Ken Follett - Kinder der Freiheit/Edge of Eternity

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    Inhalt
    Ostberlin in den 50er Jahren: Rebecca Hoffmanns Welt bricht von einem auf den anderen Moment zusammen. Mehr durch Zufall erfährt sie, dass ihr Mann bei der Stasi ist und die nur geheiratet hat, um ihre Familie zu bespitzeln.


    Zur selben Zeit muss George Jake am eigenen Leib erfahren, was es heißt farbig zu sein. Er beteiligt sich an der Bürgerrechtsbewegung gegen Rassismus und wird verletzt. Auch wenn seine Beteiligung ein schwarzer Fleck auf seiner Weste ist, schafft er es trotzdem, als Vertrauter von Robert Kennedy Karriere in der Politik zu machen.


    In Russland kämpfen die Geschwister Dimka und Tanja Dworkin auf verschiedenen Seiten. Dimka ist Berater von Nikita Chruschtschow, während Tanja als Reporterin immer dort zu sein scheint, wo gerade Geschichte geschrieben wird. Anders als ihr Bruder ist sie dem Regime nicht treu ergeben und gerät mehr als einmal in Gefahr.


    Meine Meinung
    Kinder der Freiheit ist der dritte Teil der Jahrhundert-Trilogie. Die beiden anderen Teile sind Sturz der Titanen und Winter der Welt.


    Die beiden Vorgänger haben mir sehr gut gefallen. Auch von Kinder der Freiheit hatte ich am Anfang einen guten Eindruck. In kurzen Kapiteln stellte der Autor die unterschiedlichen Personen und Handlungsorte vor. So kommt man wieder in die Handlung hinein. Aber je weiter die Geschichte erzählt wurde, desto mehr hatte ich den Eindruck, als ob es sich hier um ein Geschichtsbuch handeln würde. die persönlichen Geschichten traten in den Hintergrund. Vielleicht lag es daran, dass der dritte Teil die bis jetzt längste Zeitspanne umfasst, in der auch so unglaublich viel passiert ist. Im Vergleich zu seinen Vorgängern hat mir bei diesem Buch die Tiefe gefehlt. Es gab zu viele Fakten, die ein bisschen ausgeschmückt wurden und zu wenig über die Menschen, die ich schon über lange Jahr beobachtet habe.
    3ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Den ersten Teil fand ich ganz grossartig, beim zweiten hab ich irgendwann aufgehört. Schade, dass ausgerechnet Teil drei, der eine so packende Zeit beinhaltet, schwächelt :sauer:

    //Grösser ist doof//

  • Meiner Meinung nach liegt es daran, dass in der Zeit zu viel passiert ist, um es in ein einziges Buch zu packen. Etwas kommt dabei zu kurz, in diesem Fall war es das Leben neben der Geschichte.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Uff, das sind ja mal schlappe 60 Jahre auf einmal. Da muss ja was hinten runterfallen.


    Wahrscheinlich sollte das unbedingt eine Trilogie werden :rollen: Ein Vierteiler wäre sicher angebrachter gewesen - wobei ja schon 25 Jahre für ein Buch eine relativ lange Zeit sind und vieles nur angerissen werden konnte (das ist in den ersten beiden Büchern für meine Begriffe aber soweit ganz gut gelungen).

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ein Vierteiler wäre bestimmt besser gewesen. Wieso man es bei einer Trilogie belassen hat - wer weiss...

    //Grösser ist doof//

  • Wahrscheinlich wurde das Ganze schon im Voraus als Trilogie angekündigt. Dann kann man natürlich nicht einfach noch einen vierten Teil hinterher schieben... oder denkt zumindest, dass man das nicht kann :rollen:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Dann kann man natürlich nicht einfach noch einen vierten Teil hinterher schieben...


    Ist doch heute gar nichts Besonderes mehr. Ist doch unterdessen gang und gäbe, dass aus einem Einzelband eine Trilogie wird und dann kommt noch Band vier und Band vier.eins... :rollen:

    //Grösser ist doof//

  • Ken Follett finde ich teilweise noch schlimmer als Stephen King beim Thema "Seiten füllen".
    Mir hatte "Die Säulen der Erde" gefallen und ich hatte eine dicke und teure gebundene Ausgabe von "Die Tore der Welt" und habe den nach ein paar hundert Seiten abgebrochen, weil er mMn vor allem Seiten füllte. Hier kann man noch etwas aussschmücken und dort beschreiben - das ist ja schön, aber nicht in einem Buch, in dem man wissen will "wie es weiter geht".


    Wenn ich mir die Seitenzahlen dieser Jahrhundertsaga ansehe, fürchte ich, dass wieder viele Seiten gefüllt wurden....


    LG
    von Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Wenn ich mir die Seitenzahlen dieser Jahrhundertsaga ansehe, fürchte ich, dass wieder viele Seiten gefüllt wurden....


    Deine Befürchtung könnte sich bestätigen. Allerdings ist die Füllung diesmal nicht so besonders.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ausschweifende Beschreibungen sind ja nicht per se schlecht. Hier fürchte ich außerdem eher, dass zuviel Handlung auf zuwenig Seiten gequetscht worden ist.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Aber je weiter die Geschichte erzählt wurde, desto mehr hatte ich den Eindruck, als ob es sich hier um ein Geschichtsbuch handeln würde. die persönlichen Geschichten traten in den Hintergrund. Vielleicht lag es daran, dass der dritte Teil die bis jetzt längste Zeitspanne umfasst, in der auch so unglaublich viel passiert ist.


    Dem kann ich mich nur anschließen. Durch den vorgegebenen (langen) Fahrplan der geschichtlichen Ereignisse bleibt hier wohl einfach zu wenig Platz für einen Roman. Wenn dann auch noch nahezu alle Hauptfiguren hauptsächlich damit beschäftigt sind, mit jemandem zu schlafen bleibt endgültig kein Platz mehr für eine tiefer gehende Handlung. Ich habe da nichts gegen, aber hier finde ich es doch arg übertrieben. Eine kurze Auflistung spare ich mir mal, das könnte hier glatt als Spoiler durchgehen denn weitere Spannungselemente gibt es nicht.


    Je weiter man sich durch die Kapitel quält, desto deutlicher wird die Checkliste, die hier einfach abgearbeitet wird. In den beiden ersten Bänden der Trilogie war da noch deutlich mehr Platz für die Protagonisten, gerade im ersten Band hat das Einbetten der Personen in die geschichtliche Rahmenhandlung noch gut funktioniert. Vielleicht liegt es daran, dass wir die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts noch deutlich präsenter in Erinnerung haben, vielleicht ist gerade in der Zeit auch einfach viel zu viel passiert.


    Nein, das war nichts...


    Seoman

  • Ich habe wegen derartiger Kritiken den dritten Teil auch nicht mehr gelesen.


    Dafür habe ich neulich von Winkler "Geschichte des Westens - Vom kalten Krieg zum Mauerfall" gelesen, das scheint dann so ähnlich zu sein, nur dass er auf die Roman-Nebenhandlung verzichtet ;)

  • Achje... ich entmutigt mich total. :redface: Ich werde bald mit dem ersten Band anfangen, weil ich Folletts Bücher ganz gern mag. Ich denke, ich leihe sie mir dann einfach aus der Bibliothek aus. Die Preise sind mir derzeit ohnehin zu viel. Ich oller Geizhals. :breitgrins:

  • Valrike: laß dich von unserem Gemecker nicht beeindrucken :winken: Ich durfte auch wieder mal feststellen, dass meine Meinung über ein Buch meilenweit von der der restlichen Leser entfernt ist.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Valentine

    Hat den Titel des Themas von „Ken Follett - Kinder der Freiheit“ zu „Ken Follett - Kinder der Freiheit/Edge of Eternity“ geändert.