Sophie Jordan - Infernale

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  • Sophie Jordan - Infernale - Loewe


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    Sophie Jordan - Infernale - Loewe
    Texas, 2021
    Seit Jahren gibt es eine Studie über ein Mördergen, genannt HtS. Sie besagt, das die Hälfte aller HTS-Träger die Bereitschaft zu brutaler Gewalt hat. Alle Teenager, deren Gene noch nicht ausgeprägt sind, werden getestet.
    Die Wainwright-Behörde treibt dies mit aller Strenge und Kompromisslosigkeit voran. Durch Selektion, Ausgrenzung und Stigmatisierung erfüllt sich Dr Wainwrights Prophezeiung von selbst. Bald hat der fanatische Doktor und sein Anhängerkreis mehr Macht als die C.I.A.. Verbissen verfolgt er sein Ziel.
    Davina Hamilton ist seit frühester Kinheit an, ein musikalisches Wunderkind. Die 17jährige führt ein priviligiertes und behütetes Leben, wird eine Elite-Universität besuchen und geht mit dem tollsten Typen der Schule.


    Ihr Lebensplan scheint aufzugehen, bis:
    Die Auswertung ihres Test ist positiv, Davy trägt das Mördergen HTS in sich. Nichts ist mehr wie vorher.


    Davy muss sofort ihre Schule wechseln. Für sie gelten jetzt andere Regeln, die Freunde wenden sich niederträchtig gegen sie.
    Fortan sitzt sie in der "Keller-High" mit anderen Trägern in einem Käfig, aber, sie kann froh sein, überhaupt in ein Schulsystem aufgenommen zu werden.
    Dann trifft Davy auf Sean O´Rourke. Er sieht unverschämt gut aus und ist der typische Bad Boy. Sean ist anders, als alle jungen Männer, die Davy je getroffen hat, seine gespielte Ungeschliffenheit erschreckt sie. Ihre Welt kann kaum boshafter sein, von der "Prinzessin" zur Aussätzigen.
    50 Schüler aus ganz U.S.A. werden für ein "Talent-Camp" auserwählt, wer hier seine besonderen Fähigkeiten trainiert, kommt nicht in ein Lager. Sean kommt ihr ein paar Mal zu Hilfe und ungewollt werden sie zu Freunden..


    Spannende und unterhaltsame Jugend-Dystopie aus der nahen Zukunft. Sind wir nur die Summe unserer Gene? Ist nicht jeder eines, oder keines Mordes fähig? Der Vergleich zur düsteren deutschen Geschichte drängt sich auf, dennoch ist es aktuell, wie nie.
    Ich bin gespannt auf die Fortsetzung!


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von SABO ()

  • Erster Satz:
    "Ich habe schon immer gewusst, dass ich anders bin."


    Meine Meinung zum Buch:
    Das Konzept mit dem Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) hat mich fasziniert und mein Interesse geweckt. Der Plot hat mich von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt, sodass mich diese Story komplett umgehauen hat. Infernale hat einfach alles, was ein gutes Buch braucht ... Liebe, Action, Spannung und unglaublich liebenswerte Protagonisten.


    Jugendbücher geben, wie ich finde, kaum Stoff zum Nachdenken. Man liest sie, denkt sich hin und wieder seinen Teil und gut ist. Aber Infernale verbirgt soviel mehr als zu Beginn angenommen. Die Story ist extrem spannend und mitreißend. Als Leser erhält man Blickwinkel in die verschiedenen Parteien und kann sich dementsprechend sehr gut in die Szenen hineinversetzen. Egal ob als Elternteil, Freunde oder als Davy selbst.


    Aufgeteilt ist die Story in zwei Teile (Träger & Mount Haven). Beide Teile sind auf ihre ganz spezielle Art interessant und informativ. Gerade in Teil 1 erfährt man sehr viel über das Leben von Davy, über ihre Vorurteile anderen Trägern gegenüber oder aber wie sie selbst mit der Situation als neue Trägerin des Gens umgeht.


    Aber auch der zweite Teil - Mount Haven - hat mir richtig gut gefallen. Ich war schockiert und mit meinen Nerven am Ende.


    Die Gesellschaft, in der Davy aufwächst, wurde sehr real und authentisch dargestellt. Mann kann sehr gut nachvollziehen, warum Menschen Angst vor Trägern wie Davy haben. Man wird als Träger sofort abgeschrieben, hat kaum Möglichkeiten auf Bildung oder ein soziales Leben. Was es für die Träger natürlich nicht einfacher macht. Es ist einfach grausam, was dieses System den Menschen antut.


    Beide Hauptprotagonisten mochte ich von Beginn an sehr gerne. Davy führt vor der Diagnose ein perfektes Leben. Sie ist talentiert, hat einen Freund der sie liebt und jede Menge Freunde. Bis zu dem Tag, an dem sie erfährt, dass sie eine Trägerin ist. Schlagartig ändert sich alles. Ihre Freunde meiden sie, ihr Freund verlässt sie und ihre Eltern kommen mit der neuen Situation überhaupt nicht zurecht. Halt findet sie in der schweren Zeit bei Sean. Mit Sean hat die Autorin einen geheimnisvollen und sehr attraktiven Protagonisten erschaffen. Man erfährt leider nicht sehr viel über ihn, außer, dass er seinen Freunden gegenüber sehr loyal ist und für sie einsteht. Mein Interesse, mehr über Sean zu erfahren, wurde definitiv geweckt.


    Ich wollte das Buch zu keinem Zeitpunkt aus der Hand legen und bin gespannt was mich im 2. Band erwartet.


    Fazit:
    Mit "Infernale" hat die Autorin ein unterhaltsames, spannendes und interessantes Werk erschaffen. Ein Jugendbuch das zum Nachdenken anregt und anders ist als zu Beginn angenommen.


    Klare Leseempfehlung!


