Amazon eröffnet eine Buchhandlung in Seattle

Es gibt 48 Antworten in diesem Thema, welches 7.679 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Suse.

  • Wen meinst du mit "die"?
    Das ist die erste amazon Buchhandlung, somit kann von überall breitmachen ja eigentlich nicht die Rede sein. Außer du meinst das Internet, das ist zwar überall, aber das möchten wir doch meistens nicht missen :zwinker:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Adlibris, Schwedens größte Internetbuchhandlung hat vor einigen Tagen ein Geschäft in der Stockholmer Innenstadt eröffnet. Dort verkaufen sie Bücher zu Netzpreisen, also ein ganzes Stück billiger als in den meisten Buchhandlungen (es gibt hierzulande keine Buchpreisbindung).


    In den Räumlichkeiten von ca 1.000 qm befand sich bis vor kurzem eine andere Buchhandlung (Bokskotten), die ich recht oft besuchte. Zwar hatte sie "den Charme eines Lidl" (Zitat Tageszeitung DN), also riesige Bücherstapel und vollgestopfte Regale ohne sonderlichen Wohlfühlfaktor, aber sie hatte a. gute Preise und b. BÜCHER, Massen von Büchern.


    Im Gegensatz dazu nun Adlibris. Der erste Eindruck bei meinem Besuch gestern war "Ja, wo sind denn die Bücher?". Recht spärlich bestückte Regale die Wände entlang und ein paar niedrige Tische mitten im Raum. Zwar optisch recht ansprechend, aber ich besuche doch eine Buchhandlung nicht, um mich wie in einer Inneneinrichtungszeitschrift zu fühlen. Ein Rundgang durch den Laden ließ mich nur noch mehr den Kopf schütteln: Auf den Tischen befanden sich außer ein paar Büchern auch Dinge wie Strickgarn, Kekse und Tee. Außerdem ein paar Computer, an denen man Bücher bestellen kann. Bravo - genau dazu gehe ich in eine Buchhandlung, um mich dort an einen Computer zu setzen und meine Bestellung aufzugeben, oder wie?


    Außerdem eine Caféecke mit einem sehr langen Tisch und Bänken davor. Recht ansprechendes Aussehen, aber wenn ich ein Café besuche, möchte ich doch gerne eine Sitzgelegenheit mit Lehne, um dann gemütlich lesen zu können.


    Aber das größte Manko ist wirklich die weitgehende Abwesenheit von Büchern. Stöbern in der Hoffnung, eine unbekannte Perle zu entdecken geht hier noch weniger als beim Konkurrenten nebenan, zu dem ich auch nur noch selten gehe, seitdem er das Sortiment drastisch reduziert hat. Etwa 2.000 Titel nur gibt es laut meiner Tageszeitung im Adlibrisladen - das ist so gut wie nichts. Meine Lieblingsbuchhandlung Hedengrens hingegen hat laut ihrer Internetseite ca. 60.000 Titel auf Lager!


    Fazit: Ein Laden, den die Welt/Stockholm/Saltanah nicht braucht.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Ein Rundgang durch den Laden ließ mich nur noch mehr den Kopf schütteln: Auf den Tischen befanden sich außer ein paar Büchern auch Dinge wie Strickgarn, Kekse und Tee.


    Das erinnert mich sehr an einem meiner Besuch im Einkaufscenter, als ich wie gewöhnlich ohne auf meinen Weg achten zu müssen den Buchladen ansteuerte und beim Betreten feststellen musste, dass auch dieser nicht mehr war, da sich auf Tischen Töpfe, Pfannen und andere Küchenutesilien stapelten. Als ich kehrtmachte, rief eine Verkäuferin hinter mir her, was ich denn suchen würde. Wie sich herausstellte, gab es den Laden immer noch, allerdings waren die Bücher hinten versteckt. :rollen:
    Inzwischen wurde dies wieder geändert. Blieben wohl die Kunden weg ... :zwinker:

  • Bei Thalia und ganz besonders bei Weltbild fällt mir das auch auf, dass es viele Non-Book-Artikel gibt (wobei es bei Thalia wenigstens noch im wesentlichen Schreibwaren und Kalender sind und nicht so viel Dekokram und sonstiger Krempel).

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Bei Thalia und ganz besonders bei Weltbild fällt mir das auch auf, dass es viele Non-Book-Artikel gibt (wobei es bei Thalia wenigstens noch im wesentlichen Schreibwaren und Kalender sind und nicht so viel Dekokram und sonstiger Krempel).


    Hier in meiner nächstgelegenen Thalia-Filiale wird aber auch sehr geruchsintensives Zeug verkauf (Räucherstäbchen, Duftkerzen etc.), sodass der Besuch einen Frontalangriff auf den Geruchssinn gleichkommt. Das gefällt mir gar nicht...


  • Hier in meiner nächstgelegenen Thalia-Filiale wird aber auch sehr geruchsintensives Zeug verkauf (Räucherstäbchen, Duftkerzen etc.), sodass der Besuch einen Frontalangriff auf den Geruchssinn gleichkommt. Das gefällt mir gar nicht...


    Das ist bei uns auch so. Früher gab es einen weiteren Laden der Gruppe, der "Vitao" hieß. Dort wurden alle Bücher verkauft, die in die Esoterikecke gehören, dazu auch Räucherstäbchen und sonstiges Duftzeug, aber auch Gesundheitsratgeber. Fragt mich mal, wie schlecht mir dort wurde, als ich mit Babybauch Schwangerschaftsratgeber kaufen wollte :rollen: .
    Offenbar lief das Geschäft aber nicht so gut, weswegen geschlossen und ins weiterhin ansässige Thalia umgesiedelt wurde. Seitdem darf der Kram dort rumduften und ich mag das in einem Buchladen auch überhaupt nicht :rollen: . Auch "Heilsteine" sind dort erhältlich, Tarotkarten usw. - für mich eher grenzwertig.

  • Das kenne ich so nur von Weltbild, die hatten zeitweise bei uns eh schon viel Ramsch im eigentlich Buchgeschäft und nebenan noch mal einen extra Krimskrams-Shop.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Der Spiegel meldet nun, dass offenbar 400 Buchhandlungen eröffnet werden sollen.


    Zitat

    Als ich noch zur Journalistenschule ging, galt die Zwei-Quellen-Regel: So lange es für eine Information keine zwei Quellen gab, wurde sie nicht veröffentlich. Das hatte gute Gründe: Denn interessierte Seiten hätten sonst Journalisten für ihre Sache manipulieren können.


    Zitat

    Solche Tugenden können Sie heute getrost in die Tonne kloppen. Munter schreiben alle ab, was superhyperspannend klingt – auch wenn die Beweislage, höflich geschrieben, wackelig ist. Eine Geschichte muss heute nicht mehr wahr sein – sie muss schön sein.


    Das und mehr über die Journalisten-Stampede :zwinker:

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.