Im ersten Band der Reihe “Devon Cream Tea” geht es um die amerikanische Witwe Samantha, die zusammen mit ihrer Tochter Tess in Devon eintrifft, um ein Jahr lang in Bedington Hall zu wohnen. Zumindest wenn es nach dem letzten Willen ihres verstorbenen Mannes geht, der mit dem Earl of Bedington befreundet war. Der exzentrische Earl ist davon gar nicht begeistert, auch weil er lieber in Ruhe gelassen werden möchte und seit langem sein Anwesen nicht mehr verlässt. Samantha und Tess wirbeln das Leben in Bedington Hall tüchtig durcheinander, es kommt zu Verwicklungen und auch das eine oder andere Geheimnis lüftet sich …
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Ich mag Großbritannien, daher habe ich auch auf eine schöne englische Atmosphäre mit dazu passenden Eigenheiten gehofft. Und auch bekommen! Der Lebensstil ist gehoben, es gibt einen wunderbar steifen Butler und – vielleicht als Ausgleich – eine ungewöhnliche Köchin. Beide waren mir übrigens sehr sympathisch. Bedington Hall wurde sehr bildhaft und stimmungsvoll beschrieben, ich hatte das Gefühl wirklich dort zu sein und durch die einzelnen Räume zu streifen.
Die Geschichte hat mich schnell mitgerissen und dafür gesorgt, dass ich alles um mich herum vergessen habe. Simon, der Earl of Bedington, ist für mich eine großartige Figur mit einer besonderen Ausstrahlung, denn trotz all der Tragik seiner Vergangenheit schlummert in ihm Leidenschaft und Romantik. Die temperamentvolle, starke und gleichzeitig sanfte Samantha habe ich als den perfekten Gegensatz zu ihm empfunden. Aber Achtung: Ihr Fluchen kann ansteckend sein! Wer weiß, vielleicht lerne ich das nun ja doch noch … Ein wenig.
Ich habe mich beim Lesen aber nicht einfach nur wohl gefühlt, sondern war auch begeistert von den vielen Themen, die mit in die Geschichte eingeflossen sind. “Mein” Earl ist nämlich Schriftsteller, so dass es dazu nicht nur einige Andeutungen gibt, sondern auch ein größeres Problem. Und ein besonderes Buch, das sich nicht gut verkauft, aber Samantha sehr für sich einnimmt. Es geht um die Vergangenheit, um Familiengeheimnisse und das seltsame Testament. Um die Frage, wie der Adel seinen Lebensunterhalt verdient – denn ein Titel bedeutet ja nicht automatisch finanzielle Sicherheit. Um die verschiedenen Schicksale, die auf Bedington Hall aufeinander treffen, und die wir in den Folgebänden begleiten dürfen.
Sehr angetan hat es mir ja auch der Park! Der war so gelungen beschrieben, dass ich die verschiedenen Blüten gerochen und die sanft hügelige Rasenfläche gefühlt und den Bachlauf gehört habe. Am liebsten hätte ich mich ja in das eine oder andere Eckchen zurückgezogen, um die Umgebung einfach nur zu genießen.
Einige Entwicklungen der Geschichte kann man sicherlich leicht erahnen, aber für mich gab es auch ein paar Überraschungen und Figuren, die mich zum Spekulieren gebracht haben. Ich bin schon gespannt, wie es beispielsweise mit Lady Margaret und Bertie weitergeht.
“Die Englische Hochzeit” ist eine stimmungsvolle, emotionale und abwechslungsreiche Geschichte mit intensiven Bildern und wunderbaren Figuren, die mich begeistert hat. Mit soviel Wärme geschrieben, dass ich Herzchen in den Augen hatte! Ich freue mich schon riesig auf die nächsten Teile …