Elizabeth George - Asche zu Asche/Playing for the Ashes

Es gibt 79 Antworten in diesem Thema, welches 22.576 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Ich bin mitten im 12. Kapitel, habe damit etwas mehr als die Hälfte gelesen und muss leider sagen, dass mir die Olivia-Kapitel eindeutig zu sehr überhand nehmen!


    Da frag ich mich auch, ob Olivia nur fabuliert oder ob George uns hier mitteilen will, was wirklich passiert ist - das fände ich stilistisch dann nicht so ganz gelungen.


    Genau das habe ich mich auch gefragt - wie sie die Gespräche fast wörtlich wiedergeben kann, wo sie doch seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter hatte und Ken angeblich gar nicht kennt. :rollen:
    Als Art und Weise, dem Leser die tatsächlichen Ereignisse mitzuteilen, finde auch ich das stilistisch etwas unglücklich. Eine andere Möglichkeit wäre, dass Olivia die ganze Zeit Kontakt zu Ken hatte und er ihr das alles erzählt hat, sie aber der Polizei gegenüber vorgibt, ihn nicht zu kennen.
    Aber vermutlich widerspricht das wieder anderen Dingen, die sie gesagt hat. Ich gebe zu, ich lese ein wenig flüchtig und denke auch nicht weiter darüber nach.


    Zu Helen:


    In den Büchern empfinde ich sie anders. Sie hat zwar manchmal komische Beziehungsallüren und scheint Angst vorm Heiraten zu haben, aber gerade zu Beginn der Serie habe ich sie als durchaus einfühlsamen Menschen erlebt. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, das man im Film aus ihr eine Society-Zicke gemacht hat.


    Also die Helen-Szenen hier im Buch waren nicht so schlimm wie in den Filmen, und ich kann Lynleys Verliebtheit bisher ganz gut nachvollziehen.
    Ein paar der früheren Bücher werde ich noch lesen (habe gerade "Gott schütze dieses Haus" aus der Onleihe heruntergeladen, und zwei weitere als Taschenbuch vom Flohmarkt).


    Interessant! Magst Du das noch etwas genauer erläutern?


    Bittesehr:
    Im Film hieß es nur, die Mutter hätte Olivia vor 12 Jahren zu einer Abtreibung gezwungen. Was ich als Grund für einen Kontaktabbruch ganz gut nachvollziehen konnte. Die ganze Hintergrundgeschichte, wie es zu der Schwangerschaft kam, wurde nicht erzählt (oder habe ich zumindest nicht mitbekommen).


    Im Buch dagegen macht zwar die Mutter den Termin für die Abtreibung, aber Olivia wehrt sich gar nicht und geht recht freiwillig und kaltschnäuzig da hin. Nach meinem Eindruck schien ihr diese Problemlösung ganz recht zu sein.
    Auch gefiel mir nicht, wie sie ihre Ausbildungsmöglichkeiten (College usw.) in den Wind schlägt. Warum tut sie das? Wenn sie sich von den Wünschen ihrer Mutter eingeengt fühlt, hätte sie ja was anderes machen können. In dem Alter will man doch lernen, studieren, es gibt Dinge die einen interessieren! Olivia dagegen scheint sich für gar nichts außer für Sex und Faulenzen zu interessieren.
    Dass sie einmal an einen Mann gerät, der sie belügt und ausnutzt, mag ja passieren. Aber dass sie auch die zweite Chance ausschlägt, die ihre Eltern ihr bieten, und nach erfolgter Abtreibung gleich wieder zu diesem Windhund zurückrennt, das kann ich nur dämlich finden, sorry! :vogelzeigen: Sie hat nichts aus der Erfahrung gelernt. Sie hat alle Möglichkeiten, zu Bildung zu kommen (was ja gerade in England auch nicht immer einfach zu finanzieren ist) - und sie wirft das alles weg. Sie hat für ihr Leben nicht die geringste Zukunftsvision, und schaut noch abfällig auf Leute, die studieren und arbeiten. Und das finde ich eben unsympathisch, dämlich und arrogant (ich könnte auch stärkere Worte benutzen).




