Sind wir fünf Jahren auf Null?

Es gibt 96 Antworten in diesem Thema, welches 20.216 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rade.

  • Zitat von "Claudi"

    Lest ihr jeden Tag Tageszeitung?


    Eine Frage für mich :breitgrins: :tanzen:


    Ja, ich mache sogar jeden Tag eine, die ich teilweise während des Produzierens lese (berufsbedingt). Daneben habe ich noch eine andere Tageszeitung abonniert, für die ich täglich zwischen fünf Minuten (wenn gar keine Zeit) bis eine Stunde (vor allem samstags) aufwende.
    Einen grossen Bogen mache ich um Sonntagsblätter aller Art, die sind mir zu magazin- und hintergrundhaft. Da kann man sich gleich montags den «Spiegel» kaufen, was ich aber auch nicht mache. Solche Publikationen sind zwar spannend, rauben mir aber zu viel Zeit um Dinge zu erfahren, die ich ein paar Wochen später meist sowieso wieder vergessen habe...


    Dasselbe gilt übrigens auch für Zeitungsartikel. Es ist zwar praktisch, sich so zu orientieren, aber wer kann mir noch sagen, was er/sie gestern in der Zeitung gelesen hat? :zwinker:


    Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ich hatte vor ca.4 Jahren eine Phase ,in der es mir sehr schlecht ging.Psychisch meine ich.In dieser Zeit konnte ich nichts lesen.Ich hatte irgendwie nicht die "innere Ruhe" um ein Buch in die Hand zu nehmen.Vielleicht hätte sich das gegeben,wenn ich es nur mal probiert hätte,aber irgendwie war ich dazu nicht in der Lage.
    In der Zeit bin ich ,ich nenn es einfach mal so,ziemlich abgestumpft.Habe mich abends nur noch von der Glotze "berieseln" lassen ,ganz egal was kam,und ob es mich interessiert hat.Auch Konsolen- oder PC Spiele waren in der Zeit ein großes Thema.
    Als ich dann die Ursache meines Problemes gefunden hatte,und das auch dann gelöst hatte,konnte ich merkwürdigerweise auch wieder ganz entspannt lesen.
    Warscheinlich ist bei den meißten Leuten kein seelisches Problem dafür verantwortlich das sie nichts Lesen,sondern einfach nur Faulheit.


    Übrigens kam vor nicht allzu langer Zeit im Fernsehen ein Bericht zu diesem Thema.Anlässlich der Pisa-Studie.Sie testeten Jugendliche in Stuttgart,München und irgendwo im Norden nach ihren "Lesekünsten".Sie sollten einen Text aus einem Buch vorlesen.Mitten in den Fußgängerzonen.Das Ergebnis war einfach grauenhaft!!! :entsetzt:
    Viele der Jugendliche waren nicht imstande den Text verständlich vorzulesen,geschweige denn irgendwie fehlerfrei. :entsetzt:


    Mit entsetzten Grüßen hertzi

  • Lesen kann ich gut. Außerdem denke ich nicht dass ich aufhören werde Bücher zu verschlingen! Eine Welt ohne Bücher! DER HORROR! :entsetzt:
    Jedenfalls schaue ich in letzter Zeit viel weniger Fernsehen und lese umso mehr! *stolz* :smile: Ich verstehe nicht was die andern Kids in meinem Alter so Tolles am Fernsehn finden! :grmpf: Lesen ist doch viel lehrreicher und gefühlvoller! ECHT!!!! :rollen:

    "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • Ich habe hier noch einen interessanten Artikel gefunden.


    Zitat

    Besonders skurril ist die Gruppe der „buchkaufenden Nichtleser“ – sie ist aber mit zwei Prozent auch verschwindend klein. Das sind diejenigen, die zwar Bücher kaufen, sie aber meist verschenken. Dabei interessieren sie sich besonders für teure gebundene Bücher, die sie im Supermarkt oder Discounter kaufen.


    Die Studie verrät auch, wie groß die privaten Bibliotheken der Deutschen sind: 40 Prozent der Bundesbürger haben in ihrem Regal 50 bis 200 Bücher stehen. Jeder Vierte verfügt über 200 bis 500 Exemplare. Und bei 14 Prozent gibt es sogar mehr als 500 Bücher im Schrank.