    5ratten

  • In nicht allzu ferner Zukunft wird es Gentests geben: Gentests, die überprüfen, ob jemand ein sogenanntes "Mördergen" (Homicidal Tendency Syndrome, abgekürzt: HTS) in sich trägt und damit seinen Mitmenschen potenziell gefährlich werden kann. Davy ist ein musikalisches Wunderkind, hat einen tollen Freund, steht kurz vor dem Highschoolabschluss und freut sich schon darauf, bald an der berühmten Musik- und Schauspielschule Juilliard studieren zu dürfen - doch dann wird bei ihr das Mördergen festgestellt und ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt.


    Sophie Jordan gelingt es schnell, den Leser in ihren Bann zu ziehen. Gemeinsam mit Davy erlebt man ihre Diagnose und die Reaktionen ihrer Umwelt darauf. Das Buch lässt sich angenehm und flüssig lesen und nach jedem Kapitel ist eine Seite zu finden, die zusätzliche Informationen oder Statistiken über HTS und die Pläne der Regierung liefert.


    Wie in vielen Jugend-Dystopien gibt es auch hier mit Davy eine etwas naive, weibliche Hauptperson, die von der Geschichte eher mitgerissen wird, als selbst wirklich zu handeln. Zum Glück passt der schöne, liebe und kurz gesagt einfach perfekte "Bad Boy" Sean, der ebenfalls ein HTS-Träger ist, auf sie auf. Auch die anderen Figuren wirken bei näherem Hinsehen ziemlich eindimensional: der Versager-Bruder Davys, der für seine (nun ebenfalls zukunftslose) Schwester einsteht; die reichen aber machtlosen Eltern; die BFF, die sofort nach der Diagnose Stimmung gegen Davy macht, um in der Clique deren Position einzunehmen; die Träger, die sich so gewalttätig verhalten, wie es die Gesellschaft von ihnen erwartet und die anderen Träger, die genau so niemals werden wollen.


    Die etwas schwachen Charaktere wurden durch spannende Szenen und eine rasante Zuspitzung der Situation jedoch mehr als ausgeglichen. Die Grundidee und auch die Umsetzung des Buches hat mir gut gefallen, auch wenn im Laufe der Handlung immer mehr Parallelen zum Dritten Reich und der damaligen Verfolgung bestimmter Personengruppen deutlich wurden. Hier hat sich die Autorin für meinen Geschmack vielleicht etwas zu sehr bei der Geschichte bedient. Andererseits bekommt man so einen guten Einblick in die Lage der Opfer einer solchen Verfolgung und kann miterleben und mitfühlen, was das für sie bedeutet.


    Das Buch regt sehr zum Nachdenken und Diskutieren an. Bestimmen die Gene, wer wir sind, oder doch die Umwelt? Was wäre, wenn es solche Tests wirklich gäbe? Macht man durch eine Ausgrenzung der Träger evtl. einfach alles nur noch schlimmer oder schützt man so die Gesellschaft vor ihnen? Wie würde man selbst sich in Davys Lage fühlen?


    Ein Buch, dass man zwar in einem Rutsch lesen kann, dass aber doch nachhängt und einen nicht mehr loslässt. Für alle Fans von Dystopien! Achtung: Es wird einen zweiten Band geben, das Ende dieses Buches ist dementsprechend sehr offen gehalten.


    4ratten

  • Nicht wirklich neu - aber spannend!


    Davina, genannt Davy, ist ein Wunderkind. Sie spielt mehrere Instrumente, ist intelligent, hübsch und beliebt. Sie hat die Zulassung zu einer Elite-Uni in der Tasche, ist mit dem tollsten Typ der Schule zusammen und alles ist perfekt.


    Bis zu dem Tag, an dem ihre Welt zusammenbricht. Sie kommt nach Hause und erfährt, dass sie positiv auf HTS getestet wurde. HTS steht für „Homicidal Tendency Syndrome“, umgangssprachlich auch das „Mördergen“ genannt. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei einem Großteil aller Straftäter dieses Gen nachweisbar ist und im Umkehrschluss hat die Regierung beschlossen, alle Bürger zu testen und die mutmaßlich gefährlichen Genträger alle entsprechend so zu behandeln, dass möglichst wenig Gefahr von ihnen ausgehen kann.


    Auf einmal ist Davy also eine mutmaßliche Verbrecherin. Es ist völlig egal, was sie bisher getan und geleistet hat, ihr altes Leben zählt nicht mehr. Sie muss die Schule wechseln und ihre Träume begraben. Ihre Familie ist schockiert, ihre Freunde ziehen sich zurück und Davy muss sich in einem neuen Umfeld behaupten lernen.


    Wodurch wird ein Mensch zu dem, was er ist? Welche Rolle spielen Gene und Veranlagung und wie groß ist der Einfluss von Erziehung und Umwelt? Um diese Fragen dreht sich die Geschichte.


    Der hier beschriebene Umgang mit den HTS-Genträgern macht betroffen und wütend. Insbesondere deshalb, weil man durchaus Parallelen in der Historie und im aktuellen Zeitgeschehen erkennen kann, so wie hier Menschen aufgrund eines bestimmten Merkmals vorverurteilt werden, obwohl sie sich nichts haben zuschulden kommen lassen und das vielleicht auch nie tun würden. Bei der Art und Weise, wie sie behandelt werden, ist es aber kein Wunder, wenn sie dann irgendwann doch zurückschlagen und dies wiederum ist dann die Bestätigung für ihre gewalttätige Veranlagung – ein Teufelskreis!


    Die Figuren sind recht eindimensional beschrieben, es gibt hier ganz klar die Guten und die Bösen, nur wenig Grautöne. Dafür war aber die Handlung mit all ihren moralischen Fragen spannend genug, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte.


    Es handelt sich um den ersten Teil einer Dilogie, die Fortsetzung ist für Juni 2016 geplant und wird von mir mit Spannung erwartet.


    4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    LG, Dani


    **kein Forums-Support per PN - bei Fragen/Problemen bitte im Hilfebereich melden**

  • Fazit:


    Ein wundervoller erschreckender Anfang einer Reihe. Ich musste einfach weiterlesen, um zu wissen, was mit Davy passiert. Das macht es unglaublich spannend. Davy mochte ich auch sehr gerne, da sie genau der Typ wäre, der ich wohl in dieser Situation auch wäre.


    Bewertung:


    Die Story ist schon krass. Sowas ähnliches gab es früher ja auch schon bei uns. Und wenn man aber kein Mörder ist und nicht zu Gewalttätigkeit neigt, dann spätestens nach diesem Test. Denn du musst dich ja schon durchschlagen und wenn die "normalen" dich dann anders behandeln, ist das schon heftig. Das Buch lässt mich immer wieder fassungslos zurück. Vor den Kapiteln gibt es immer kleine Schnipsel, die sehr unterschiedlich sind. Dabei sind auch Gespräche aus der Regierung, die einfach erschreckend sind, vieles ist das einfach.


    Davy ist ein Mädel, welches eine überdurchschnittliche Begabung für Musik hat. Sie hat ein schönes Leben, einen heißen Freund und wurde auf der Julliard angenommen und dann kommt der Test, der einfach alles verändert. Das reißt ihr den Boden unter den Füßen weg und ist echt hart.
    Ich kann mit Davy prima mitfühlen. Es ist einfach heftig, wie Menschen über einen denken auf Grund eines Tests. Selbst die engsten Leute denken anders über Davy und das ist das erschreckende. Sie haben Angst. Einfach unheimlich schrecklich.


    Und dann ist da noch Sean, er wirkt wie ein Bad Boy und ein richtig schlimmer Typ. Ob er das ist, das findet man schon noch heraus. Aber genau wie Davy fühle ich mich zu ihm hingezogen.


    Das Ende von Band I lässt mich vermuten, wie es in Band II weitergeht und ich frage mich, ob es dann genauso spannend weitergeht.


    5ratten

    :leserin:

  • Ich beginne meine Rezension mit den ersten Sätzen aus der Danksagung. "Wann immer man den Fernseher einschaltet, erwarten einen Nachrichten von fürchterlichen Straftaten. Immer wieder führen solche Taten zu einer Frage. Wieso? Wie kommt es zur Gewalt? Wieso verüben Menschen so schreckliche Verbrechen? Kann man sie verhindern?"
    Ein Buch, in dem Gewalt eine große Rolle spielt, doch wieso kommt es nun zur Gewalt? In diesem Buch wird dies mit einem Gen erklärt, dem Mördergen. Ein HTS-Träger ist ein potentieller Gewalttätiger, solange unauffällig und ruhig, bis das Gen "aktiviert" wird. Vorverurteilt und abgestempelt werden alle HTS-Träger von den anderen Menschen ausgeschlossen. Nach einem positiven Testergebnis bleibt keinem mehr eine wirkliche Chance auf ein "normales" Leben.
    Doch ist jeder wirklich ein Mörder oder ein Gewaltverbrecher, nur weil er dieses Gen hat?! Laut Regierung ja!!!
    Deswegen wollen sie sich eine Truppe "züchten", die aggressiv und skrupelos erscheint, sich jedoch kontrollieren lässt.


    "Lange vor Kriminalsendungen im Fernsehen und DNA-Entschlüsselung haben Philosophen sich gefragt, was das Verhalten der Menschen beeinflusst. Plato glaubte, dass menschliches Verhalten angeboren ist. Aristoteles war anderer Ansicht, er spekulierte, dass die Menschen als "unbeschriebene Tafeln" auf die Welt kommen und das Umfeld beeinflusst, welchen Weg sie einschlagen."
    Ein schwieriges Thema wurde hier aufgegriffen, jedoch ist Gewalt immer wieder aktuell. Verpackt in eine spannende und sehr empfehlenswerte Geschichte.
    Zwar gibt es in dem Buch nur 2 Sorten Mensch, entweder ist man Gen-frei und zählt zu den Guten oder man hat das Gen und ist einer der Bösen. Ich muss sagen, ich mag die Hauptpersonen, auch wenn sie zu den Bösen gehören, mit Davy, Sean, Gil, ... hat die Autorin 3 starke Charaktere geschaffen. Vorverurteilt und ausgegrenzt als Genträger... doch sind sie wirklich das, für was die Regierung sie hält?


    Die Geschichte ist so spannend geschrieben, dass man das Buch gar nicht mehr weglegen will! Ich bin sehr gespannt auf den zweiten Teil! Ein starker, spannender, erster Teil einer für mich jetzt schon gelungenen Reihe!


    Als Fazit dieses Buches nehme ich auch einen Teil der Danksagung: " Wir können größer sein, als Schubladen, in die man uns steckt. Wir können über das hinaus wachsen, was andere hinter unserem Rücken flüstern oder uns ins Gesicht sagen. Es gibt einen freien Willen. Wir müssen uns dazu entscheiden, das Beste aus uns herauszuholen - und andere dabei unterstützen."


    5ratten:tipp:

    Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche die Böden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.

  • Zum Inhalt:
    Wie weit definiert sich ein Mensch über seine DNA? Davina Hamilton lebt in einer Welt, in der die Kriminalitätsrate immer mehr zunimmt und sich alle Menschen sogenannten HTS-Tests unterziehen müssen. Dabei wird festgestellt, ob jemand das "Mördergen" besitzt. Davina hat HTS. Von da an ändert sich ihr ganzes Leben. Für sie bricht ihre ganze Welt zusammen. Vorher wusste sie genau was sie werden wollte und wie ihr Leben aussehen sollte, nun werden ihre Träume nie real werden. Familie, Freunde oder ihre große Liebe.. auf wen kann sie wirklich zählen?



