Susanne Goga - Mord in Babelsberg

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    Klappentext:


    Intrigen, Mord und Zelluloid


    Berlin 1926. Im Hof einer eleganten Wohnanlage in Kreuzberg wird die Leiche einer Frau entdeckt, die mit einer Scherbe aus rotem Glas erstochen wurde. Kommissar Leo Wechsler muss am Tatort erkennen, dass es sich bei der Toten um seine ehemalige Geliebte Marlen Dornow handelt, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Er erzählt niemandem von seiner Verbindung zu der Toten, auch nicht seiner Frau Clara, sondern stürzt sich verbissen in die Ermittlungen. Wie sich herausstellt, hatte Marlen sich von wohlhabenden Männern aushalten lassen, zuletzt von einem Politiker, der ein enger Mitarbeiter des Außenministers Gustav Stresemann ist. Kurze Zeit später gibt es einen zweiten Toten: Viktor König, der gefeierte Filmregisseur, wurde ebenfalls mit einer roten Glasscherbe erstochen …
    ______________


    Ab 21. Februar lesen wir das Buch in einer autorenbegleiteten Leserunde - mag sich noch jemand anschließen? Diese Woche kann man sich auch noch für ein Freiexemplar bewerben :winken:


    Titel korigiert, Lg Holden

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

    Einmal editiert, zuletzt von HoldenCaulfield ()

  • @ Spatzi: Bitte den Titel des Buches abändern, es heißt "Mord in Babelsberg" :zwinker:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Taschenbuch: 320 Seiten
    Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Februar 2014)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3423214864
    ISBN-13: 978-3423214865


    Inhaltsangabe:


    Berlin 1926. Im Hof einer eleganten Wohnanlage in Kreuzberg wird die Leiche einer Frau entdeckt, die mit einer Scherbe aus rotem Glas erstochen wurde. Kommissar Leo Wechsler muss am Tatort erkennen, dass es sich bei der Toten um seine ehemalige Geliebte Marlen Dornow handelt, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Er erzählt niemandem von seiner Verbindung zu der Toten, auch nicht seiner Frau Clara, sondern stürzt sich verbissen in die Ermittlungen. Wie sich herausstellt, hatte Marlen sich von wohlhabenden Männern aushalten lassen, zuletzt von einem Politiker, der ein enger Mitarbeiter des Außenministers Gustav Stresemann ist. Kurze Zeit später gibt es einen zweiten Toten: Viktor König, der gefeierte Filmregisseur, wurde ebenfalls mit einer roten Glasscherbe erstochen …


    Autoreninfo:


    Susanne Goga, 1967 geboren, ist eine renommierte Literaturübersetzerin und Autorin. Im Diana Verlag erschienen bereits ihre Romane Das Leonardo-Papier sowie Die Sprache der Schatten, für den sie 2012 mit dem DeLiA-Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Mönchengladbach.


    Meine Meinung:


    Titel: Mein erstes Rendezvous mit Leo Wechsler…


    "Mord in Babelsberg“ ist zwar bereits der vierte Fall von Kommissar Leo Wechsler, aber mein erster, den ich über ihn gelesen habe.


    Die Autorin entführt uns in das Jahr 1926, Leo Wechsler ist glücklich verheiratet und unser Berliner Kommissar hat einen kniffeligen Mordfall zu lösen. Eine junge Schauspielerin wurde um Mitternacht mit einer roten Glasscherbe auf offener Straße getötet und keiner kann sich erklären wieso. Kurze Zeit später stirbt eine weitere Person, ist eventuell ein Serientäter am Werk? Und was ist eigentlich mit Leo los, der sich seit dem Anblick der Toten komisch verhält?


    Ich kannte bisher nicht einen Leo Wechsler Fall, habe mich aber sofort gut in die Geschichte einfinden können. Ich hatte nicht zwingend das Gefühl, dass ich die Vorgängerromane hätte kennen müssen, um alles zu verstehen. Klar wird Bezug zu seinen älteren Fällen genommen, aber soweit erklärt, dass man keine Wissenslücken hat.


    Mir hat an dem Kriminalroman besonders das Setting gefallen, denn einen Krimi, der zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg angesiedelt ist, findet man ja doch eher selten. Susanne Goga gelingt es dabei sehr gut die Aufbruchsstimmung der damaligen Zeit, der sogenannten goldenen Zwanziger, einzufangen.


    Gut ausgearbeitet empfand ich auch die Charaktere, denn selbst in den einen oder anderen Nebencharakter konnte man sich hineinversetzen und dessen Handeln verstehen.


    Ich habe bis zuletzt gerätselt, wer denn nun der Täter war. Erst auf den letzten Seiten erfährt der Leser alles, was ich bei Frau Gogas Büchern immer besonders mag. Das Ende der Geschichte gefiel mir sehr gut, war nachvollziehbar und schlüssig.


