James Barclay - Zauberbann - Die Chroniken des Raben

Hab zwar im Moment keine Zeit ausführlicher zu werden (sitze bei der Arbeit) aber ich habe Gestern, wie versprochen, mahl die ersten 4 Kapitel gelesen und mus sagen das der Autor einen Astreinen Page-Turner hinlegt. Popcorn fürs Hirn aus meiner Sicht. Bis jetzt gefällts mir recht gut, aber wie gesagt meine ausführliche Meinung folgt, hoffe ich, heute Abend/Nacht.

Ca
NtM

Ahoi

Ich habe mittlerweile die Seite 160 erreicht und musste feststellen das der Autor merklich Tempo herausgenommen hat und mal Platz für einige (nötige) Erklärungen schafft. Genauso schreitet auch der Komplementär -Plot, das Verhör Eriennes, zwar nur langsam voran aber liefert für den Leser fehlende Fragmente zu den Erklärungen Densers, so das sich im Laufe der Erzählung (zwischen den Seiten 100-150) das Bild durchaus abrundet und man sich einen Eindruck von dem machen kann was unsere Recken noch alles erwarten wird.
Wie schon angedeutet ist die Story im Gesamten recht schmissig erzählt, so das man erst gegen Seite 50 mal zum Luft holen kommt. Die etwas bekrittelte Anfangsszene hat Barclay auch recht gut hinbekommen. Wenn schon der Vorwurf fällt das sich alles nach Rollenspiel anfühlt sollte doch zumindest festgehalten werden das die Burschen alle samt schon über 10 Jahre im Bund kämpfen und ein eingespieltes Team sind. Sie sind Vollprofis wenn man so will.
Sie treffen sich nicht nur einmal in der Woche um am Stammtisch Karten zu spielen. Sie sind Söldner die aufeinander eingespielt sind. Wenn einer Kampfformation schreit weis jeder wo er zu stehen und wen er zu decken hat. Jeder hat darin seinen festen Platz und das wurde Hunderte und aber Hunderte mahle geübt. Deswegen wohl auch die scharfe Zurechtweisung Richmonds. Und wenn Ilkar Schilde oben ruft weis jeder das man sich um den Magier, vorne links, keine zu großen Sorgen machen muss. (und sollte es wirklich verfilmt werden dann aber diese Szenen bitte mit Handkamera )
Und das ist ein Pluspunkt den sich der Autor wirklich verdient hat. Er beginnt seine Story nicht klassisch, mit einem Jungen Helden der vom tuten und blasen keine Ahnung hat und nicht erst 6 Bände lang aufgebaut werden muss, sondern Barclay präsentiert uns praktisch ein schon gebrauchtes Fantasy-Universum. Die Helden alle um die 30, kämpfen nicht nur gegen Haarausfall sondern auch mit einer handfesten Midlifecrisis. Hach und da sind wir auch schon bei den kleinen Details. Der Kaffee, na und so lange sie das Geschirr nach dem benutzen nicht in einen Geschirrspüler stellen? Oder hat jemand den Schicken Elfen mit spitzen Ohren, Mandelaugen und einem blonden Bart! Gesehen? Köstlich, Tolkien würde im Grabe rotieren.
Ich fand auch nicht das die Story überaus kompliziert wäre. Man bekommt, mit ein bisschen Geduld, ja alles vorgekaut.
Einzig ärgerlich ist lediglich der Raub des Amuletts. Denn hätte Ilkar das Dimensionstor nicht mehr öffnen können so wäre Denser alleine, ohne den Raben, weitergelaufen- hätte den Drachen entdeckt- wäre nervös und zwei Sekunden später auf mittlerer Stufe bei 6000 C° gegrillt worden. Magier tot, Buch aus. Mhm. Riecht entweder verdammt nach erzwungenen Zufall seitens des Autoren (um die Story in Gang zu bringen) oder Denser bzw. seine Auftraggeber haben all dies bereits von langer Hand geplant. Das der Drache dort sitzen und schlafen würde war nicht sicher, aber sollte er sich wirklich dort befinden war klar das es ohne den Raben kaum möglich wäre das Amulett zu stehlen. Das riecht nach Verschwörung. Bin bereits gespannt was noch so alles passiert.
Die leichte Blässe der Charaktere begründe ich damit das ja die Handlung bis zur Seite 160 ja noch den einen oder anderen Umweg nimmt und die Partie ja noch nicht fix ist, so das es keinen Sinn macht den Leser auf den ersten 10 Seiten 6 voll ausgeformte Charaktere an den Latz zu knallen die in der kurzen Zeit kaum verarbeitet werden können. Ich fand sie auch nicht austauschbar sondern sah sie mehr als Platzhalter für den späteren Plot wo mit Sicherheit noch näher auf den einzelnen eingegangen wird.

Tja, das soll's fürs erste von mir gewesen sein. Sollte das Buch im letzten drittel noch einmal Fahrt aufnehmen und auch einen überzeugenden Cliffhanger am Schluss zu bieten haben wäre ich nicht abgeneigt auch die weiteren Bände zu lesen. (vielleicht schaffen sie es sogar in mein Jahresprojekt??)

Ca
NtM

Seite 248 und ich gehe stramm auf die 300 zu. Leider kommt danach recht schnell das Ende was ich schade finde und auch diesbezüglich nicht ganz verstehe warum Random H. den ersten Originalband, und wie man natürlich vermuten kann auch die beiden andern, gesplittet hat.
Obwohl ich richtig in der Annahme liegen dürfte das ich der letzte bin der das Buch beenden wird, möchte ich mich dennoch nicht dazu hinreißen lassen irgendetwas zu Spoilern.
Lustig irgendwie zu sehen das Barclay überhaupt kein Gespür für das Timing von Trauer und Situationskomik hat. Darüber hinaus muss ich ihm auch recht schlechte Haltungsnoten für das Storytelling geben. In Kapitel Neun ist ihm ja ne recht deftige Überraschung gelungen wobei man sich dann aber doch fragen sollte in welche Richtung er die Handlung nun treiben will? Er setzt uns eine Handvoll netter Charaktere vor die Nase die man dann doch irgendwie lieb gewinnt, man muss ja praktisch das ganze Buch über mit ihnen auskommen, um sie dann im Akkord sterben zu lassen. HALLO?? Wohl noch nie etwas davon gehört das man das auch auf die Ganze Storyline (immerhin fast 2 000 Seiten) aufteilen kann? Soll ja Bücher geben die ihre Helden erst am Schluss und nicht schon am Anfang ins Gras beißen lassen. Das ja nicht zuletzt auch der Spannung und Dramaturgie zu gute kommen könnte.
Aber man soll eben das Feuer des Dan Brown schüren so lange es noch heiß ist und den Leser keine Zeit zum nachdenken geben? Denn sollte man jene wirklich mahl haben kann man sich an so athletischen Disziplinen wie Kistenweitwurf ergötzen.
Oder auf Seite 240.
Septern, sagte Hirad.
Zweifellos.
-In voller Größe und doppelt so Tot- Ist jetzt natürlich nicht zitiert, aber das war das erste was mir spontan durch den Kopf ging. Die spontanen Anflüge von Sitcom finde ich im späteren verlauf etwas unpassend und man läuft Gefahr das Buch nicht mehr ernst zu nehmen. So blutig die Kämpfe und gewollt tragisch die Ereignisse auch sein mögen so albern, und stellenweise stümperhaft, kippt James Barclay die mühsam aufgebaute Stimmung.
Das Buch wird jedoch dadurch nicht schlecht oder so. Nein, es hat dann doch noch so seinen Reiz der, zwar schon in hunderten von Fanfics und Shortis erläuterten, aber dennoch recht bekömmlich aufbereiteten Handlung zu folgen. Nur leider dürfte das Buch mutwillig vom Verlag zu Ende geführt worden sein bevor man sich wirklich ein ordentliches Bild von der Story machen kann und man, zumindest bei Interesse, um den Kauf des zweiten Buches nicht herum kommen dürfte.

Ca
NtM

Ne Sonderedition mit Nachtschwarzen Schuber, auf dessen Rücken ein Rabe sitzt, und in der alle 3 Bände im extradicken Originalformat enthalten sind wäre der Hit. Netter Eyecatcher.

He he, was sagt man denn dazu?

Ahoi

bröckchen
Ist zwar schade das du aussteigst, das Buch wird mit der Dauer durchaus noch ansehnlich, aber es ist nur verständlich das, wenn einen das Buch überhaupt nicht anspricht, es vergeudete Zeit wäre sich damit zu quälen.

Ne gute und ne schlechte Nachricht.
Die Gute zu erst. Ich habe nur noch 70 Seiten vor mir und werde in der nächsten Woche definitiv versuchen Band 2 (Drachenschwur) irgendwo herzubekommen. Die Handlung ist zwar etwas vorhersehbar geworden aber ist dennoch interessant und macht Lust auf mehr. Die kleine Reminiszenz an Romeros Dawn of the Dead, fand ich, war recht toll und hat wohl endgültig gezeigt das sich Barclay nicht Vollendes den alten Traditionen hingibt und schon einmal moderne Elemente einfließen lässt.
Die Schlechte Nachricht folgt dem aber leider auf dem Fuße. Gerade weil Heyne das Buch zweigeteilt hat wurde die Story nun in eine missliche Lage Manövriert die der Leserunde vorzeitig das Licht ausknipsen könnte. Obwohl noch einiges an Seiten zu lesen sind hat dies lediglich nur noch Pro forma Charakter. Man liest die paar Seiten schon im wissen das nichts neues mehr passieren und die Story erst in Band 2 wieder an Schwung gewinnen wird. Es kann natürlich sein das der erste Katalysator noch geborgen und auch Erienne mit ihren beiden Jungs befreit werden aber das ist schon das Maximum was zu erwarten ist. Ein Richtiges Urteil über Zauberbann wird somit erst nach dem lesen von Band zwei möglich sein nach dessen Ende die Story, wie zB.bei Otherland, einen etwas Runderen Schluss haben dürfte, als jetzt nach Band 1 der deutschen Ausgabe. (hoffe ich)
Eine Lösung wäre natürlich den Thread zu editieren und ihn auch auf Band 2 Auszuweiten, wo sich natürlich schon die ersten Nörgler -so nach dem Motto :´ Hätte ich das gewusst das ihr...´usw.- melden dürften. Genauso haben auch nicht alle spontan Band 2 bei der Hand um nahtlos anzuknüpfen. (zumindest ich nicht) Und auf eine zweite Leserunde zu warten wird ziemlich schwer, was es ja immer ist wenn es gerade schön spannend wird.
Wie geht's euch mit dem Ende bzw. ist es euch ergangen??

melima
Die bei Amazon haben die Bände vertauscht. Elfenjagd ist Band 1 und Schicksalswege Band 2 des zweiten Zyklus. hahaha

Ca
NtM

Holla

melima
Kannst du dich vielleicht noch bis zum Ende der kommenden Woche gedulden?? Werde mein Exemplar im laufe der Selbigen bekommen. (hoffe ich )

Tja, nun bin auch ich durch und muss sagen das ich mich auf ganzer Linie geirrt habe und das es doch noch die eine oder andere Überraschung gab. Kaum hatte ich den Beitrag online gestellt und das Buch wieder in der Hand, hat Barclay dem Leser den Boden unter den Füssen weggezogen und das Tempo stramm angezogen. Ja man kann schon fast sagen das er den Leser nach dem zuschlagen des Buches atemlos zurück lässt.
Nur zwei kleine Kritikpunkte seihen noch genannt:
1. Ich bin noch immer etwas zerknirscht über die unnötige Tatsache den ersten Originalband zu teilen. Am Ende besitzt der Verlag sogar die leise Frechheit zu schreiben:
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Das hat leider nicht mehr viel mit Kundenfreundlichkeit zu tun. Da fühle ich mich etwas veräppelt.
2. Schade finde ich auch das Barclay es den Leuten am Anfang nicht so einfach macht in die Story zu kommen. Die Sterberate ist extrem, die Handlung nicht immer klar erzählt (obwohl sie recht simpel ist und in Band 1 nicht über die -Gut gegen Böse- Schablone hinauskommt), und Moderne Elemente wie Kaffee, Gläser oder ne Couch im Mannschaftsraum sind Dinge die vor allem High-Fantasy Veteranen abschrecken dürfte.

Ich glaube, ohne das jetzt groß Wiederworte kommen dürften, behaupten zu können das das Buch nicht gerade ein Geniestreich ist. Der Erzählstiel ist ab und zu recht durchwachsen, die Kämpfe manchmal hart am gutem Geschmack vorbei und stellenweise droht auch Hektik das Geschehen zu ertränken.
ABER wer nette Fantasy für zwischendurch sucht bei der er sich nicht sonderlich anstrengen muss aber dennoch eine Solide Story präsentiert bekommen will bzw. sich mit obiger Kritik arrangieren kann sollte unbedingt mahl einen Blick auf die ersten beiden Bände werfen. Denn wie weiter oben schon geschrieben. Diese Bücher sind nicht nur kurzweilig sondern auch bestes Blokbusterkino für den Kopf, ich freue mich schon auf die Folgebände. (die natürlich schon bestellt sind)

Ca
NtM

Das wäre toll wenn sich noch Leutz finden würden.

NtM