02 - Kapitel 2: Karnismus "Es ist halt einfach so"

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  • Für den durchschnittlich gebildeten Verbraucher gibt es keine Alternative zum Fleischkonsum. Er wüsste gar nicht, was er dann kochen sollte (so wie meine Eltern). Fleisch, Milch, Eier, Butter, Kartoffeln, Marmelade, Obst und Gemüse gehören immer auf den Tisch.


    Das stimmt wahrscheinlich leider. Ich habe letztens einen wirklich leckeren Salat gemacht. Fenchel, Paprika, Zucchini, Tomaten und Zwiebel mit Olivenöl vermischt im Ofen bei 180 Grad 15 Minuten backen, dazu entweder gebackene Brotstücke direkt in den Salat oder einfach dazu essen. Schmeckte echt herrlich und eine angegebene Portionsmenge für vier Personen habe ich den ganzen Tag über allein verdrückt. Mein Mann hat gekostet, meinte eh gut, aber da fehlt ja das Fleisch dazu (in dem Fall meinte er wohl eher die Wurst wie im Wurstsalat)


    Ich habe aber auch viele Freunde, die verbinden vegetarisch essen immer mit viel Arbeit und vor allem mit viel Geschnippel des Gemüses. Die sagen dass es ja viel leichter und einfacher ist einfach Fleisch in die Pfanne zu hauen und fertig.


    Das ist noch ein weiter Weg bis da einige umgedacht haben.


    Katrin

  • Mrs.Dalloway: Ich habe ja ein veganisches Kochbuch zu Hause und auch einige Rezepte aus dem Internet rausgesucht. Das Problem war bei mir immer, dass ich meist gar nicht wusste was die ganzen Zutaten sind geschweige denn wo ich sie herbekomme. Ich wohne nun mal nicht in der großen Stadt und beim Billa ums Eck hat es die meisten Sachen nicht gegeben und wenn es sie gegeben hat waren die Verpackungen megaklein und der Preis dazu eine Schweinerei.


    Katrin

  • Ich glaube aber, das ändert sich und zwar gerade in der jüngeren Generation. Ich kann mir sogar vorstellen, dass der "Lifestyle-Veganismus" stark dazu beiträgt. Wenn Veganismus weniger "politisch" wirkt, wirkt er auch weniger "abnormal" und man traut sich eher mal, andere Lebensmittel auszuprobieren.


    Das stimmt und sobald man sich ein wenig mit vegetarischer/veganer Ernährung beschäftigt, merkt man, wie viele Möglichkeiten es gibt.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Veganer respektierter sind, wenn man weiß, welche Gründe dahinter stehen. Wenn man einfach nur weiß, der/ die ist xyz nicht, klar, das wirkt komisch. Wenn man allerdings erklärt bekommt, was in diesem Buch geschildert wird, sollte man sich nicht sperren und zumindest anerkennen, dass dahinter etwas stehen kann. Etwas, was vielleicht sogar gut ist.
    Leider ist es für viele Menschen schwierig, etwas anzuerkennen, was sie selbst nicht kennen oder was sie selbst so nicht leben.



    Ich habe aber auch viele Freunde, die verbinden vegetarisch essen immer mit viel Arbeit und vor allem mit viel Geschnippel des Gemüses. Die sagen dass es ja viel leichter und einfacher ist einfach Fleisch in die Pfanne zu hauen und fertig.


    Und dann gibt es nur Fleisch und keine Beilagen?
    Ich kann das Argument nicht verstehen, dass es ja so lange dauert und dann nicht einmal satt macht. Es gibt viele Gerichte, die schnell gehen, vegetarisch/vegan sind und satt machen. Ansonsten müssten Vegetarier/Veganer ja immer hunrig sein. :breitgrins:

  • Diese einfache Frage hat es aber wirklich in sich. In dem Ort (Betonung auf Ort, keine Stadt) haben wir fünf Lebensmittelgeschäfte, den Fleischer noch nicht mitgerechnet. Die Regale dieser Geschäfte sind immer randvoll mit Fleisch. Aber ich weiß nicht wo es hier in der Gegend Massenbetriebe geben soll, aber irgendwo müssen sie wohl sein, denn irgendwer beliefert immerhin diese Geschäfte.


    Ein praktisches Beispiel: Hier im Ort gibt es eine Fleischerei. Draussen vor dem Laden stellt er ein Schild auf mit Hinweisen, aus wieviel km Entfernung er das Fleisch bezieht geordnet nach Großvieh,... usw. Mir fällt jetzt nicht alles ein. Da sind bekannte Orte in der Umgebung angegeben, nicht mehr als 15 km entfernt. Wenn man unweigerlich auch dort vorbeifährt, sieht man Transporter, die das "Großvieh" aus Dänemark ankarren. Sorry, aber was ist das für ein Mist? Der Fleischer rühmt sich mit Fleischteilen für die Wurst von Tieren "aus der Umgebung", aber die Tiere dort in der Umgebung stammen aus anderen Ländern. Ich versteh die Logik nicht, aber die Kunden finden es toll. Omas stehen davor und loben, dass man beim Fleischer um die Ecke ja sicher ist. :spinnen:

  • Und dann gibt es nur Fleisch und keine Beilagen?
    Ich kann das Argument nicht verstehen, dass es ja so lange dauert und dann nicht einmal satt macht. Es gibt viele Gerichte, die schnell gehen, vegetarisch/vegan sind und satt machen. Ansonsten müssten Vegetarier/Veganer ja immer hunrig sein. :breitgrins:


    Klar gibt es dann Beilagen, wie Reis, Kartoffeln oder Salat. Aber das größte am Teller ist das Fleisch. Ich höre das Argument immer wieder, dass man von vegetarischem nicht satt wird.


    Katrin


  • Ein praktisches Beispiel: Hier im Ort gibt es eine Fleischerei. Draussen vor dem Laden stellt er ein Schild auf mit Hinweisen, aus wieviel km Entfernung er das Fleisch bezieht geordnet nach Großvieh,... usw. Mir fällt jetzt nicht alles ein. Da sind bekannte Orte in der Umgebung angegeben, nicht mehr als 15 km entfernt. Wenn man unweigerlich auch dort vorbeifährt, sieht man Transporter, die das "Großvieh" aus Dänemark ankarren. Sorry, aber was ist das für ein Mist? Der Fleischer rühmt sich mit Fleischteilen für die Wurst von Tieren "aus der Umgebung", aber die Tiere dort in der Umgebung stammen aus anderen Ländern.


    Vielleicht muss nur ein gewisser Prozentsatz seiner Tiere aus der Umgebung stammen, damit er die Herkunft so deklarieren darf. Es gibt genügend Produkte im Handel, die unter einem bestimmten regionalen Markennamen verkauft werden, ohne dass die Zutaten tatsächlich aus dieser Region kommen. Hier gibt es einige Beispiele.

  • Hallo ihr,


    ich bin nun auch mit dem zweiten Kapitel durch und mal wieder gab es Passagen, die mir mehr und welche, die mir weniger gefallen haben.


    Beginnend mit dem Interview amerikanischer Studenten. Na ja, ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich dazu sagen soll. Ich fand es sehr oberflächlich (von der Autorin) und an den Haaren herbei gezogen, so als ob sie Beispiele für schlechte Menschen benötigt hätte, die eben keine Vegetarier sind. Dass Amerikaner (und natürlich auch Deutsche) teilweise ziemlich doofe Kommentare ablassen, habe ich ja schon öfter gehört. Und dass manche Menschen hinter dem Mond leben, ebenso. Ich will auch gar nicht behaupten, dass keiner so geantwortet hat.
    Aber dass angeblich kein Mensch dabei ist, der jemals ein Schwein gesehen hat, oder der nicht so klischeehaft antwortet, kann ich mir wirklich bei bestem Willen nicht vorstellen.
    Tut mir leid, aber bei dieser Passage fehlt mir einfach die Glaubwürdigkeit.
    Zudem ist es natürlich sehr auf Amerikaner zugeschnitten, vermute ich.
    Oder bin ich zu blauäugig zu glauben, dass die meisten Deutschen schonmal ein Schwein gesehen haben und nicht so antworten würden?
    Man muss ja auch bedenken, dass junge gebildete Menschen geantwortet haben sollen...


    Genauso kann man ja wieder mit anderen exotischen Tiere weiterargumentieren, wo dieses Niedlich/Nicht niedlich-Argument einfach nicht zieht. Was ist z.B. mit einem Känguru, oder einem Strauß, oder eben auch Pferd?