    Zudem lässt die Autorin auch das Thema Liebe nicht zu kurz kommen. Die Beziehung zwischen Ehefrau Clara und Leo ist authentisch geschildert und bewegte mich als Leser.


    Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin nun neugierig auf weitere Leo Fälle geworden. Wer Volker Kutschers "Gereon Rath“ mag, der wird Leo Wechsler lieben. Uneingeschränkt zu empfehlen!


    Bewertung: 5ratten und :tipp:

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Leo Wechsler war schon vor Gereon da :breitgrins: Im Grunde sind die Wechsler Romane sogar Schuld daran das ich eine Schwäche für Krimis die in der Zeit der Weimarer Republik spielen, entwickelt habe.
    Ich freu mich sehr das Susanne die Wechsler Bücher weiterführen kann und werd mir erstmal ein Reread der andren Fälle gönnen, damit ich wieder ganz in der Handlung drin bin.

  • Berlin 1926: eine junge Frau wird vor ihrer eleganten Wohnung erstochen aufgefunden, die Tatwaffe ist ein Stück rotes Glas. Das Opfer war bekannt, daß sie sich ihren Lebensstil durch reiche Männer finanzieren läßt, könnte in dieser Richtung das Mordmotiv liegen? Kommissar Leo Wechsler recherchiert zusammen mit seinen Kollegen zwar in diese Richtung, aber sie kommen nicht wirklich vorwärts bei ihren Ermittlungen, als die Spur in die Berliner Filmindustrie zu weisen scheint.


    Meine Meinung:
    Ich habe bisher von den Leo Wechsler-Krimis nur den dritten und nun den vierten Band gelesen und hatte keine Probleme, der Handlung zu folgen. Da mir beide Bücher sehr gut gefallen haben, stehen die ersten beiden Bände bereits in meinem Bücherregal und warten darauf, gelesen zu werden.


    Die Autorin schafft es mühelos, das Berlin der Weimarer Republik aufleben zu lassen. Während im dritten Band die Auswirkungen der zwischenzeitlichen Inflation zu spüren war, geht es vielen Menschen 1926 finanziell wieder besser. Die Filmindustrie erfährt einen Höhenrausch, Regisseure und Schauspieler träumen von Hollywood.


    Die Handlung war wieder spannend und nachvollziehbar beschrieben, und auch wenn ich eine Ahnung hatte, wie die Auflösung aussehen könnte, hat mich das endgültige Ende überrascht und schockiert. Bis zur Hälfte des Buches teilt sich das Buch in zwei Handlungsstränge: einmal sehen wir den Kriminalbeamten bei ihren Ermittlungen über die Schulter, der zweite Strang befasst sich mit dem Arzt einer Nervenheilanstalt, der sich bemüht, herauszufinden, warum seine junge Patientin Johanna Gerber so apathisch und lebensabweisend ist, seit sie vor kurzem als Notfall eingeliefert wurde.


    Die Charaktere konnten mich ebenfalls wieder überzeugen, mit Leo Wechsler und seinen beiden engsten Kollegen Robert Walther und Jakob Sonnenschein hat Susanne Goga ein sehr sympathisches und effektives Ermittlerteam geschaffen. Leo ist inzwischen mit Clara verheiratet und die Beiden führen eine harmonische Ehe auf einer guten Vertrauensbasis. Leider setzt Leo das Vertrauen etwas aufs Spiel, als er Clara verheimlicht, daß er das Mordopfer Marlene Dornow von früher her kennt. Da Clara kurz vorher erfahren hat, daß sie keine Kinder bekommen kann, führt sein Verhalten zu Mißverständnissen, die er hätte vermeiden können.
    Sehr schön finde ich immer wieder, daß wir bei den einzelnen Figuren etwas von ihrem Hintergrund und ihrer Vergangenheit erfahren, das macht sie lebendiger und vielschichtiger.


    Der Leser erfährt viel Wissenswertes über die damals wachsende Berliner Filmindustrie und die Atmosphäre bei der Premiere des neuesten Films des bekannten Regisseur Viktor König ist so lebendig beschrieben, als wäre man dabei gewesen.


    Ich freue mich auf weitere Fälle für Leo und seine Kollegen und auf die Zeitreise in das Berlin der 1920er-Jahre.


    4ratten

    Liebe Grüße

    Karin

  • Inhalt


    Mit „Mord im Babelsberg“ hat Susanne Goga ihre Serie um den sympathischen Kriminalpolizisten Leo Wechsler um einen 4. Band erweitert. Leo ist inzwischen mit der Bibliothekarin Clara glücklich verheiratet. Ein verstörender Todesfall bringt Leo beinahe aus dem Gleichgewicht. Eine junge Frau wurde brutal ermordet, indem ihr die Kehle mit einer Glasscherbe aufgeschnitten wurde. Kurze Zeit später wird eine sehr prominente Person aus Babelsberg auf die gleiche Weise getötet. Leo Wechsler ermittelt mit seinen Kollegen Walther und Sonnenschein. Die Aufklärungen führen sie ins Filmgeschäft der 20er Jahre.



    Meine Meinung


    Ich habe mich sehr schnell in Leos kleiner, überschaubarer Welt zurecht gefunden. Leo ist ein pflichtbewusster Polizist und liebevoller Ehemann und Familienvater. Auch sein Kollege Walther ist verliebt und Sonnenschein gar verlobt. Man erfährt so einiges aus dem Privatleben der Ermittler, was den Krimi auf angenehme Weise auflockert und einem das Lebensgefühl der 20er Jahre anschaulich aufzeigt.


    Der Kriminalfall ist in sich schlüssig und nachvollziehbar dargestellt. Das Umfeld, in dem die Morde stattfinden, fand ich sehr interessant. Zahlreiche historische Details verleihen dem Krimi auf leichte und lockere Weise an Glaubwürdigkeit.


    Da sich das Buch sprachlich sehr flüssig und angenehm lesen lässt, konnte ich richtig gut eintauchen und habe das Buch innerhalb weniger Tage ausgelesen. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die auch historisch sehr interessant werden könnte. Da das Buch im Jahr 1926 spielt nähert man sich mit großen Schritten der Zeit des Nationalsozialismus, was bestimmt wieder sehr spannend und auch berührend sein wird.



    Mein Fazit


    Wer sich für die Zeit der Weimarer Republik in Berlin etwas erwärmen kann und gerne Krimis mit solider Ermittlungsarbeit liest, wird mit Leo sicher Freude haben. Von mir erhält das Buch eine Leseempfehlung mit 4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Zum Inhalt:
    Mord in Babelsberg“ ist der inzwischen vierte Fall mit dem Berliner Kriminalkommissar Leo Wechsler. Man findet aber auch ohne große Vorkenntnisse gut in den Roman. Wir schreiben das Jahr 1926. Leo steht kurz vor einer Beförderung, ist glücklich verheiratet mit Clara. Ein neuer Mordfall beschäftigt ihn diesmal auch persönlich in ganz neuen Dimensionen, bringt zeitweise sogar sein Privatleben etwas aus dem Tritt. Aber gewohnt zielstrebig und mit dem Blick fürs Detail sucht er nach dem Mörder einer Frau, die nachts mit einer roten Scherbe brutal getötet wurde. Ihm zur Seite wie immer sein eingeschworenes Team aus Sonnenschein und Walther.

    Meine Meinung:

    Es hat wieder großen Spaß gemacht mit Leo zu ermitteln. Der Plot ist fein und detailreich gestrickt. Über eine weite Strecke weiß der Leser nicht, wer der Mörder ist, kann aber mit dem Kommissar mitpuzzeln und erfährt, wie er, Stück für Stück die wahren Hintergründe für die Tat, die diesmal interessanter Weise in der noch jungen Filmindustrie spielen. Neben den bereits lieb gewonnenen Akteuren sind auch die Verdächtigen und sämtliche anderen Nebendarsteller gut gezeichnet, haben Charakter und werden mit sämtlichen Schattierungen der menschlichen Abgründe ausgelotet.


    Eine große Stärke von Susanne Goga ist es auch, dass sie dem Leser neben der spannenden Krimihandlung immer wieder einfühlsame Einblicke in die Entwicklung der Beziehung von Leo und Clara gewährt. Leo’s Familien- und Liebesleben macht ihn mir noch sympathischer, bringt ihn mir noch näher. Dabei wird es nie kitschig sondern wird immer ein heiterer Ton beibehalten, dem man anmerkt, dass auch die Autorin ihre Helden liebt und ihnen das Glück zu zweit gönnt.


    Schön war auch wieder, mühelos in die damalige Zeit eintauchen zu dürfen, die durch kleine Anekdoten und historische Fakten und Persönlichkeiten vor dem geistigen Auge des Lesers entsteht. Ich bekam ein Gefühl für das Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts; im Aufbruch was die Gesellschaft und die technischen Entwicklungen betrifft, noch weitgehend unberührt von den nahenden Schrecken 10 Jahre später.
    Die Leserunde hat viel Spaß gemacht. Es war meine erste hier in diesem Forum und mir hat besonders gefallen, dass sie so klein und übersichtlich war und ich dadurch die Beteiligten bereits ein klein wenig kennenlernen konnte. Und die Autorin hat die Runde charmant und amüsant begleitet und alle Fragen schnell und erschöpfend beantwortet.


    Meine Empfehlung: Unbedingt Lesen . 5ratten

    :lesen:





    Einmal editiert, zuletzt von gagamaus ()

  • Die Informationen innerhalb der Spoilermarkierungen kann man mitlesen, muss es aber nicht tun. Sie enthalten keinen Geheimnisverrat, sondern lediglich weitere Informationen zu Personen und Handlungsverlauf.


