Originaltitel: The Woman Who Went to Bed for a Year
Am Tag, als ihre siebzehnjährigen Zwillinge von zu Hause ausziehen und ihr Studium beginnen, entschließt sich Eva Biber, sich ins Bett zu legen und nicht mehr aufzustehen. Sie möchte ein ganzes Jahr in ihrem Bett verbringen und hält dieses Vorhaben auch durch. Mit den Konsequenzen, die sich daraus für sie und ihre Familie ergeben, hätte sie allerdings nicht gerechnet.
Eva verlässt ihr Bett nicht mehr. Familie und Bekannte versorgen sie mit Lebensmitteln; da sich niemand bereit erklärt, ihre Ausscheidungen zu entsorgen, baut sie sich eine "Verlängerung" des Bettes hin zur Toilette. Eva ist sehr konsequent und direkt, vor allem ihren Familienangehörigen gegenüber. Ihrem Mann Brian überlässt sie den Haushalt, ihre Mutter und ihre Schwiegermutter greifen helfend ein. Und auch als die Geliebte ihres Mannes, von deren Existenz Eva gerade erst erfuhr, quasi mit einzieht, lässt sich Eva nicht aus der Ruhe bringen. Außerdem ist da ja noch Alexander, der erst ihrem Mann bei der Einrichtung des Gartenhauses half, dann aber auch von Eva mit Umbaumaßnahmen und Ähnlichem beauftragt wird - und mit der Zeit mehr wird als nur ein Angestellter.
Währenddessen müssen Evas Kinder (die übrigens Brianne und Brian junior heißen) damit fertig werden, auf sich alleine gestellt zu sein - und mit ihrer seltsamen Mitbewohnerin Poppy, die bald auch im Hause Biber für einige Aufregung sorgen wird.
Als dann noch Evas "Projekt" in den Medien bekannt wird und sie manche Menschen als Wunderheilerin sehen und um ihren Rat bitten, läuft das Leben der Familie Biber völlig aus dem Ruder.
Das Buch beginnt so, wie ich es von anderen Büchern von Sue Townsend gewohnt bin: kurios, wild, durcheinander. Manchmal hatte ich aber beim weiteren Verlauf der Handlung das Gefühl, dass es etwas zu viel wurde. Gerade Poppy fand ich zu anstrengend, die hätte ich längst aus dem Haus geworfen. Und dass es Eva nicht gelang, gegen den Medienhype anzukommen, oder dass sie sich so dem Lauf der Dinge ergab, konnte ich auch nicht immer nachvollziehen.
Dennoch hat mir "Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb" insgesamt sehr gut gefallen. Es gab viele lustige Momente, auch kritische, vielleicht sogar böse, und ich hatte viel Spaß bei der Lektüre.
Das Buch ist nicht unbedingt vergleichbar mit den Büchern ums Königshaus (Queen Camilla & Co) und natürlich auch nicht mit den Adrian-Mole-Büchern, aber dadurch nicht schlechter.
Einen Minuspunkt gibt es allerdings für die Übersetzung. Das ist das erste Mal, dass ich Sue Townsend auf Deutsch lese und ich fand es schon befremdlich, dass der Text teilweise eingedeutscht wurde, obwohl die Handlung klar in England spielt. Da soll sich der Mann zum Kochen eine Sarah-Wiener-App als Hilfe laden oder es gibt einen Vergleich mit Alemannia Aachen... Das hätte man bestimmt besser lösen können und mich hat es beim Lesen doch irgendwie gestört.
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