn, seinen Kunden oder seinem Vater - den ich übrigens ganz knorke finde :breitgrins: - eine ganze Menge Auf-die-Schulter-klopf-Binsenweisheiten stecken und die Leute streckenweise so sprechen, als würde sie gerade einander aus ihren Poesiealben vorlesen. Aber vor allem in dem, was hier über Bücher sowie ihre Faszination und Wirkung auf Menschen gesagt wird, findet sich ganz sicher jeder Bücherwurm wieder. :smile:


    Monsieur Perdu und seine neue Nachbarin Catherine haben sich nun auch endlich näher kennengelernt. Sehr ergreifend ist das Gespräch der beiden am Esstisch. Ein harter Knochen, dessen Augen dabei nicht feucht werden. :heul:


    Allerdings …



    Da habe ich dann doch etwas schneller gelesen als sonst. :breitgrins:

  • Mir war gerade nach einer Reise nach Frankreich – und bei dem schönen Wetter schien mir Das Lavendelzimmer passend. Das Cover finde ich übrigens wunderschön. Zurückhaltend lädt es zum Träumen ein. :smile:


    Das Buch besticht weder durch eine spannende Handlung noch überrascht es mit unerwarteten Wendungen, wenn man vom Brief zu Beginn absieht. Jean trifft auf seiner Reise viele Personen, ein wenig kam ich dabei durcheinander und ich vermute, dass ich so einiges der Handlung vergessen werde.

    [...]eine ganze Menge Auf-die-Schulter-klopf-Binsenweisheiten stecken und die Leute streckenweise so sprechen, als würde sie gerade einander aus ihren Poesiealben vorlesen. Aber vor allem in dem, was hier über Bücher sowie ihre Faszination und Wirkung auf Menschen gesagt wird, findet sich ganz sicher jeder Bücherwurm wieder. :smile:


    Das ist mir auch aufgefallen und mehr hätte es echt nicht sein dürfen. Besonders Jeans Anmerkungen über Bücher machten all das aber wieder wett.


    Was das Buch ausmacht, ist das Gefühl, welches es beim Lesen – zumindest bei mir – auslöst. Die Sprache ist wunderschön: Sie ist reich an Adjektiven, die einen mit allen Sinnen lesen lassen. Man sieht, riecht und schmeckt das glitzernde Wasser, die lilafarbenen Lavendelfelder, den in der Sonne gereiften Wein. Schlicht: Man fühlt das Buch!
    Man kann Jeans Gefühle absolut nachvollziehen, wünscht ihm nur das Beste und begleitet ihn auf seinem Weg. Und seine literarische Apotheke würde ich zu gerne besuchen! Für den Anfang müssen wohl die Rezepte und die Buchempfehlungen für bestimmte Zustände im Anhang des Buches reichen.


    Ich würde nicht sagen, dass das Buch besonders fröhlich, melancholisch oder rührend ist. Es ist aber eines, das einen in gelassene und zufriedene Stimmung versetzt. Perfekt für einige entspannte Lesestunden in der Sonne.
    Mit 50 würde ich Das Lavendelzimmer gerne noch einmal lesen!


    4ratten

    Es geschah kurz nach Anbruch des neuen Jahres, zu einem Zeitpunkt,

    als die violetten und gelben Blüten der Mimosenbäume rings um die Ambulanz

    aufgesprungen waren und ganz Missing in Vanilleduft gehüllt war.


    Abraham Verghese – Rückkehr nach Missing

  • Mir hat "Die Mondspielerin" besser gefallen.
    Aber es freut mich, MacOss, dass dir das Buch gefällt. Hast du es mittlerweile beendet? Wie sieht dein Fazit aus? Interessiert mich wirklich.

  • Hallo Papyrus. Ich hab' Dich nicht vergessen. Ich komme momentan bloß nicht so recht dazu, ein Fazit zu ziehen. Vorab nur so viel: So viele Aufs und Abs wie in diesem Buch, so viele Momente schieren Wohlbefindens, die sich mit Passagen abwechselten, in denen ich einfach nur schrecklich peinlich berührt war, hatte ich bisher in kaum einem anderen Buch. :zwinker:

  • Das klingt ja sehr interessant, MacOss. Dann bin ich auch mal gespannt auf dein Fazit, und das Buch wandert jetzt endgültig auf meine "Lesen-will"-Liste. Meine Kolleginnen haben mir schon von dem Buch vorgeschwärmt, aber da normalerweise deren Lesegeschmack nicht so meiner ist, habe ich das bisher erstmal bleibenlassen. Doch vielleicht sollte auch ich mal von meinen Lesegewohnheiten abweichen.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.