Elizabeth George - Keiner werfe den ersten Stein/Payment in Blood

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  • Ich bin jetzt mitten im 11. Kapitel und mir fällt auf, dass wir hier extrem schnelle Szenenwechsel haben. Ich finde das unterstreicht perfekt, die Dynamik, die jetzt im Fall ebenfalls zunimmt.
    Ich sehe allerdings überhaupt keinen Zusammenhang zwischen dem Selbstmord von Hannah Darrow und den Verbrechen in Schottland. Ich bin ja wirklich gespannt wie das zusammenhängt.


  • Ich bin leider übers Wochenende weniger zum Lesen gekommen als erwartet, aber die ersten Kapitel habe ich nun auch hinter mich gebracht. Ich bin sofort wieder gut hinein gekommen in die Geschichte und freue mich über Elizabeth Georges geschliffene Sprache bzw. die Übersetzungskünste des Übersetzers.


    Stimmt, die Übersetzungen sind in der Regel ziemlich gut.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Mich haben die Ereignisse bis Kapitel 13 völlig überrascht. Ich hätte mit allem gerechnet aber nicht mit

    .



    Hübsch fand ich Winston Nkatas ersten Auftritt. Ich wusste gar nicht mehr genau, wann der zum Team gestoßen ist, und mir gefiel seine erste Szene. In puncto Selbstironie ist er noch besser als Lynley.


    Ja, Winston habe ich im ersten Band schon schmerzlich vermisst und freue mich nun, dass er endlich mit im Boot ist. Ich musste so lachen, als er bemerkte, dass die Karosse von Lynley in seinem Wohnviertel mit Freude angezündet werden würde. :breitgrins:
    Winston ist einer, der schon Respekt zeigt, aber nicht katzenbucklerisch ist, was Titel und Stand anbelangt. Das gefällt mir an ihm und er ist so herzerfrischend ehrlich.


  • Ich musste so lachen, als er bemerkte, dass die Karosse von Lynley in seinem Wohnviertel mit Freude angezündet werden würde. :breitgrins:


    Der ganze Dialog war herrlich! :lachen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Ich bin jetzt mitten im 11. Kapitel und mir fällt auf, dass wir hier extrem schnelle Szenenwechsel haben. Ich finde das unterstreicht perfekt, die Dynamik, die jetzt im Fall ebenfalls zunimmt.
    Ich sehe allerdings überhaupt keinen Zusammenhang zwischen dem Selbstmord von Hannah Darrow und den Verbrechen in Schottland. Ich bin ja wirklich gespannt wie das zusammenhängt.


    Da stimme ich dir zu!


    Ich bin bis zum 13. Kapitel gekommen. Barbara, Helen und St. James haben einige Informationen zusammengetragen. Nun bin ich gespannt, wie Lynley darauf reagiert, wenn sie es ihm erzählen.
    Barbaras Einstellung, dass sie Gerechtigkeit wichtig findet als ihren Job finde ich sehr lobenswert!


  • Barbaras Einstellung, dass sie Gerechtigkeit wichtig findet als ihren Job finde ich sehr lobenswert!


    An der Stelle habe ich echt geschluckt - es ist ja nicht so, dass sie finanziell gut abgesichert wäre, und ihren Streifenjob hat sie gehasst wie die Pest. Alle Achtung, dass sie sich hier derart ins Zeug legt. Lynley kann sich glücklich schätzen, so eine engagierte Partnerin zu haben (und ich glaube, dass er im Grunde schon weiß, was er an ihr hat).

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • An der Stelle habe ich echt geschluckt - es ist ja nicht so, dass sie finanziell gut abgesichert wäre, und ihren Streifenjob hat sie gehasst wie die Pest. Alle Achtung, dass sie sich hier derart ins Zeug legt. Lynley kann sich glücklich schätzen, so eine engagierte Partnerin zu haben (und ich glaube, dass er im Grunde schon weiß, was er an ihr hat).


    Das denke ich auch, zumal in diesem Fall Lynley einiges von Barbara lernen konnte.
    Ich habe das Buch übrigens vorhin beendet und hätte im Leben nicht diesem Ausgang gerechnet. Elizabeth George hat mich ganz schön an der Nase herumgeführt und ich hatte viel Spaß beim lesen. Das Buch war bis zum Schluss spannend und ich finde dass man hier einiges mehr über die Protagonisten erfährt. Vor allem hat mir Gefallen, dass Lynleys Schwächen und Barbaras Stärken zum Vorschein kamen. Hier erkennt man auch, welchen guten Ruf sich Barbara eigentlich schon erarbeitet hat, in dem nämlich Webberly darauf bestand, dass sie Lynley begleitet, da er wusste, dass er sich auf Barbara verlassen kann. Mich freut das ausgesprochen für sie. Wäre nur schön, wenn ihr das auch mal jemand sagten würde, denn wenn wir ehrlich sind, möchte doch jeder gerne Bestätigung in seinem Beruf. Wer sagt, dem sei nicht so, dem glaube ich nicht. :smile:


    Es hat mich viel Spaß gemacht, mit Euch gemeinsam dieses Buch wieder zu lesen und ich freue mich jetzt schon auf das nächste.

  • Ich bin auch gerade fertig geworden. :smile:


    Das Ende hat mich sehr überrascht, muss ich gestehen. Die Geschichte ist sehr weitreichend und durch die Komplexität wirklich spannend!

  • Ich bin gestern auch fertig geworden und war völlig überrascht, wie sich der Fall am Ende aufgelöst hatte.



    Ein bisschen theatralisch war für mich


    Die allerletzte Szene hat mir übrigens gut gefallen!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ein bisschen theatralisch war für mich


    Das kann ich allerdings sehr gut nachempfinden.



    Die allerletzte Szene hat mir übrigens gut gefallen!


    Da musste ich auch grinsen.

  • Ich habe das Buch gestern auch beendet, mich hat das Ende auch überrascht, da ich irgendwann gar nicht mehr wußte, welche Spur nun tatsächlich mit den Morden zu tun hat - das war sehr raffiniert.




    Ein bisschen theatralisch war für mich


    Das geht mir genauso, auch in den folgenden Bänden. Die letzte Szene fand ich ebenfalls klasse :breitgrins:

    Liebe Grüße

    Karin


  • Das kann ich allerdings sehr gut nachempfinden.


    Das ist, glaub ich, einfach Persönlichkeitssache. Nachvollziehbar finde ich die Szene schon, nur ein bisschen ausgelutscht. Aber wahrscheinlich rührt das daher, dass Ähnliches in so vielen Filmen überstrapaziert wird.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Ich kann mich gar nicht mehr erinnern das er bereits so früh auftaucht. Irgendwie hatte ich das in einen recht späten Band gepackt.


    Ich auch. Allerdings kann ich mich auch daran erinnern, dass bei seinem gefühlt ersten Auftauchen eine Anspielung auf seine früheren Einsätze kam.


    Ich habe das Buch auch heute fertig gelesen, aber ich habe gerade meine Notizen nicht zur Hand. Deshalb später mehr.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Das hat man davon, wenn man mit Amateuren zusammenarbeitet :zwinker:


    Die letzte Szene hat mir auch sehr gut gefallen. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass die beiden das noch einmal gemacht hätten. Langsam normalisiert sich das Verhältnis. Obwohl- "normal" kann man es eigentlich nie nennen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Die letzte Szene hat mir auch sehr gut gefallen. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass die beiden das noch einmal gemacht hätten. Langsam normalisiert sich das Verhältnis. Obwohl- "normal" kann man es eigentlich nie nennen.


    Aber immerhin nähern sie sich an. Der Standesunterschied wird immer irgendwie zwischen den beiden stehen, weil halt keiner aus seiner Haut raus kann (wobei die Standesgrenzen, glaube ich, für Lynley durchlässiger erscheinen als für Barbara).

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Barbara braucht ja auch ihre Zeit, bis sie merkt, dass es sowohl Vor- als auch Nachteile hat, aus einem adeligen Umfeld zu stammen.

  • So, ich habe das Buch jetzt auch noch "nachgelesen" und möchte kurz meine Eindrücke festhalten.


    - Ich konnte mich weder an den Mord selbst noch an das schottische Herrenhaus oder die Theatergruppe erinnern. Gaaanz dunkel hatte ich noch im Hinterkopf, dass Helen in den Fall verwickelt ist, was ich dieses und wohl auch schon das erste Mal für einen sehr, sehr großen Zufall hielt, was aber der Geschichte durch Lynleys Eifersucht nochmal eine persönlichere Note verleiht.


    - Ein kleines Problem hatte ich damit, die Personen und ihre Verhältnisse zueinander auf die Reihe zu bringen. Selbst als Lynley den Mörder enttarnt hat, musste ich erst überlegen wer das nun überhaupt ist und wie er in die Gruppe hineingehört :redface:.


    - Besonders im ersten Drittel des Buches hatte ich das Gefühl, einen Agatha-Christie-Krimi zu lesen mit dem eingeschneiten Hotel und der Tatsache, dass der Mörder sich unter den anwesenden Personen befinden musste.


