Ich weiß nicht wie ihr das deutet, aber könnte es sein, dass Matt sein Spezialprojekt das Nachbauen von Simon ist? Ich habe mir das so vorgestellt, dass er ein Menschenmodel baut und mittels Flaschen und Co die Moleküle/ Atome eines Menschen darstellt. Hm und irgendwie kommen da auch Ameisen drin vor. Ob die in die Flaschen eingefüllt sind? Alles sehr rätselhaft.
...
Matt befindet sich also aktuell auf der geschlossenen Abteilung. Den dortigen Alltag fand ich einfach nur grausam. Da scheint mir ja das Leben im Gefängnis angenehmer.
Ich denke auch, er baut die chemische Formel eines Menschen. Eine sehr schräge Vorstellung. Das hätte ich sehr gerne genauer beschrieben gehabt. Sptäer erfährt man ja auch, dass er seine Wände vollgeschrieben hat. Das fand ich sehr berührend, dass sein Vater vor dem zweiten Anstrich diesen Satz hingeschrieben hat und Matt ihn zufällig liest.
Der Aufenthalt in der geschlossenen Abteilung war für mich keineswegs grausam.
Ein sehr nahes Familienmitglied von mir hat sich vor Jahren einmal selber in eine geschlossene Abteilung in der Psychatrischen Klinik begeben, wegen schwerer Depressionen und Suizidgedanken. Ich kenne mich also ein bisschen dort aus.
Man muss es sich erst mal wie eine Krankenstation vorstellen. Dort wird man ja auch nicht den ganzen Tag unterhalten oder betreut. Vielmehr wird versucht, den psychisch Kranken mit den richtigen Medikamenten so einzustellen, dass er die Klinik irgendwann auch wieder verlassen kann, wenn der akute Schub sich gelegt hat. Es gibt Einzelsitzungen mit den Ärzten - aber nicht täglich - und es gibt eine Reihe von Therapie-Angeboten. Wie überall sind die vielleicht auch etwas unterbesetzt aber es geht vor allem darum, dass man sich und anderen nichts antut und die schlimmste Phase übersteht. Bewegungstherapie, Maltherapie, Musiktherapie - diese kann man nutzen, muss man aber nicht. Den Rest des Tages ist es so langweilig oder nicht, wie in jedem anderen Krankenhaus auch. Man kann sich mit den anderen Patienten unterhalten, lesen, Fernsehen oder ähnliches. Und man darf Besuch bekommen. Mein Verwandter durfte bald auch stundenweise die Station verlassen - auch ohne Begleitung, nachdem die Suizidgefahr gebannt war. Da ist er immer zum Joggen in den Park gegangen. Oder mit seinen Besuchern Spazieren oder Kaffeetrinken.
Es wird in einer solchen Klinik schon versucht, die Patienten wieder möglichst schnell zu einem Leben außerhalb dieser Einrichtung zu bringen. Danach gibt es meistens eine mehrmonatige Tagesklinik, danach dann lockere Betreuung oder eigene Therapien.
So ähnlich scheint es ja eigentlich auch bei Matt zu sein. Es wird immer wieder versucht, ihn mit seinen Medikamenten so einzustellen, dass er ohne die Klinik auskommt. Wenn er natürlich die Medikamente nicht nimmt, hat er wieder einen Schub und sieht seinen Bruder unter dem Bett.