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Lana und Kitty sind Freundinnen fürs Leben und brechen auf zu ihrem bisher größten Abenteuer - einer gemeinsamen Weltreise. Sie haben nicht geahnt, dass es noch etwas gibt, das das toppen kann, nämlich eine Weiterreise auf der sagenumwobenen Yacht "Blue" - einer Art schwimmenden Kommune, auf der entgegen einiger Erwartungen jedoch in gewisser Hinsicht durchaus ein strenges Reglement herrscht.
Die Geschichte wird aus Lanas Perspektive erzählt, aus der Sicht eines Mädchens, das schon früh die Mutter verloren hat und - so sieht sie es - allein mit ihrem Vater in einem verwaisten, vereinsamten Haushalt aufwuchs. Aber es ist auch eine sehr, sehr visuelle Perspektive, denn Lana ist Malerin bzw. bildende Künstlerin - nicht nur der Ausbildung, sondern vor allem ihrer Bestimmung nach und sie sieht die Welt mit ihren ganz eigenen Augen.
Diese Sichtweise vermag die Autorin Lucy Clarke ganz eindringlich darzustellen, wie sie insgesamt einen eigenen Stil, einen eigenen Weg verfolgt, der authentisch und nicht an andere Autoren angelehnt ist. Ein Stil, der mich ein wenig unerwartet überfiel, da ich anhand des fröhlichen, ja kindlichen Covers mit einem eher heiteren Urlaubsroman rechnete, doch es ist alles andere als das. Die Crew auf dem Schiff, bestehend aus einer Reihe junger Leute, verfügt über eine ganz eigene Dynamik und hütet auch ganz besondere Geheimnisse. Oder verfolgen sie besondere Interessen. Und wem kann Lana trauen: dem Mann, den sie lieben möchte? Ihrer langjährigen Freundin Kitty? Und wie ist es mit der wichtigsten Person von allen, mit ihr selbst? Vor allem ist dies nämlich eine Reise zu sich selbst, eine Reise zum Ich.
Ein wenig langatmig, doch insgesamt sehr schlüssig kommt Lana beim Entschlüsseln der Situation nur langsam vorwärts. Antworten finden sich erst in einer weiteren Engpasssituation, als sie eigentlich schon längst nicht mehr mit den anderen zusammen ist.
Wer hier also einen kuscheligen Urlaubsroman erwartet und auch lesen möchte, ist an der völlig falschen Adresse: hier geht es um Geheimnisse - und um Macht! Ein teilweise düsterer, oft bedrückender Roman, der den Leser an seine Grenzen, mindestens jedoch zum Nachdenken bringt und dabei kraftvoll wie das Meer selbst ist!