    - Barbara ist mir in diesem Fall noch sympathischer geworden, auch wenn ihr Verdacht sich am Ende auch nicht bestätigt. Trotzdem beweist sie kriminalistisches Gespür, denn eine weiße Weste hat die Familie Stinthurst ja nun nicht (wobei ich niemals damit gerechnet hätte, dass der dunkle Fleck auf der Familienweste solch politische Ausmaße hat). Bei der Szene in ihrem Elternhaus hat sie mir wieder schrecklich leid getan und ich konnte richtig mitfühlen, wie sie sich Helen gegenüber immer als Trampel und Vogelscheuche vorkommt. Wobei Helen ja immer nett zu ihr ist.


    - Ich muss Valentine zustimmen, was die Helen/Lynley Szenen vor allem am Ende des Buches angeht, das war mir auch ein bisschen too much. Aber die allerletzte Szene was klasse!


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den nächsten Band, den ich dann aber wieder mit euch zusammen lesen möchte :smile:. Das macht mehr Spaß als im Nachhinein nur alles zusammenzufassen :zwinker:

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen

  • Wenn das so ist, dann senfe ich doch auch noch ein bisschen hinterher. :breitgrins: Mir gehts nämlich wie knödelchen, ich bin einfach zu sehr hinterher gewesen, um vernünftig mitdiskutieren zu können.


    Mir hat der 2. Lynley auch sehr gut gefallen. Sein persönlich Konflikt war hier klar dominierend in der Handlung, und ich finde, Elizabeth George hat das sehr eindringlich hinbekommen. Die Erkenntnis Lynleys, dass er nur eine Marionette seiner Vorgesetzten sein sollte und so berechenbar war, fand ich sehr gelungen.


    Ich habe ja lange mitgerätselt und dachte irgendwann, ich wüsste die Auflösung schon im voraus, aber Elizabeth George konnte mich da ein weiteres Mal überraschen. Dass es am Ende dann zwei Fälle waren - der in der Vergangenheit und der in der Gegenwart - wurde mir erst sehr spät klar, aber die Verknüpfungen waren einfach zu raffiniert angelegt, als dass ich der Autorin da frühzeirig auf die Schliche gekommen wäre.


    Das Drama zwischen Helen und Lynley ist nochmal eine eigene Geschichte für sich. Da bin ich mal sehr gespannt, wie sich das Verhältnisse zwischen den beiden in den nächsten Bänden entwickeln wird, ob Helen überhaupt noch eine Rolle spielt oder ob sie im Nirwana verschwindet - ich weiß ja nix, bin ja absolute Erstleserin der Reihe. :zwinker:


    Während das kollegiale Verhältnis zwischen Lynley und Barbara durch den Fall ja schon einen massiven Auftrieb bekommen hat, wie ich finde. Schön langsam werden die beiden trotz ihrer Kontraste ein echtes Team, was ich richtig gut finde.


    Ja, das waren so im Groben meine Eindrücke. Mir hat es gefallen und ich werde auf jeden Fall weiter lesen an der Reihe.



    - Ein kleines Problem hatte ich damit, die Personen und ihre Verhältnisse zueinander auf die Reihe zu bringen. Selbst als Lynley den Mörder enttarnt hat, musste ich erst überlegen wer das nun überhaupt ist und wie er in die Gruppe hineingehört :redface:.


    Jep, das ging mir auch so. Wer ist bzw. war nun mit wem verheiratet bzw. verschwägert, das war schon ein sehr anspruchsvolles und anstrengendes Beziehungsgeflecht. Dadurch, dass bei mir doch einige Lesepausen eintraten, verlor ich den Faden erst recht.



    - Besonders im ersten Drittel des Buches hatte ich das Gefühl, einen Agatha-Christie-Krimi zu lesen mit dem eingeschneiten Hotel und der Tatsache, dass der Mörder sich unter den anwesenden Personen befinden musste.


    Das Gefühl hatte ich auch, denn dieses Szenario kennt man ja vor allem von Agatha Christie. Mir gefallen solche kammerspielartigen Geschichten, die sich mangels verschiedener Settings aufs Wesentliche, nämlich auf die Krimihandlung konzentrieren müssen. Wobei bei Lynley 2 ja dann später doch einige Szenenwechsel vorkamen, was auf keinen Fall geschadet hat.



    Bei der Szene in ihrem Elternhaus hat sie mir wieder schrecklich leid getan und ich konnte richtig mitfühlen, wie sie sich Helen gegenüber immer als Trampel und Vogelscheuche vorkommt. Wobei Helen ja immer nett zu ihr ist.


    Oh ja, da hatte ich auch ganz viel Mitleid mit ihr, fand es aber auch souverän, wie Helen mit der Situation umgegangen ist.



    Aber die allerletzte Szene was klasse!


    Das fand ich auch! :trinken:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel