Laura Ingalls Wilder - Unsere kleine Farm

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 11.501 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Juva.

  • Ich habe gerade" Little House on the Prairie" gelesen, fand es recht nett, einfach, aber zum Alter Lauras passend geschrieben, ein kleines Wohlfühlbüchlein für zwischendurch mit hübschen Illustrationen. Aber ein riesiges Bedürfnis, auch die anderen Bücher zu lesen, verspüre ich nicht.


  • Das liegt daran, dass dieses Buch tatsächlich auch nur eine Rohfassung ist. Durch Recherchen weiß ich, dass Wilder nie die Absicht hatte, das Buch zu veröffentlichen. Sie schrieb gerade an dem Buch, als plötzlich ihr Mann verstarb. Deswegen hat sie es nie übers Herz gebracht, es zu Ende zu schreiben. Es wurde erst nach ihrem Tod veröffentlicht.

    :lesen: Sabine Weigand - Die Tore des Himmels

  • Ich möchte die Bücher auf Englisch lesen, und zwar als ebook. Bis auf die erste Folge habe ich alle Bücher gefunden. Weiß zufällig jemand von euch, wo man "Little House in the Big Woods" kostenlos herunterladen kann?


    Grüße
    Doris

  • Nachdem der erste Band nicht zu finden war, habe ich mit dem zweiten angefangen: "Farmer Boy". Darin wird die Kindheit von Lauras späterem Ehemann Almanzo Wilder erzählt. Selbst für ein Kinderbuch finde ich es nach dem ersten Drittel enttäuschend. Es gibt keine durchgehende Handlung; lediglich der Tagesablauf von Almanzo wird erzählt, und wenn man das so glauben darf, dann war der Junge entweder in der Schule oder Zuhause beim Arbeiten. Freunde hatte er offensichtlich keine, denn vom Spielen ist nicht die Rede. Schwer vorstellbar, dass es um 1860 herum wirklich so zugegangen ist. Sicherlich hatten die Kinder viel mehr Pflichten, aber so ganz ohne Freizeit kann es für sie doch nicht abgegangen sein. Auffallend ist, dass sehr viel vom Essen die Rede ist. Vorräte anlegen, Gerichte zubereiten und Essen mit der Familie nehmen viel Platz ein.


    Mal sehen, wie es weiter geht.

  • Inzwischen habe ich das Buch fertig. Vom Ablauf her hat sich nichts verändert. In einzelnen Episoden wird Almanzos Alltag im Verlauf eines Jahres erzählt, wobei der Eindruck entsteht, dass der Junge entweder auf der Farm arbeitet oder in die Schule geht. Kein einziges Mal ist die Rede von Freunden, mit denen er sich trifft. Es gibt keine Streiche oder kleine Abenteuer zu bestehen, Dinge, die eigentlich zum Tagesablauf eines jeden Kindes gehören und von denen wahrscheinlich viele Kinder auch gerne lesen. Lediglich am Schluss kommt es zu einer aufregenden Situation, als Almanzo eine wohlgefüllte Brieftasche findet. Stattdessen gibt es ausführliche Beschreibungen der häuslichen und farmerischen Tätigkeiten. Nach der Lektüre weiß der Leser, wie ein man Joch für Rinder baut, Kerzen zieht, diverse Gerichte zubereitet, Getreide einfährt, Schuhe schustert, Kühe und Pferde abrichtet und so einiges mehr. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies Kinder wirklich begeistert.


    3ratten


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Laura Ingalls Wilder - Farmer Boy



    Ich werde die Reihe trotzdem weiterlesen, da sie mir aus meinen Kindheit in guter Erinnerung geblieben ist. Damals habe ich aber nur über Lauras eigene Erlebnisse gelesen. Vielleicht erweisen die sich dann doch als spannender.

  • Ich habe gestern die englische Fassung des namengebenden Bandes Little House on the Prairie bei uns ausgegraben (weiß gar nicht mehr, woher es kam..) und ein zweites Mal gelesen.

    Nein - es ist kein "spannendes" Buch und sehr einfach geschrieben - aber ich finde es aufgrund seiner Authenzität ein wirklich beeindruckendes Dokument. Heutzutage kaum mehr zu glauben, mit welch einfachen Mitteln da eine Familie (und das recht gut!) zurechtkommt und mit welchem Mut und welcher Zuversicht sie ins Unbekannte aufbricht.

