Elizabeth George - Asche zu Asche/Playing for the Ashes

Es gibt 79 Antworten in diesem Thema, welches 23.012 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Bis einschl. Kapitel 7:


    So wirklich vorwärts gehen die Ermittlungen immer noch nicht, erst die Entdeckung der Kippen, des Fußabdrucks und der verschwundene Schlüssel ergeben eine neue Richtung. Bei dem heimlichen Beobachter mit den Kippen mußte ich direkt an Jimmy denken; immerhin wußte er ganz gut über seinen Vater und Gabriella Bescheid. Als Mörder sehe ich ihn allerdings noch nicht, auch wenn er sicherlich genügend Gründe hätte. Er ist sehr enttäuscht von seinem Vater, was ich auch verstehen kann, wenn man immer das Gefühl bekommt, nur in der zweiten Reihe zu stehen. Aber wenn es wirklich einen Streit zwischen Ken und Gabriella gab, dann hätte Jimmy doch eher Schadenfreude verspüren müssen. Außer, er hat dabei etwas aufgeschnappt, das bei ihm einen Schalter umgelegt hat.


    Könnte es nicht auch sein, daß jemand Gabriella umbringen wollte und Ken nur zufällig das Opfer wurde? Wieso wurde der Geräteschuppen eigentlich bei der Untersuchung übersehen? Immerhin führt doch ein Weg durch die Hecke zu ihm? Eigentlich hat die Ardery bisher doch ziemlich gründlich gearbeitet, daher verwundert mich das schon etwas.


    Zwischen Ken und Gabriella war es aber auch nicht die große Liebe, es geht um Begehren. Das hat mich schon etwas enttäuscht, als Ken das als Grund gegenüber Jean anbringt, ich hatte in dem Moment mit etwas viel Pathetischerem gerechnet :breitgrins:


    Lynleys Heiratsantrag an die schlafende Helen war ja süß, ich bin gespannt, was Helen sagt, wenn sie sein Geschenk entdeckt - hoffentlich wird es dann nicht wieder kompliziert und zickig.


    Chris ist wirklich klasse, wie er Olivia dazu bringt, mit ihm mitzugehen und ihm auf seinem Hausboot zu helfen :breitgrins: Und anscheinend ist sie direkt geblieben. So, wie er die mißhandelten Tiere rettet, so hat er auch sie gerettet. Und es gibt weitere Hinweise darauf, daß sie inzwischen gesundheitlich ziemlich angeschlagen ist, ihre Motorik funktioniert nicht mehr richtig, wie es aussieht.

    Liebe Grüße

    Karin


  • Miriam scheint Gabriella genausowenig gemocht haben wie Jean - sinngemäß sagt sie doch, Gabriella sei Jean, bloß mit mehr Geld und teuren Klamotten - und war der Ansicht, dass sie nicht gut genug ist für Ken.


    Es ist die Frage, ob überhaupt eine Frau in Miriams Augen gut genug für Ken gewesen wäre?



    Die Aufzeichnungen von Olivia interessieren mich momentan ehrlich gesagt herzlich wenig. Sie nerven mich sogar eher. Ich habe das Gefühl, dass ich gar nicht beim Mordfall voran komme, solange ich etwas von Olivia lesen muss. Aber ich vermute, dass Olivia in diesem Mordfall noch eine wichtige Rolle spielen wird und die eingeschobenen Kapitel nicht umsonst gelesen werden.


    Teilweise ist bei mir der Mordfall auch in den Hintergrund getreten durch Olivias viele Aufzeichnungen, aber ich denke ebenfalls, daß das alles noch eine Rolle spielen wird. Allerdings nerven sie mich noch nicht.

    Liebe Grüße

    Karin


  • Bis einschl. Kapitel 7:
    Bei dem heimlichen Beobachter mit den Kippen mußte ich direkt an Jimmy denken; immerhin wußte er ganz gut über seinen Vater und Gabriella Bescheid. Als Mörder sehe ich ihn allerdings noch nicht, auch wenn er sicherlich genügend Gründe hätte. Er ist sehr enttäuscht von seinem Vater, was ich auch verstehen kann, wenn man immer das Gefühl bekommt, nur in der zweiten Reihe zu stehen.



    Könnte es nicht auch sein, daß jemand Gabriella umbringen wollte und Ken nur zufällig das Opfer wurde?


    Deine Überlegungen bringen mich zu folgender Spekulation: kann es sein, dass Jimmy Gabriella umbringen wollte? Immerhin war sie der Grund, warum seine Familie zerbracht - und mit der Scheidung und anschließender Wiederverheiratung wäre dies zementiert worden. Das wäre natürlich eine sehr tragischer Fall, wenn er statt dessen den eigenen Vater erwischt hat...

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Ich bin im 2. Olivia Kapitel nach Kapitel 11 angelangt.


    Ich muss sagen, dass mich die Olivia Kapitel schon interessieren, auch wenn mir Olivia sehr unsympathisch ist und ich nicht verstehe, wie sie so leben will bzw. wollte. Wirklich nur aus Protest gegen ihre Mutter?
    Irgendwie scheint sie einen Komplex Männern gegenüber zu haben und glaubt, nur durch Sex bei ihnen etwas zu gelten. Oder nur durch Sex Macht über sie zu haben? Auf jeden Fall will es ihr nicht in den Kopf, dass Chris tatsächlich nicht mit ihr schlafen will. Das kennt sie so anscheinend nicht.
    Chris ist also wirklich Mitglied einer Tierbefreiungsorganisation und verstößt damit gegen das Gesetz, was man ihm so aus den ersten Kapiteln gar nicht zugetraut hätte. Wegen Olivia und auch der Organisation kann er mit seiner Geliebten Amanda nicht zusammen sein, was mir fast etwas zu aufopferungsvoll ist. Aber mal sehen, was die Geschichte noch bringt.


    Im Mordfall sind Lynley und Havers noch nicht so wirklich weitergekommen. Gabriellas Auto ist gefunden worden, aber von ihr selbst fehlt jede Spur. Jimmy ist ebenfalls noch nicht befragt worden und gerade er hätte sicher einige interessante Aussagen zu machen, z.B. warum sein Vater den Urlaub mit ihm so kurzfristig abgesagt hat.
    Miriam hat ein bisschen das Geheimnis um ihre Beziehung zu Fleming gelüftet, richtig schlau werde ich daraus nicht. Ein Liebespaar waren sie wohl tatsächlich nicht und anscheinend ging es Miriam darum, Mann und Tochter zu ersetzen und eine Aufgabe zu haben. Sie will aber schon auch bestimmen, wo es lang geht und hatte sicher bei der Trennung von Fleming und seiner Frau die Hand mit im Spiel.


    Lynleys Heiratsantrag war schon süß :herz: und eigentlich auch fast schöner, als der, den er geplant hatte. Eine Antwort hat er in dem Sinne nicht bekommen, Helen trägt aber den Ring, hoffentlich hat sie seine Bedeutung auch verstanden. Auf so Zickereien hätte ich jetzt keine Lust mehr, dass ewige Hin und Her von Helen hat mich die letzten Bände schon ein bisschen genervt.


    Barbara schließt - wenn auch mehr unfreiwillig - Freundschaft mit Hadiyyah. Auf sie und ihrem Vater hatte ich mich schon gefreut, ich wusste aber nicht, in welchem Band sie auftauchen.
    Das schlechte Gewissen wegen ihrer Mutter quält Barbara aber immer noch und immer mehr. Sie hat tasächlich wenig Zeit, sie Mutter zu besuchen, macht es wahrscheinlich aber auch nicht unbedingt gern, schließlich erkennt ihre Mutter sie meistens gar nicht und oft ist die Mutter nach ihren Besuchen oder Anrufen auch mehr durcheinander als vorher. Ich bewundere Mrs. Flo Geduld mit ihren "Gästen", das könnte ich nicht. Aber toll, dass es solche Menschen gibt!

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen


  • Jimmy ist ja seiner Mutter gegenüber ganz schön ausgetickt. Aber im nächsten Kapitel wurde mir klar, dass sie da wohl seine gesamte Frustration und Enttäuschung abgekriegt hat. Anscheinend hat Ken ihm und seinen Geschwistern immer wieder das Blaue vom Himmel herunter versprochen und am Ende nicht "abgeliefert", und Jimmy scheint seiner Mutter die Schuld für das Scheitern der Ehe zu geben. Daher auch wohl seine hässlichen Vorwürfe (die ich für einen Sechzehnjährigen ganz schön krass fand!)


    Die Szene fand ich auch heftig! Wie kommt er dazu, seiner Mutter sowas an den Kopf zu werfen? Es war schließlich Fleming, der die Familie verlassen hat und nicht Jean, die ihren Mann sicher auch nicht betrogen hat. Na ja, keine Ahnung was sich in Köpfen von 16jährigen so abspielt. Vielleicht musste er wirklich nur irgendwie seinen Frust abladen.



    Könnte es nicht auch sein, daß jemand Gabriella umbringen wollte und Ken nur zufällig das Opfer wurde?


    Das denke ich mir von Anfang an schon. Gabriella könnte sicher Licht ins Dunkle bringen und zumindest einige Fragen beantworten, aber sie ist und bleibt verschwunden.


    Im 13. oder 14. Band sehen wir sie wieder, wenn ich das richtig im Kopf habe.


    Ich habe nur bis zum 11. oder 12. Band gelesen.

    :lesen: Anthony Powell - The Kindly Ones <br /><br />Mein SUB<br />Meine [URL=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/32348.msg763362.html#msg763362]Listen


  • Deine Überlegungen bringen mich zu folgender Spekulation: kann es sein, dass Jimmy Gabriella umbringen wollte? Immerhin war sie der Grund, warum seine Familie zerbracht - und mit der Scheidung und anschließender Wiederverheiratung wäre dies zementiert worden. Das wäre natürlich eine sehr tragischer Fall, wenn er statt dessen den eigenen Vater erwischt hat...


    Deine Spekulationen haben was, das könnte auch Jimmys Wut erklären, wenn er versehentlich die falsche Person umgebracht hätte.


    Aber wer weiß, nachher liegt das Mordmotiv irgendwo im Kricket-Sport begraben.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Vielleicht ist Jimmy deshalb so ekelhaft zu seiner Mutter, weil er sich nicht eingestehen will, dass sein Vater nicht der strahlende Held ist, für den er ihn immer gehalten hat, und es ihm leichter fällt, böse auf Jean zu sein? Klingt jetzt verworren, aber vielleicht versteht ja jemand, was ich meine.


    Miramis: wie kommst Du darauf, dass Olivia auf einen Prozess wartet?


    Zitat

    Aber wer weiß, nachher liegt das Mordmotiv irgendwo im Kricket-Sport begraben.


    Der Gedanke ist mir später auch noch gekommen. Vielleicht sind wir komplett auf dem falschen Dampfer.


    knödelchen: die Begegnung mit Hadiyyah fand ich sehr nett, und irgendwie war auch der Kühlschrank im Kräuterbeet lustig. Für Außenstehende jedenfalls :breitgrins:


    Wo Gabriella steckt, möchte ich auch mal allmählich wissen. Das war ja schon seltsam mit dem Auto.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Miramis: wie kommst Du darauf, dass Olivia auf einen Prozess wartet?


    Weil das gleich im ersten Olivia-Kapitel zur Sprache kommt :zwinker: ich kann dir leider keine Seite nennen, weil ich mit dem Reader lese und nur Prozentangaben habe.


    Aber ich habe mir den Absatz nochmal durchgelesen und festgestellt, dass es keinesfalls klar dasteht, dass ihr der Prozess gemacht wird. Aber sie ist auf alle Fälle beteiligt, soviel steht fest.

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Hier noch ein bisschen mehr zu meinem letzten Leseabschnitt (heute morgen hatte ich das Buch nicht zur Hand):


    Bis 1. Olivia-Kapitel nach Kapitel 11


    Dieser Bruder von Jean Cooper ist ja auch ein sympathischer Mensch :rollen: Und Jimmy schlägt offenbar ziemlich über die Stränge, wenn sie nicht mal weiß, wo er sich rumtreibt oder wann er nach Hause kommt. Zu seinen Geschwistern ist er aber deutlich netter, als ich erwartet hätte. Wahrscheinlich steckt in ihm einfach irre viel Wut, Frustration, Enttäuschung und Verwirrung.


    Das Gespräch mit Mollison hat mich erstmals auf die Idee gebracht, es könne auch ein Cricket-Thema im Spiel sein statt einer Beziehungstat - vielleicht jemand, der Fleming seinen Stammplatz in der Mannschaft geneidet hat? Mollison und seine Frau kamen mir ein wenig merkwürdig vor. Seine Überfürsorglichkeit - war das nur Show der Polizei gegenüber?


    Mrs. Flos Engelsgeduld mit ihren "Gästen" kann ich auch nur bewundern. Die muss Nerven wie Drahtseile haben und/oder darin eine echte Berufung sehen. Eigentlich braucht Barbara gar kein schlechtes Gewissen zu haben, denn ihre Mutter hat dort doch ein gutes neues Zuhause.


    Helens Kochversuche und Dentons Hilfseinsatz haben mich zwischendurch dann echt zum Grinsen gebracht. Offenbar ist es Helen wirklich ernst mit Lynley. Und dass sie ausgerechnet über einer Henry-VIII-Biographie eingepennt ist, fand ich sehr sympathisch, ich lese ja auch gerne über den merkwürdigen Typen.


    Mein Verdacht, dass Chris die Tiere aus Labors klaut, hat sich nun endgültig bestätigt, ebenso die Vermutung, dass Kenneth Flemings Karriere irgendwie zu Miriam Whitelaws Lebensprojekt geworden ist. Warum sonst sollte sie verdeckt einen Spitzenmann engagieren, damit der die Werksmannschaft ihrer Druckerei trainiert? Bestimmt nicht aus Liebe zum Sport.


    Und zu der Gerichtsverhandlung, die Olivia erwähnt: ich schätze, es geht da entweder um die Aktivitäten der Tierschützer, oder aber um Fleming.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Hallo zusammen,


    ich schließe mich euch an, lese seit ein paar Tagen, und endlich komme ich auch mal zum Schreiben. :winken:


    Ich lese ja das Buch als e-book, und hoffe mal, die Kapiteleinteilungen sind gleich. Ich bin jetzt am Beginn des neunten Kapitels. Zwischendurch kommt immer mal wieder Olivia zu Wort, dies sind aber keine eigenen Kapitel, soweit ich sehen kann. In einem kapitel (4.?) gab es gleich drei oder vier Wortmeldungen von Olivia hintereinander. Das fand ich etwas verwirrend.


    Olivia geht mir ziemlich auf den Geist. Wie schon erwähnt, habe ich ja vor kurzem die Verfilmung gesehen. Ich werde mich also an Spekulationen bezüglich der Identität des Mörders nicht beteiligen, denn ich weiß wer es war! :breitgrins: Werde euch aber nicht spoilern. Allerdings hat die DVD am Ende etwas gehakt, so dass ich den Schluss nicht sehen konnte und nicht ganz genau die Zusammenhänge verstanden habe. Werde das hoffentlich jetzt beim Lesen verstehen.


    Was mich jetzt vor allem interessiert, ist, Vergleiche zwischen Buch und Film anzustellen, und vor allem beschäftigt mich die Person der Helen. Wenn man die Verfilmungen anschaut, ist nämlich völlig unverständlich, wie Inspector Lynley auf die Idee kommt, sie zu heiraten. Sie wirkt dort absolut zickig, egoistisch, nur am eigenen Wohlergehen interessiert und unsensibel für die Gefühle anderer. Was der recht intelligente mitfühlende Lynley an ihr findet, ist mir absolut unklar geblieben. Vielleicht helfen mir die Bücher hier weiter - evtl. auch dahingehend, dass ich begreife, was Elizabeth George uns durch die Darstellung dieser Beziehung sagen will.


    Die Szene, in der Lynley der halb schlafenden Helen einen Heiratsantrag macht, fand ich allerliebst. :herz: Helen trete ich jetzt mal unvoreingenommen gegenüber (sonst hätte ich mich nämlich schon gefragt, wieso sie nicht aufwachen konnte :rollen:).


    Insgesamt bin ich etwas enttäuscht, denn das Buch kommt mir sehr langatmig und detailverliebt vor. Der Schreibstil zu wirr und zu blumig. Die ständigen genauen Beschreibungen bringen die Krimihandlung nicht voran, sind aber auch nicht so stimmungsvoll, dass man Lesevergnügen daran hätte.


    Insbesondere stören mich die Olivia-Kapitel. Diese Frau mag ich gar nicht! Im Film war sie mir unsympathisch. Im Buch finde ich sie unsympathisch, dämlich und arrogant. Hier werden einige Fakten nämlich etwas anders dargestellt, so dass sie in einem noch schlechteren Licht erscheint. Auch ihre

    kann bei mir kein Mitleid erwecken. :rollen:


    Insgesamt hat man hier eine ziemliche Versammlung unsympathischer Personen, jeder scheint irgendwie Dreck am Stecken zu haben, es tut sich ein Abgrund nach dem anderen auf, aber das ist bei Elizabeth George ja offenbar normal.


    Was ich auch vermisse gegenüber den Filmen, ist, dass man relativ wenig von Lynley und Havers liest. Die Dialoge der beiden und ihre Zusammenarbeit waren für mich im Film das Highlight! Also ich hoffe, dass hier noch mehr kommt und sie im Rest des Buches öfter auftreten.



    Trotz der ernsten Lage musste ich etwas grinsen, als Lynley und Havers sie nach dem Auto gefragt haben . "Ein Lotus soundso?" -"Es ist grün!" :breitgrins:


    Sehr realitätsnah, denn exakt so hätte ich wohl auch geantwortet. :breitgrins: Ich weiß auch nie, wie die Autotypen mit Vornamen heißen.



    Auch wenn man nicht vergessen darf, dass die Fakten in den Olivia-Kapitel durch deren eigene, negative Wahrnehmung von Miriam Whitelaw geprägt sind, fand ich es furchtbar, wie die die arme Jean Cooper unter Druck zu setzen versucht hat. Ganz schön manipulativ, und vor allem ziemlich gemein, wie sie Jean als kleine Schlampe darstellt, die es darauf anlegt, Ken zur Ehe zu zwingen.


    Oh ja, da kann ich dir nur zustimmen, das fand ich auch hammerhart. :entsetzt:

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.


  • Was mich jetzt vor allem interessiert, ist, Vergleiche zwischen Buch und Film anzustellen, und vor allem beschäftigt mich die Person der Helen. Wenn man die Verfilmungen anschaut, ist nämlich völlig unverständlich, wie Inspector Lynley auf die Idee kommt, sie zu heiraten. Sie wirkt dort absolut zickig, egoistisch, nur am eigenen Wohlergehen interessiert und unsensibel für die Gefühle anderer. Was der recht intelligente mitfühlende Lynley an ihr findet, ist mir absolut unklar geblieben. Vielleicht helfen mir die Bücher hier weiter - evtl. auch dahingehend, dass ich begreife, was Elizabeth George uns durch die Darstellung dieser Beziehung sagen will.


    In den Büchern empfinde ich sie anders. Sie hat zwar manchmal komische Beziehungsallüren und scheint Angst vorm Heiraten zu haben, aber gerade zu Beginn der Serie habe ich sie als durchaus einfühlsamen Menschen erlebt. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, das man im Film aus ihr eine Society-Zicke gemacht hat.


    Zitat

    Insgesamt bin ich etwas enttäuscht, denn das Buch kommt mir sehr langatmig und detailverliebt vor. Der Schreibstil zu wirr und zu blumig. Die ständigen genauen Beschreibungen bringen die Krimihandlung nicht voran, sind aber auch nicht so stimmungsvoll, dass man Lesevergnügen daran hätte.


    Das stört mich hier gar nicht.


    Zitat

    Insbesondere stören mich die Olivia-Kapitel. Diese Frau mag ich gar nicht! Im Film war sie mir unsympathisch. Im Buch finde ich sie unsympathisch, dämlich und arrogant. Hier werden einige Fakten nämlich etwas anders dargestellt, so dass sie in einem noch schlechteren Licht erscheint.


    Interessant! Magst Du das noch etwas genauer erläutern?


    Zitat

    Was ich auch vermisse gegenüber den Filmen, ist, dass man relativ wenig von Lynley und Havers liest. Die Dialoge der beiden und ihre Zusammenarbeit waren für mich im Film das Highlight! Also ich hoffe, dass hier noch mehr kommt und sie im Rest des Buches öfter auftreten.


    Bisher kommen sie mir hier auch ein bisschen zu kurz, muss ich gestehen. Dieses Buch ist aber generell etwas anders als die anderen Bände, durch die zahlreichen Olivia-Kapitel. "Sowas" ist bei George eigentlich nicht üblich.


    Zitat

    Sehr realitätsnah, denn exakt so hätte ich wohl auch geantwortet. :breitgrins: Ich weiß auch nie, wie die Autotypen mit Vornamen heißen.


    Eben darum fand ich das ja so lustig. So ähnlich wie beim Arzt, wenn der die ältere Dame fragt, welche Medikamente sie nimmt und die dann sagt "Rosa Pillen für den Blutdruck und so kleine weiße fürs Herz." :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe gestern abend bis einschl. Kapitel 11 gelesen:


    Mir fällt das Lesen in dem Buch abends mit Nachttischlampe ganz schön schwer, so kleingedruckte Bücher wie vor 20 Jahren hat man heute glücklicherweise nicht mehr :breitgrins:



    Ich lese ja das Buch als e-book, und hoffe mal, die Kapiteleinteilungen sind gleich. Ich bin jetzt am Beginn des neunten Kapitels. Zwischendurch kommt immer mal wieder Olivia zu Wort, dies sind aber keine eigenen Kapitel, soweit ich sehen kann. In einem kapitel (4.?) gab es gleich drei oder vier Wortmeldungen von Olivia hintereinander. Das fand ich etwas verwirrend.


    Ja, so ist das in den Büchern ebenfalls.


    Dafür, daß Olivia seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter hat, weiß sie aber ziemlich gut Bescheid, wie das angeblich zwischen Ken und ihrer Mutter abgelaufen ist, so ganz kann ich das nicht glauben. Olivia ist echt eine verkrachte Existenz, warum will sie ständig ihre Umwelt verletzen? Ich bin froh, daß sich Chris nicht von ihr bezirzen läßt, so kann sie ihm nicht auch weh tun, falls ihr doch wieder mal die Sicherungen durchbrennen. Aber ich hoffe mal, daß sie sich wirklich noch etwas ändert, immerhin erwähnte sie zum Schluß, daß ihr Panzer bei der letzten Aktion der ARM durchgebrochen sei. Ob Olivia bei den Aktionen überhaupt mitgemacht hätte, wenn sie nicht Eindruck bei Chris hätte schinden bzw. ihn aus der Reserve hätte locken wollen? Ihn dafür allerdings mit ihren Bettgeschichten zu reizen, ist selten dämlich.
    Aber jetzt ist wirklich klar, daß sie krank ist. Ich glaube, es wird auch noch aufgelöst, was sie genau hat.


    Die Verhöre fand ich in den letzten Abschnitten sehr schleppend, irgendwie rückt keiner mit irgendwas raus, alle verheimlichen etwas. Auch Guy hat was zu verheimlichen, ob es mit Gabriella zu tun hat? Hat er seine Frau womöglich auch mit ihr betrogen? Ich hatte das Gefühl, daß er nicht wollte, daß seine Frau etwas von dem Gespräch mitbekommt. Und wo ist Gabriella überhaupt? Langsam könnte sie sich wirklich mal melden, denn inzwischen sollte sie längst von Kens Tod erfahren haben. Das macht sie nur noch verdächtiger - oder ihr ist etwas passiert? Und stimmt: warum fragte Guy nicht, was mit Gabriella ist, weiß er, wo sie ist?


    In diesem Abschnitt haben mir die Kinder von Jean leid getan, ihre Selbstvorwürfe, ob es an ihnen lag, daß Ken nicht mehr zurückgekommen ist.


    Ich wußte gar nicht mehr, daß Hadiyyah bereits in diesem Buch auftaucht, aber an die Geburtstagsparty kann ich mich noch ganz dunkel erinnern, meine ich. Sie ist ja schon süß, auch wenn es Barbara komisch vorkommt, daß sich das Mädchen so an sie hängt, wenn sie lieber ihre Ruhe hätte. Haddiyyah scheint viel alleine zu sein.


    Ich mußte grinsen bei Lynleys Zweifel und Mißtrauen, was Helens Planung für den Samstagabend angeht - und dann sitzt sie bei ihm zuhause :breitgrins: Nun frag sie endlich, ob sie dich heiraten will und Helen, du sag endlich klar, was du davon hälst - man muß ja echt Mitleid mit dem armen Kerl haben, wie er sich selber quält :breitgrins:
    Irgendwie ist sie echt süß in ihrer Naivität, was das Kochen und sonstiges angeht, aber daß sie zu ihren Lücken steht, macht sie dann doch wieder sympathisch.

    Liebe Grüße

    Karin


  • Das schlechte Gewissen wegen ihrer Mutter quält Barbara aber immer noch und immer mehr. Sie hat tasächlich wenig Zeit, sie Mutter zu besuchen, macht es wahrscheinlich aber auch nicht unbedingt gern, schließlich erkennt ihre Mutter sie meistens gar nicht und oft ist die Mutter nach ihren Besuchen oder Anrufen auch mehr durcheinander als vorher.


    Ich hoffe bloß, daß mit Doris nichts ernstes ist, sonst macht sich Barbara noch mehr Vorwürfe, weil sie momentan bei der Arbeit so eingespannt ist, daß sie keine Zeit hat, ihre Mutter zu besuchen.

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ich werde bei der Leserunde nicht mehr einsteigen, sorry. Asche zu Asche lese ich zeitnah vor der nächsten LR :winken:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kein Problem. Du kannst ja, wenn Du magst, noch nachträglich Deinen Senf hinzugeben.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Dafür, daß Olivia seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter hat, weiß sie aber ziemlich gut Bescheid, wie das angeblich zwischen Ken und ihrer Mutter abgelaufen ist, so ganz kann ich das nicht glauben.


    Da frag ich mich auch, ob Olivia nur fabuliert oder ob George uns hier mitteilen will, was wirklich passiert ist - das fände ich stilistisch dann nicht so ganz gelungen.


    Zitat

    Ich bin froh, daß sich Chris nicht von ihr bezirzen läßt,


    Das hat er ja mehr als deutlich gemacht :breitgrins:


    Zitat

    Aber jetzt ist wirklich klar, daß sie krank ist. Ich glaube, es wird auch noch aufgelöst, was sie genau hat.


    Ja, das kommt noch. Das war so ziemlich das einzige, was ich mir vom letzten Durchgang gemerkt hatte.


    Zitat

    Und stimmt: warum fragte Guy nicht, was mit Gabriella ist, weiß er, wo sie ist?


    Das hab ich mich auch gefragt.


    Zitat

    In diesem Abschnitt haben mir die Kinder von Jean leid getan, ihre Selbstvorwürfe, ob es an ihnen lag, daß Ken nicht mehr zurückgekommen ist.


    Echt furchtbar, und leider gar nicht unrealistisch. Kinder ziehen sich bei Trennungen ja oft diesen Schuh an :traurig: Und egal, wie eklig er sich benimmt, Jimmy tut mir auch ein wenig leid. Ich glaube, unter dem großen Maul, den Kleindiebstählen und der Schuleschwänzerei verbirgt sich ein verstörter, trauriger kleiner Junge.


    Als Helen fast die Mikrowelle in die Luft gejagt hätte, musste ich echt lachen. (Hätte mir aber auch passieren können, ich habe null Mikrowellenerfahrung :breitgrins: Dafür hätte ich aber ein essbares Essen hingekriegt.)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Echt furchtbar, und leider gar nicht unrealistisch. Kinder ziehen sich bei Trennungen ja oft diesen Schuh an :traurig: Und egal, wie eklig er sich benimmt, Jimmy tut mir auch ein wenig leid. Ich glaube, unter dem großen Maul, den Kleindiebstählen und der Schuleschwänzerei verbirgt sich ein verstörter, trauriger kleiner Junge.


    Das gleiche Gefühl habe ich bei Jim auch.



    Als Helen fast die Mikrowelle in die Luft gejagt hätte, musste ich echt lachen. (Hätte mir aber auch passieren können, ich habe null Mikrowellenerfahrung :breitgrins: Dafür hätte ich aber ein essbares Essen hingekriegt.)


    Ja, die Szene war klasse :breitgrins:

    Liebe Grüße

    Karin

  • Ich bin erst mitten im 6. Kapitel angekommen und bemerke, dass dieser Band mich nicht so richtig mitreißt. Die Olivia-Kapitel halten mich momentan zu sehr vom eigentlich Mordfall ab, so dass ich schon überlegen musste, wer eigentlich noch mal getötet wurde und wen ich dafür verdächtigen könnte.
    Außerdem ist mir diese Olivia äußerst unsymphatisch, so dass ich ihre Kapitel auch nicht allzu gerne gelesen habe.
    Ich hoffe, dass ich bald einen besseren Zugang zu diesem Buch finden werde...