Amazon eröffnet eine Buchhandlung in Seattle

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  • Ein weiterer Grund für mich, Amazon zu meiden, wo es nur geht. Fast könnte ich sagen, ich meide Amazon wie der Teufel das Weihwasser ;)


    Nein, Amazon hat für mich nichts mit Liebe zur Literatur zu tun. Da geht es nur um knallhartes Geschäftemachen (leider auf Kosten der literarischen Vielfalt). Ich bevorzuge da "meinen" kleinen (und nicht mal wirklich gemütlichen oder besonders schön anzusehenden) Buchladen zwei Ortschaften weiter. Nette Gespräche, gute Tipps, Buchhändler die ihre Bücherleidenschaft leben und immer wieder der wahre Spruch von Wilhelm Busch auf dem Geldschälchen an der Kassentheke: "Mit dem Bezahlen wird man das meiste Geld los".

  • Da geht es nur um knallhartes Geschäftemachen (leider auf Kosten der literarischen Vielfalt).


    Ums Geschäft geht es wohl auch den Kleinen - ich nehme an, auch Buchhändler zahlen Miete und müssen essen. Und was die Vielfalt betrifft: Ich habe auf Amazon schon Bücher gefunden und erhalten, wo mir meine Buchhandlung sagen musste: Können wir nicht bestellen.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Das ist eine ziemliche Kehrtwendung, die ich so nicht erwartet habe.


    Ich auch nicht, es wirkt auch für mich wenig sinnvoll und ich wüsste gerne, welche Erwartung dahinter steckt.
    Die kleinen Buchhandlungen werden doch schon durch den Onlinehandel weitest gehend geschädigt, die persönliche Präsenz bringt doch hier keinen Mehrertrag oder eine Ausweitung des Kundenstamms, oder?


    Erinnert mich spontan an den Film "E-Mail für Dich" mit Tom Hanks und Meg Ryan :breitgrins: .

  • Der einzige Grund, der mir spontan eingefellen ist: mit der Vor-Ort-Präsenz kann man den einen oder anderen Händler aus dem Wettbewerb drängen. Kein schöner Gedanke :sauer:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten
    Das macht Amazon doch schon online. Der Kunde, der jetzt noch beim anderen kleinen Händler kauft wird das aus meiner Sicht auch weiter tun, weil er sich bewusst dafür entschieden hat.

  • Klingt für mich wie ein Aprilscherz.
    Worin soll der Mehrwert bestehen?
    Warum gerade in Seattle?
    Soll das eine Imagekamagne sein: Sieh her, wir sind auch "der Buchhandel vor Ort"?


    .... und dann kommen die Leute in den Laden, suchen ein Buch und der Verkäufer bestellt es über amazon.... :breitgrins:


    Allerdings: Bewertungen an den Büchern fände ich im Handel vor Ort tatsächlich nicht schlecht. Heutzutage steht man dann mit seinem Smartphone da und schaut erst mal bei amazon, ob man das Buch vor Ort kaufen will oder ob es doch enttäuschend ist...

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Ums Geschäft geht es wohl auch den Kleinen - ich nehme an, auch Buchhändler zahlen Miete und müssen essen. Und was die Vielfalt betrifft: Ich habe auf Amazon schon Bücher gefunden und erhalten, wo mir meine Buchhandlung sagen musste: Können wir nicht bestellen.


    Natürlich muss auch der kleine Buchhändler vor Ort Miete und seine Angestellten bezahlen, aber leider ist Amazon auch bekannt dafür, dass sie Verlage unter Druck setzen. Das und noch weitere Punkte haben mich dazu veranlasst, dort nicht mehr zu bestellen.


    Mal interessehalber: Warum konnte deine Buchhandlung gewisse Bücher nicht bestellen? Das habe ich in meiner Buchhandlung noch nicht erlebt - im Gegenteil, sie sind immer sehr bemüht, gewünschte Bücher zu beschaffen.


  • Mal interessehalber: Warum konnte deine Buchhandlung gewisse Bücher nicht bestellen? Das habe ich in meiner Buchhandlung noch nicht erlebt - im Gegenteil, sie sind immer sehr bemüht, gewünschte Bücher zu beschaffen.


    Ab und zu sind englische Bücher offenbar sehr schwer zu beschaffen. Meine Buchhandlung ist sehr bemüht und kriegt vieles hin, aber manchmal klappt es einfach nicht oder nur mit sehr langen Lieferzeiten. Woran das liegt, weiß ich allerdings nicht.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ab und zu sind englische Bücher offenbar sehr schwer zu beschaffen. Meine Buchhandlung ist sehr bemüht und kriegt vieles hin, aber manchmal klappt es einfach nicht oder nur mit sehr langen Lieferzeiten. Woran das liegt, weiß ich allerdings nicht.


    Stimmt, ich musste mal auf ein englischsprachiges Buch recht lange warten. Allerdings kaufe ich sonst nie englische Bücher, da mein englisch - sagen wir mal so - nicht das beste ist ;)

  • Natürlich geht es Amazon um das Geschäft. Mir als Kunde geht es auch darum. Ich möchte gute Produkte zu einem möglichst günstigen Preis. Das ermöglicht Amazon in vielen Bereichen. Verbunden mit ener problemlosen Rücksendung bei Nichtgefallen. Umtausch im Offline-Geschäft geht nur auf Kulanz und geht außerhalb des Bereichs Kleidung oft nur schwer.


    Und warum sollen sie keine Buchhandlung aufmachen? Wenn sie das besser machen als Barnes & Nobles, dann nur zu. Der Kunde stimmt mit den Füßen ab. Konkurrenz belebt das Geschäft. Meinen kleinen Buchhändler unterstütze ich weiterhin, da er vieles besser kann als Amazon. Aber eben nur im Bereich Bücher. Amazon ist ja inzwischen ein Warenhaus. Bei Kaufhof oder Karstadt war ich gefühlt schon zehn Jahre nicht mehr.


    Gruß, Thomas


  • Das ist eine ziemliche Kehrtwendung, die ich so nicht erwartet habe.


    Vielleicht wollen sie damit lediglich Markenpräsenz in den Innenstädten schaffen. Selbst wenn sich die Läden nicht tragen, wird man das in der Amazon-Bilanz kaum bemerken. Ähnlich wie ein Apple-Storekonzept (wobei sich diese sicher lohnen).


  • Natürlich geht es Amazon um das Geschäft. Mir als Kunde geht es auch darum. Ich möchte gute Produkte zu einem möglichst günstigen Preis. Das ermöglicht Amazon in vielen Bereichen. Verbunden mit ener problemlosen Rücksendung bei Nichtgefallen. Umtausch im Offline-Geschäft geht nur auf Kulanz und geht außerhalb des Bereichs Kleidung oft nur schwer.


    Und warum sollen sie keine Buchhandlung aufmachen? Wenn sie das besser machen als Barnes & Nobles, dann nur zu. Der Kunde stimmt mit den Füßen ab. Konkurrenz belebt das Geschäft. Meinen kleinen Buchhändler unterstütze ich weiterhin, da er vieles besser kann als Amazon. Aber eben nur im Bereich Bücher. Amazon ist ja inzwischen ein Warenhaus. Bei Kaufhof oder Karstadt war ich gefühlt schon zehn Jahre nicht mehr.


    Gruß, Thomas


    Dennoch habe ich als Kunde auch eine Verantwortung. Und die geht - bei mir - eben dahin, zu überlegen, wo ich mein Geld lasse und wo nicht. Ich sehe das Geschäftsmodell ziemlich kritisch. Ich kann es nicht gut heißen, dass Amazon Verlage unter Druck setzt.

  • Ich kann es nicht gut heißen, dass Amazon Verlage unter Druck setzt.


    Sonst könnten die armen Verlage endlich ihre Autoren ungestraft unter Druck setzen und den Gewinn alles, alles selber einstreichen. :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich finde diese Entwicklung spannend. Man könnte fast sagen, dass hier Amazon zu seinen Wurzeln zurückkehren möchte. Ich denke, dass man mit einem Laden auch eine größere Verbundenheit zu dem Kunden schaffen kann und da in Seatle sowieso alles gebündelt da sein wird, kann sich das für Amazon durchaus rechnen.


    Meiner Meinung nach ist es zu einen großen Konzern für eine globale Entwicklung verantwortlich zu machen. Viele möchten zwar ihren lokalen Händler haben, wollen dies aber zu möglichst günstigen Preisen. Ich denke, da ist die Gesellschaft insgesamt daran schuld, wenn der Einzelhandel immer mehr Probleme bekommt, bzw der Einzelhandel hat nicht die geeigneten Maßnahmen ergriffen um diesem Trend entgegen zu wirken.

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • Sie wollen ja, wenn ich das recht verstehe, nur die Bestseller anbieten und immer zum selben Preis, den sie im Internet verlangen. Da ändern sie ja manchmal mehrmals im Tag den Preis - wenn wieder irgendwo ein Händler versucht, sie zu unterbieten, reagieren sie blitzschnell.


    Ob sich das rechnet, bzw. ob das als Geschäftsmodell nun so innovativ ist, wage ich zu bezweifeln. Ausser der Power grosser Rechner und ausgefeilter Suchlogarithmen hat Amazon da ja nichts anderes zu bieten als der kleine Buchhändler ums Eck.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Das ist natürlich ein Konzept, dass sie so nur in Ländern ohne Buchpreisbindung durchführen können. Im Gegensatz zu Barnes & Nobles etc. haben sie da eventuell einen Preisvorteil. Die Frage ist ja selten, ob etwas sehr innovativ ist, sondern ob die kleinen Neuerungen von den Kunden gut angenommen werden. Meist sind es am Anfang nur kleine Veränderungen, die sich später dann weiter verselbstständigen.

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • Ums Geschäft geht es wohl auch den Kleinen - ich nehme an, auch Buchhändler zahlen Miete und müssen essen. Und was die Vielfalt betrifft: Ich habe auf Amazon schon Bücher gefunden und erhalten, wo mir meine Buchhandlung sagen musste: Können wir nicht bestellen.


    Mein Buchhändler besorgt mir jedes Buch. Und wenn's sein muss, bestellt er es für mich bei Amazon. :breitgrins: