Andy Miller - A year of reading dangerously: How Fifty Great Books Saved My Life

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    Inhalt
    Andy Miller ist ein zufriedener Mann. Er ist glücklich verheiratet und Vater eines dreijährigen Sohnes. Sein Job macht ihm Spaß. Aber seit der Geburt seines Sohns hat er außer The da Vinci Code kein einziges Buch mehr gelesen. Ein regnerischer Tag im November ändert sein Leben.


    Buch Eins und Zwei
    Andy beschreibt das ganz normale Leben einer Familie mit einem kleinen Kind sehr liebevoll und mit viel Humor. Natürlich bekommen er und seine Frau zu wenig Schlag, aber welche Eltern eines kleinen Kinds haben das nicht. Dass er nicht viel Zeit zum Lesen hat, stört ihn nicht. Dabei ist ein Haus die Heimat von vielen Büchern. Alle wurden mit der Absicht gekauft, sie einmal zu lesen. Und alle warten noch auf den Tag, an dem er sie endlich öffnet.


    An einem Tag im November geht er mit seinem Sohn zusammen in ein Buchgeschäft. Dort stößt er eher zufällig auf Meister und Margarita. Er fängt an zu lesen und realisiert, dass er dieses Buch einfach zu ende lesen muss. Dann erinnert er sich daran, dass er vor eingier Zeit gesagt hast, er wolle in den nächsten fünf Jahre George Elliott lesen. Mit Entsetzen erkennt er, dass dieses Zeit schon halb vorbei ist. Das Leseprojekt ist geboren.


    Ich entdecke viele Gemeinsamkeiten mit Andy Miller. Nicht nur bei seinem Leseprojekt, sondern auch seiner Art zu lesen. Noch haben wir 48 Bücher vor uns und ich freue mich auf jedes einzelne.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Klingt ein bisschen wie Nick Hornbys Kolumne "The polysyllabic spree". Dort listet er am Monatsanfang die im Monat neu gekauften und im Monat gelesenen Bücher auf, beschreibt, warum er einzelne Bücher auswählte, wie sie auf ihn wirkten, was er daran interessant oder langweilig fand, woran sie ihn erinnerten und bettet das Ganze in sein Privatleben (Familie, autistisches Kind, Fußballfan) ein.
    Die Kolumne wurde als Buch veröffentlich.


    Andy Millers Roman klingt wie eine Ausarbeitung des Themas in Romanform. :zwinker:


    LG von
    Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

  • Ich habe auch ein Buch im Hinterkopf, das ähnlich klingt. Es könnte "So many books, so little time" sein. Hat da nicht eine Frau viel gelesen und darüber berichtet, ohne große Hintergrundstory?

  • Wie muss ich mir das vorstellen? Andy liest ein Buch nach dem anderen und erzählt über das jeweilige Buch?


    Bis jetzt erzählt er, wie er das Buch liest, über den Inhalt und was zu der Zeit so in seinem Leben passiert. Ich bin aber noch am Anfang, also kann sich das noch ändern. Vor Spoilern warnt er übrigens ganz am Anfang.


    Keshia: das stimmt. An Nick Hornby habe ich auch gedacht. Die beiden Bücher von ihm habe ich auch gelesen.



    Kirsten
    Ich bin gespannt welche Bücher davon auf einer Liste Landen werden. :elch:


    Zumindest die, die er lliest :zwinker: Aber am Ende des Buchs stehen noch zwei andere Listen, die auch interessant klingen: die hundert Bücher, die ihn am meisten beeinflusst haben und die Bücher, die er noch lesen möchte. Die Schnittmenge zu meinen Listen ist sicher interssant. Und einen Teil davon werde ich schon gelesen haben. Aber eigentlich will ich meine Leseliste ja dreistellig halten (genauso, wie ich meinen SUB einstellig halten will. Und wie gut das klappt, wissen wir ja :redface:).

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • In Buch Drei bis Sechs stellt sich Andy Miller die Frage, ob man wirklich nach Listen lesen sollte. Bis jetzt hat er nämlich immer nur die Bücher gelesen, die er lesen wollte. Ich kann nur von mir ausgehen: seit ich nach Listen lese, lese ich mehr. Das muss jetzt nicht unbedingt zusammen hängen, aber wenn es noch so viele (vermeintlich) interessante Bücher gibt, die ich nach dem aktuellen Buch lesen kann, dann will ich nicht zu viel Zeit verlieren.


    Zu Buch Sieben hat er ein besonderes Verhältnis. Iris Murdoch hat aus Buch eine Lesung abgehalten in eben dem Buchgeschäft, in dem er damals gearbeitet hat. Diesmal bringt ihn das Buch dazu, mehr zu kochen. In dem Zusammenhang lädt er einen Freund zum Essen ein, mit dem er wiederum über das Buch diskutiert. Der Kreis schließt sich.


    Buch Sieben bis Neun: Andy Miller nimmt sich jeden Tag eine bestimmte Seitenzahl vor, die er liest. Anscheinend kann er das, aber wenn ich mit diesem Vorsatz lese, lese ich meistens oberflächlicher als sonst. Das liegt vielleicht daran, dass ich das immer bei für mich schwierigen Büchern mache, die ich schnell hinter mich bringen will.


    Außerdem lädt er den Leser zu einem interessanten Experiment ein: für ihn ist Lesen im öffentlichen Nahverkehr so, als ob man parallel zum Lesen Metal Machine Music hören würde. Ich habe es probiert: es ist schrecklich.


    Eine interessante Frage kommt auf: hat man ein Buch wirklich beendet, wenn man es nicht verstanden hat?


    Bei Buch Zehn macht der Autor einen Sprung zwischen Moby Dick und dem Da Vinci Code, der mir anfangs völlig entgangen ist. Über Dan Browns Buch sagt er auch, dass es so schlecht geschrieben ist, dass er das mit seinem teletubbyverweichtlichem Hirn erkannt hat. Trotzdem hat es ihn gut unterhalten.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Außerdem lädt er den Leser zu einem interessanten Experiment ein: für ihn ist Lesen im öffentlichen Nahverkehr so, als ob man parallel zum Lesen Metal Machine Music hören würde. Ich habe es probiert: es ist schrecklich.


    Ich konnte im Bus immer ganz gut lesen, sofern mir nicht schlecht geworden ist. Umgebungsgeräusche konnte ich meistens ausblenden, oder ich habe mir Musik auf die Ohren gegeben.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • In Buch Drei bis Sechs stellt sich Andy Miller die Frage, ob man wirklich nach Listen lesen sollte. Bis jetzt hat er nämlich immer nur die Bücher gelesen, die er lesen wollte.


    Ist das nicht logisch? Wer liest schon Bücher, die er nicht lesen will? Selbst wenn ein Buch auf einer meiner Listen steht, lese ich es nicht fertig, wenn es mir nicht gefällt. Aber es komplett zu lesen, nur weil es gelistet ist, ist doch Blödsinn, weil es keinen Genuss bringt und Zeitverschwendung ist.
    Nach Listen zu lesen, kann aber auch sinnvoll sein, wenn es nämlich Listen von Menschen mit Ahnung von Literatur sind. Dann können das wunderbare Empfehlungen sein, die man selbst nie gefunden hätte.



    Eine interessante Frage kommt auf: hat man ein Buch wirklich beendet, wenn man es nicht verstanden hat?


    Kann man das mit Ja oder Nein beantworten? Die gedankliche Verarbeitung kann durchaus längere Zeit in Anspruch nehmen und in manchen Fällen nie enden. Wenn man ein Buch erneut liest, entdeckt man manchmal Einzelheiten, die einem vorher entgangen sind, und damit kann die Kopfarbeit von neuem beginnen. Dann wäre das Buch nie beendet. Es kommt darauf an, wo und wann man für sich das Ende setzt, und ob man mit dem Gefühl leben kann, es noch nicht gänzlich verstanden zu haben.


    Was das Lesen im öffentlichen Nahverkehr betrifft: Es gibt für jede Gelegenheit das richtige Buch. Anspruchsvolle Lektüre ist da bestimmt ungeeignet. Musik nebenbei würde mich genauso stören.

  • Ist das nicht logisch? Wer liest schon Bücher, die er nicht lesen will?


