Wie findet man heute einen Verlag?

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  • Also ich habe auch ein Manuskript geschrieben, dazu ein Exposé verfasst und es an einige ausgewählte Verlage - die das Genre verlegen - gesandt. Leider kamen entweder gar keine Antworten oder absagen. Was aber dann auch kam, war ein Vertrag. Aus diesem ließ sich aber auch sehr schnell ersehen, dass ich es mit keinem seriösen Verlag zu tun hatte, da man zunächst mal Geld (einen vierstelligen Betrag) von mir sehen wollte, um überhaupt tätig zu werden. Eine genauere Recherche meinerseits im Internet hat dann auch ergeben, dass eben dieser Verlag nicht seriös ist, da man da auch nicht allzu genau auf die Rechte des Autors am Werk achtet und den Autor in gewisser Weise "auszieht" um an sein Geld zu kommen. Ich habe dann freundlich, aber bestimmt abgelehnt und war froh, dass ich dem entkommen konnte. Allerdings hat mir das auch die Augen geöffnet.


    Mein Manuskript habe ich nochmals überarbeitet und ein neues Exposé erstellt, doch bin ich damit noch nicht zufrieden. Es wird wohl nochmal einen Durchlauf bei mir erfahren, bis es erneut versandt wird.


    Ansonsten bin auch ich eher der Meinung, dass sich Self Publishing lohnt und man evtl. sogar vorher versuchen sollte, sein Werk als eBook zu verlegen. Das habe ich auch getan und ein bisschen was daran verdient, doch ich möchte es nicht nur so handhaben. Es heißt für mich weiterhin: viel Zeit und Mühe und natürlich Herzblut investieren, damit doch noch etwas daraus wird :)

  • Die Einschaltung eines Literaturagenten scheint auch ein mögliches Mittel. Man tritt dann etwa 15% seiner Erlöse an ihn ab. Aber auch Literaturagenten lehnen die Annahme von Manuskripte oft ab. Logisch. Sie können nur die vertreten, die sie für erfolgversprechend halten.

  • @Ninasan86 Du hast sicher richtig gehandelt. Eine gründliche Recherche ist doch immer wichtig, selbst wenn du dich für einen klassischen Verlag entscheidest sollte man sich mal überlegt haben inwiefern der Verlag überhaupt zu einem passt. Und wie du schon sagst, Self-Publishing kostet viel Zeit und Mühe. Ich habe selbst einmal probiert, auf eigene Verantwortung etwas anzugehen, aber mir wurde der Arbeitsaufwand dann zu groß. Dann stand ich entweder vor der Wahl wirklich zu einem Verlag mit Kostenbeteiligung zu gehen oder ... naja ich habe mich dazu entschlossen das Manuskript nochmal zu überarbeiten, noch einmal die klassischen Verlage abzuklappern. Aber ich verstehe mittlerweile was jemanden dazu treiben könnte, zu einem Verlag zu gehen der dir die ganze Arbeit abnimmt, auch wenn es kostet ...

    Aus einiger Entfernung betrachtet, schrumpft der gesunde Menschenverstand ein und sieht einem Gran Stumpfsinn zum Verzweifeln ähnlich<br />- Ingeborg Bachmann


  • Aber ich verstehe mittlerweile was jemanden dazu treiben könnte, zu einem Verlag zu gehen der dir die ganze Arbeit abnimmt, auch wenn es kostet ...


    Ich nicht (von wissenschaftlichen Veröffentlichungen mal abgesehen). Solche Verlage werden doch vom Publikum kaum wahrgenommen und damit auch nicht deren Bücher und Autoren. Vom Feuilleton auch nicht besprochen.


    Gruß, Thomas

  • Verlag finden ist eine Sisyphusarbeit, die ordentlich ins Geld gehen kann.


    Ich habe mein Expose (Thriller) an 75 Verlage und Agenturen geschickt. Davon haben sich ca. 50 zurückgemeldet.


    Von diesen 50 Rückmeldungen wollten nur drei das Manuskript haben - sprich 47 Absagen.


    Von den drei Manuskripteinsendungen hat sich letztlich ein einziger Verlag entschieden, mir einen Vertrag anzubieten.
    Bei diesem ist dann im letzten Dezember mein Buch erschienen.


    Abgesehen von der Zeit geht schon mal ne ordentliche Summe für Druckkosten, Verpackung und Porto raus. Expose a 30 Seiten ist ein Maxibrief.



    Ist das Manuskript/ Expose nicht absolut erstklassisch, brauchst du es erst gar nicht versuchen, gegen die anderen tausende Mitbeweber bestehen zu wollen.

  • Ich nicht (von wissenschaftlichen Veröffentlichungen mal abgesehen). Solche Verlage werden doch vom Publikum kaum wahrgenommen und damit auch nicht deren Bücher und Autoren. Vom Feuilleton auch nicht besprochen.


    Gruß, Thomas


    Damit meinte ich auch eigentlich gar nicht, dass dir ein DKVZ in jedem Fall am Buchmarkt weiterhilft, sondern meinte, dass ich damals dann nach halbangebrochener Arbeit an meinem eigenen Werk die Idee, diese Dienstleistungen (denn das sind sie ja, Dienstleistungsanbieter für Druck) einfach an jemanden abzuschieben. Natürlich ist die Rezeption im Feuilleton nicht gerade die beste, aber das ist doch mit Self-Publishing auch nicht anders. Dass eine Veröffentlichung in einem renommierten Verlagshaus vorzuziehen wäre, das wissen wir ja, aber nicht alle von uns haben das Glück, von so einem Verlag überhaupt erst angeschaut zu werden.
    Also egal ob Self-Publishing oder mit Dienstleister, Marketing und Vernetzungsarbeit muss man immer selbst übernehmen, wenn man also nicht gerade im Manuskriptlotto gewonnen hat ;)
    Schade finde ich, dass es wirklich so viele schwarze Schafe in dem Sektor gibt, die Neuautoren mit falschen Verheißungen locken. Dabei hätte das Prinzip der Autorenbeteiligung in meiner Welt durchaus seine Berechtigung, wenn es ethisch und ausgelegt auf Win-Win hin betrieben wird.

    Aus einiger Entfernung betrachtet, schrumpft der gesunde Menschenverstand ein und sieht einem Gran Stumpfsinn zum Verzweifeln ähnlich<br />- Ingeborg Bachmann

  • Liebe Forumsmitglieder, es ist mir ein großes Anliegen, mich hier direkt zu Wort zu melden und auch die Gelegenheit zu nutzen, mich zu Ihren Meinungen zu äußern. Aufgrund der negativen Stimmen rund um mein Unternehmen und langer Überlegung, bedeutet es mir und meinem Unternehmen umso mehr, sich mit Ihnen auszutauschen.
    Unser Ziel ist es, jedem potentiellen Autor und Schreiberling eine Chance auf eine Veröffentlichung zu geben. Jedem ist freigestellt, welche Leistungen er unsrerseits durchgeführt haben möchte und kann dies frei entscheiden. Zudem kann jeder Autor selbst entscheiden, welche Art von Verleger er für die Veröffentlichung seines Werkes heranzieht. Es ist uns wichtig, dass dieser Umstand klar verdeutlicht wird und wir in keinster Weise jemanden zwingen wollen, sich an uns zu wenden. Wie wir finden, ist es doch eine gute Sache, eine breite Bandbreite an Genres und Sparten anzubieten, da sich unsere Autoren nicht in ihren Ideen eingeschränkt fühlen sollen.
    Abschließend möchte ich Ihnen nahelegen, mich direkt zu kontaktieren, sollten Unklarheiten bestehen, Sie Fragen haben oder das Bedürfnis haben, sich mit mir über mein Unternehmen, branchenrelevante Inhalte oder verlagsinterne Abläufe zu unterhalten. Ich möchte diesen Weg der Kommunikation nutzen, da meiner Meinung nach nur auf diese Weise Missverständnisse bzw. Probleme aus dem Weg geräumt werden können. Gerne können Sie mich daher per Mail wolfgang_bader@gmx.net kontaktieren.

  • Ich arbeite selbst für einen kleinen Verlag und wir erhalten noch Manuskripte, die uns von Autoren selbst zugeschickt werden - sehr viele! Allerdings nehmen wir nur sehr, sehr selten ein Manuskript von einem neuen Autor, weil unsere Stamm-Autoren regelmäßig neue Bücher schreiben, die wir verlegen. Ich kenne es aber, dass man bei kleinen Verlagen noch Manuskripte direkt einschicken kann. Wenn das Buch gut ist und ins Verlagsprogramm passt, hat es eine Chance. Und selbstverständlich muss kein Autor etwas bezahlen, sondern bekommt Prozente des Verkaufs des Buches. Von Selbstkostenverlagen würde ich fern bleiben!
    Bei großen Verlagen allerdings geht es heutzutage nur noch über eine Literaturagentur. Diese bekommt dann auch Prozente des Verkaufs, aber dafür hat der Autor Unterstützung bei den Verhandlungen mit dem Verlag.
    Ich hoffe das konnte helfen :smile:

  • Eine große Rolle spielen mit Sicherheit Glück und Beziehungen. Ich selbst arbeite nebenberuflich als Lektorin und habe so Kontakt zu meinem Verlag gefunden, der jetzt auch meine Bücher im Programm hat. Zugleich halte ich die Augen auf, ob mir nicht mal was wirklich Gutes per Zufall begegnet, was ich dann versuchen kann, über meine Kontakte unterzubringen.


    Wenn man sich sehr gründlich umsieht, finden sich allerdings auch hin und wieder Kleinverlage, die keine DKZVs sind und denn offen für neue Manuskripte.