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    Susanne Goga: Mord in Babelsberg, Ein Fall für Leo Wechsler, München 2014, dtv Deutscher Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-423-21486-5, Softcover, 315 Seiten, Format: 19,2 x 12 x 2,6 cm, Buch: EUR 9,95 (D), EUR 10,30 (A), Kindle Edition: EUR 8,99.


    Berlin 1926: Kommissar Leo Wechsler von der Aktiven Mordkommission hat schon vieles gesehen, doch der Mörder, der die junge Frau im Innenhof einer noblen Wohnanlage in Kreuzberg erstochen hat, hat ein wahres Blutbad angerichtet. Die Tatwaffe ist ungewöhnlich: eine rote Glasscherbe. Zu allem Überfluss kenne Leo das Opfer. Es ist Marlen(e) Dornow, mit der er nach dem Tod seiner ersten Frau Dorothea eine lockere Beziehung unterhielt. Jetzt ist er seit zweieinhalb Jahren mit der Buchhändlerin Clara verheiratet und scheut sich, seine Verbindung zu Marlen publik zu machen. Nicht wegen Clara, sondern weil er den Fall sonst an Kollegen abgeben müsste. Und er will Marlens Mörder unbedingt selbst finden. So sehr ihm der Tod seiner früheren Freundin auch an die Nieren geht: Er lässt sich nichts anmerken. Das glaubt er zumindest.


    Dass Marlen davon lebte, sich von reichen Männern aushalten zu lassen, weiß Leo. Was sie inzwischen für hochkarätige Gönner hat, überrascht ihn aber doch. Bis hoch hinauf in die Politik reichen ihre Verbindungen, was die Ermittlungen nicht gerade einfach macht.


    Hatte Marlen auch Kontakte zur Filmindustrie? Wenige Tage nach ihrer Ermordung wird nämlich der gefeierte Regisseur Viktor König tot in seiner Villa aufgefunden – ebenfalls erstochen mit einer Scherbe aus rotem Glas. Das kann kein Zufall sein, und doch scheint es zwischen der Dornow und Herrn König keinerlei Verbindung zu geben.



    Den Kollegen im Kommissariat fällt natürlich auf, dass Leo Wechsler etwas durch den Wind ist, auch wenn sie neben ihrer Arbeit viel mit privaten Angelegenheiten beschäftigt sind. Jakob Sonnenschein plant seine Hochzeit mit Freundin Esther Grünberg und Robert Walther ist verliebt in die Verkäuferin Jenny Blau, die als Sängerin Karriere machen möchte und mit selbst geschriebenen Liedern im Continental-Keller auftritt – bei einer Veranstaltung, die an heute Fernseh-Castingshows erinnert. Auch Clara Wechsler bemerkt die Veränderung bei ihrem Mann und fürchtet schon, es habe mit ihr zu tun. Oder, schlimmer noch, mit einer anderen Frau.


    In mühsamer Kleinarbeit versuchen Leo und seine Kollegen, die Puzzleteile in den Fällen Dornow und König zu einem stimmigen Bild zusammenzusetzen. Das will nicht gelingen, bis ein Hinweis aus einer ganz unerwarteten Richtung kommt. Doch zu ahnen, was geschehen ist, ist eines, den oder die Täter zu erwischen, ist das andere. Und jemanden, der wütend oder verzweifelt genug ist, um zu morden, sollte man keinesfalls unterschätzen …


    Auch der vierte Fall für Leo Wechsler besticht neben Spannung und ungewöhnlichem Romanpersonal durch Zeit- und Lokalkolorit. Reale Personen, Ereignisse und Kunstströmungen werden so geschickt in das fiktive Krimigeschehen eingeflochten, dass das ganze sehr authentisch wirkt. Man kann sich richtig bildhaft vorstellen, wie es in der Mies-van-der-Rohe-Villa des Regisseurs aussieht und hat die bekannten Bilder vor Augen, die Leo in einer Galerie betrachtet.


    Interessant sind bei den Leo-Wechsler-Krimis immer die Frauenfiguren. Die sind ihrer Zeit oft voraus und beschränken sich selten auf ein Hausfrauendasein. Clara Wechsler hat journalistische Ambitionen, die Schwägerin des ermordeten Regisseurs handelt mit sanitären Anlagen und ist bei der polizeilichen Befragung von gnadenloser Ehrlichkeit. Wie befremdlich sie auf andere Menschen wirkt, ist ihr durchaus bewusst: „Wer Klosetts verkauft, kennt keine falsche Scham, meine Herren“, (Seite 166). Sogar Leos Schwester Ilse, die ihr Leben lang ausgenutzt wurde und etwas verhärmt wirkte, blüht auf, seit sie als Sprechstundenhilfe bei einer Ärztin arbeitet. Doch manch einer Frau wird der Traum von der Karriere und dem selbststimmten Leben auch zum Verhängnis.