    Teilweise verstehe ich auch nicht ganz, was die Autorin uns genau sagen will. Entscheiden wir uns denn nun bewusst für das Essen von Tieren oder machen wir es, weil es eben so ist?


    In folgendem Punkt gebe ich Joy recht: Wer entscheidet, was normal ist?
    Wieso muss ein Vegetarier sich rechtfertigen, wieso er einer ist?
    (Ich habe schon öfter Fragen gehört, wieso jemand einer ist, wenn er quasi "zugegeben" hat, einer zu sein. Das ist ja teilweise schon fast so, als müsste man sich outen, wieso man homosexuell ist)


    Sollte die Frage nicht viel mehr lauten: Wieso bist du KEIN Vegetarier? Wäre vielleicht eine gute Gegenfrage :zwinker:
    Ich muss nämlich zugeben, mir als Fleischesser würden da die Argumente fehlen...


  • so als ob sie Beispiele für schlechte Menschen benötigt hätte, die eben keine Vegetarier sind.


    Aber Du musst jetzt schon zugeben, dass diese Wertung eher von Dir kommt und die Autorin nichts von wegen "schlechte Menschen" jemals erwähnt hat (das passiert übrigens immer wieder: Dieses "Veganer sind die besseren Menschen" kommt nicht von den Veganern - jedenfalls nicht zwingend. Ich selbst z.B. fühle mich nicht als besseren Menschen) :winken:



    Aber dass angeblich kein Mensch dabei ist, der jemals ein Schwein gesehen hat, oder der nicht so klischeehaft antwortet, kann ich mir wirklich bei bestem Willen nicht vorstellen.


    Und was ist mit der Diskussion hier? Es wurde ja erwähnt, dass Schweine als dreckig empfunden werden - dabei gehören sie nachweislich zu den saubersten Tieren überhaupt (wenn man sie lässt). Ich habe inzwischen schon so viele Statements gehört von verschiedenen Menschen und kann sagen: Das ist kein bisschen unglaubwürdig. Und das macht das ganze sehr traurig.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Aber Du musst jetzt schon zugeben, dass diese Wertung eher von Dir kommt und die Autorin nichts von wegen "schlechte Menschen" jemals erwähnt hat (das passiert übrigens immer wieder: Dieses "Veganer sind die besseren Menschen" kommt nicht von den Veganern - jedenfalls nicht zwingend. Ich selbst z.B. fühle mich nicht als besseren Menschen) :winken:


    Ich muss aber auch sagen, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, dass sie Fleischesser als vollkommene Idioten darstellt. Ich würde nicht sagen als schlechte Menschen, aber als total uninformiert und blauäugig. Und das ist meiner Ansicht nach ein Klischee dass sie hier eindeutig bedient.
    Genauso wie es auf der anderen Seite Klischees gibt a la Veganer sind die besseren Menschen oder halten sich für moralisch was besseres was ja auch nicht stimmt.


    Und trotzdem wirft Joy hier meiner Ansicht nach alle Fleischesser in einen Topf ohne Abstriche zu machen und das finde ich nicht gut. Sie will ja wahrscheinlich auch nicht dass alle Veganer in einen Topf geschmissen werden.


    Katrin

  • Ich muss aber auch sagen, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, dass sie Fleischesser als vollkommene Idioten darstellt. Ich würde nicht sagen als schlechte Menschen, aber als total uninformiert und blauäugig.


    Hm, das sind leider die meisten :redface:. Du darfst das jetzt nicht mit den Leuten hier im Forum verwechseln, aber wenn ich höre, dass Kühe gemolken werden müssen, weil sonst ihr Euter platzt, dann bekomme ich die Krise. Oder ein "Was soll denn mit den ganzen Tieren passieren, wenn alle vegan werden?". Es ist wirklich kaum zu glauben, welche Ansichten da oft vorherrschen. Immer wieder hört man, dass die Leute beim Metzger "ihres Vertrauens" einkaufen (nur regionales Fleisch von Kühen, die hier sicher auf der Weide stehen) usw.

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    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Hm, das sind leider die meisten :redface:. Du darfst das jetzt nicht mit den Leuten hier im Forum verwechseln, aber wenn ich höre, dass Kühe gemolken werden müssen, weil sonst ihr Euter platzt, dann bekomme ich die Krise. Oder ein "Was soll denn mit den ganzen Tieren passieren, wenn alle vegan werden?". Es ist wirklich kaum zu glauben, welche Ansichten da oft vorherrschen. Immer wieder hört man, dass die Leute beim Metzger "ihres Vertrauens" einkaufen (nur regionales Fleisch von Kühen, die hier sicher auf der Weide stehen) usw.