    Für mich noch mal besonders, weil zu meinen eigenen Kinderbüchern eines dieser Reihe (Der lange Winter) gehörte, das davor meiner Mutter gehört hatte. In ihrer Kindheit war es ganz neu.

    (Die Fernsehserie habe ich übrigens nie gesehen - im Grunde absichtlich, das hätte vlt einiges zerstört für mich).

  • Ich bin am Wochenende nochmal über den Schuber mit der englischsprachigen Gesamtausgabe gestolpert und habe mit dem ersten Band "Little House in the Big Woods" begonnen, dann aber die Biographie über Laura Ingalls Wilder, die ich damals dazu gekauft habe, vorgezogen. In der wird deutlich, dass sie eine sehr beeindruckende Persönlichkeit gewesen sein muss und dass sie sehr viele Menschen mit ihren Büchern erfreut, das Bild des amerikanischen Westens damit aber auch sehr beeinflusst hat.

    Ich habe dann nochmal ein bißchen bei Amazon gestöbert und eine zweite, deutlich besser recherchierte, in Teilen aber wohl auch kritischere Biographie gefunden und mit dieser direkt begonnen:


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

  • Spannend, ich habe den Thread erst jetzt gesehen. Danke für Juva für das Ausgraben. Ich habe auch die 9-bändige engl. Ausgabe mit den bunten Jugendbüchern und (ich glaube im letzten Monat) den 1. Band gelesen.


    Ich kannte die Serie schon, hat mich aber nicht daran gehindert es dennoch lesen zu wollen. Auf einer Reise von Chicago nach South Dakota (in den 1990ern) kamen wir bei einem Schild vorbei - diese braunen Hinweisschilder von touristischen Attraktionen - Home of Laura Ingalls-Wilder. Leider hatten wir damals nicht die Zeit, einen Abstecher dorthin zu machen. Wäre sicher interessant gewesen.


    Ich habe Band 1 gelesen, möchte auch zwischendurch an der Serie weiterlesen.


    Ich fand es auch wie Alice sehr interessant, wie der Alltag beschrieben wurde, die Feste, die gefeiert wurden, Wie schwer es war in den Wäldern zu überleben.


    Sprache und Stil sind sehr einfach gehalten, wie das Leben eben damals auch. Laura Ingalls-Wilder konzentrierte sich auf das Wesentliche, das Einfache und das Menschliche.


    Viel Interessanter als Laura, finde ich übrigens die Lebensgeschichte der Tochter Rose, die Kriegsberichterstatterin wurde.


    Wikipedia Eintrag Rose Wilder-Lane


    Übrigens bei der Lektüre der Wikipedia Seite habe ich mir gleich die Sue Barton Bücher downgeloadet. Rose Wilder war Freundin von deren Autorin Helen Dore Boylston und ich habe die dt. Version davon als Kind gelesen. Bin gespannt wie sie mir heute und im Original gefallen werden.

  • Übrigens bei der Lektüre der Wikipedia Seite habe ich mir gleich die Sue Barton Bücher downgeloadet. Rose Wilder war Freundin von deren Autorin Helen Dore Boylston und ich habe die dt. Version davon als Kind gelesen.

    Die habe ich als Jugendliche in der deutschen Version ("Susanne Barden") auch mehrfach verschlungen. Leider habe ich sie aber nie besessen, vielleicht sollte ich auch mal gucken, ob ich die Originale auftreiben kann.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine ich habe sie mir als e-book soeben gekauft. Ich denke als Taschenbücher oder gebundene Ausgaben sind sie nur antiquarisch und da teils zu utopischen Preisen verfügbar.


    Ich habe auch die Susanne Barden Bücher auf dt. gelesen. Habe sie sogar noch hier stehen, aber mich interessiert, ob sie da im Dt. etwas rausgekürzt haben.

  • Viel Interessanter als Laura, finde ich übrigens die Lebensgeschichte der Tochter Rose, die Kriegsberichterstatterin wurde.

    Das ging mir auch so, als ich auf Wikipedia über die einzelnen Familienmitglieder nachgelesen habe. Und es wurde eben in der kurzen Biographie nur angerissen, dass Rose eine für ihre Zeit ungewöhnliche Frau war. Da steht eher Laura und vor allem auch die harmonische Seite des Familienlebens im Fokus, das ist in der längeren und kritischeren Biographie wohl anders, da wird insbesondere auch der Einfluss von Rose auf das Werk ihrer Mutter stärker thematisiert, deshalb finde ich es spannend, da weiterzulesen.