Diese einfache Frage hat es aber wirklich in sich. In dem Ort (Betonung auf Ort, keine Stadt) haben wir fünf Lebensmittelgeschäfte, den Fleischer noch nicht mitgerechnet. Die Regale dieser Geschäfte sind immer randvoll mit Fleisch. Aber ich weiß nicht wo es hier in der Gegend Massenbetriebe geben soll, aber irgendwo müssen sie wohl sein, denn irgendwer beliefert immerhin diese Geschäfte.
Mir geht es ja nicht anders. Ich habe mich damals, als ich Veganerin wurde, auch plötzlich gefragt, wo das eigentlich alles stattfindet. Die Diskussion setzt sich bei meiner Mutter fort, die nach wie vor glaubt, dass Massentierhaltung gar nicht so viel sein kann - "Immer, wenn ich über die Autobahn fahre, sehe ich da ja überall Kühe auf den Weiden, DA kommt doch wohl das Fleisch her!"
Ich denke dieser Satz ist falsch, sie wollen die Wirklichkeit nicht erkennen, nicht sie können nicht. Die meisten interessiert es einfach nicht. Denn heute kann keiner mehr sagen, dass er ja nicht weiß wie es in solchen Schlachthöfen zugeht, wer sich schlau machen will, findet es raus.
Hm, ich gebe dir da zum Teil Recht. Allerdings ist die überwältigende Mehrheit der Berichte Undercovermaterial von Tierrechtsaktivisten (Peta/Peta2, freie Tierrechtsgruppen, ALF, etc.), die in der breiten Masse der Gesellschaft nicht unbedingt den seriösesten Ruf genießen. Andere Berichte über Fleischfabriken (was eigentlich ein ekelhaftes Wort ist, weil es verschleiert, dass da fühlende Lebewesen "verarbeitet" werden) gibt es kaum oder stellen halt die heile, weiße, gekachelte Illusion dar. Im Vergleich dazu gibt es massenweise "seriöser" Berichte über die Herkunft von Blumen, Tomaten, Erdbeeren, Obst&Gemüse allgemein.
Ein anderer Punkt ist, dass sich Menschen, die von anderen abhängig sind, die wiederum den Fleischkonsum voll vertreten, sich auch nicht unbedingt voll informieren können bzw. ihre Entscheidungen nicht umsetzen können. Ich denke da grade an Kinder und Jugendliche. Meine kleine Schwester (11, damals 10) hat meine Mum mit ihren Erziehungsmethoden ausgetrickst, um keine Fische und Meeresfrüchte mehr essen zu müssen, weil sie die Überfischung der Meere sie so schockiert. Aber nicht alle Kinder und Jugendlichen haben diese Möglichkeit. Oft wird daraus ein handfester Familienstreit.
Aber ansonsten stimme ich dir zu. Die Fülle an Informationen zu diesem Thema springt einen quasi an, wenn man anfängt zu graben. Man muss sich im Grunde vermutlich einfach nur darauf einlassen - auch auf die Quellen und die Art, wie die Informationen präsentiert werden