    Meine Meinung:


    Die Thematik, ob ein Mensch durch seine Gene beeinflusst wird, ist unglaublich interessant und wie Sophie Jordan mit dieser Thematik umgeht, ist dabei in gewisser Weise sehr realistisch. Es gibt schon diverse Bücher oder Theoretiker, die sich mit der Frage beschäftigen inwiefern der Mensch durch sein Erbgut oder durch äußere Einflüsse geprägt wird. Sind wir mehr als unsere DNA? Eine Universallösung kann es auf diese Frage nicht geben, Sophie Jordan geht damit aber auf eine sehr interessante Art und Weise um. Es gibt weiterhin ein paar Parallelen zu bereits vergangenen Ereignissen (Nationalsozialismus), aber auch zu aktuellen Geschehnissen (Terroranschläge). Gerade das führt dazu, dass man noch mehr mit Davina (Davy) mitfühlt, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird.
    Ich finde alle Figuren sehr interessant und Davy wie auch Sean wachsen einem sehr schnell ans Herz. Natürlich gibt es aber auch die ein oder andere Figur, die man von ganzem Herzen verabscheut. Gerade weil das HTS-Gen die Gesellschaft in zwei Lager teilt ist das Konfliktpotential sehr groß, man denkt viel darüber nach wie sehr man selbst möglicherweise durch Vorurteile beeinflussbar ist.
    Davys Schicksal hat mich sehr gepackt und ich habe an vielen Stellen mit ihr mitgefiebert und gelitten. Die Ungerechtigkeit in manchen Situation hat mich teilweise schon sehr verzweifeln lassen. Das Ende ist offen und daher bin ich auch umso gespannter wie es mit allen weitergeht und wie das alles enden könnte.



    Fazit:
    Das Buch hat mich wirklich vollends begeistert. Gerade weil die Grundthematik einen Gedanken auffasst, der in unserer Gesellschaft immer wieder relevant ist. Ich freu mich deswegen schon auf die Fortsetzung, welche voraussichtlich im Juli 2016 erscheint.



    Meine Bewertung:
    5ratten

    Liebe Grüße<br />Sara

  • Klappentext:


    „Von klein auf hörte ich Wörter wie begabt. Überdurchschnittlich. Begnadet. Ich hatte all diese Wünsche, wollte etwas werden. Jemand. Niemand sagte: Das geht nicht. Niemand sagte: Mörderin. Als Davy in einem DNA-Test positiv auf das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) getestet wird, bricht ihre heile Welt zusammen. Sie muss die Schule wechseln, ihre Beziehung scheitert, ihre Freunde fürchten sich vor ihr und ihre Eltern meiden sie. Aber sie kann nicht glauben, dass sie imstande sein soll, einen Menschen zu töten. Doch Verrat und Verstoß zwingen Davy zum Äußersten. Wird sie das werden, für das alle Welt sie hält und vor dem sie sich am meisten fürchtet – eine Mörderin?“


    Cover:


    Mir gefällt das Cover sehr gut, auch der Schutzumschlag fühlt sich hochwertig, fast samten an. Im Mittelpunkt steht der Kopf eines jungen Mädchens, das sicher Davy ist. Am Hals sieht man ganz deutlich ihre Markierung, die sie Trägerin kennzeichnet. Der Hintergrund um sie herum ist in einem blaugrünen Ton, man könnte es als Wasser interpretieren. Die Farbe setzt sich auf jeden Fall gut vom Gesicht ab. Auch ein inhaltlicher Bezug ist deutlich vorhanden.


    Inhalt:


    „Infernale“ ist der Auftakt einer neuen Reihe von der Autorin Sophie Jordan. Ich kannte vorher keines ihrer Bücher, aber die Thematik, in diesem Buch hat mich wahnsinnig angesprochen, sodass ich es sehr gerne lesen wollte. Die Themen, die die Autorin anspricht, sind leider nicht sehr weit hergeholt, sondern erinnern sehr an einige geschichtliche, schreckliche Episoden in der Vergangenheit, teils sie sind auch vergleichbar mit dem heutigen politischen Geschehen. Vor allem die Denunzierung der Menschen, die das HTS haben und das total ausschließende Verhalten in der Gesellschaft, das Auferlegen von Strafen bei Missachtung von gewissen Regeln, die nur für die Träger gelten, habe ich als wahnsinnig erschreckend und grausam empfunden.
    Wir begleiten Davy, die Protagonistin durch dieses Szenario, das sich immer mehr zuspitzt. Davy ist ein talentiertes junges Mädchen, sie spielt zig Instrumente und singt sehr gut. Das Spielen vieler Instrumente hat sie sich selbst beigebracht. Davy ist ein wenig naiv, aber war mir durchaus von Beginn an sehr sympathisch. Sie durchlebt eine extreme und plötzliche Veränderung in ihrem Leben, die sie aber nach außen hin relativ gelassen meistert. In manch einer Situation möchte sie jedoch zusammenbrechen und nur noch weinen, was ich sehr gut nachvollziehen konnte. Davy ist eher etwas schüchtern, intelligent und mit einer gesunden Neugier geht sie durchs Leben.Sie lernt sich den Umständen ein wenig anzupassen, dennoch hat man ständig das Gefühl, dass sie nicht in diese „Welt“ gehören kann. Ihre Entwicklung innerhalb des Buchs hat mir wirklich zugesagt und ich empfinde sie auch als authentisch. In ihrer neuen „Klasse“ lernt sie verschiedene andere Träger kennen. Alle gehen auf ihre eigene Art und Weise damit um. Gil ist ein sehr zurückhaltender, intelligenter Junge, der wie Davy eine großartige Zukunft vor sich hatte. Ihn mochte ich auch sehr schnell. Ein weiterer Mitschüler ist Sean. Sean schert sich recht wenig um Regel, er hat auch keine Probleme damit, sie zu missachten. Man hat immer das Gefühl, er will sich von den anderen Trägern abheben, sich eben nicht alles verbieten lassen. Die Konsequenzen dafür, trägt er ohne mit der Wimper zu zucken. Er hat Mädchen gegenüber einen recht ausgeprägten Beschützerinstinkt, was ihn spätestens dadurch sympathisch erscheinen lässt. Ich finde ihn wirklich sehr interessant. Aber auch die weiteren Charaktere wurden liebevoll und interessant gestaltet.


    Aufbau, Struktur & Stil:


    Die Handlung wird aus Sicht von Davy, in der Ich-Perspektive, erzählt. Ich fühlte mich dadurch sehr schnell mit ihr verbunden, da es mir aus dieser Sicht wesentlich leichter fällt mich in einen Protagonisten, seine Gedanken und Gefühle hineinzuversetzen. Bei Davy fiel es mir generell nicht schwer, da ich ihre Art und Weise zu handeln gut nachvollziehen konnte. Ich persönlich stelle es mir schrecklich vor, von einem Tag auf dem anderen eine so große Veränderung zu durchlaufen und vor allem wie eine Aussätzige behandelt zu werden. Alleine die Erfahrung, dass sich fast alle Menschen, die einem vorher nahestanden, von einem abwenden, muss man erst einmal verkraften. Für manch einen wäre das schon der Punkt, an dem er durchdreht. Die Autorin geht sehr sensibel auf die Gefühle der Protagonisten ein und beschreibt deren Lage ehrlich und stellenweise schockierend detailliert. Sie hat es von Beginn an geschafft mich mit der Handlung zu fesseln, sodass ich das Buch nur schwer zur Seite legen konnte. Die Spannung wird nach und nach aufgebaut, nimmt konstant zu und steigert sich bis kurz dem Ende nochmal enorm. Die Geschichte ist in zwei Teile gegliedert. Besonders hervorheben möchte ich noch, dass die Handlung keineswegs utopisch ist, sondern man wirklich das Gefühl hat, dass sich die Lage für die Menschen mit HTS immer mehr zuspitzt. Unterstützt wird dieses Gefühl durch Nachrichten und Statistiken, die unter den Politikern verschickt werden, ebenso runden die Berichte über Attentaten das Gesamtbild über die Gefahr, die von den Trägern ausgeht ab.


    Fazit:


    „Infernale“ ist ein fesselndes, spannendes Jugendbuch, das mich sehr zum Nachdenken angeregt und berührt hat. Mit jeder weiteren Seite, die ich gelesen habe, hatte ich das Gefühl, dass die Bedrohung für Davy wächst. Mir hat der Auftakt der Reihe sehr gut gefallen und ich kann es Euch nur empfehlen !!


    Ich gebe fünf von fünf Funkelchen.

  • Vorherbestimmung vs. selbstbestimmtes Schicksal


    Klappentext
    „Als Davy in einem DNA-Test positiv auf das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) getestet wird, bricht ihre heile Welt zusammen. Sie muss die Schule wechseln, ihre Beziehung scheitert, ihre Freunde fürchten sich vor ihr und ihre Eltern meiden sie. Aber sie kann nicht glauben, dass sie imstande sein soll, einen Menschen zu töten. Doch Verrat und Verstoß zwingen Davy zum Äußersten. Wird sie das werden, für das alle Welt sie hält und vor dem sie sich am meisten fürchtet – eine Mörderin?“

    Gestaltung

    Im Zentrum steht ein Mädchenkopf, mit einem Tattoo am Hals. Umgeben ist ihr Gesicht von blaulilafarbenen Rauchwölkchen oder einer Art Nebel. Ich finde, das hüllt das Cover in etwas geheimnisvolles, wobei es dennoch sehr schlicht gehalten ist. Auch die Schriftart des Titels ist sehr gradlinig und schlicht, weswegen das Motiv nicht zu überladen wirkt und etwas Ruhiges an sich hat. Ich finde, das Cover insgesamt sehr hübsch, aber vom Hocker hauen kann es mich nicht ganz.

    Meine Meinung

    Der Name der Autorin von „Infernale“ ist vielen bereits durch ihre „Firelight“-Trilogie bekannt: Sophie Jordan. Auch im englischen Raum ist „Infernale“ (bzw. „Uninvited“ wie es im Original heißt) recht bekannt. „Infernale“ ist mein erstes Buch dieser Autorin und ich muss sagen, dass ich ganz angetan bin von ihrem Schreibstil. Ich konnte mich gut in die Geschichte einfinden und bin schnell von einem angenehmen, zügigen Lesefluss eingenommen worden, der mich die Geschichte hat erleben lassen, als würde ich sie direkt auf einer Leinwand vor mir sehen.


    Protagonistin Davy wird positiv auf das Gen HTS getestet, ein Gen, das ihr das Dasein als Mörderin vorherbestimmt. Doch kann dies wirklich sein? Bestimmen und beeinflussen unsere Gene uns wirklich so sehr? Davy ist verunsichert und auch ich als Leserin war die ganze Zeit über so neugierig und gespannt darauf, wie sich ihre Geschichte entwickeln würde und ob sie wirklich zu einer Mörderin werden würde, nur weil es in ihrer DNA verwurzelt sein soll. Dieser Grundkonflikt der Vorherbestimmung und des selbstbestimmten Schicksals hat mir wirklich sehr gut gefallen, da es mich sehr zum Nachdenken angeregt und mich beschäftigt hat.


