Rezension
Die Geschehnisse einer einzigen Nacht bringen das Leben der Zaubererfamilie Heap völlig durcheinander. Septimus, siebter Sohn eines siebten Sohnes, stirbt noch am Tag seiner Geburt. In derselben Nacht findet Vater Silas Heap ein Baby im Schnee. Fortan wächst die kleine Jenna als Kind der Heaps auf – bis sie sich zehn Jahre später als Tochter der ermordeten Königin entpuppt. Doch ihr Erbe bringt sie in große Gefahr, denn der dunkle Zauberer DomDaniel, der seit dem Tod der Königin eine Schreckensherrschaft über das Land führt, trachtet ihr nach dem Leben. Eine spannende Flucht beginnt…
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir verhältnismäßig schwer, da der Grundstein eher holprig gelegt wird und die Autorin ihre Protagonisten zunächst auch nicht immer logisch handeln lässt, um so die Ausgangslage für die weiteren Geschehnisse zu schaffen.
Im Laufe der Zeit konnte ich mich allerdings immer mehr für das Buch erwärmen, was nicht zuletzt an den liebevoll gezeichneten Figuren und den vielen wundervollen Ideen der Autorin lag. Die Botenratte Stanley, Hexentante Zelda und ihre fragwürdigen Kochkünste, der schüchterne Junge 412, Boggart der Boggart, die außergewöhnliche Zauberin Marcia Overstrand und ihre lila Pythonstiefel – alle Charaktere haben interessante Wesenszüge und sind voller Lebendigkeit; ebenso wie die jeweilige Umgebung sehr bildhaft beschrieben wird.
Mit der Flucht in die Marschen und dem Kampf gegen DomDaniel erzählt die Autorin ein spannendes Abenteuer, das mich irgendwann nicht mehr losgelassen hat. Das Geheimnis um Septimus Heap hat ein erfahrener Leser jedoch schon nach wenigen Seiten gelöst, worin sich zeigt, dass Magyk wohl eher ein Buch ist, das vorrangig für Kinder geschrieben wurde. So ist die Sprache einfach gehalten, die Geschichte wird recht gradlinig erzählt, Lösungen meist leicht gefunden.
Parallelen zu Harry Potter lassen sich – sofern man sucht – natürlich finden, schließlich geht es in beiden Reihen um Magie und den Kampf von Gut gegen Böse. Dennoch hat Angie Sage eine ganz eigene Welt geschaffen, die sich durch unzählige zauberhafte, witzige Ideen auszeichnet und ganz sicher nirgendwo abgekupfert ist.
Besonders Lob verdient die Aufmachung des Buches. Abgesehen von dem hübschen und zum Inhalt passenden Cover ist es mit einer sehr schön gezeichneten Karte und Vignetten ausgestattet, die vor jedem Kapitel eine Figur aus dem Roman abbilden.
Die große Schrift und die Kürze der Kapitel tun ihr übriges, sodass ich das Buch schneller beendet hatte, als mir letztlich lieb war.
Obwohl 'Magyk' der erste von bislang vier Teilen ist, ist die Geschichte in sich abgeschlossen. Im Anhang wird sogar noch geklärt, was aus den einzelnen Nebenfiguren geworden ist.
FAZIT: Nach anfänglichen Startschwierigkeiten ein großartiges Leseerlebnis, das Lust auf die weiteren Teil der Reihe macht.
Bewertung: