Hallo,
bis zweites Buch Kapitel 24
Also, ich bin ja immer wieder dankbar dafür im richtigen Jahrhundert, am richtigen Ort geboren worden zu sein. Das wären keine Zeiten für mich gewesen.
ZitatDie Beschreibung von Henri's Tod ist schon grausig, wobei ja bekannt ist, daß der Mensch nirgends so erfinderisch ist, denn wenn es darum geht, seine Mitgeschöpfe zu quälen, mißhandeln und zu entehren. Henri mag bestimmmt keine netter Zeitgenosse gewesen zu sein, aber die Art wi emit ihm verfahren wurde ist wirklich mit nichts zu rechtfertigen. Wenigstens war er Tod, bevor Antoine in geköpft hatte. Wir neigen ja immer dazu, zu sagen, daß Menschen anderer Länder Barbaren sind, wie dann zum Beispiel, wenn wir heut zu Tage mit bekommen, daß im Irak Geiseln geköpft werden. Ganz sicher ist das barbarisch, aber unsere Geschichte und unsere Vorväter waren nicht minder schlimm, bloß veriert Grausamkeit und Schicksal seinen Schrecken, wenn Zeit dazwischen liegt. Es ist doch so, daß jüngste Ereignisse immer für uns immer als schlimmer empfunden werden, als solche die schon lange zurückliegen, aber es waren Menschen mit den selben Gefühlen, der selben Angst, den selben Angehörigen. Genauso geliebt und genauso gehaßt, aber wenn wir so etwas in Geschichtsbüchern lesen, läßt uns das ziemlich kalt. Zumindest geht es mir so. Vielleicht ist das ja auch eine Art Schutz, sonst häte man permantent diese beklemmende Gefühl in der Brust. Trotzdem finde ich es immer merkwürdig, wie Greueltaten verblassen, wenn Zeit vergangen ist. Irgendwann wird man auch ganz neutral vom 11. September reden, und kaum ein Mensch wird dabei das empfinden, was wir empfanden, die wir Zeitzeugen waren. Ist das erschreckend oder ist es gut? DEshalb finde ich bestimmte Regisseure gut, die dieses beklemmende Gefühl wiederbringen können, auch wenn manch einer sagen mag, daß der Film grausam ist. Dadurch das eine persönlich Geschichte damit verbunden ist, behalten die Opfer die Ehre, mit der an sie gedacht wird. Nämlich mit GEfühl und nicht mit Fakten und Jahreszahlen. So ging es mir, als ich den Film "Amistad" sah. Natürlich war mir schon immer bewußt, daß Sklaverei furchtbar und unentschuldbar ist, aber dieser Film machte es ganz besonders deutlich. Oh jetzt bin ich abgeschweift, aber das finde ich gut an Büchern. Daß sie einem dazu anregen, auch über die eigentliche Geschichte hinaus, nachzudenken.
Ich werde jetzt weiterlesen und muß aber ehrlich sagen, daß ich froh bin, wenn diese Revolution vorbei ist.
Liebe Grüße Tina