    Davy erschien mir nie als Mörderin, vielmehr mochte ich sie eigentlich recht gerne. Sie wirkte auf mich einerseits etwas schüchtern, war andererseits aber auch eine kleine Kämpferin. Aber dennoch gab es auch Szenen, in denen ich den Eindruck hatte, dass es ihr zu leicht gemacht wurde. Die Dialoge hätten für mich etwas komplexer sein können, da sich Davy so aus dem Ärger, in dem sie steckte, einfach nur herausgeredet hat. Auch hatte ich den Eindruck, dass der Klimax, der Höhepunkt der Handlung, gen Ende des Romans viel zu schnell vorbei war. Ich hatte kaum realisiert, was geschah und dass sich alles gesteigert hatte, da war es auch schon wieder vorbei.


    Das war aber auch schon das einzig Kritische, das ich anzumerken habe, denn die Handlung an sich war sehr spannend und es gab auch in diesem dystopischen Jugendbuch-Zweiteiler wieder sehr rasante Szenen und Spannungswechsel, die mir die Geschichte sehr versüßt haben. Neben Davy mochte ich auch Sean sehr, sehr gerne. Er hatte es von Kindesbeinen an nicht leicht, wusste schon früh, dass er das Mörder-Gen trägt und wuchs bei Pflegefamilien auf. Ich habe eine Schwäche für Charaktere mit tragischen Schicksalen und Davy und Sean gehören definitiv zu solchen Figuren. Ihre zarten Gefühle füreinander, aber auch ihre Verunsicherung waren, obwohl es nur seicht in die Geschichte eingestreut worden ist, so intensiv und immens, dass ich manchmal richtige Gänsehaut auf den Armen hatte.

    Fazit

    Eine dramatische, dystopische Geschichte über Vorherbestimmung versus Selbstbestimmung und die Frage danach, ob man automatisch so wird, wie es einem die eigenen Gene vorschreiben. „Infernale“ hat mich Gänsehautmomente erleben lassen und mir Figuren präsentiert, die ich sehr gerne mochte. Die Handlung war rasant und spannend, auch wenn der Klimax für mich leider viel zu schnell vorbei war, sodass ich ihn kaum bemerkt hatte.
    4 von 5 Sternen!
    4ratten
    Reihen-Infos
    1. Infernale
    2. Unlashed (auf engl. bereits erschienen, erscheint im Sommer ebenfalls bei Loewe auf Deutsch!)

  • Ich hänge mal meine Meinung zur englischsprachigen Ausgabe ran.


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    Sophie Jordan - Uninvited


    Stellt euch vor, es gibt endlich eine Erklärung für all die schlimmen Morde, Anschläge auf Schulen oder grausamen Taten. Stellt euch vor, die Lösung befindet sich in eurer DNA. Stellt euch vor, dass ein angeborenes Gen vorhersagt, dass ihr irgendwann blutrünstige Killer sein werdet. "Uninvited" von Sophie Jordan behandelt genau dieses Thema. In der DNA des Menschen wurde das "Homicidal Tendency Syndrome" (HTS) entdeckt und seitdem wird jeder Mensch einem Test unterzogen. Wer es hat, ist für sein Leben gebrandmarkt, auch wenn man es natürlich nicht jedem direkt ansehen kann. Man wird ausgeschlossen, gefürchtet, gehasst und ultimativ für all das Schlechte verantwortlich gemacht. Ob man es nun persönlich verübt hat oder nicht, das ist vollkommen egal.


    Die Protagonistin Davy geht zu Beginn dieser Geschichte noch auf eine Privatschule für Kinder aus reichen Familien, wächst sehr wohl behütet in einem weichen Kokon auf, hat das Herz des heißesten Jungen der Schule erobert und gehört damit zu den glücklichsten Mädchen der Welt. Bis eben eines Nachmittags ihr Testbericht kommt: Sie hat das "kill gene". Die Privatschule schließt sie sofort aus, sie wird uninvited — ausgeladen. Doch was bedeutet diese Erkenntnis noch für ihr Leben? Es ist nun bekannt, dass sie ein Gen in sich trägt, das sie potenziell zur Mörderin macht. Doch wird sie deshalb morgen früh ihre Familie ermorden?


    Das Thema an sich ist natürlich schon ein unglaublich spannendes und emotionales Element. Diese beiden Eigenschaften werden auch wunderbar ausgearbeitet, an anderen Stellen hakt es allerdings gewaltig. Nun — zuerst zu den positiven Punkten: Dieses Buch hat mich stellenweise emotional extrem mitgenommen und das ist eine klasse Leistung! Davy hat nach Bekanntgabe der Testergebnisse ein extrem schlimmes Schicksal. Freunde wenden sich von ihr ab und sind unglaublich widerlich zu ihr. Ihre Eltern zerstreiten sich ihretwegen. In der neuen Schule muss sie mit anderen „Infizierten“ in einem Käfig sitzen und lächerliche Aufgaben erledigen. Diese Ausgrenzung allein hat mich schon unglaublich wütend gemacht. Statistiken mögen belegen, dass ein Großteil der Mörder dieses Gen in sich trägt, doch heißt das umgedreht, dass jeder Gen-Träger gleichzeitig automatisch auch ein Mörder ist oder zwangsläufig sein wird? Objektiv betrachtet lautet die Antwort doch: Natürlich nicht, denn solche Aspekte wie Persönlichkeit spielen doch auch noch mit. Doch das interessiert hier natürlich niemanden. Die Gen-Träger dürfen noch nicht mal den kleinen Finger rühren, sonst winken direkt Konsequenzen. Umgedreht dürfen all die besorgten Mitmenschen fröhlich Selbstjustiz ausüben, die vermeintlichen Mörder sogar verletzen und keinen interessiert’s. Wut-Potenzial in "Uninvited"? Unglaublich hoch.