    Wenn man alle vier Leo-Wechsler-Romane kennt, ist es nicht leicht zu beurteilen, inwieweit sich Band 4 als Einstieg für Serienneulinge eignet. Die Fälle an sich sind eigenständige Geschichten, doch die Familiengeschichten von Leo und Clara sind schon ein bisschen komplex. Da könnte ein neu hinzugekommener Leser unter Umständen ins Schleudern kommen und das Gefühl haben, etwas verpasst zu haben. Aber es steht ja jedem frei, das Versäumte nachzuholen und die vorigen Bände ebenfalls zu lesen: LEO BERLIN (dtv, 978-3-423-21390-5), TOD IN BLAU (dtv, 978-3-423-21487-2), DIE TOTE VON CHARLOTTENBURG (dtv, 978-3-423-21381-3).


    Die Autorin
    Susanne Goga lebt als Autorin und Übersetzerin mit ihrer Familie in Mönchengladbach. Sie hat außer ihrer Krimireihe um Leo Wechsler mehrere historische Romane geschrieben.

  • Berlin, 1926. Der neue, vierte Fall ist etwas besonderes für Leo Wechsler: er kannte die Tote, die da in einem gut situierten Innenhof Kreuzbergs blutüberströmt aufgefunden wird. Während sein Chef Ernst Gennat ungewöhnlicherweise außerhalb Berlins in einem grausigen Fall ermittelt, stürzt sich der Kommissar sehr engagiert auf den Fall - allerdings ohne seine Kollegen Robert Walther und den jungen Sonnenschein darüber zu informieren, dass es sich bei der toten Marlene Dornow um seine ehemalige Geliebte handelt. Doch nicht nur dass, auch seiner Frau Clara, der er sonst allabendlich von seinen Fällen berichtet, verschweigt er das nicht ganz unerhebliche Detail…
    Was Leo schon vor Jahren wusste, bestätigt sich rasch: Marlene Dornow hat sich von betuchten Männern aushalten lassen, darunter auch von einem bekannten Politiker der Weimarar Republik. Doch als kurz darauf eine zweite Leiche entdeckt wird, ist ein Zusammenhang nicht so schnell zu erkennen, auch wenn die Mordwaffe die gleiche ist. Denn das Opfer ist dieses Mal Viktor König, ein angesagter und aktuell sehr erfolgreicher Stummfilm-Regisseur…


    Sofort war ich im Geschehen, denn auch die Vorgänger von "Mord in Babelsberg" habe ich nur zu gerne gelesen. Erfreut musste ich feststellen, dass sich alle Figuren weiter entwickelt haben und das auch durchaus erfreulich: Leo ist nun mit Clara glücklich verheiratet und die kleine Patchwork-Familie ist sehr gut zusammen gewachsen. Gerade dieser Anteil über das Privatleben des Ermittlers gefällt mir wieder einmal außergewöhnlich gut, denn auch wenn es ein wichtigerer Aspekt ist als in so manch anderem Krimi, so finde ich, dass er sehr zur Authentizität der Geschichte und vor allem auch zum Tiefgang der Personen beiträgt. Besonders wichtig ist dabei, dass mit Clara auch ein besonderes Augenmerk auf die Situation der Frauen der damaligen Zeit gelegt wird und Leos Frau eben deutlich mehr ist als 'bloß' Ehefrau und Versorgerin. Sie ist ihrer Zeit (glaubhaft) voraus und ich schätze ihren Blick auf viele Dinge sehr - und natürlich Leo, der ihr ihren Freiraum lässt - im Gegensatz zu den meisten anderen Ehemännern der 20er Jahre.
    Aber nicht nur das Private ist spannend, sondern natürlich auch der Fall an sich. Lange tappte ich im Dunkeln, wer als Täter in Frage kommt und warum. Bei der akribischen Ermittlung des Täters sowie bei der Auflösung habe ich einiges Wissenswertes gelernt, was ich überhaupt nicht wusste. Aber auch kleine Details, die immer wieder auftauchen, wie beispielsweise das Mies van der Rohe-Haus des zweiten Mordopfers, sind in die Geschichte eingebettet und haben mir Spaß gemacht, denn sie sind so etwas wie der Lokalkolorit der Geschichte und tragen ungemein zur Atmosphäre bei, wenn - in besagtem Beispiel - die Ermittler das Gesehene bewerten oder gar diskutieren.
    Die Zeiten sind alles in allem also deutlich rosiger als in den Vorgängerbänden als die Inflation ein riesiges Problem darstellte. Und so finden sich die drei Kollegen sogar auf den ein oder anderen Abendausflug mit kleinen, heiteren Szenen zusammen…
    Alles in allem ein sehr gelungener Krimi, der nicht nur einen Fall behandelt, sondern eine echte Geschichte ist. Es geht nicht nur um den Plot, sondern um die Atmosphäre, historische Fakten und das Miteinander der sympathischen Figuren, die sich stetig entwickeln und nicht nur notwenige Staffage für einen blutigen Mord sind. Die Autorin Susanne Goga wird hoffentlich noch lange am Ball bleiben und die Leo (und Clara)-Fans weiter versorgen!


    Kurzum: Eine echte Perle bei den historischen Krimis - wieder einmal. Unbedingte Leseempfehlung!
    5ratten und ein :tipp:

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Erster Satz: "So etwas wie diesen Wagen hat es noch nie gegeben", sagte Kriminalrat Ernst Gennat begeistert und beugte seinen massigen Körper über den Tisch im Besprechungszimmer der Inspektion A".


    Inhalt
    Berlin im Jahr 1926. Kommissar Leo Wechsler steht kurz vor seiner Beförderung und ist mittlerweile mit Clara glücklich verheiratet, als ein Mordfall ihn etwas aus seinem Gleichgewicht bringt. Die elegant gekleidete Frau, die im Hof einer teuren Wohnanlage erstochen vorgefunden wird, ist nämlich eine frühere Bekannte, die er einige Jahre nicht mehr gesehen hat. Eigentlich müsste er den Fall abgeben, aber er setzt alles daran, den Mord aufzuklären, denn das glaubt er der Toten schuldig zu sein.


    Der Lebenswandel der Toten, die sich ihren Unterhalt offensichtlich von reichen und bedeutenden Männern finanzieren ließ, führt zu dem ersten Tatverdächtigen. Doch dann geschieht ein weiterer Mord, der zwar von der Tatwaffe her eine Verbindung zeigt, aber in eine ganz andere Richtung führt, nämlich in die Filmbranche. Wie passen die beiden Morde zusammen?


    Gleichzeitig ist in einer Klinik eine junge Frau unter Beobachtung, die dem behandelnden Arzt große Sorgen bereitet, da sie völlig in sich gekehrt und unansprechbar ist. Etwas Schreckliches muss ihr passiert sein und Dr. Hartung weiß sich keinen Rat mehr.


    Meine Meinung
    Dies ist mittlerweile der 4. Fall des sympathischen Berliner Kommissars, doch auch ohne Vorkenntnisse ist der Krimi gut zu lesen. Ich empfehle trotzdem, die Reihe von vorne zu beginnen, um das Privatleben des einst allein erziehenden Kriminalkommissars und seiner großen Liebe Clara verfolgen zu können. Diese Nebengeschichte wird dabei ganz unaufdringlich und besonders liebevoll in die jeweiligen Kriminalfälle eingebettet. Zudem sind nicht nur die Entwicklungen der Figuren interessant, sondern auch die historischen Ereignisse der damaligen Zeit. Wie schon in den anderen Büchern, versteht es die Autorin auch hier sehr gut, dem Leser ein Gefühl für die Atmosphäre der Zwanziger Jahre zu vermitteln. Ob politische Einwirkungen, gesellschaftlicher Alltag und Probleme, kulturelle Ereignisse oder auch die ermittlungstechnischen Erneuerungen zur Spurensicherung: man wird ganz nebenbei in die damalige Zeit hineinversetzt. Besonderer Schwerpunkt ist in diesem Krimi dabei die aufstrebende Filmbranche. Man spürt bei den beschriebenen Filmpremieren die Aufregung und Begeisterung der Menschen über die neuen Möglichkeiten. Mir gefällt immer wieder sehr gut, dass man neben einer spannenden Geschichte auch viele interessante historische Dinge erfährt.


    Neben Leo und seiner Frau, lernt man nun auch sein Ermittlungs-Team immer besser kennen und gerade um den jüdischen Kollegen Sonnenschein mache ich mir jetzt schon Sorgen. Denn da wir als Leser schon wissen, was auf die Menschen in ein paar Jahren zukommt, ließ mich das manchmal schlucken. Es fällt einem einfach sehr leicht, die Charaktere ins Herz zu schließen, denn die Figuren sind alle wieder sehr lebendig und warmherzig beschrieben. Neben der spürbaren Geborgenheit, die Leos Familie ausstrahlt, lassen einen aber auch die Kälte und Grausamkeit anderer frösteln.


    Der Fall selbst ist spannend bis zum Schluss, denn auch wenn ich irgendwann gegen Ende eine Ahnung hatte, war für mich das ganze Ausmaß der Tat immer noch eine schockierende Überraschung. Für mich war der Spannungsbogen immer weit oben, denn die Ermittlungen von Leo und seinen sympathischen Kollegen ließen immer neue Puzzleteile auftauchen und auch die verschiedenen Schauplätze und Figuren boten immer wieder Grund für neue Spekulationen und Verdächtigungen. So konnte ich bis zum Ende sehr gut miträtseln. Ich freue mich jetzt schon auf einen neuen Fall für Leo Wechsler und sein Team!