    Leseintensität und Buchbesitz hängen dabei nicht immer zwingend zusammen. Sieben Prozent der Deutschen sind „Regalsteller“: Sie kaufen mehr Bücher als sie lesen – und dekorieren damit ihre Wohnung. (dpa)


    :schulterzuck:

    Ich mach&#39; mir die Welt<br />widdewidde wie sie mir gefällt ....

  • Hallo!


    Zitat von "Weddahex"


    Leseintensität und Buchbesitz hängen dabei nicht immer zwingend zusammen. Sieben Prozent der Deutschen sind „Regalsteller“: Sie kaufen mehr Bücher als sie lesen – und dekorieren damit ihre Wohnung. (dpa)



    Der Absatz gefällt mir am besten :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Und definiert wird ein Vielleser schon mit "mehr als 18 Bücher im Jahr" :entsetzt:


    Was sind wir denn dann hier ?


    XXL-Leser, Supersize-Leser...


    .... oder einfach etwas ganz besonderes :lachen:

  • Zitat von "Weddahex"

    Dabei interessieren sie sich besonders für teure gebundene Bücher, die sie im Supermarkt oder Discounter kaufen.


    In welchem Supermarkt gibt es bitte gebundene Bücher? :confused:


    Wir sind Bücherfresserchen, auch Bibliophagen genannt, niedliche kleine Raubtiere, die Jagd auf alles machen, was mehrere Seiten hat ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Erstaunlicherweise werden gebundene Bücher durchaus bei Real und Marktkauf angeboten. Vor allem diese Bücher aus der SZ-Bibliothek habe ich da schon gesehen.

  • ich habe vor einiger Zeit Das Bildnis des Dorian Gray, Die Kameliendame und noch eins, das mir gerade nicht einfällt für 2,99€ im PENNY gekauft. :redface:
    Allerdings waren die Schutzumschläge so grauenhaft, dass ich sie gleich weggeschmissen habe *lach*

    Ich mach&#39; mir die Welt<br />widdewidde wie sie mir gefällt ....

  • Gegen Bücher im Supermarkt spricht doch erstmal nichts. Viele Leute haben ja gar keine Lust, in eine Buchhandlung zu gehen. Aber wenn sie so an der Kasse anstehen, dann bekommen sie vielleicht Lust, mal in ein Buch reinzugucken.
    Meine Mutter ist auch eine wenig-Leserin. Die hat sich bei Tschibo neulich ein Buch gekauft. Fand ich auch etwas unverständlich, aber das Thema Afrika scheint sie zu interessieren und da muss sie sich nicht zwischen so viel entscheiden, wie in Buchhandlungen. Ich glaube das fällt vielen auch schwer. Im Supermarkt ist die Auswahl begrenzter und Wenigleser fühlen sich dann eher angesprochen. "Wenn dieses eine hier liegt, dann muss es ja etwas ganz besonderes sein".


    Zitat von "zauberin"


    Ich verstehe nicht was die andern Kids in meinem Alter so Tolles am Fernsehn finden! :grmpf: Lesen ist doch viel lehrreicher und gefühlvoller! ECHT!!!! :rollen:


    Ehrlich gesagt finde ich schlichtes Fernsehen auch oft langweilig. Ich muss immer nebenbei noch irgendwas anderes machen (Kreuzworträtsel, bügeln, stricken...)


    LG
    Claudi

  • Zitat von "Claudi"

    Gegen Bücher im Supermarkt spricht doch erstmal nichts. Viele Leute haben ja gar keine Lust, in eine Buchhandlung zu gehen. Aber wenn sie so an der Kasse anstehen, dann bekommen sie vielleicht Lust, mal in ein Buch reinzugucken.


    Nicht falsch verstehen, ich hab nix gegen Bücher im Supermarkt, überhaupt nicht. Ich habe nur noch nie in einem Supermarkt gebundene Bücher gesehen.


    Zitat

    Ehrlich gesagt finde ich schlichtes Fernsehen auch oft langweilig. Ich muss immer nebenbei noch irgendwas anderes machen (Kreuzworträtsel, bügeln, stricken...)


    Du hast "essen und trinken" vergessen :breitgrins:


    Außerdem haben Bücher im Vergleich zum Fernsehen einen erheblichen Vorteil - man kann seine Pinkel-, Kühlschrank-, Telefon- und sonstwas-Pausen zu jeder beliebigen Zeit einlegen, ohne etwas zu verpassen :zwinker:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Also die letzten Tage lag ich ja mit Fieber regelrecht flach und hab eigentlich fast den ganzen Tag nur ferngesehen (wer schon Kopfschmerzen hat, den tut alles andere nicht mehr weg, giggle). Trotzdem habe ich am Tag immer noch die eine oder andere Seite gelesen. Also vom Buch komme ich nicht los.

  • Nun gut
    Es wurde schon einmal kurz angesprochen nur hat man dann nicht so recht die Kurve gekriegt. Es ging um den immer noch steigenden Output der Verlagswelt dem die rückläufigen Leserzahlen gegenüberstehen. Anlässlich der Frankfurter BM wurde eigentlich immer wieder gegenteiliges behauptet, und zwar das nicht nur das Segment der Hörbücher explodiert ist, sondern auch der Verkauf von Taschenbüchern sich im letzten Jahr noch um 2% hat steigern lassen. Das lustige daran ist natürlich jetzt das, wie schon gesagt, die Zahl der "Neuleser " zwar weiterhin stagniert, aber die die bereits lesen immer mehr Bücher Konsumieren. Somit wird ,zumindest mittelfristig, die Waage gehalten. Ob dies jetzt natürlich nur Zweckoptimismus seitens der Wirtschaft ist bzw. wie lange dieser Zustand noch gehalten werden kann mag man nicht vorhersagen.


    Dank an arte für ihre Sendung vom 16.12.05 Ich lese,ich lese nicht...
    Sie lief im Rahmen eines kleinen Themenabend um 23:30 und ich erlaube mir einige Details daraus zu entlehnen.


    Ein großes Problem ist ,das den Menschen die Bücher nicht mehr heilig sind. Klingt großspurig hat aber einen ganz simplen Hintergrund. Was macht lesen und schreiben aus einem Menschen? Genau, Unabhängig. Sobald man als Kind in die Schule kommt und anfängt lesen und schreiben zu lernen fängt man auch an unabhängig zu werden. Das ist eine Entwicklung die kaum jemanden bewusst ist, obwohl es die wichtigste überhaupt ist. Ohne dem kann man sich im Leben kaum zurecht finden, glaubt man. Bei miserabler Pisastudie und knapp 4 Millionen Teil- bzw. Vollanalphabeten in Deutschland, in Österreich sind es knapp 600 000 (ca.16%), kann man nur noch den Kopf schütteln.
    Die befragten Jugendlichen (bis 15 Jahren) konnten sich teils nicht einmal in einem >Lustiges Taschenbuch< von Disney zurechtfinden. Für sie war bereits das Wort "huschen " eine recht hohe Hürde. Ein Wort das sie nicht verstanden und somit auch nichts damit assoziieren konnten.
    Dies scheinen mir aber nur Extrembeispiele zu sein die, ob ihrer Medienwirksamkeit, leider am häufigsten in den Nachrichten gezeigt wurden. Im Regelfall glaube ich das Jugendliche von Büchern schlicht und einfach nur gelangweilt sind. Denn was ist den Lesen für Außenstehende ?
    Eine Tätigkeit (wenn überhaupt) bei der man still und einsam in einer Ecke sitzt und nichts tut. (im übrigen kommen Frauen/Mädchen besser mit Einsamkeit und Ruhe klar als ihre Männlichen Altersgenossen, was ,zum Teil, die Unterschiede beim Leseverhalten zwischen den Geschlechtern erklärt)
    Vor allem wenn sie älter werden erwartet man von ihnen auch entsprechende Lektüre zu Konsumieren. Wie wir alle wissen ist das Gift. Ungeduld und Desinteresse tötet den Lesegenuss und frisst ihn schon im Vornherein von innen auf. Die erste Regel müsste somit lauten "Lest was ihr wollt ". (den entsprechenden Rahmen natürlich vorausgesetzt)
    Aber das alleine bringt Jugendliche noch nicht zum Lesen. Das nötigste das junge Menschen in ihrer Zeit (zwischen 8-15 Jahren) brauchen sind natürlich Vorbilder. Etwas was ihnen Werte vermittelt, am besten natürlich solche die sich innerhalb von Minuten auf den eigenen Charakter bzw. auf das eigene Gemüht anwenden lassen. Wenn nun Eltern ihre Kinder vor dem Fernsehapparat oder auch sonstigen Medien absetzen ohne mit ihnen darüber zu sprechen ,was da auf der Mattscheibe abläuft ,kann die Vorbildfunktion der Eltern recht schnell auf ein schwarzes Rechteck mit einer Bilddiagonale von 70cm wechseln. Und wir wissen ,Kinder sehen nicht immer nur das was sie sollen.


    Das selbe gilt auch für Bücher. Wenn man einem Kind ein Buch in die Hand drückt, das es nicht lesen will, nützt es nichts es immer wieder zu ermahnen und es darauf anzusprechen. Vor allem nicht wenn man selbst, als Elternteil, nie eines in die Hände nimmt. Malträtiert man es nun solange bis es sich ,ohne Lust und Liebe, durch ein kleines Büchlein ohne Bilder gequält hat, ist die Wahrscheinlichkeit recht gering das es sich, voll der Vorfreude, auf das nächste stürzen wird. Man muss den Kindern u. Jugendlichen zeigen was Bücher wirklich sind. Man muss ihnen zb. viel vorlesen (Interesse wecken) ,und sich auch aktiv mit dem Stoff auseinandersetzen. Auch wenn das heißt zb. alle 3 Artemis Fowl -Bücher lesen zu müssen um dann mit seinem Kind die Geschichte zu erleben. Mit ihm darüber zu sprechen. Was war lustig, was war weniger lustig, was gut und was schlecht (vom Storyverlauf/ nicht Moral).
    Natürlich weis jeder das dies der Idealfall wäre, wo sich jeder Elternteil, voll Fürsorge dem Nachwuchs zuwendet und darauf achtet das ein wohlfein gebildeter, und für die Gesellschaft nützlicher Mensch dabei rauskommt. Aber dies ist ebenso unrealistisch als wollte man uns Leser ,die wir hier schreiben, für eine Studie über das Leseverhalten der Deutschsprachigen Bevölkerung befragen.



    Nun zu meiner eigenen Meinung .


    Eines vor weck, ich vermag es nicht zu erklären was Bücher nun wirklich sind oder was ihren Reiz ausmachen, aber ich glaube wer schon einmal ein gutes Buch gelesen hat wird sich überlegen auch noch ein zweites oder auch drittes zu lesen. Wenn man nun als (junger) Mensch nicht an diese Materie , sei's von Seiten der Eltern oder auch der Schule, herangeführt wird bleibt einen diese Dynamik des aktiven Lesens immer verschlossen. Wobei Bücher hier natürlich keinen Sonderstatus genießen. Ich kann mit Sport oder Modellbau genauso wenig anfangen, wie andere wiederum glauben Faust sei ein Krimikommissar aus dem Fernsehen und Schiller ist eine Einmannband die regelmäßig in den Charts zu finden ist.
    Bücher haben noch immer etwas spießiges an sich. Jeder fühlt sich sofort an die Schulzeit erinnert wo es einfach nur hieß ,"Das wird gelesen, und 2 Tage später wird geprüft". Der Stoff den man zu lesen bekommen hat interessierte einen meist kaum und hat man dann auch noch ne schlechte Zensur deswegen eingefahren hatte man die Nase wieder mahl gestrichen voll. Negative Erfahrung.
    Jetzt stellen wir uns einfach vor, das das zu lesende Buch ein Thema behandelte das einen damals brennend interessiert hat. Man hat es verschlungen, die Informationen aufgesaugt wie ein Schwamm und hat vielleicht auch bei der Klausur positiv abgeschnitten. Positives Erlebnis.
    Soll, ich gebe zu auf recht plumpe weise, zeigen das es vielleicht nur das richtige Buch zur richtigen Zeit braucht um jemanden zum lesen zu bewegen.
    zb.Harry Potter
    In den ersten drei Bänden dieser Geschichte konnte sich jeder Leser, egal ob jung ob alt, selber wieder finden, und das war auch das Geheimnis das den Erfolg dieser Buchreihe ausmacht. Lässt man das Magische Moment mahl außen vor, so konnte jeder Leser die Gefühle und Handlungen nachempfinden weil es einen , in den ersten Schuljahren, selbst ja kaum anders ergangen ist. Das Bindet einen natürlich rasch an eine Figur. Wenn jene dann auch noch aufregende Abenteuer erlebt um so besser.


    Die Lesefaulheit der meisten Menschen mag ich damit natürlich auch nicht erklären. Im Gegenteil. Ich habe nicht den blassesten Schimmer warum nicht jeder einmal so ein- bis zweimal die Woche zu einem Buch greift um darin ein bisschen zu schmökern?
    Vielleicht haben die Leutz einfach keine Zeit dafür?
    Was ich aber kaum glaube. Denn wenn jemand sagt , "...ich würde ja gerne lesen habe aber keine Zeit dafür ", so kann man davon ausgehen das es ihm schlicht und einfach nicht wichtig ist.
    Woran kann es sonst noch liegen?
    Vielleicht der sinkende Bildungsstandard?
    Klingt natürlich jetzt auch wieder hart, aber dreht doch mahl den Fernseher auf. Ich glaube ich brauche hier kein Kommentar mehr abzugeben? Das Medium Fernsehen hätte solch enormes Potenzial Information, Wissen und Kultur zu transportieren das es einen schwindelig werden könnte. Vor allem Samstags und Sonntags wo der Zuschauer wirklich einmal Zeit hätte sich vor den Fernseher zu setzen um sich die eine oder andere Sendung zu Gemüte zu führen, wird man mit geistiger Inkontinenz an allen Ecken und Enden konfrontiert. Es ist einfach nur traurig.
    Aber lassen wir das , denn es währe ein Fass ohne Boden.


    Ich glaube das sich ,im Allgemeinen, so schnell nichts an der jetzigen Situation ändern wird. So das eine Diskussion erst in 3- 4 Jahren sinnvoll scheint. Wenn Maßnahmen gegen obig genannte Defizite, die von den Regierungen Europas großflächig ergriffen wurden, anfangen zu wirken.
    Bis dahin wäre die Entwicklung des Buchmarktes im allgemeinen viel interessanter. Denn die Verlage werden ja auch nicht tatenlos zusehen wie ihnen die Kundschaft, praktisch vor der vollen Schüssel, verhungert. Denn Editionen mit Hardcover´s ,5 Euro das Stück ,sind zwar ein netter Anfang (SZ war Super, BILD- auch nicht schlecht) aber was kommt danach? Auf die Dauer kann man den Nichtleser, nur mit Niedrigpreisen, wohl kaum zum kauf eines Buches motivieren. Vielleicht würden die Verlage gut daran tun verstärkt in der Öffentlichkeit zu agieren? Anthologien und Büchermagazine am Kiosk oder auch Fernsehwerbung für Bücher sind alles Dinge die ich schmerzlich vermisse. Nur einmal im Monat die Heidenreich in Lesen und unter der Woche Kulturzeit ist einfach zu wenig. Da sollte man sich schleunigst was einfallen lassen.


    Ich weis, es war jetzt schon fast grausam viel aber ich bin nun mahl ein Mensch vieler Worte.
    Um so herzlicher bedanke ich mich vielmals für eure Aufmerksamkeit und Geduld .


    Ca
    NtM


    Ach ja.
    Natürlich weis ich was man so von der Fernsehwerbung sagt:
    "Für den größten Mist wird die meiste Werbung betrieben "
    Aber ein Versuch wär´s doch wert ,oder?
    Schon alleine um das Paradoxon zu erleben, wie Leute tatsächlich zu einem beworbenen Buch greifen den Fernseher ausmachen, und die Fernsehsender sogar noch Werbung dafür machen. :vogelzeigen:
    Thursday Next lässt Grüßen :winken:

  • @Nymphetamin: Toller Beitrag! Schade, dass ich die Sendung nicht gesehen habe, aber vielleicht denke ich ja an die Wiederholung.


    Ich denke auch, Bücher haben es heute viel schwerer als früher, einfach weil es viel mehr Ablenkung durch andere Dinge gibt. Das müssen ja gar nicht die "neuen" Medien, wie Computer oder Playstation sein. Viele machen ja auch Sport, treffen sich mit Freunden oder gehen anderen Hobbys nach. Da bleibt natürlich weniger Zeit für ein Buch. Oftmals (und mir geht es da genauso) nimmt man sich auch nicht die Zeit für ein Buch, weil einem die innere Ruhe fehlt. (Oder man denkt, dass sie fehlt. Die innere Ruhe kommt bei mir immer beim Lesen.)


    Lesen auf Zwang macht natürlich auch keinen Spaß, da kann ich jeden Jugendlichen verstehen. Dann kommen da noch die (mittlerweile) katastrophalen Lesefähigkeiten dazu. (Ich seh das am Bruder meines Freundes, dem fällt es unendlich schwer, mal 2 Zeilen zu entziffern.) Und es ist klar, dass das Lesen dadurch sehr anstrengend ist und man keine Lust dazu hat.


    Daher finde ich es gut, dass es Bücher wie Harry Potter gibt, die für viele Leute eine Initialzündung zum Lesen sein können. (Auch für mich waren sie eine Re-Zündung nach einer längeren Leseabstinenz.) Klassiker können später allemal dazu kommen, aber zuerst sollte der Spaß am Lesen im Vordergrund stehen. (Klassiker können natürlich auch Spaß machen, aber der Großteil der Bevölkerung wird sie wohl eher als verstaubt empfinden. Und zwar von vornherein.)


    Und dann gibt es ja noch Leute wie uns, die Werbung fürs Lesen machen und den einen oder anderen davon "überzeugen" können. (Mein Schatz ist mittlerweile eine echte Leseratte geworden. :lachen: )


    Ich gehöre übrigens auch zu denen, die im Zug oder beim Arzt nicht immer lesen. Wozu auch? Da kann man auch mal die Seele baumeln lassen und man hat seine Ruhe (manchmal mehr als zuhause :breitgrins:). Außerdem hat mein Arzt stets die neuesten Focus, Geo, Spiegel-Zeitschriften, die ich mir sonst nicht kaufe.


    Mit 18 Büchern gilt man als Vielleser?? :totlach: Da kann man ja nur lachen. Ich gehöre auch zu den "ausleihenden Leseratten". Letztens sah ich eine Statistik nach der jeder Dresdner im Durchschnitt 8 Bücher im Jahr aus der Bibo ausleiht. Zur Zeit habe ich übrigens 40 Bücher ausgeliehen, das mal dazu... (Jetzt wissen wir auch wie die Statistik zustandekommt, ich leihe Bücher für 100 aus. :breitgrins:)

  • Thanquola
    ja Ausleihen tu ich auch sehr sehr viel. Bei mir is das so ein Mischung viel Kaufen und sehr viel Ausleihen *g* Schließlich kann man auch nicht alles kaufen wäre ja auch zu teuer. Deine anderen Aussagen kann ich auch nur zustimmen. Ich denke irgendwann kommt man von ganz allein auch mal auf die Klassiker.


    Ich denk das viele Kinder heute auch keine Zeit mehr zum lesen haben liegt auch oft an den Eltern. Ich meine wenn ich mir so die Terminkalender von manchen Kindern anschau. Die sind doch jeden Tag in irgendeinem Andren Verein und irgendwann sollen sie ja auch noch Hausaufgaben machen und vielleicht mal auch Freunde treffen. Manche Eltern verplanen ihre Kinder so arg das sie gar keine Chance zum Verschnaufen haben

  • Hallo!


    Zitat von "Nymphetamie"

    Wenn man nun als (junger) Mensch nicht an diese Materie , sei's von Seiten der Eltern oder auch der Schule, herangeführt wird bleibt einen diese Dynamik des aktiven Lesens immer verschlossen.


    Da muss ich entschieden widersprechen. Ich habe bis vor einem Jahr nur so 5 Bücher im Jahr (wenn's hochkommt) gelesen - und bin durch die tolle amüsant geschriebene Zusammenfassung der europäischen Geschichte und Literatur in Schwanitz Bildung zum Lesen gekommen. Meiner Meinung kommt es auf den richtigen Einstieg an: Ich z.B. brauche immer erst einen Überblick, was es so alles gibt, bevor ich anfange, mich für irgendwas spezielles zu interessieren, sprich ein spezielles Buch zu lesen. Mit der Aufforderung "Lies doch mal das und das" konnte ich nie was anfangen.


