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Das malerische Dörfchen Keldale sieht aus wie einer dieser Orte, an denen die Welt noch in Ordnung ist, doch eines Tages wird ein Bauernhof am Dorfrand Schauplatz eines grausigen Verbrechens: William Teys, der Besitzer, wird enthauptet in der Scheune aufgefunden, neben ihm hockt seine Tochter Roberta, blutbespritzt und mit einer Axt in der Hand, und sagt: "Ich war's, und es tut mir nicht leid." Das war das Letzte, was das stark übergewichtige Mädchen sagte. Inzwischen befindet sie sich in der Psychiatrie und verweigert jegliche Kommunikation.
Die Polizei vor Ort ist völlig ratlos und ersucht Scotland Yard um Hilfe. Inspector Thomas Lynley wird direkt von der Hochzeit seines besten Freundes weg in den Norden geschickt. Mit an Bord ist seine neue Ermittlungspartnerin Barbara Havers, die in so ziemlich allem das krasse Gegenteil des adeligen, gutaussehenden und zumindest äußerlich stark vom Glück begünstigten Lynley ist, was für einige Reibung zwischen den beiden sorgt.
Bei den Ermittlungen wird schnell klar, dass sich auch hier hinter beschaulichen Fassade so einiges an heftigen Emotionen und düsteren Geheimnissen verbirgt, und Lynley ist sich ziemlich sicher, dass Roberta unschuldig ist, doch wie soll er das beweisen, wenn die junge Frau beharrlich schweigt?
Der Auftakt zur inzwischen 17 Bände umfassenden Lynley-Havers-Reihe hat mir auch beim Re-Read nach langer, langer Zeit noch einmal Spaß gemacht. Witzig irgendwie, die Figuren noch einmal ganz vorn vorn kennenzulernen.
Zwar ist die Ausgangssituation mit dem ungleichen Ermittlerpaar, das jeweils so privat seine Problemchen hat, nicht unbedingt wahnsinnig originell, aber schon im ersten Band hebt sich die Reihe durch Georges ausdrucksvolle Sprache und die gelungene Charakterzeichnung von der breiten Krimimasse ab. Sowohl Lynley, der trotz seiner Oberschicht-Herkunft angenehm unarrogant daherkommt, als auch die aufbrausende Havers, die mit ihren kranken bzw. geistig verwirrten Eltern ein ordentliches Päckchen zu tragen hat, werden schnell sympathisch, ebenso Gerichtsmediziner Simon St. James (der bis heute eine meiner Lieblingsfiguren in der Reihe ist), dessen Assistentin (und Lynleys Beinahe-Freundin) Lady Helen Clyde sowie seine Frau Deborah (die Verflossene von Lynley). Zudem gelingt es der Amerikanerin George ausnehmend gut, very British zu schreiben.
Aber bei all dem Lokalkolorit und den persönlichen Verwicklungen von Lynley und Havers kommt der Kriminalfall auch nicht zu kurz. Ich hatte zwar etwa bei der Hälfte des Buches eine Ahnung, wohin sich alles entwickeln könnte, die sich dann auch bestätigt hat, aber trotzdem fand ich es spannend, zuzusehen, wie Lynley und Havers nach und nach ihre Schlüsse ziehen und sich die losen Fäden verknüpfen.
Vielleicht nicht das allerbeste Buch aus der Serie, aber auf jeden Fall ein gelungener Auftakt.