Elizabeth George - Nur eine böse Tat/Just One Evil Act

Es gibt 60 Antworten in diesem Thema, welches 10.264 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

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    Inhalt
    Thomas Lynley befindet sich mitten in einem Rollerblade-Derby, als ihn ein Anruf von Barbara Havers in dieser für ihn mehr als ungewöhnlichen Umgebung erreicht: die kleine Tochter ihres Nachbarn Azhar wurde entführt.


    Bis jetzt
    Barbara und Azhar befinden sich in einer denkbar ungünstigen Situation. Auch wenn Azhar seine Tochter nach der Trennung von deren Mutter aufgezogen hat, ist er nicht als Vater in ihrer Geburtsurkunde eingetragen. Als Hadiyyah geboren wurde, war er noch mit einer anderen Frau verheiratet und er und Angelina beschlossen, die Sache nicht unnötig kompliziert zu machen, indem sie ihn als Vater eintragen ließen. Oder vielleicht hat Angelina auch geplant, auf diese Art ein Druckmittel gegen ihn in der Hand zu haben. Wenn ja, so ist dieser Plan aufgegangen.


    Barbara und Thomas sind die Hände gebunden. Nach ihrem Ausflug in den Lake District wurde Barbara zu Schreibtischarbeit verbannt und Thomas steckt bis zum Hals in Ermittlungen. Deshalb engagieren sie einen Privatdetektiv, der bei der Suche helfen soll.


    Ich kann mir vorstellen, wie es in Barbara brodelt. Zuerst fällt sie auf Angelina herein, dann muss sie die Suche nach Hadiyyah in fremde Hände geben und kann nur untätig zusehen. Ich bin mir auch über ihre Gefühle zu Azhar nicht im Klaren. Ist er für sie nur ein Freund, oder mehr?


    Just one evil act ist wieder ein Fall, bei dem Lynley und Havers nicht in einem "normalen" Fall ermitteln. Wie schon beim letzten Mal gefällt mir dieser ungewöhnliche Ansatz sehr gut und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Natürlich wünsche ich mir, dass Hadiyyah am Ende zu ihrem Vater zurück kommt. Aber Elizabeth George wählt nicht immer den besten Weg für ihre Protagonisten. Hoffentlich geht diesmal alles gut.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich kann mich gar nicht mehr so recht erinnern. Handelt es sich hier um ein altes Buch oder ist es ein neues von Lynley und Havers? Ich liebe ja diese beiden.

  • Tina: kannst du so lange warten?


    weiter im Buch
    Wie schon im Klappentext (oder für die eBookies unter uns: in der Inhaltsangabe) erwähnt, geht es weiter nach Italien. Ich weiß noch nicht, ob mir diese Entwicklung gefällt oder nicht. Im Moment habe ich noch das Gefühl, als ob die Autorin zu viel mit Klischees wie Mafia, Religion, Familie etc. spielt.


    Von Havers und Lynley hört man nicht viel :sauer: Aber wie ich Barbara kenne, wird sich das noch ändern. Lange wird sie nicht mehr stillhalten können.


    Vor der Abreise nach Italien durfte ich zum ersten Mal Azhars "alte" Familie kennenlernen :kommmalherfreundchen: Das war eine ziemlich spannende Sache, bei der ich gerne live dabei gewesen wäre. Allerdings finde ich es traurig, dass Azhar nur noch von Hadiyyah als "seine Tochter" spricht. Dabei hat er schon eine Tochter und einen Sohn. Gerade der Sohn gibt Stoff für mehr Geschichten. Nachdem ich die Familie kennengelernt habe, sehe ich Azhar in einem neuen, nicht mehr ganz so guten Licht.

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  • Ich bin jetzt fast versucht zu sagen, dass Angelina ihr Elend verdient hat. Aber natürlich hat das keine Mutter. Trotzdem: sie hat sich ziemlich schlecht benommen (und das ist eigentlich noch untertrieben). Mittlerweile hat sich in London eine Spur in eine ganz andere Richtung aufgetan. In Italien verlaufen die Ermittlungen dagegen eher schleppend und ich überlege mir, in wieweit die Polizei in den Fall verwickelt ist.


    Mir spukt beim Lesen immer wieder das Verschwinden von Maddie McCann durch den Kopf. Ihr Fall ist gerade wieder in den Nachrichten. Das ist schon ein seltsamer Zufall.

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  • Tina: kannst du so lange warten?


    Ja, da ich doch mit Valentine den Reread mache und ich noch so viele andere Bücher habe, macht mir das jetzt nichts aus. Ausserdem kann ich mich dann länger darauf freuen und es gibt es dann auch in Deutsch und als Taschenbuch. Ich muss mal wieder mehr in meiner Heimatsprache lesen.

  • Der Detektiv, den Barbara angeheuert hat, scheint irgendetwas zu verbergen zu haben. Anders kann ich mir das Verhalten von ihm und seiner Mitarbeiterin nicht erklären. Dass sie eine Aufgtraggeberin haben, die bei der Polizei ist, scheint ihnen nicht geheuer zu sein. Auf der anderen Seite bekommen sie ihre Informationen auch nicht immer auf legalem Weg (wie auch?).


    Barbara muss der Tatsache ins Auge sehen, dass ihr Versuch, bei den Ermittlungen beteiligt zu sein, gründlich schief gegangen ist. Ich hoffe, dass sie nicht zuviel Ärger bekommt.

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  • Wieso müssen Italiener eigentlich ständig Kaffee trinken? Espresso, Mokka, Caffè Corretto... langsam wird mir das zu viel.


    Aber es gibt Entwicklungen, viele Entwicklungen. So viele, dass ich langsam durcheinander komme und nicht mehr weiß, wer jetzt gut und böse ist. Und bei noch 400 Seiten kann viel passieren.

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  • Gut und Böse sind immer noch nicht ganz klar. Allerdings weist vieles darauf hin, dass Azhar Barbara und auch mich sehr getäuscht hat. Und wie Barbara kann und will ich noch nicht glauben, dass es so ist. Dabei deuten alle Anzeichen darauf hin, dass Azhar nicht der ist, der er zu sein scheint :sauer:

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  • Die Zeichen stehen auf Sturm für Barbara. Lynley hat ihr Verhalten immer geduldet und auch Avery hat manchmal ein Auge zugedrückt. Aber das ist jetzt vorbei und es scheint nichts zu geben, was Barbara tun kann um die Katastrophe abzuwenden. Falls sie das überhaupt will.


    Neben dem Fall findet Thomas Lynley noch Zeit für ein bisschen privates Glück. Leider ist das nicht ganz ungegrübt, aber ich hoffe auf seinen Charme, um die Sache in die richtige Richtung zu lenken.

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  • Ich habe fertig und bin noch ganz erschlagen. Viel kann ich im Moment nicht dazu sagen, deshalb warte ich mit meiner abschliessenden Meinung, bis ich aus meinem langen Wochenende wieder da bin. Bis Dienstag :winken:

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  • Meine Meinung
    Just one evil act fängt direkt dort an, wo Believing the lie aufgehört hat. Hadiyyah, Barbaras kleine Freundin, wurde von ihrer eigenen Mutter entführt. Ihr Vater Azhar hat keine Handhabe gegen Angelina, weil er nie als Vater eingetragen wurde. Barbara macht sich auf die Suche nach dem kleinen Mädchen und ihrer Mutter. Je mehr sie sich engagiert, desto mehr ist ihre Karriere in Gefahr. Aber das ist ihr egal, denn ihr geht es nur um Hadiyyah.


    Aber auch als die beiden gefunden werden, ist die Sache noch nicht zu ende. Hadiyyah wird entführt. So schrecklich das auch ist, so kann sich Barbara als Verbindungsmann zur englischen Polizei endlich in die Ermittlungen einschalten. Das hofft sie zumindest, aber sie wird enttäuscht. Statt ihrer wird Thomas Lynley nach Italien geschickt und sie muss untätig in London sitzen bleiben.


    In Just one evil act jagd eine Verschwörung die andere. Es beginnt mit Angelinas und Hadiyyas Verschwinden und geht in Italien direkt weiter. Mehr als einmal musste ich meine Meinung über die Menschen ändern. Gerade Azhar hat mich enttäuscht, auch wenn ich seine Motive verstehen kann. Thomas Lynley wird immer vorsichtiger und auch Isabell Aderey hat mich verblüfft. Die einzige Konstante ist Barbara. Sie mag zwar ein Trampel sein, aber sie steht bedingungslos zu den Menschen, die ihr etwas bedeuten.


    Das Ende hat mich überrascht und auch nachdem ich ein paar Tage darüber gegrübelt habe weiss ich noch nicht, ob es mir wirklich gefällt.
    4ratten

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  • Ich hänge mich einfach mal an den Thread ran, nachdem ich am Wochenende mit dem Buch angefangen habe.


    Kirsten hat den Anfang schon so schön zusammengefasst, dass ich es mir jetzt hier mal spare :redface:


    Auf jeden Fall eine heftige Situation für Barbara, nicht nur, weil sie Azhar helfen will, sondern auch, weil sie ja selbst sehr an Hadiyyah hängt. Viel tun kann sie aufgrund der Rechtslage sowieso nicht, und durch ihre krawallige Haltung gegenüber Ardery (die ich gut nachvollziehen kann, ihr aber echt nicht hilft ...) hat sie sich wohl jegliche Chance verbaut, dass die sie in irgendetwas einbezieht.


    Dieses Detektivbüro ist mir auch einigermaßen suspekt, die Beziehung zwischen Em und Bryan habe ich da ehrlich gesagt noch nicht so ganz durchschaut.


    Dass sich Azhar so komplett von seiner ersten Familie abgewandt hat, finde ich auch ziemlich traurig. Irgendwie wundert es da nicht, dass die alle nichts mehr von ihm wissen wollen.


    Hadiyyahs Entführung in Lucca bietet dann theoretisch Potential für Barbara, sich als Verbindungsfrau zwischen der italienischen und der englischen Polizei doch offiziell einzuschalten, aber ... siehe oben ;) Ich bin gespannt, ob Lynley da in Italien was bewegen kann.


    Mit der Handlung in Italien bin ich nicht so ganz glücklich, da bedient George für meinen Geschmack ein bisschen viele Klischees. Oder vielleicht stört mich auch nur, dass sie so inflationär mit italienischen Begriffen um sich schmeißt. Das hat sie eigentlich doch gar nicht nötig, um Lokalkolorit zu erzeugen.


    Ich bin gespannt, was es mit dem Mädchen in dem Kloster auf sich hat. Ich nehme ja an,

    Diese Nonne ist mir ziemlich suspekt (und ein wandelndes Klischee, so eine Art weiblicher "Silas" aus "Da Vinci Code" :rollen: ). Wer ist Roberto, mit dem sie offenbar eine lange unschöne Abhängigkeitsgeschichte verbindet?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine: bist du mittlerweile hinter das "Geheimnis" gekommen? Sei nicht zu streng zur Nonne- später wirst du erfahren, warum. Mir tut sie nur leid.

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  • Nein, ich weiß noch nicht, was es sich mit ihr auf sich hat. Sie ist mir auch nicht als Person unsympathisch, ich finde nur diese Selbstkasteiungsnummer ein bisschen "over the top". Aber vielleicht werden mir ihre Beweggründe ja später noch klarer.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Da hast du natürlich recht, sie war schon ziemlich hart zu sich selbst. Diesen Teil fand ich auch nicht so gut gelungen und es hat mich auch ein bisschen überrascht, weil Mrs. George normalerweise nicht zu solchen Übertreibungen neigt. In diesem Buch ist es mir gleich zweimal aufgefallen, nämlich auch bei dem vielen Kaffee, den die italinienischen Kollegen getrunken habe. Das habe ich weiter vorne schon erwähnt.

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  • Ich finde bisher generell, dass sie ziemlich viele Italien-Klischees bedient, auch dieser Strippenzieher Fanucci zum Beispiel. Wobei natürlich auch immer ein wahrer Kern an den Klischees ist.

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    Leonard Cohen





  • Ich finde bisher generell, dass sie ziemlich viele Italien-Klischees bedient...


    Das stimmt. Stellenweise kam es mir so vor, als ob sie aus Reiseführern abrschrieben hätte :rollen:

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  • Gut und Böse sind immer noch nicht ganz klar. Allerdings weist vieles darauf hin, dass Azhar Barbara und auch mich sehr getäuscht hat. Und wie Barbara kann und will ich noch nicht glauben, dass es so ist. Dabei deuten alle Anzeichen darauf hin, dass Azhar nicht der ist, der er zu sein scheint :sauer:


    Ungefähr an dieser Stelle bin ich jetzt auch angelangt und frage mich, was da wohl los ist und ob er tatsächlich

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