    Eben darum fand ich das ja so lustig. So ähnlich wie beim Arzt, wenn der die ältere Dame fragt, welche Medikamente sie nimmt und die dann sagt "Rosa Pillen für den Blutdruck und so kleine weiße fürs Herz." :breitgrins:


    DAS ist aber was anderes! Welche Medikamente ich nehme, weiß ich immer genau. Aber wen interessieren schon Autos. :breitgrins:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Ja, das kommt noch. Das war so ziemlich das einzige, was ich mir vom letzten Durchgang gemerkt hatte.


    Darauf bin ich auch gespannt. Im Film war auch das ein wenig anders - im Buch kommt sie mir viel kränker und unselbständiger vor.



    Oh ja, das fand ich auch traurig.
    Aber davon abgesehen gefällt es mir recht gut, dass hier auch solche Aspekte bis ins Detail zur Sprache kommen.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Genau das habe ich mich auch gefragt - wie sie die Gespräche fast wörtlich wiedergeben kann, wo sie doch seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter hatte und Ken angeblich gar nicht kennt. :rollen:
    Als Art und Weise, dem Leser die tatsächlichen Ereignisse mitzuteilen, finde auch ich das stilistisch etwas unglücklich. Eine andere Möglichkeit wäre, dass Olivia die ganze Zeit Kontakt zu Ken hatte und er ihr das alles erzählt hat, sie aber der Polizei gegenüber vorgibt, ihn nicht zu kennen.


    Ich glaube auch eher an ein leicht verunglücktes Stilmittel. Wenn ich mich richtig erinnere, hat es sowas wie die Olivia-Kapitel in keinem anderen Buch gegeben.


    Danke für die Erläuterungen zu Film vs. Buch. Interessant.


    Zitat

    Auch gefiel mir nicht, wie sie ihre Ausbildungsmöglichkeiten (College usw.) in den Wind schlägt. Warum tut sie das? Wenn sie sich von den Wünschen ihrer Mutter eingeengt fühlt, hätte sie ja was anderes machen können. In dem Alter will man doch lernen, studieren, es gibt Dinge die einen interessieren! Olivia dagegen scheint sich für gar nichts außer für Sex und Faulenzen zu interessieren.


    Sowas gibt's wohl leider auch. Ich kann das zwar wie Du nur schwer nachvollziehen, aber ich glaube, ihr Verhalten ist dämlich, aber durchaus denkbar. Vielleicht spielt da auch schon das Drogenproblem mit rein.


    Zitat

    Und das finde ich eben unsympathisch, dämlich und arrogant (ich könnte auch stärkere Worte benutzen).


    Ich mag Olivia auch nicht besonders, obwohl mir das mit ihrer Krankheit schon leidtut.


    Zitat

    DAS ist aber was anderes! Welche Medikamente ich nehme, weiß ich immer genau.


    Du gehörst ja auch nicht zu einer bestimmten Sorte älterer Damen :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Gelesen bis zum ersten Olivia-Kapitel in Kapitel 17:


    Lynley macht genau das richtige, als er Helen vor die Wahl stellt, auf dieses ewige hin und her und darauf achten, was man sagt oder nicht, hätte ich auch keine Lust mehr. Ich glaube, der guten Frau würde mal eine vernünftige Aufgabe guttun, damit sie was hat, mit dem sie sich beschäftigen kann und das evtl. auch ihr Selbstbewußtsein etwas fördern würde. Manchmal habe ich den Eindruck, daß sie sehr unsicher ist.


    Lachen mußte ich, als Mollison mißtrauisch ist, wer Lynley wirklich ist und wegen dem Wappen meint, daß er dachte, das ist ein Scherz - und Lynley darauf antwortet, daß es das auch sei :breitgrins:


    Mollison ist ja eine Type, und Gabriella ist auch ein ganz schönes Früchtchen. Die Beiden sind wie aus einem schlechten Film - oder aus einem britischen Krimi, ich kann mir sie auch locker bei Inspector Barnaby vorstellen :breitgrins: Gabriella hat sich in jedem Fall sehr schnell über Ken hinweggetröstet. Daher finde ich Barbaras Überlegung, daß Gabbie auch Jim verführt haben könnte, gar nicht so verdreht. Das wäre ebenfalls ein Grund für die Wut auf seinen Vater und warum er ihm nachspioniert hat, weil er in ihm einen Nebenbuhler gesehen hat. Und Jims Aussprüche aus früheren Abschnitten, daß sie dann alle über sie hinweggestiegen sind, macht Sinn, wenn er das auf Gabriella bezieht. Oder hat er das aus dem Streit zwischen ihr und Ken herausgehört und ist nun wütend, weil er sich ebenfalls in ihr getäuscht hat (falls sie ihn verführt hat)?
    Ich denke nicht, daß er der Mörder ist, trotz Geständnis, das war mir alles zu vage. Warum erzählt er denn nichts von dem Streit, den müßte er doch auch mitbekommen haben, vielmehr schildert er den Abend, als ob alles gut zwischen Ken und Gabbie gewesen wäre? Daß der Streit stattgefunden hat, scheint bewiesen; hat Jim vllt. den wahren Mörder gesehen und will ihn schützen? Oder glaubt er, seine Mutter hätte Ken getötet und will sie mit seinem Geständnis schützen?


    Die Ardery steht sich mit ihrer an sich selbst gestellten Perfektion selber im Weg, eine etwas entspanntere Haltung würde ihr guttun. Ich finde es deshalb schade, weil sie eine der wenigen intelligenten Frauen in diesem Buch ist :breitgrins: Und ich finde es eigentlich nicht schlimm, daß Lynley sich noch mal mit eigenen Augen alles ansehen möchte, da hat man dann doch eine ganz andere Perspektive.


    Warum macht Olivia so ein Geheimnis darum, daß sie am Mittwochabend bei ihrer Mutter war? Die Polizei weiß bisher nichts von ihrer Vergangenheit, also muß sie sich ihr gegenüber auch nicht schämen. Ich hoffe nur, daß Chris nicht in Schwierigkeiten wegen seiner Tierschutzaktivitäten kommt, weil Olivia nicht gleich mit der Wahrheit rausgerückt ist und die Beamten nun womöglich etwas zu gründlich nachsehen werden. Und ich hoffe auch, daß Chris nichts mit dem Mord an Ken zu tun hat.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Bis einschließlich Kapitel 14:


    Also ich muss sagen, dieser Band gefällt mir sehr gut bis jetzt und ist auf dem besten Wege, mein Lieblings-Lynley zu werden. :zwinker:


    Die Olivia-Kapitel finde ich hochinteressant und ich versuche immer noch einzuordnen, welche Rolle Olivia wohl am Ende in dem ganzen Krimi-Puzzle einnehmen wird. Ihre Entwicklung zu beobachten fand ich sehr spannend und natürlich haben mich die Kapitel, die mit der Tierrechtsorganisation zusammen hängen, sehr betroffen gemacht. Nicht dass ich noch nie mit dem Thema Tierversuche in Berührung gekommen wäre, aber es hier zu lesen, wie jemand völlig unvorbereitet in die Sache hineinschlittert und mit den harten Tatsachen konfrontiert wird, macht das Ganze doch sehr greifbar. Ganz schlimm fand ich die Sache mit den Katzen, die am Ende nur befreit wurden, damit sie erlöst werden. Dass Olivia da noch nicht die Krise bekommen hat, wunderte mich - am Ende hat das Hundebein aber dann dazu geführt.... ganz schlimm und noch schlimmer, ich kann mir durchaus vorstellen, dass diese Szenen real sind.


    Der Fall selbst gestaltet sich so vielschichtig, dass im Moment alle Optionen offen sind. Es gibt so viele Möglichkeiten und ich kann mir mehrere Szenarien durchspielen, mit den verschiedensten Tathergängen und beteiligten Personen. Dass Gabriella nun aufgetaucht ist, verleiht der Sache weiter Tempo; ich hatte sie ja anfangs in Verdacht, dass auch sie flunkert, aber offensichtlich scheint ihre Story zu stimmen. Hihi, und der Ex-Lover scheint reaktiviert, so wie mir das den Anschein hat.


    Oh, zwischen Lynley und Helen gibts nun doch Gezicke, das war ja wohl unvermeidbar. Meine Güte, wie daneben ist denn die Frau??? Dass sie nicht kochen kann, ist ja verzeihlich, sowas kann man schließlich lernen (mussten wir doch alle mal, oder? :breitgrins:). Aber ihre Sprüche, was ihre Beziehung zu Lynley betrifft, sind alles andere als nett und ich kann verstehen, wenn ihm da der Kragen platzt. Kapiert sie es echt nicht, dass ihm ernst ist, oder kriegt sie nur gerade wieder mal kalte Füße?


    Zuletzt hatte ich dann noch den Abschnitt mit Isabelle Ardery gelesen, da tun sich ja auch jede Menge Fettnäpfchen auf. Meine Güte, da ist sie eh so empfindlich, was ihre Kompetenz betrifft, und dann spüren Lynley und Havers auch noch etwas auf, was sie übersehen hat. Da hat die Autorin wirklich ein ganz interessantes Spannungsfeld geschaffen, dass sicher noch für den einen oder anderen Aufreger sorgen wird.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Ich glaube auch eher an ein leicht verunglücktes Stilmittel. Wenn ich mich richtig erinnere, hat es sowas wie die Olivia-Kapitel in keinem anderen Buch gegeben.


    Oh, da sieht man mal, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind. Mir haben nämlich gerade diese Abschnitte sehr gut gefallen.


    Anfangs haben mich die Olivia-Kapitel wegen der Ich-Perspektive etwas irritiert, aber inzwischen habe ich mich ganz gut eingelesen und ich fand es richtig raffiniert, wie sie da die (mögliche) Geschichte zwischen Miriam Whitelaw und Ken Fleming aus der Sicht von Olivia erzählt, wie es gewesen sein könnte. Vielleicht war aber auch alles ganz anders. Und vielleicht ist Olivias alleinige Vorstellung davon am Ende auch in gewisser Hinsicht eine Art Schlüssel zur Erklärung der Ereignisse, wer weiß. Ich denke, sie hat sich die Geschichte einfach zusammen gereimt, dazu musste sie Ken nicht kennen, und ihre Mutter kannte sie weiß Gott gut genug.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Gelesen bis einschl. Kaitel 19:
    Inzwischen sehe ich meine Zweifel, daß Jimmy etwas mit dem Mord an Ken zu tun hat, bestätigt, bei ihm passt überhaupt nichts. Aber warum nimmt er dann die Tat auf sich? Das macht man doch nur, wenn man jemanden schützen will. Mich würde vor allem brennend interessieren, ob er an dem Abend irgendwas beobachtet hat? Wobei eigentlich nicht gesichert ist, daß Jim genau am Mittwochabend dort war. Die Fußabdrücke könnten auch älter sein, immerhin hat er bisher nichts von dem Streit erwähnt, sondern, daß zwischen Ken und Gabbie alles in Ordnung war. Und


    Chris rückt dagegen für mich immer mehr in den Fokus, leider. Könnte er Ken beseitigt haben, damit der Weg wieder frei für Olivia ist? Um zu verhindern, daß sie ihre Mutter nicht um die Tochter kümmern kann, weil sie sich bereits um Ken kümmert? Aber dann hätte er auch erstmal das Gespräch zwischen Mutter und Tochter abwarten können. Das Motiv kommt mir etwas zu weit hergeholt vor.


