Carmen Rohrbach - Am grünen Fluss

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.595 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

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    Klappentext
    Abenteuer und Natur pur mitten in Deutschland: Zu Fuß, mit dem Schlauchboot, auf Skiern und mit dem Fahrrad von der Quelle und bis zur Mündung, von den Alpen bis zur Donau, so reiste Carmen Rohrbach auf und an der Isar. Ein Reisebericht mit neu entdeckten Geschichten, überraschenden Einblicken und umfangreichem Hintergrundwissen vom spannenden Leben des grünen Flusses und der Menschen an seinen Ufern.


    Carmen Rohrbach wurde in Bischofswerda geboren und studierte Biologie in der ehemaligen DDR. Nach einem missglückten Fluchtversuch kam sie für zwei Jahre ins Gefängnis, wurde dann freigekauft und ausgewiesen. Ihre Ausbildung beendete sie in Bayern. Ihre vielen Reisen führten sie durch die ganze Welt. Sie arbeitet als Reisebuch- und Kinderbuchautorin und als Dokumentarfilmerin.



    Um den Ursprung und die "Persönlichkeit" der Isar zu erforschen, macht sich Carmen Rohrbach auf den Weg zur Quelle des Flusses und folgt seinem Verlauf zu Fuß, so weit es möglich ist. Auf diese Weise entdeckt sie Stellen am Ufer, für die sonst kaum jemand Beachtung findet. Nur mit dem Notwendigsten ausgerüstet lässt sie sich ein auf das Abenteuer Fluss und erlebt seine ganze Ursprünglichkeit und die ungezähmte Natur. Mit ihrem Zelt ist sie unabhängig und mittem im Isargeschehen. Sie entdeckt selten gesehene Tier- und Pflanzenarten und erspürt die pure Kraft des Gewässers. So erlebt sie Momente ungeahnter Intensität. In den Ortschaften entlang der Isar sucht sie Kontakt zu den Menschen, die am und mit dem Fluss leben. Dabei erfährt sie viele spannende Geschichten, vor allem aus lang vergangenen Jahrzehnten, als die Wasserkraft noch ganz anders genutzt wurde als heutzutage. Und unwillkürlich trauert man um dieses grüne Juwel, das aus wirtschaftlichen Gründen gezähmt wurde. Erst an der Mündung in die Donau herrscht wieder der Urzustand wie knapp 300 Kilometer flussaufwärts an der Quelle. Hier wird die Isar in keinen Kanal mehr gezwängt, sondern kann sich ihren Weg alleine suchen.


    Carmen Rohrbach kann gut erzählen. Aus einem Sonnenaufgang wird ein kleines Kunstwerk, das viel mehr ist als nur ein erwachender Tag. Viele Lebewesen und Pflanzen, die man als normaler Spaziergänger kaum wahrnimmt, finden bei ihr Beachtung. Genauso hat sie ein offenes Ohr für die Menschen, die auf unterschiedlichste Weise mit dem Fluss zu tun haben. Angepasst an den Flusslauf ist der Erzählfluss: Bis München, das ungefähr in der Mitte der Gesamtlänge der Isar liegen dürfte, ist der Bericht ausführlich, dreht sich mal hierhin, mal dorthin. Danach wird er schneller und geradliniger, genauso wie das ausgebaute Flussbett.


    Auf diese Weise entsteht ein Reisebericht der besonderen Art, der aus der Isar ein ganz spezielles Stück Natur macht und bestimmt dafür sorgt, dass man beim nächsten Besuch am Flussufer die Isar mit ganz anderen Augen sieht.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Bei dem Titel habe ich mir einen Fluß viel weiter weg vorgestellt. Schön, dass es solche Berichte auch von direkt vor der Haustür gibt.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ein Vorteil ist natürlich, dass die Isar in recht unwegsamen Gelände entspringt und man da nicht viel reinpfuschen kann. Da bleibt die Ursprünglichkeit erhalten. Aber es gibt auch Streckenabschnitte, die nicht sehr schön sind, weil entweder das Wasser zur Stromgewinnung wird oder das Flussbett begradigt wurde. Alles zum Wohl der Gesellschaft natürlich. Das ist dann schon wieder sehr deutsch. Zum Glück gibt es sogar einen Verein, der sich für die Renaturierung der Isar einsetzt. So bleibt wenigstens einigermaßen ein Gleichgewicht erhalten, von dem alle profitieren. Im Buch ist das ausführlicher beschrieben.


    Ich finde es auch schön, die Isar zu haben. :smile:

  • Danke für Deinen Leseeindruck. Ich hätte bei dem Titel auch eher auf einen der großen Flüsse irgendwo im Ausland getippt.


    Carmen Rohrbach hat ja auch einige Reiseberichte geschrieben. Da die Bücher in der National Geographic Reihe aufgelegt werden, hatte ich bisher eines ihrer Bücher gelesen. Allerdings war ich ziemlich enttäuscht, weil das eigentliche Erkunden der fremden Kultur zu kurz kam. Stattdessen gab es eher die Aufarbeitung persönlicher Dinge....


    Vielleicht gebe ich ihr ja doch noch mal eine Chance. :smile:

  • Über die anderen Reiseberichte kann ich nichts sagen, sie sind mir allesamt unbekannt. Aufmerksam wurde ich auf Carmen Rohrbach, als ich ein längeres Interview mit ihr hörte. Ob da das Isar-Buch angesprochen wurde, weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall entdeckte ich es, als ich später noch über sie im Internet recherchierte. Und als Ex-Münchnerin und nach einigen schönen Erlebnissen auf und an der Isar wollte ich das Buch unbedingt mal lesen.


    Allerdings war ich ziemlich enttäuscht, weil das eigentliche Erkunden der fremden Kultur zu kurz kam. Stattdessen gab es eher die Aufarbeitung persönlicher Dinge....


    Sie hat ja in persönlicher Hinsicht einiges erlebt, da bleibt es nicht aus, dass man auch darüber schreibt. In "Am grünen Fluss" wird das aber kaum angesprochen und wenn, dann nur insoweit, als es mit ihrem Beruf als Biologin zu tun hat.

  • Ich hab von ihr ein Buch über eine Pilgerreise auf dem Jakobsweg gelesen, mit Esel, wenn ich mich richtig erinnere. Klar wurden da viele privaten Dinge mit angesprochen, ein reiner Reisebericht ist so etwas eigentlich nie. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen.


    Und das Isar-Buch wäre durchaus auch was für mich, wir sind ja ab und zu mal an der Isar. -> Wunschliste. :zwinker: Danke für die Rezi, Doris. :smile:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • @ Miramis
    Gerne geschehen. Und Danke für den Hinweis auf das Buch zum Jakobsweg, das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Klingt schon wegen dem Esel spannend :smile:.