    Immerhin habe ich meine Leserate um mehr als 500% gesteigert: Von 4 Büchern (wenn ich mich recht ereinnere) in 2004 auf 25 Bücher dieses Jahr :breitgrins:


    Gruß Dietrich

    [size=9px]Paul ist 24 Jahre alt. Er ist doppelt so alt, wie Thomas war, als Paul so alt war, wie Thomas heute ist. Wie alt ist Thomas ?[/size]

  • Dietrich
    Ich glaube das du nicht nur recht hast sondern wohl auch keine Ausnahme bist. Die Sendung auf arte bezog sich hauptsächlich auf Junge Leser und Autoren von Jugendliteratur, und so wie es aussieht habe ich mich ein bisschen mitreißen lassen und hätte statt dessen etwas differenzieren müssen. Du wirst lachen aber auch ich lese erst seit 3 Jahren wieder regelmäßig Bücher. Angefangen habe ich mit 13 Jahren, aus Langeweile, zwischen 17 und 22 habe ich ne Pause eingelegt und erst das kleine Büchlein Veronike beschließt zu sterben war praktisch die RE- Initialzündung. Mittlerweile bin ich auf 1500-2000 Seiten im Monat. (wenn Zeit ist)
    Ich glaube das es vielen Lesern so ergangen sein dürfte, das sie schlicht und einfach von alleine drauf gekommen sind. Wie schon einmal geschrieben:
    Das richtige Buch zur richtigen Zeit kann Wunder wirken.


    Was die Studie betrifft, die ja im Detail auch schon in einem anderen Thread ihren Platz gefunden hat, hat sie mich ein bisschen enttäuscht. Ich komme schlicht und einfach nicht vor.
    Offiziell bin ich ein Angehöriger der Arbeiter -Klasse mit unterdurchschnittlicher Bildung ,weil nach dem neunten Jahr eine Lehre begonnen (und abgeschlossen), der aber dennoch versucht sich durch 3 Bücher im Jahr zu wurschteln.
    Inoffiziell bin ich zwar auch ein Angehöriger der Arbeiter-Klasse ,war aber nur zu faul für das Abi/Studium und glaube mit 70 Büchern im Jahr einen durchaus angemessenen Schnitt hinzulegen. (Eco, Schätzing und Rushdie waren für mich ein Kinderspiel, aber hätte ich keine Rechtschreibprüfung am Rechner könntet ihr in meinen Beiträgen keine zwei zusammenhängende Wörter weit lesen) :redface:
    So gesehen bin ich also ein Asoziales Leseungetüm, das knapp 0,035 % der befragten Leser/ Nichtleser ausmacht.
    Im übrigen finde ich die Zahlen der Studie ,dahingehend interessant, das man bereits ab 18,5 Büchern als Vielleser gilt. Eigentlich tragisch. Das wären gerade einmal gut 1,5 Bücher im Monat. (eine herrliche Zahl, laut Umfrage in Österreich habe ich auch noch irgendwo 0,75 Kinder herumliegen. Wenn ich nur wüsste Wo???)
    Überlegt mahl. Ist der Durchschnitt schon so schwach?? Ich stelle mir unter Vielleser jemanden vor der dann doch schon seine 40 Bücher jährlich verdrückt. Ich weis, der Schnitt bei manchen von uns liegt zwar weit höher...ok. bei vielen von uns, aber 40 Stück ist doch eine recht runde Zahl mit der man in der Öffentlichkeit, so bei Kaffeekränzchen oder in der Arbeit, durchaus angeben kann ohne ausgelacht zu werden .(oder als verrückt zu gelten)


    Im übrigen an alle XXLeser da draußen:
    Ich glaube es wird Zeit das wir unsere weißen Kutten aus den Kleiderschränken holen, die Fackeln anzünden und uns die Spitzen Stiefel wieder anziehen, um einen möglichst bleibenden Eindruck, vorzugsweise bei den klügeren Bevölkerungsteilen dieses Landes, zu hinterlassen.
    Denn meine Brüder und Schwestern , Du und Du und auch Du da ganz hinten.
    DU BIST DEUTSCHLAND...!!!
    Guckt nicht so...ich bin nicht mahl Österreich :elch:


    Ca
    NtM