    5ratten

  • Berlin, 1926. Kommissar Leo Wechsler und seine Kollegen werden zum Fundort eines Mordopfers gerufen. Eine Frau wurde mit einer roten Glasscherbe erstochen und ist verblutet. Als ob der Fall nicht rätselhaft genug wäre, ist Leo auch persönlich betroffen, denn er kannte das Opfer. Mit Marlene Dornow verband ihn vor Jahren eine enge Freundschaft, seit er aber seine Frau Clara kennt, hat er Marlene nicht mehr getroffen. Dennoch ist er schockiert von ihrem Tod, er will die Ermittlungen niemand anderem überlassen und verschweigt seinen Kollegen daher seine frühere Bekanntschaft mit dem Opfer.


    Vollends im Dunkeln tappen die Ermittler, als es kurz darauf einen zweiten Toten gibt, der auf die gleiche Weise umgebracht wird. Obwohl sie herausgefunden haben, dass Marlene sich von reichen Männern aushalten ließ, scheint kein Zusammenhang zwischen den beiden Opfern zu bestehen. Leo und seine Kollegen müssen in alle Richtungen ermitteln.
    Der Leser erfährt parallel zu den Ermittlungen von einer jungen Frau, die in die Nervenklinik eingeliefert wurde. Dass es eine Verbindung zu den Mordfällen geben muss, ist für den Leser schnell klar, doch wie diese aussieht, enthüllt sich erst gegen Ende und bis dahin ist spannendes Miträtseln angesagt!


    Dies ist bereits der vierte Fall der historischen Kriminalroman-Serie um Leo Wechsler. Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, bin ich gut in die Geschichte hineingekommen. Wie immer bei solchen Reihen fehlt einem als Quereinsteiger natürlich etwas Vorwissen über die persönlichen Eigenheiten und Beziehungen der Ermittler, aber auch hier habe ich mich schnell zurechtgefunden. Der Fall ist natürlich in sich abgeschlossen. Nichtsdestotrotz bin ich nun neugierig auf Leos Vorgeschichten und werde diese Lektüre schnellstmöglich nachholen!


    4ratten

    LG, Dani


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  • Moin


    Ich habe das Buch jetzt zu 95 Prozent durchgelesen und will auch mal meinen Senf dazugeben. Auf eine Inhaltsangabe will ich verzichten, da diese bereits zum x-ten mal gepostet und beschrieben wurde.


    Das Buch ist soweit gut umschrieben und spielt zeitlich zwischen den Weltkriegen. Das hierbei wie von einigen Forumlern bereits benannt, auf das aktuelle seinerzeitige Zeitgeschehen eingegangen wird, finde ich mehr als normal: es wäre ja auch enttäuschend, wenn überbaut kein Bezug zum jeweiligen Zeitpunkt der Handlungsschauplätze hergestellt werden würde.


    Die Handlung als solche ist soweit o.k.


    Allerdings muss ich aus meiner persönlichen Sicht anmerken, dass es immer schwierig ist sich auf Bücher einzulassen, wenn man gerade u.a. Hakan Nesser oder Henning Mankell gelesen hat. Ich habe dann oftmals den Eindruck, das Niveau ist dann doch ne ganze Etage tiefer.


    Um es auf den Punkt zu bringen: ich will jetzt keinen Geschlechterkampf anzetteln, aber man merkt, dass das Buch von einer Frau geschrieben wurde. Es geht zwar nicht ganz in Richtung Rosamunde Pilcher, aber "Frauenbücher" haben halt ihren eigenen Charakter. Dies soll keine qualitative Wertung sein! ES wird u.a. viel Wert auf die Gefühlswelt, dem Verhalten der Kinder gelegt, während "Männerbücher" oftmals rational und eher kühl wirken.


    Wenn man die Handlung rein sachlich bewertet, so hätte sie auch in der Hälfte dieses Buches Platz gehabt. Generell finde ich es spannend und gut geschrieben, obwohl die Inhalte relativ unspektakulär und überschaubar sind. Da fordert ein Wallander-Buch (u.a. "Die Hunde von Riga" ) sicherlich mehr Aufmerksamkeit.


    Fazit: soweit sogut. Man kann es weiterempfehlen Es hat mich nicht umgehauen….aber trotzdem sind die "Goga-Bücher" für mich eine Reihe, wo man doch gerne mal zugreift und durchliest.


    Ich vergebe mal


    4ratten

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Zum Inhalt:
    „Mord in Babelsberg“ ist der inzwischen vierte Fall mit dem Berliner Kriminalkommissar Leo Wechsler. Man findet aber auch ohne große Vorkenntnisse gut in den Roman. Wir schreiben das Jahr 1926. Leo steht kurz vor einer Beförderung, ist glücklich verheiratet mit Clara. Ein neuer Mordfall beschäftigt ihn diesmal auch persönlich in ganz neuen Dimensionen, bringt zeitweise sogar sein Privatleben etwas aus dem Tritt. Aber gewohnt zielstrebig und mit dem Blick fürs Detail sucht er nach dem Mörder einer Frau, die nachts mit einer roten Scherbe brutal getötet wurde. Ihm zur Seite wie immer sein eingeschworenes Team aus Sonnenschein und Walther.


    Meine Meinung:
    Es hat wieder großen Spaß gemacht mit Leo zu ermitteln. Der Plot ist fein und detailreich gestrickt. Über eine weite Strecke weiß der Leser nicht, wer der Mörder ist, kann aber mit dem Kommissar mitpuzzeln und erfährt, wie er, Stück für Stück die wahren Hintergründe für die Tat, die diesmal interessanter Weise in der noch jungen Filmindustrie spielen. Neben den bereits lieb gewonnenen Akteuren sind auch die Verdächtigen und sämtliche anderen Nebendarsteller gut gezeichnet, haben Charakter und werden mit sämtlichen Schattierungen der menschlichen Abgründe ausgelotet.


    Eine große Stärke von Susanne Goga ist es auch, dass sie dem Leser neben der spannenden Krimihandlung immer wieder einfühlsame Einblicke in die Entwicklung der Beziehung von Leo und Clara gewährt. Leo’s Familien- und Liebesleben macht ihn mir noch sympathischer, bringt ihn mir noch näher. Dabei wird es nie kitschig sondern wird immer ein heiterer Ton beibehalten, dem man anmerkt, dass auch die Autorin ihre Helden liebt und ihnen das Glück zu zweit gönnt.


    Schön war auch wieder, mühelos in die damalige Zeit eintauchen zu dürfen, die durch kleine Anekdoten und historische Fakten und Persönlichkeiten vor dem geistigen Auge des Lesers entsteht. Ich bekam ein Gefühl für das Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts; im Aufbruch was die Gesellschaft und die technischen Entwicklungen betrifft, noch weitgehend unberührt von den nahenden Schrecken 10 Jahre später.
    :tipp:

    :lesen:





  • Berlin im Glanz der 20er-Jahre


    Kommissar Leo Wechsler wird zu einer Toten gerufen, diese wurde mit einer roten Glasscherbe erstochen. Niemand hat etwas gesehen oder bemerkt. Der Fall scheint ein großes Rätsel zu sein. Doch für Leo ist es mehr, als nur eine weitere Mordermittlung, denn bei der Toten handelt es sich um Marlen Dornow, mit der der Kommissar vor Jahren eine Affäre unterhalten hat. Niemanden weiht Leo in dieses Geheimnis ein, stattdessen stürzt er sich auf die Ermittlungen, auch seine Frau Clara weiß nichts von diesen Ereignissen. Doch es soll nicht bei diesem einen Todesfall bleiben, das zweite Opfer ist ein berühmter Filmregisseur und Marlen hatte zudem Kontakte zu Politiker und anderen wohlhabenden Männern. Kann Leo diesen schwierigen Fall lösen?


    Dieser vierte Band „Mord in Babelsberg“ setzt einige Jahre nach Teil 3 ein. Es ist das Jahr 1926 und in Leos Leben hat sich einiges getan. Er ist jetzt mit Clara verheiratet und scheint in seinem neuen Leben glücklich zu sein. Dann wird ihm dieser Fall zugeteilt und Leo wird mit einem Teil seiner Vergangenheit konfrontiert, denn er abgeschlossen geglaubt hat.


    Mir hat dieser Teil gut gefallen. Susanne Goga hat es verstanden aus dieser Zeit zu erzählen und gewährt ihren Lesern einen kleinen Einblick in die Filmwelt dieser Zeit. Ein bisschen ist von dem Glanz und Glamour der 20er-Jahre zu spüren. Die Autorin verliert aber nie aus den Augen, dass es sich hier um einen Krimi handelt, der einen verzwickten Mord aufklären will. Mir gefällt diese Mischung aus Krimi und historischer Roman sehr gut. Jeder Fall in sich ist nicht nur abgeschlossen, sondern auch spannend. Das Leben im Berlin dieser Epoche wird einmal mehr lebendig geschildert.


    Da dieser vierte Band tatsächlich einige Jahre nach „Die Tote aus Charlottenburg“ einsetzt, kann man die Bücher durchaus einzeln lesen. Wie es zu der Ehe mit Clara gekommen ist, erfährt man in kleinen Rückblenden und auch wie das Leben der anderen Protagonisten verlaufen ist, wird anschaulich geschildert. Denn hier wird nicht nur die Geschichte von Leo Wechsler erzählt, sondern auch von seinen Kollegen und deren Familien.


    Fazit:


    Die Reihe um den Kommissar Leo Wechsler aus dem Berlin der 20er-Jahre gefällt mir von Band zu Band immer besser. Ich mag die ruhige Art, auf die ermittelt wird. Die Abläufe sind nachvollziehbar und somit auch glaubhaft. Leo und seine Clara sind sympathische Charaktere mit Ecken und Kanten, die sich Stück für Stück entwickeln dürfen und auch die anderen Protagonisten werden nicht vergessen und haben ihre lesenswerten Momente. Gerne mehr davon.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus: