Louisa May Alcott - Betty und ihre Schwestern/Little Women

Es gibt 102 Antworten in diesem Thema, welches 19.461 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Ich glaube, bei dem Brandfleck ist Hopfen und Malz verloren ... das ist wirklich unschön, wenn das Geld nicht für was Neues reicht :sauer:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Würde das Buch in der heutigen Zeit oder etwas früher spielen, fände ich das deutlich störender als bei diesem Buch, das ja 1868 (oder so) erstmals erschienen ist. Im Kontext der Erscheinungszeit kann ich das ganz gut hinnehmen.


    Genauso geht es mir mit dem Frauenbild, dem ja vor allem Jo nicht so recht entsprechen will. Bei aktuellen Büchern würde ich da schon viel eher die Augen rollen, während ich es hier zwar zur Kenntnis nehme, aber nicht als störend empfinde.



    Und dass die Mädels sich zwar große Mühe geben, ein gutes, gottgefälliges Leben zu führen, aber dabei doch keine Engel sind, wird sich noch zeigen ;) Mehr dazu später.


    Zumal wir uns ja gerade in der Weihnachtszeit befinden und man sich da erst recht um gutes Benehmen bemüht. Und Jammern tun sie ja ;)

    Even when reading is impossible, the presence of books acquired produces such an ecstasy that the buying of more books than one can read is nothing less than the soul reaching towards infinity... - We cherish books even if unread, their mere presence exudes comfort, their ready access reassurance.


  • Genauso geht es mir mit dem Frauenbild, dem ja vor allem Jo nicht so recht entsprechen will. Bei aktuellen Büchern würde ich da schon viel eher die Augen rollen, während ich es hier zwar zur Kenntnis nehme, aber nicht als störend empfinde.


    Jepp. Gleiches gilt für die manchmal doch sehr moralischen Einschübe von Mama March. Im 19. Jahrhundert darf man das ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Und wie unendlich wichtig diese Handschuhe waren, wobei es reichte, sie in der Hand zu halten. Wie merkwürdig.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Ich habe nun Kapitel 3 und 4 gelesen und ich fand es herrlich, wie sich Jo auf dem Ball "davongeschlichen" hat. Ich mag ihre Art.


    Im Kapitel 4 werden die 4 Mädchen ja sehr schön beschrieben und vorgestellt. Am Ende sind sie ja recht einsichtig was die Moralpredigt angeht. Aber irgendwie finde ich es auch entspannt, wenn man so positiv zu denken in der Lage ist - immer eine Frage der Sichtweise. Schöngeistig, aber auch befreiend.


    Trotzdem komisch, es ist ja ein Film aus meiner Jugend und ich habe immer die Bilder der Schauspieler vor Augen (also zumindest, die, an die ich mich erinnere).


    Grüße
    schokotimmi

  • Hallo,


    ich habe nun das Kapitel 6 beendet und ich fand es so schön wie Beth sich über das Piano gefreut hat. Wirklich wunderbare Szenen wie ihre Schüchternheit aber auch ihre Dankbarkeit gezeigt wird. Manchmal darf es schon so eine heile Welt sein.


    Witzig war auch die Szene wo Jo ohne sich umzudrehen über und damit mit Mr Laurence gesprochen hat und hey es war ehrlich und ich glaube das wußte er zu schätzen.


    Ich frage mich ein wenig wie alt die Mädchen sind, oder habe ich das überlesen?


    Grüße
    schokotimmi


  • Sie sind 16, 15, 13 und 12.


    Wobei ich finde, dass sie viel älter wirken.


    Ich fühle mich immer noch wohl mit dem Buch. An den Film kann ich mich auch beim Lesen überhaupt nicht erinnern. Aber das ist ja eher gut.
    Jo ist im Moment mein Lieblingscharakter.


    Übrigens: Bei mir steht tatsächlich "Betty",nicht "Beth".
    Es stört mich allerdings überhaupt nicht, muss hier auch nicht umdenken, wenn ihr von Beth schreibt.

    🐌


  • Sie sind 16, 15, 13 und 12.


    Ah, danke - ja dann ist die teilweise kindliche Reaktion von Beth verständlich.


    Kandida, findest du sie wirklich älter, v.a. Beth und Amy hätte ich nicht wirklich älter geschätzt.


    Grüße
    schokotimmi

  • Ich muss gestehen, ich bin Euch ein bisschen davongerannt :redface: und schon bei Kapitel 15 angelangt. Trotz der gelegentlichen leicht moralisierenden Einsprengsel gefällt mir das Buch ausgesprochen gut, richtig schöne Wohlfühllektüre und eine gelungene Mischung aus lustigen und ernsten Momenten.


    Erstaunt hat mich, wie leicht es damals noch gewesen zu sein scheint, Kinder aus der Schule zu nehmen und dass Mutter March zugestimmt hat, dass Amy nach ihrer öffentlichen Demütigung einfach nicht mehr hingehen musste, weil sie mit den Methoden des Lehrers sowieso nicht einverstanden war.


    Dass Amy

    hat es mir kalt den Rücken runterlaufen lassen. Das ist ja die Höchststrafe

    Aber das Drama auf dem Eis rückt natürlich alles wieder in ein anderes Licht, und ich wäre sicher genauso


    Megs Ausflug in die Welt der Reichen war für sie, die sich so oft nach schönen Kleidern und Accessoires sehnt, am Ende ein ordentliches Lehrstück darüber, was im Leben wirklich wichtig ist. Das Gras sieht auf der anderen Seite halt doch nur grüner aus und ist es meistens gar nicht. Ich fand es ganz schön gemein, wie die verwöhnten Zickchen sich über sie lustig gemacht und Gerüchte in die Welt gesetzt haben :grmpf:


    Der eingeschmuggelte Laurie im Schrank war ein witziges kleines Intermezzo. In dem Kapitel mit dem Pickwick-Club waren die Erläuterungen, die in meiner Ausgabe enthalten sind, ziemlich hilfreich. Ich kannte das literarische Vorbild von Dickens nämlich nicht.


    Das "Müßiggangs-Experiment" ist zwar ziemlich deutlich auf die Botschaft hin konstruiert, dass es nicht glücklich macht, auf der faulen Haut zu liegen, hat mir aber trotzdem gefallen und mich an Momente in meiner eigenen Kindheit und Jugend erinnert, in denen ich gemerkt habe, dass es gar nicht unbedingt so toll ist, wenn man nur tut, was man will.


    Lauries Abenteuerausflug fand ich ebenfalls hübsch, vor allem die wüste Geschichte, die sich alle da zusammengereimt haben. So was Ähnliches haben wir mal in einem Forum, in dem ich vor langer Zeit Mitglied war, gemacht.


    Dass Jos erste literarische Gehversuche


    Das ominöse Telegramm

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ah, danke - ja dann ist die teilweise kindliche Reaktion von Beth verständlich.


    Kandida, findest du sie wirklich älter, v.a. Beth und Amy hätte ich nicht wirklich älter geschätzt.


    Grüße
    schokotimmi


    Auf mich wirkt vor allem Jo jünger aks 15.

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

  • Echt? Für mich passt das mit dem Alter jeweils ganz gut. Abgesehen von der Jungenhaftigkeit war ich in Jos Alter ganz ähnlich drauf, ein bisschen versponnen, ein bisschen tollpatschig und den Kopf voller phantasievoller Träume.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo,


    da ich aufgrund eines unschönen Zahnarztbesuches heute unerwartete Lesezeit habe (zumindest solange die Schmerzmittel wirken) konnte ich auch schon 3 weitere Kapitel lesen und bei beim 10. angekommen.


    Laurie und die Mädchen sind wahre Freunde geworden und unternehmen einiges. Wie schön dass sie ins Theater gehen. Das die "Kleinen" immer mitwollen und dass man sie nicht immer dabei haben will kenne ich aus meiner Kindheit auch.
    Jo war nun auch wirklich nicht nett, v.a. weil Meg sich evtl. hätte breitschlagen lassen, aber die Reaktion von Amy war schon krass...ich konnte Jo verstehen dass sie tagelang so sauer war. Vllt. war es auch auf irgendeine Art gut, dass der Unfall im Eis passierte, sonst hätte es die Mädchen entzweien können.


    Megs Ausflug in die Welt der Schönen und Reichen, ja was soll ich da sagen - hier wurde mir doch wieder bewußt dass einige Kapitel direkt auf das Abbilden von "Moral" abzielen und Meg hat ihre Lektion zumindest ein wenig gelernt.


    Da ich ja selbst Mutter bin, frage ich mich wie man diese Gelassenheit der Mrs March erreicht... aber noch sind meine Mädels ja kleiner. :rollen: :zwinker:


    Grüße
    schokotimmi


  • Laurie und die Mädchen sind wahre Freunde geworden und unternehmen einiges. Wie schön dass sie ins Theater gehen. Das die "Kleinen" immer mitwollen und dass man sie nicht immer dabei haben will kenne ich aus meiner Kindheit auch.


    Oh ja, das kenne ich noch von meiner kleinen Schwester!


    Zitat

    Jo war nun auch wirklich nicht nett, v.a. weil Meg sich evtl. hätte breitschlagen lassen, aber die Reaktion von Amy war schon krass...ich konnte Jo verstehen dass sie tagelang so sauer war.


    Und wie! Dass Jo Amy ausbooten wollte, fällt noch unter "übliche Geschwisterstreitereien", aber Amys Racheakt ging deutlich darüber hinaus.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Jo war nun auch wirklich nicht nett, v.a. weil Meg sich evtl. hätte breitschlagen lassen,


    Wobei ich Jos Argumentation durchaus nachvollziehen konnte. Sich quasi selbst einzuladen, noch dazu so kurzfristig muss nun wirklich nicht sein. Aber es passt für mich auch gut zu Ami, bei der man immer wieder merkt, dass sie durchaus ein Kindskopf ist, der gerne im Mittelpunkt steht und dabei sein will.


    [quote author=Valentine]
    Dass Jo Amy ausbooten wollte, fällt noch unter "übliche Geschwisterstreitereien", aber Amys Racheakt ging deutlich darüber hinaus.[/quote]
    Absolut! Das geht deutlich über einen kleinen Streich hinaus und schon in Richtung bösartig und verletzend. Sie hätte das Buch ja auch erst mal nur verstecken können. Das hätte ich mir noch eingehen lassen. Aber gleich verbrennen? Nicht nett. Ganz und gar nicht nett.



    Megs Ausflug in die Welt der Schönen und Reichen, ja was soll ich da sagen - hier wurde mir doch wieder bewußt dass einige Kapitel direkt auf das Abbilden von "Moral" abzielen und Meg hat ihre Lektion zumindest ein wenig gelernt.


    Das kam aber recht schön rüber, wie ich finde. Die Marchs setzen sich insofern durchaus von den anderen ab. Zum einen natürlich allein dadurch, dass sie sich einen solchen Lebensstil, wie in Meg vielleicht gerne hätte (oder es zumindet glaubt), nicht leisten können. Zum anderen weil auch die Mutter versucht, ihre Kinder so zu erziehen, dass eben die inneren Werte wichtiger sind als der äußere Schein, auf den sonst so viel Wert gelegt wird.
    In eine ähnliche Richtung geht auch Amis Erfahrung mit den Limetten. Hipp und beliebt ist nur der, der welche hat... Schön aber, dass ihre Schwestern (war das Meg? ich hab's gerade nicht mehr im Kopf) das Geld gegeben hat, um ihre "Limettenschulden" zu begleichen. Umso schmerzhafter, dass sie die Limetten alle wegwerfen musste...

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  • Das hast du schön geschrieben Llyren, wobei ich mich da gefragt habe, Limetten? Was macht man bitteschön mit so vielen Limetten, ich dachte es gäbe vllt. noch eine Übersetzung in Richtung Bonbons oder so?!


    Grüße
    schokotimmi

  • Zitat von Valentine


    Der eingeschmuggelte Laurie im Schrank war ein witziges kleines Intermezzo. In dem Kapitel mit dem Pickwick-Club waren die Erläuterungen, die in meiner Ausgabe enthalten sind, ziemlich hilfreich. Ich kannte das literarische Vorbild von Dickens nämlich nicht.


    Kann ich mir gut vorstellen, dass Erläuterungen da nicht verkehrt sind. In meiner Ausgabe sind keine ;) Aber auch so war das Kapitel ganz unterhaltsam. Gerade wenn der Präsident oder Laurie so schön geschwollen daherreden :breitgrins:
    Man sieht finde ich auch schön, wie unterschiedlich die Schwestern schreiben - und ja, Ami kann etwas bessere Interpunktion durchaus gebrauchen...
    Sehr nett auch das Katzengedicht!

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  • Was macht man bitteschön mit so vielen Limetten, ich dachte es gäbe vllt. noch eine Übersetzung in Richtung Bonbons oder so?!


    Ich habe mir kandierte Scheiben vorgestellt.

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    Leonard Cohen





  • Ich habe mir kandierte Scheiben vorgestellt.


    Hm, klingt nicht schlecht.

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  • Das mit den Limetten habe ich auch nicht verstanden. Limetten riechen doch auch nicht stark. Auch nicht wenn sie kandiert sind.
    Ich fand es aber sehr konsequent, wie Mrs March auf die Züchtigung ihrer Tochter durch den Lejrer reagierte. Besonders zu dieser Zeit.

    🐌