    Wobei ich hier aber einen Unterschied sehe zwischen diesen Fleischessern und den befragten Studenten. Die von nimue genannten Fleischesser sind zwar auch uninformiert, sind sich dessen aber nicht bewusst, weil ihr "Wissen" eben auf irgendwelchen Quellen beruht (sei es Fernsehen, Klatsch mit Freunden, was auch immer). Die Studenten in Joys Beispiel reagieren auf ihre Folgefragen aber immer mit "Weiß nicht." oder "Ist halt so.". Das impliziert auch eine gewisse Uninteressiertheit. In meinem Kopf stelle ich mir dabei sofort einen Raum voller baggyjeanstragender, kaugummikauender, halbschlafender Studenten vor, die sowieso nicht zuhört. Und wenn das jetzt die Metapher für Fleischesser sein soll, finde ich das schon ein wenig problematisch.

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Ein Argument wurde hier von den Fleischessern noch gar nicht gebracht: Vegetarisches Essen schmeckt nicht. Nun ist das als allgemeines Statement nicht richtig. Aber was beobachte ich: Es gibt in unserer Kantine jeden Tag ein vegetarisches Menü und natürlich probiert man das auch mal. Tofu-Gyros, Paprika-Schiffchen mit "falschem" Käse, vegane Lasagne. All diese Gerichte schmecken wenig überzeugend. Das sage nicht ich, sondern es gab neulich einen regelrechten Aufschrei, als die gesamte Firma zwangsbeglückt wurde und es kein einziges Essen mit Fleisch gab (Vegetarier-Tag oder so was). Daher ist die Motivation sich mit fleichloser Ernährung zu beschäftigen nicht sehr groß.


    Dann gibt es Kollegen, die haben durchaus einen Ekel vor Fleisch, wenn sie nicht wissen, wo es her kommt und verzichten dann auf Fleischgerichte. Zu Hause kaufen sie bei ihrem Metzger, der ihnen die Herkunft nachweist.


    Nicht nur die Haltungsbedingungen sind oft nicht bekannt, es wird halt auch keine Alternative zu Fleisch gesehen. Auch in der arte-Fernsehsendung hat Karen Duve zugegeben, dass der Soja-Joghurt nicht so lecker ist, dass sie den Unterschied angesichts des Leids der Tiere jedoch in Kauf nimmt.


    Gruß, Thomas


  • Ein Argument wurde hier von den Fleischessern noch gar nicht gebracht: Vegetarisches Essen schmeckt nicht.


    Ich glaube, das Argument wurde von uns ganz einfach noch nicht aufgeführt, weil alle Mitschreiber hier erstens interessiert sind an der Thematik und offen für Neues, und zweitens weil wir durch die ganzen veganen Kochbuchthreads ja auch indirekt mitbekommen haben, dass es durchaus schmecken kann.


    Interessant finde ich, dass alle von dir genannten Beispiele für nicht ganz so schmackhaftes vegetarisches/veganes Essen entweder laut Titel ein Fleischgericht nachahmen oder mit Ersatzprodukten daherkommen. Vielleicht würden sie ja besser schmecken, wenn nicht schon der Titel einen Vergleich mit Fleischprodukten nahelegt, sondern es eben einfach heißt "toskanische Gemüsepfanne mit Cashewnüssen" oder so. Das ist aber nur meine Vermutung. Ich kenne ja eure Kantine nicht. :breitgrins:

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • Interessant finde ich, dass alle von dir genannten Beispiele für nicht ganz so schmackhaftes vegetarisches/veganes Essen entweder laut Titel ein Fleischgericht nachahmen oder mit Ersatzprodukten daherkommen. Vielleicht würden sie ja besser schmecken, wenn nicht schon der Titel einen Vergleich mit Fleischprodukten nahelegt, sondern es eben einfach heißt "toskanische Gemüsepfanne mit Cashewnüssen" oder so. Das ist aber nur meine Vermutung. Ich kenne ja eure Kantine nicht. :breitgrins:


    Das fand ich gerade auch sehr bizarr :breitgrins:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Das fand ich gerade auch sehr bizarr :breitgrins:


    Und wenn der Koch dann vielleicht kein Fan von vegetarischem Essen ist, kann es schon mal ordentlich in die Hose gehen :rollen:
    Wobei allein der Begriff Tofu wahrscheinlich sehr viele abschreckt, weil der schmeckt ja fad - höre ich zumindest immer. Dass man den Tofu nicht einfach aus der Packung nehmen kann und dann gleich essen wissen die wenigsten. Fleisch esse ich ja auch nicht roh sondern bereite es zu. Das macht man mit Tofu auch.


    Unsere Kantine konnte ganz tolle fleischlose Gerichte zubereiten und an manchen Tagen blieben die Fleischgerichte über.


    Katrin


  • sondern es eben einfach heißt "toskanische Gemüsepfanne mit Cashewnüssen" oder so. Das ist aber nur meine Vermutung. Ich kenne ja eure Kantine nicht. :breitgrins:



    Ich gebe Dir recht, aber offenbar schaffen das unsere Profiköche nicht. Und unsere Kantine gehört zu den Besten (habe auch in vielen anderen Firmen schon gegessen), aber was das vegetarische Essen angeht, beschweren sich auch die Vegetarier immer wieder mal.


    Gruß, Thomas

  • Das fand ich gerade auch sehr bizarr :breitgrins:


    Du magst es bizarr finden, aber hier werden jeden Tag über 5000 Essen ausgegeben, das sind also 5000 Familien dahinter und bestimmt 3000 davon nehmen Fleisch und sie kann die Kantine zumdindest nicht umstimmen.

  • Ich gebe Dir recht, aber offenbar schaffen das unsere Profiköche nicht. Und unsere Kantine gehört zu den Besten (habe auch in vielen anderen Firmen schon gegessen), aber was das vegetarische Essen angeht, beschweren sich auch die Vegetarier immer wieder mal.


    Aber das ist halt nicht die Schuld des Essens ansich, sondern das der Köche. Man kann jedes Gericht gut oder schlecht zubereiten. Das Problem ist übrigens auch, dass es bei der Kochausbildung meines Wissens keinen "vegetarischen" Zweig gibt. Es ist da alles recht Fleisch- und Fischlastig und Gemüse, Getreide & Co. gilt nach wie vor als Beilage. Da fehlt es einfach oft an Ideen und dann will man unbedingt Fleischgerichte mit Fake-Gerichten ersetzen und hofft, dass man den Geschmack der Fleischgerichte nachahmen kann - und das geht grundsätzlich schief und die Leute sind enttäuscht, was zu der Ansicht führt: Vegetarisch / vegan schmeckt nicht und macht nicht satt.



    Du magst es bizarr finden, aber hier werden jeden Tag über 5000 Essen ausgegeben, das sind also 5000 Familien dahinter und bestimmt 3000 davon nehmen Fleisch und sie kann die Kantine zumdindest nicht umstimmen.


    Ich will die auch gar nicht umstimmen. Weshalb auch? Ist doch nicht mein Problem. Nur: Es liegt nicht am Essen! Es liegt an der Zubereitung.

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Ein weiterer Aspekt ist m.E. der fehlende Zufall. Da will man Essen gehen und das Lieblingsrestaurant ist leider voll. Nun ist es nicht so, dass nebenan ein vegetarisches Restaurant ist, und man so zufällig mal die andere Welt in leckerer Weise kennenlernt. Oder der Joghurt ist aus. In meinen Läden steht dann nicht der Soja-Joghurt als Alternative daneben, die man ja mal probieren könnte. Also rein zufällig stößt man nicht auf die Alternativen. Das ist ein nicht zu unterschätzender Nachteil.


    Gruß, Thomas

  • Ich will die auch gar nicht umstimmen. Weshalb auch? Ist doch nicht mein Problem. Nur: Es liegt nicht am Essen! Es liegt an der Zubereitung.


    Es geht doch nicht um mich. Es geht darum, wie sich solche Eindrücke festsetzen. Du hast tausendmal recht. Aber es wäre ein Ansatz, wie man Fleischesser ohne ideologischen Überbau überzeugen könnte. Wenn es genauso gut schmecken würde. Auch in Restaurants findet man das kaum. Siehe wieder die arte-Dokumentation. Da gab es ja den Sterne-Koch, der ohne Fleisch kocht. Aber finde so was mal in der Rhein-Neckar-Region. Ich kenne keinen solchen Koch.


    Gruß, Thomas