    Das dachte ich mir eigentlich auch und habe immer wieder ein Buch abgebrochen. Aber meine Listenbücher haben es alle aus einem bestimmten, guten Grund auf die Liste geschafft. Und wenn ich sehe, wie gut Andy Miller auch Bücher gefallen haben, die er fast abgebrochen hätte, denke ich jetzt darüber nach die Listenbücher auch zuende zu lesen.


    Aber es komplett zu lesen, nur weil es gelistet ist, ist doch Blödsinn, weil es keinen Genuss bringt und Zeitverschwendung ist.
    Nach Listen zu lesen, kann aber auch sinnvoll sein, wenn es nämlich Listen von Menschen mit Ahnung von Literatur sind. Dann können das wunderbare Empfehlungen sein, die man selbst nie gefunden hätte.


    Noch ein gutes Argument, diesen Büchern eine Chance zu geben :zwinker:

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  • Buch Elf selbst ist nicht so wichtig. Aber was er dafür tut, macht mir Andy Miller sehr sympathisch: er schleicht sich nämlich an Weihnachten weg, um weiter zu lesen. Wie seine Familie reagiert, hat er allerdings nicht geschrieben.


    Buch Zwölf und Dreizehn
    Bei W. Sommerset Maugham, dem Autor von Buch Zwölf hat Andy Miller die gleichen Schwierigkeiten wie ich. Er fängt mit dem Buch an, bricht ab und irgendwann später liest er es doch zu ende. Zu seiner Überraschung findet er es nicht mal so schlecht. Was mich immer mehr davon überzeugt, Listenbücher doch nicht abzubrechen.


    Andy Miller fasst nach diesen beiden Büchern den Entschluss, seine Liste auf 50 Bücher zu erhöhen.


    Die nächsten Bücher erwähnt er nicht im Einzelnen, dafür schreibt er sehr schön, was Bücher für ihn und seine Frau bedeuten. Seine Frau hätte nie einen Partner haben können, der Bücher nicht liebt. Andy macht aber einen Unterschied zwischen der Liebe zu Büchern und der Liebe zum Lesen. Ob seine Frau diesen Unterschied auch macht? Ich hatte nämlich das Gefühl, dass er Bücher zwar liebt, aber bis zu den 50 Büchern nicht wirklich leidenschaftlich gerne gelesen hat.


    Nach der Bücherpause geht es weiter mit Buch 41 und 42, bei denen es auch um Comics geht. Weniger um seine, sondern um die Comics, die sein Sohn liest. Der stellt so detaillierte Fragen, dass er seinen Vater zur Verzweiflung treibt. Eine schöne Vater-Sohn-Episode. Aber sein Sohn bringt ihn auch zum Weinen als er sagt, dass er seinen Vater nicht so oft mehr sieht, weil er gerade das Buch schreibt.

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  • Buch Elf selbst ist nicht so wichtig. Aber was er dafür tut, macht mir Andy Miller sehr sympathisch: er schleicht sich nämlich an Weihnachten weg, um weiter zu lesen.


    Na, bei mir würde er da Ärger bekommen. :nudelholz:



    Das dachte ich mir eigentlich auch und habe immer wieder ein Buch abgebrochen. Aber meine Listenbücher haben es alle aus einem bestimmten, guten Grund auf die Liste geschafft. Und wenn ich sehe, wie gut Andy Miller auch Bücher gefallen haben, die er fast abgebrochen hätte, denke ich jetzt darüber nach die Listenbücher auch zuende zu lesen.


    Das hängt davon ab, ob ich die Liste selbst erstellt oder lediglich eine wie z. B. "Die 100 Lieblingsbücher der Deutschen" übernommen habe. Wenn auf Letzterer ein Buch nicht nach meinem Geschmack ist, lasse ich die Finger davon, entweder sofort oder auch nach -zig Seiten. Die Zeit bleibt mir dann für ureigene Listen, die mir auch mehr am Herzen liegen. Da ist die Erwartungshaltung schon eine ganz andere.


    Ich dachte immer, dieses Listenphänomen beschränkt sich auf unser Forum, aber es ist schön, dass es Listenliebhaber offenbar eine globale Erscheinung sind.


    Bekommen wir am Ende noch ein paar Titel aus Andys Liste genannt oder übernimmst du sie gleich komplett in deine Sammlung? :zwinker:

  • Mich würden grade auch die Titel interessieren.


    Bei Listen bin ich radikal. Wenn ich keine Lust darauf hab ist es mir egal, warum diese Bücher da gelandet sind. Aber mittlerweile habe ich das Lesen nach einer Liste (außer Subwettenliste) eh praktisch aufgegeben. Ich hab mich da beim Lesen zu eingeengt gefühlt.

  • Natürlich gibt es noch den einen oder anderen Titel :zwinker: Allerdings kommt er glaich mit drei Listen um die Ecke und ich bin mir noch nicht sicher, welche ich davon übernehmen werde. So viel kann ich allerdings schon verraten: viele neue Titel gibt es für mich nicht.

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  • Wieder gibt es eine Bücher- aber keine Lesepause und ich treffe Andy Miller wieder, als er Buch 43 liest. Über das Buch erfahre ich nicht viel, dafür darf ich aber einen Brief lesen, den er Michel Houellebecq schreibt. Der wird von einem Fanbrief zu einer netten, wenn auch einseitigen Plauderei.


    Buch 49 und 50: Das letzte Buch schenkt er seiner Frau zum Geburtstag, er will es mit ihr zusammen lesen. Das wäre ein schönes Geschenk, aber leider sagt er ihr auch an dem Tag dass er seinen Beruf kündigen wird um eben dieses Buch hier zu schreiben. sie reagiert erstaunlich gelassen.


    An dem Tag, an dem er eigentlich mit A year of reading dangerously anfangen will, lädt er sich 4000+ Bücher aus dem Internet herunter. Lesestoff für den Rest seines Lebens und der beste Grund, um sich von der Arbeit abzulenken :breitgrins:


    Mir hat das Lesejahr von Andy Miller sehr gut gefallen und ich habe mich in vielem wiedergefunden. Jetzt muss ich nur noch sehen, wie viele Bücher von meinem Listen ich in seiner Liste wiederfinde.
    5ratten

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    Lesen macht mich definitiv glücklich, auch wenn ich im Moment das Gefühl habe, dass auf meinem SUB zu viele dicke Brocken liegen, die mir die Lesefreude ein bisschen nehmen. Deshalb kommt mir Andy Millers Buch gerade recht. Es hat mich vor vier Jahren schon einmal aus einem Lesetief geholt und schafft es bestimmt auch dieses Mal.


    Worum geht es?

    Der Vater eines Dreijährigen erkennt kurz vor seinem 40. Geburtstag, dass er nichts von dem erreicht hat, was er sich vor einigen Jahren vorgenommen hat. Er hat nicht mal Middlemarch gelesen! Das klingt nach einem Buch über eine Midlifecrisis, aber das ist es nicht. Es ist die Geschichte eines ganz normalen Mannes, dem das Leben zwischen seine guten Vorsätze gekommen ist.


    Bis jetzt

    Andy erzählt liebevoll über seine Familie: das morgendliche Teekochen für seine Frau, das Leben mit einem Kleinkind und wie er und seine Frau ihre Leben mit dem Kleinen organisieren. An einem Papa-Sohn-Tag geht er durch Zufall in ein Buchgeschäft und ist schockverliebt in Meister und Margarita. Diese Verliebtheit kann ich nicht nachvollziehen, aber ich kann mich gut erinnern, dass mich die Begeisterung gleich zu Anfang angesteckt hat. Als nächstes Buch ist Middlemarch dran und schon hat es begonnen: das Jahr des gefährlichen Lesens.


    Gut gefallen hat mir ein Zitat von Malcolm Lvory, der gebeten wurde, ein paar Worte zu Unter dem Vulkan zu schreiben:

    Zitat

    Es ist ein Buch, das man nicht gelesen haben muss

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Was habe ich gelernt? Man sollte nicht nach Rezepten aus einem Buch von Iris Murdoch kochen. Andys Frau war von dem Versuch nicht begeistert, deshalb ist eines seiner nächsten Bücher (übrigens keines aus seiner Leseliste) eines mit "echten" Kochrezepten:P


    Seine Bemerkungen zu 20.000 streets under the sky hat mir richtig Lust gemacht, das Buch bald zu lesen. Gut, dass ich verschiedene Gutscheine daheim habe. Die müssen doch irgendwann eingelöst werden.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.