    Andererseits — und hier komme ich auch schon zu den negativen Punkten — macht dieses stereotype Verhalten dieses Buch auch ziemlich vorhersehbar. Überraschungen sind kaum vorhanden, die meisten Menschen verhalten sich wie typische, verwöhnte Amis, wie man sie auch schon aus anderen Geschichten kennt. Zudem fehlte mir hier die Substanz. Davys Schicksal mag zwar spannend und mitreißend erzählt sein — bis zu einer Wendung im letzten Drittel des Buches, die mir die Geschichte fast richtig vermiest hat, so langweilig fand ich das —, wenn allerdings ein logischer oder erklärender Hintergrund fehlt, kann das dennoch nichts werden. Wann wurde dieses Gen denn entdeckt? Warum wird der Umgang mit den neuen potenziellen Mördern überhaupt einer Firma überlassen, die sich sogar über die Polizei hinwegsetzen kann? Warum wird keine Aufklärungsarbeit betrieben, wieso wird gleich JEDER Träger direkt verdammt? Gibt es denn keine Anti-Gruppe? Es gibt doch immer jemanden, der dagegen ist, wie etwas gerade läuft. Hier konzentriert sich das Buch zu sehr auf Davy, ihr Erleben und ihre Gefühlswelt. An sich zwar interessant, aber ohne Vorgeschichte oder Background noch nichts Halbes oder Ganzes. Wer weiß, vielleicht gibt es ja in Band 2 "Unleashed" Aufklärung? Selbst wenn, dieses Buch, in dem die beschriebene Gesellschaft noch nicht richtig herausgearbeitet wurde, bleibt für mich dann leider nur ein mittelmäßiges.


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Wenn ein Gen dein Leben auf den Kopf stellt…


    Als Fan von Dystopien und Jugendbüchern bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden, denn von der Autorin hatte ich bisher noch nichts gelesen. Und auch die hübsche Buchgestaltung trug dazu bei meine Neugierde zu schüren.


    In der Geschichte geht es um Davy, die eine sehr gute Schülerin ist und ein unbeschwertes Leben genießt, denn bisher lief alles zu ihrem Besten. Doch dann wird bei einem DNA-Test festgestellt, dass sie ein besonderes Gen hat, was sie angeblich zur Mörderin werden lässt. Diese Entdeckung lässt ihre Welt aus den Fugen geraten. Wird sie ihr Schicksal meistern können?


    Bei dem vorliegenden Roman handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie, was mich nach Beendigung des Buches sehr gefreut hat, denn so ist es wenigstens noch nicht aus mit Davy und ihren Freunden.


    Mir fiel der Einstieg in die Geschichte leicht. Man wird gut in Davys Welt eingeführt, eh es dann immer mehr zur Sache geht. Das mag aber unter anderem auch daran liegen, weil Davy hier als Ich- Erzählerin fungiert und dem Leser dadurch näher ist.


    Der Autorin gelingt es wirklich außerordentlich gut den Leser mit voller Gefühl zu packen, denn man fragt sich sehr bald selbst, was man machen würde, wenn man in Davys Haut stecken würde und ob Gene wirklich so einen großen Einfluss auf das Verhalten eines Menschen haben?


    Mich hat vor allem berührt wie hasserfüllt mit den Genträgern umgegangen wird. Das ist so realistisch dargestellt, dass man sich als Leser gut vorstellen kann, dass es das auch bei uns geben könnte.


    Davy war mir als Hauptakteurin direkt sympathisch. Ich konnte mich gut in sie einfühlen und habe mit ihr mitleiden und mitfühlen können. Sean, den ich am Anfang gar nicht einschätzen konnte, wuchs mir von Seite zu Seite immer mehr ans Herz. So einen Jungen / Mann will man in der Not an seiner Seite haben, dann kann nichts mehr schief gehen. Gut fand ich auch die Darstellung von Davys "Freunden" Zac und Tori, sowie Davys Eltern, denn da hat man gemerkt wie sehr das System sie schon beeinflusst hat und dass sie deshalb eben nicht zu Davy stehen.


    Fazit: Gelungener erster Band, der mich absolut gepackt hat und vor allem zum Nachdenken anregt. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung. Klasse!


    Bewertung: 5ratten

    &WCF_AMPERSAND"Das Buch als Betriebssystem ist noch lange nicht am Ende&WCF_AMPERSAND" (H.M. Enzensberger)

  • Inhalt
    Davy fliegt im Leben alles zu. Sie gilt als begabt und kann mehrere Instrumente spielen, ist mit einem der beliebtesten Jungs zusammen, ist durchweg selber beliebt und hat Ziele im Leben. Doch dann verändert ein Gentest ihr Leben für immer. Bei ihr wurde das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) festgestellt. Angeblich wird jeder, der dieses Gen in sich trägt zum Mörder. Ab da bricht ihre Welt auseinander, sie muss die Schule wechseln, verliert ihre Freunde und selbst ihre Familie wendet sich von ihr ab. Einzig ihr Bruder hält zu ihr. Doch sie kann einfach nicht glauben, dass sie eine Mörderin werden soll, wird aber immer mehr in die Rolle gedrängt...


    Meine Meinung
    Schon als ich zum ersten Mal von "Infernale" gehört habe, war mir klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Es spielt in der nahen Zukunft, im Jahre 2021 und die Anzahl der Mörder steigt stetig. Doch mit einem DNA-Test können diese nun frühzeitig erkannt werden.


    Ich finde die Idee, dass Mörder anhand der DNA schon vor der Tat entlarvt werden können, mehr als spannend. Das wirft natürlich die Frage auf, ob die DNA stärker ist als die Erziehung und die Hintergründe des Menschen, weil Davy wirklich nicht wie eine typische Mörderin wirkt. Doch die Gesellschaft drängt sie immer mehr in die Rolle der Mörderin und verändert selbst bisher unauffällige Teenager, die Ziele im Leben hatten. Das gibt dem Ganzen eine gewisse Tiefgründigkeit, die mich komplett fesseln konnte und mich zum Nachdenken angeregt hat. Denn die Gesellschaft stempelt so schnell Menschen ab und diese haben keine Chance etwas daran zu ändern, so wie es auch hier mit den HTS-Trägern der Fall ist.
    Die Idee dahinter und die Ausarbeitung ist wirklich gelungen.


    Zu Beginn jedoch lernt man zunächst Davy und ihre aktuelles Leben kennen. Sie ist glücklich, begabt und verliebt und alles läuft so, wie sie es sich wünscht. Sie wirkt schon da sehr sympathisch und trotz ihrer Begabung nicht abgehoben, nur vielleicht etwas naiv, weil sie alles glaubt, was die Gesellschaft ihr vorbetet. Doch recht schnell erfährt sie von dem Test und muss in eine Schule gehen, in der sie mit anderen HTS-Trägern in einem Käfig gesperrt wird. Zunächst hat sie Angst vor den anderen Trägern, aber nach und nach verändert sich ihre Sicht auf die Dinge, schon alleine durch ihre Erfahrungen.
    Die Liebesgeschichte des Buches ist etwas klischeehaft, weil sie sich irgendwann in den typischen Bad-Boy verliebt, aber es passt zu ihrer Entwicklung und dem was sie durchmacht.
    Alle Figuren des Buches sind unglaublich gut und überzeugend ausgearbeitet.


    Besonders gut hat mir die Darstellung von Davys Gefühlen gefallen, weil ich komplett mit ihr mitgefiebert und gelitten habe und das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Alles wird aus ihrer Ich-Perspektive geschildert, was wirklich gut passt.
    Ich fand das Buch unglaublich spannend und es gibt einige schockierende Wendungen. Zu keiner Zeit kommt Langeweile auf.
    Ich fand es erschreckend, wie normale Jugendliche auf einmal behandelt werden und was dadurch aus ihnen werden kann.


    Der Schreibstil ist dabei leicht und locker zu lesen und wie schon erwähnt voller eindringlicher Emotionen. Ich fand den Schreibstil unglaublich gut zu lesen und die Autorin kann besonders bedrückende Szenen eindringlich darstellen, aber auch Romantik mit einfließen lassen.


    Das Ende bietet einen leichten Cliffhanger, der mich nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung warten lässt, denn "Infernale" war für mich ein echtes Highlight.


    Fazit
    "Infernale" konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite völlig in seinen Bann ziehen. Die Grundidee und was alles dahintersteckt finde ich grandios und auch die Ausarbeitung kann überzeugen. Das Buch ist voller eindringlicher Emotionen und ich bin schon mehr als gespannt auf die Fortsetzung.


    5ratten

  • Als ich das erste Mal die Kurzbeschreibung zu „Infernale“ gelesen habe, stand für mich sofort fest, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Ich war mir sicher, dass ich nicht nur gut unterhalten werden würde von Sophie Jordan. Sondern, dass das Buch auch jede Menge Stoff zum Grübeln geben würde. Und ja, „Infernale“ von Sophie Jordan hat mich wirklich zum Nachdenken angeregt. Ich würde nicht unbedingt sagen, dass das Buch eine reine Dystopie ist, sondern eher ein dystopischer Jugendthriller mit einem Hauch Romance.


    Die große Frage hinter der Grundidee von „Infernale“ ist, wie unsere DNA und unsere Gene unser Leben bestimmen bzw. vorherbestimmen. Ist es eine Garantie dafür, dass man sich in eine bestimmte Richtung entwickelt? Seinem Schicksal nicht entkommt und es in deine DNA geschrieben ist, was du später werden wirst? Oder ob noch jede Menge andere Faktoren eine nicht unwesentliche Rolle spielen? Ich habe mir beim Lesen ständig diese Fragen gestellt.


    Ich fand das Szenario, das Sophie Jordan hier erschaffen hat, erschreckend. Von einem Tag auf den anderen wird dein Leben die Hölle und das nur auf Grund deiner DNA. Ein Gen, dass du in dir trägst und dich zum Außenseiter der Gesellschaft macht. Vorher ein Wunderkind, alle Möglichkeiten der Welt vor dir und dann - nichts. Alles vorbei. Besonders schwer verdaulich empfand ich die Reaktionen der Familie und Freunde von Davy. Wie schnell man als Menschen zweite Klasse abgestempelt wird. Und völlig machtlos dagegen ist. Besonders die Machtlosigkeit von Davy hat mir regelrecht eine Gänsehaut beschert. Denn gegen deine DNA kannst du nun mal nichts machen.


    Insbesondere der Zwiespalt von Davy ist der Autorin gut gelungen. Wie sie langsam erst begreift, dass nicht alles immer so ist, wie es scheint. Es nicht nur schwarz und weiß gibt, sonder viele Grautöne dazwischen. Und genau das erfährt sie am eigenen Leib. Auch die leichte Liebesgeschichte war authentisch dargestellt, auch wenn es ihr teilweise ein wenig Tiefe fehlte. Wobei ich sagen muss, dass mir generell ein wenig mehr Tiefgang gewünscht hätte.


    Auch das Ende kam für mich ein wenig überraschend und es hatte einen leichten Geschmack von Unglaubwürdigkeit, aber nur einen minimalen. Dennoch möchte man unbedingt erfahren, wie es mit Davy und ihren Freunden weiter gehen wird. Ich werde daher mit absoluter Sicherheit auch den zweiten Band der Dilogie lesen.


    Fazit
    Ein überaus erschreckendes Zukunftsszenario präsentiert Sophie Jordan mit „Infernale“, welches ich überaus gerne, aber auch mit leichtem Grauen gelesen habe. Das Buch bietet jede Menge Stoff zum Nachdenken und lässt mit Sicherheit niemanden kalt. Absolut empfehlenswert!


    4ratten

  • Ihr müsst jetzt ganz tapfer sein. Band 2 kommt doch nicht im Sommer, sondern erst im Februar 2017.

    LG, Dani


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