    Und Helen hat sich bisher nicht gemeldet :sauer:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ich habe gestern bis Kapitel 14 gelesen (meine Lesezeit ist momentan echt verdammt knapp bemessen :rollen: )


    Ohne bei denen zu gucken, die schon weiter sind: zwischen Ardery und Lynley ist ja ziemlich dicke Luft, die Dame fühlt sich offenbar in ihren Kompetenzen beschnitten und durch Lynley "bedroht". Hm. Die Ölspuren haben ihre Leute tatsächlich übersehen.


    Es sieht alles momentan für mich nach Jimmy als Täter aus (das Motoröl, die Doc Martens, die weggeworfenen Kippen, die auf eine unüberlegte Vorgehensweise hindeuten), aber das kommt mir fast ein bisschen zu einfach vor.


    Olivia tat mir übrigens hier wieder leid. Zu merken, dass sie noch mehr die Kontrolle über ihren Körper verliert und wohl bald nicht mehr in der Lage ist, auf dem Boot zu leben, stelle ich mir richtig schlimm vor. Und wenn sie bereit ist, ihre Mutter um Hilfe zu bitten, muss sie schon sehr verzweifelt sein. (Ein bisschen gemein fand ich es aber, dass sie Chris vorgeworfen hat, er wolle sie loswerden oder sei froh, wenn sie stirbt.)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Bis einschließlich Kapitel 22:


    Endlich geht die Handlung etwas mehr voran, es gibt weniger Olivia-Kapitel und nun sogar eine coole Verfolgungsjagd durch London! :bang: Schade, dass ich nicht ortskundig bin, dann könnte man sich bestimmt alles besser vorstellen.


    Das Gespräch mit dem Oberboss war ja recht erhellend. So langsam zeichnet sich für mich ein Bild ab, auf wen (auf wessen Gewissen) Lynley mit seiner Presse-Informations-Politik abzielt. Ziemlich spannend. Um mal auf den Film zurückzukommen, dort war gerade dieser Aspekt ein wenig anders und nicht ganz so spannend und detailliert. Wobei ich finde, dass Elizabeth George es manchmal mit dem Detailreichtum etwas übertreibt und alles ein wenig zu sehr in die Länge zieht und unübersichtlich macht.

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Die Olivia-Kapitel finde ich hochinteressant und ich versuche immer noch einzuordnen, welche Rolle Olivia wohl am Ende in dem ganzen Krimi-Puzzle einnehmen wird.


    Inzwischen habe auch ich mich ein wenig an Olivia gewöhnt und die Kapitel, die in der Gegenwart handeln, gefallen mir sowieso besser als diejenigen, in denen sie ihre Vergangenheit erzählt. Zum Glück gibt es inzwischen fast nur noch diese Gegenwarts-Kapitel, die sich nun auch besser in die Handlung einfügen.



    Oh, zwischen Lynley und Helen gibts nun doch Gezicke, das war ja wohl unvermeidbar. Meine Güte, wie daneben ist denn die Frau??? Dass sie nicht kochen kann, ist ja verzeihlich, sowas kann man schließlich lernen (mussten wir doch alle mal, oder? :breitgrins:). Aber ihre Sprüche, was ihre Beziehung zu Lynley betrifft, sind alles andere als nett und ich kann verstehen, wenn ihm da der Kragen platzt. Kapiert sie es echt nicht, dass ihm ernst ist, oder kriegt sie nur gerade wieder mal kalte Füße?


    Ja, ein bißchen Gezicke gibt es, dennoch wirkt sie auf mich nicht so unsympathisch wie im Film. Das mit dem Kochen ist eher witzig, wobei ich denke, sie kokettiert ein wenig damit, um sich interessant zu machen. Die Frage, warum man jemanden liebt, ist ja durchaus berechtigt, und man kann sie sich mal stellen. Man darf von mir aus gerne rational an die Fragestellung herangehen, wie sinnvoll es ist, eine bestimmte Person zu heiraten und welche Zukunftsaussichten eine Ehe hat und was man von ihr erwarten kann, ob es passt usw. Es gäbe wohl weniger Scheidungen, wenn mehr Leute sich das besser überlegen würden, wenn Paare über solche Dinge reden und ihr Verhalten/ihre Erwartungen darauf einstellen würden.
    Nur war es natürlich absolut das falsche Timing von Helen, sich diese Frage ausgerechnet in diesem Moment zu stellen und dann auch noch laut auszusprechen. :rollen: Es gefällt mir gar nicht, wie sie Lynley hinhält und am langen Arm zappeln lässt.



    Zuletzt hatte ich dann noch den Abschnitt mit Isabelle Ardery gelesen, da tun sich ja auch jede Menge Fettnäpfchen auf. Meine Güte, da ist sie eh so empfindlich, was ihre Kompetenz betrifft, und dann spüren Lynley und Havers auch noch etwas auf, was sie übersehen hat. Da hat die Autorin wirklich ein ganz interessantes Spannungsfeld geschaffen, dass sicher noch für den einen oder anderen Aufreger sorgen wird.


    Ja, das fand ich auch interessant. Ich fand es sehr gut, dass Isabelle Ardery das Kompetenzproblem so sachlich thematisiert, und wie Lynley darauf reagiert, fand ich auch nicht schlecht. Aber dass er dann ausgerechnet etwas findet, was ihre Leute übersehen haben, war natürlich superpeinlich.

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    Einmal editiert, zuletzt von kaluma ()


  • Es gefällt mir gar nicht, wie sie Lynley hinhält und am langen Arm zappeln lässt.


    Genau das ist der springende Punkt! Wie du schon sagst, so eine Entscheidung will gut überlegt sein - aber getroffen werden muss sie, sonst ist das nicht fair der anderen Seite gegenüber.



    Bis einschließlich Kapitel 22:


    Endlich geht die Handlung etwas mehr voran, es gibt weniger Olivia-Kapitel und nun sogar eine coole Verfolgungsjagd durch London! :bang: Schade, dass ich nicht ortskundig bin, dann könnte man sich bestimmt alles besser vorstellen.


    Die Verfolgungsjagd fand ich auch klasse! Soviel Action hatte ich gar nicht erwartet. Und dass Lynley so fit ist, hat mich ehrlich gesagt ziemlich erstaunt. :breitgrins:



    Das Gespräch mit dem Oberboss war ja recht erhellend. So langsam zeichnet sich für mich ein Bild ab, auf wen (auf wessen Gewissen) Lynley mit seiner Presse-Informations-Politik abzielt. Ziemlich spannend.


    Ich bin da noch nicht so weit wie du, aber ich bin schließlich auch Erstleserin. :zwinker:


    Bis Kapitel 22


    Mein Verdacht gegen Jimmy hat sich zwischenzeitlich bestätigt und doch wieder nicht. Mein Güte, was für eine Konstruktion. :breitgrins: Aber da er den genauen Zündmechanismus im Sessel nicht kennt, scheidet er als Täter aus. Viel interessanter ist die Frage, wen er damit decken will. Und ehrlich gesagt, mir ist zwischenzeitlich durch den Kopf gegangen, ob es nicht doch Ken selbst war, der da Hand angelegt hat.


    Eine andere Theorie ist, dass es Gabriella war und Jimmy sie dabei beobachtet hat - sie aber nicht verrät, weil er - worüber schon spekuliert wurde - auch etwas mit ihr hatte. Zu verrückt?


    Auch Chris ist noch im Rennen. Das fand ich ja ziemlich abgebrüht, wie er Lynley dazu brachte, von dem künstlichen Alibi mit den Filmen abzulassen. Hm, natürlich ist es ungesetzlich und strafbar, was er und seine Freunde von der Tierrechtsorganisation so treiben, aber warum wünsche ich mir inbrünstig, dass er nicht erwischt wird? Für diese Straftaten kann ich jedenfalls sehr viel mehr Verständnis aufbringen als für einen Mord, da wäre es mit der Sympathie mit Chris jedenfalls schnell vorbei.


    Ich werde es bald wissen, denn ich denke, dass ich die restlichen Kapitel in einem Zug durchlesen werde.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Olivia tat mir übrigens hier wieder leid. Zu merken, dass sie noch mehr die Kontrolle über ihren Körper verliert und wohl bald nicht mehr in der Lage ist, auf dem Boot zu leben, stelle ich mir richtig schlimm vor. Und wenn sie bereit ist, ihre Mutter um Hilfe zu bitten, muss sie schon sehr verzweifelt sein. (Ein bisschen gemein fand ich es aber, dass sie Chris vorgeworfen hat, er wolle sie loswerden oder sei froh, wenn sie stirbt.)


    Da geht es mir wie dir, die Olivia-Kapitel finde ich mittlerweile ziemlich erschütternd. Zu wissen, dass es ab sofort immer nur noch bergab geht und am Ende ein schrecklicher Tod auf sie wartet, muss wirklich niederschmetternd sein.



    Und Helen hat sich bisher nicht gemeldet :sauer:


    Die Lady macht sich rar... :breitgrins:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Bis einschließlich Kapitel 22:
    Endlich geht die Handlung etwas mehr voran,


    :entsetzt:
    Ich bin gerade mal im 7. Kapitel und habe auch gar nicht so viel Lust weiterzulesen, weil ich mit Olivia nicht besonders gut klar komme und jetzt muss ich scheinbar noch mindestens bis zum 22. Kapitel durchhalten bevor es in der Handlung voran geht. :entsetzt: :entsetzt: :entsetzt:

  • Ich bin durch! Wow, was für eine Auflösung! Ich will jetzt noch gar nicht so viel dazu schreiben, sondern warte mal, bis ihr anderen auch soweit seid. Nur soviel:


    Elizabeth George hat ihren Fall wieder so raffiniert aufgezogen, dass sie mich ein weiteres Mal überraschen konnte. Auch wie die Geschichte aufgebaut war (Stichwort: Olivia-Kapitel) war diesmal außergewöhnlich und hat mir sehr gut gefallen. Bis jetzt der beste Fall aus meiner Sicht als Erstleserin.



    Die Verfolgungsjagd fand ich auch klasse! Soviel Action hatte ich gar nicht erwartet. Und dass Lynley so fit ist, hat mich ehrlich gesagt ziemlich erstaunt. :breitgrins:


    Sogar dafür gibt es am Ende eine Erklärung, die mich ganz schön zu Schmunzeln gebracht hat. :breitgrins:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Ich habe mir gestern auch die halbe Nacht um die Ohren gehauen und das Buch beendet:


    Mit unserer Vermutung, daß eigentlich Gabriella das Opfer sein sollte, lagen wir gar nicht so falsch. Allerdings hatte ich Miriam als Verdächtige inzwischen ganz weit nach hinten geschoben, wahrscheinlich wegen dem Alibi, das sie von Olivia erhalten hat. Was für eine Tragik, daß Miriam nicht wußte, daß Ken gar nicht in Griechenland ist, sondern im Haus in Kent. Und durch den unfreiwilligen Fahrzeugtausch ist ihr das natürlich auch nicht aufgefallen. Aber ganz schön fies, sich dabei als Jean zu verkleiden. Da sie bereit war, andere Menschen für ihre Tat bluten zu lassen, finde ich es gut, daß Olivia auf ihr Gewissen hört und Lynley schlußendlich reinen Wein einschenkt.


    Die Verfolgungsjagd war wirklich sehr rasant, ich bin schon beim Lesen außer Puste geraten, und dann noch das kalte Bad in der Themse. Gut, daß Jimmy endlich dann rausgelassen hat, was ihn die ganze Zeit bedrückt hat.


    Miriam und Ken wollten heiraten? Ist das wirklich so, oder war das eher Miriams Wunschdenken? Er wollte doch auch Gabbie heiraten, das ist doch nur auseinander gegangen, weil Morrison sich verplappert hat. Oder war das alles nur zum Schein? Ken war aber, was das betrifft, schon eine komische Type: Miriam will er heiraten, Gabriella will er heiraten und mit Jean steigt er ins Bett, als er ihr die Unterlagen für die Scheidung vorbei bringt :rollen:


    Habe ich das jetzt richtig verstanden, daß Lynley Chris nicht verpfeifen wird? Das hoffe ich doch sehr und ehrlich, das will ich ihm auch geraten haben, nachdem er in einem der Vorgängerbände diesen Pädophilen hat ebenfalls davonkommen lassen; wegen dem bin ich immer noch stinkig :breitgrins:


    Und Helen hat endlich JA gesagt - Halleluja :bang:


    Schön, daß auch Barbara nun endlich in ihrer neuen Umgebung Kontakt hat. Als Lynley bei Barbara zu Besuch war, hatte ich die ganze Zeit ein fettes Grinsen im Gesicht, wegen der Unterwäsche in der Besteckschublade :breitgrins: Aber das mag ich an ihm einfach, daß er sich überall ganz normal verhält und nicht die Nase rümpft.


    Mir hat der Krimi gut gefallen, es gab wieder einige Wendungen und Irrwege, wobei man das Ganze auch sicherlich um 100 - 200 Seiten hätte kürzen können. Aber es ist noch in Ordnung.

    Liebe Grüße

    Karin


  • Und dass Lynley so fit ist, hat mich ehrlich gesagt ziemlich erstaunt. :breitgrins:


    Ich auch nicht :breitgrins: Ich mußte zum Schluß so lachen, als er und Helen zum Joggen gehen und er sie so aufzieht; ich glaube, den Zahn hat er ihr gezogen :breitgrins:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Bis Kapitel 21


    Ich bin mir inzwischen auch 100% sicher, dass es Jimmy nicht war, spätestens nach der erneuten Befragung, bei der klar war, dass er irgendwas zusammenfabuliert, weil er weiß, dass Lynley ihm eine Falle stellen will.


    Momentan habe ich Jean Cooper im Verdacht - wen sonst sollte Jimmy mit einem falschen Geständnis schützen wollen? Die Sache mit den Scheidungspapieren deutet ja zusätzlich darauf hin, dass sie ein großes Interesse gehabt haben muss, dass Ken ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt das Zeitliche segnet.


    Lustig fand ich die Szene in Barbaras Häuschen. Mir wäre es an ihrer Stelle zwar auch irre peinlich gewesen, dass Lynley drauf besteht, sich ihre neue Bude anzugucken, aber erst der rosa umhüllte Kühlschrank vor der Tür und dann der Nackenbeißer, das war schon klasse.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Verflixt, ich wollte unbedingt noch zu Ende lesen, aber es war gestern abend schon halb eins, und beim Frühstück heute hat es auch nicht ganz gereicht :rollen: :breitgrins:


    Mir fehlen noch 2 Kapitel und ich finde die Entwicklungen sehr, sehr spannend.


    Die Verfolgungsjagd war echt nicht schlecht. Als die beiden am Ende im Fluss gelandet sind, hatte ich zwischendurch Bedenken, dass Jimmy das nicht überlebt. Und dann war es Jean doch nicht. Oh Mann! (Aber wenn Jimmy so kurzsichtig ist, dass er ohne Brille seine Mutter mit einer Fremden verwechselt, dürfte er generell draußen ohne Sehhilfe ziemlich aufgeschmissen sein, und ich verstehe nicht, dass er ständig ohne sie herumläuft. Das ist doch auch auf dem Motorrad hinderlich und gefährlich.)


    Den Verdacht, dass doch nicht Jean die Täterin ist, hatte ich übrigens schon ganz vage, als von Benson & Hedges die Rede war. Es wurde ja mehrmals betont, dass sie Embassys raucht ;)


    Mit Miriam als Mörderin hätte ich gar nicht gerechnet. Kein Wunder, dass sie so durch den Wind war, als Lynley zur Befragung bei ihr war. Ihren geliebten Kenneth aus Versehen getötet zu haben, wo sie doch Gabriella aus dem Weg räumen wollte, ist schon tragisch genug ... und dann war er ja wohl auch noch nur deswegen in Kent, weil er mit der Patten Schluss machen wollte. Böse Sache.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





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