Rainer Löffler - Der Näher

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 2.813 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Blackfairy71.

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    In „Der Näher“ ermittelt der Fallanalytiker Martin Abel in seinem dritten Fall. Diesmal wird er von seinem Chef nach Gummersbach geschickt um sich dort um Fälle vermisster Frauen zu kümmern. Abel selbst hat zuvor einiges mitgemacht und dieser Einsatz soll ihn nun schonend zurück in den harten Job bringen. Doch es kommt anders als erwartet. Bei den Ermittlungen stößt Abel auf die einbetonierte Leiche einer Frau und ihres Babys. Schnell liegt die Befürchtung nahe, dass dieser Fund auch in Zusammenhang mit den verschwundenen Frauen stehen könnte. Aber was verbindet die Frauen? Und kann es wirklich einen Zusammenhang geben, denn die vermissten Frauen haben alle einen Abschiedsbrief hinterlassen, der auf ein freiwilliges Verschwinden hindeutet.


    Abel ist ein sympathischer Kerl. Auch ohne die beiden vorangegangen Bücher „Blutsommer“ und „Blutdämmerung“ gelesen zu haben, lernt man Abel hier ganz gut kennen. So ist das Buch sowohl für Kenner der Reihe als auch für Neueinsteiger sehr gut lesbar. Der Ermittler hat gerade einige private Probleme, denn seine Freundin wünscht sich mehr Nähe und Enge in der Beziehung als Abel gerade bereit ist zu geben. Die zwangsweise vorübergehend neuen Kollegen in der Gummersbacher Dienststelle, allen voran der Dienststellenleiter Borchert, sind auch nicht gerade kooperativ, so dass Abel hier schon etwas unter Druck geraten könnte. Aber er lässt sich nicht beeinflussen und geht geradlinig und verbissen seinen Weg. Nichts ist ihm wichtiger als diesen Fall zu klären und den Täter, der natürlich als „Der Näher“ bei seinen Opfern immer auf eine ähnliche Weise vorgeht, zu überführen. Martin Abel versucht das Handeln des Täters zu verstehen und seine plötzlichen Eingebungen und Entdeckungen sind dabei sehr hilfreich.


    In die kranke Seele des Täters darf der Leser im Verlauf des Buches immer wieder einmal Einblick nehmen. Dabei wird deutlich wie der Täter aufwuchs und was in ihm vorgeht. Hierbei darf sich der Leser auf nicht immer angenehme Ereignisse und Schilderungen gefasst machen. Hinsichtlich der Frage wer hinter dem Täter stecken könnte wird der Leser hin und wieder gekonnt auf eine falsche Fährte geführt und dürfte am Ende einigermaßen überrascht sein.


    Wer dieses Buch zur Hand nimmt sollte in puncto Gewalt nicht unbedingt zart besaitet sein. Die Geschichte ist wirklich harter Tobak und sicher in erster Linie etwas für eingefleischte Krimi und Thriller Leser, die auch vor detailgenauen Beschreibungen von Tathandlungen nicht zurückschrecken.


    Copyright © 2017 by Iris Gasper
    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Lesen ist meine Leidenschaft


  • Wer dieses Buch zur Hand nimmt sollte in puncto Gewalt nicht unbedingt zart besaitet sein. Die Geschichte ist wirklich harter Tobak und sicher in erster Linie etwas für eingefleischte Krimi und Thriller Leser, die auch vor detailgenauen Beschreibungen von Tathandlungen nicht zurückschrecken.


    Klingt gut, das packe ich mir mal auf den Merkzettel :breitgrins:

  • Harter und kompromissloser Thriller made in Germany


    Martin Abel, der Fallanalytiker des Stuttgarter LKA, ist nach seinem letzten Fall noch ziemlich angeschlagen und hält im Moment nur interne Schulungen in Sachen Profiling ab. Doch jetzt will er wieder zurück an die Ermittlerfront. Und so überträgt ihm sein Vorgesetzter auf sein Drängen hin endlich wieder einen neuen Fall und schickt ihn nach Gummersbach, wo zwei schwangere Frauen spurlos verschwunden sind, dabei aber vorher einen Abschiedsbrief hinterlassen haben. Aus dem scheinbaren Routinefall wird sehr schnell die Jagd auf einen brutalen und skrupellosen Mörder, die Abel alles abverlangt und ihn immer mehr an seine Grenzen bringt.


    Mit dem inzwischen dritten Fall (den man aber auch problemlos ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Büchern lesen kann) in der Reihe um Martin Abel legt der Autor Rainer Löffler hier einen harten und kompromisslosen Thriller vor, den man in dieser Form eher aus dem englischsprachigen Raum und weniger aus deutschen Landen kennt.
    Dabei bietet er alles auf, was man von einem guten Thriller erwartet: Eine gut konstruierte Geschichte mit vielen überraschenden Wendungen und einem Ende, das man so sicher nicht erwartet hätte. Überzeugend gezeichnete Charaktere, mit denen man gerne mitfiebert. Und ein packender Schreibstil, der die Geschichte mit hohem Tempo vorantreibt, dabei in seinen Beschreibungen wenig bis nichts auslässt und so immer wieder für einen wohligen Schauer sorgt, der einen beim Lesen auch gnädig über die eine oder andere kleinere Ungereimtheit hinwegsehen lässt.


    Definit kein Buch für Zartbesaitete, alle Fans von harten Thrillern kommen hier aber voll auf ihre Kosten.


    5ratten

    "Ein Leben ohne Bücher ist nicht lebenswert" Erasmus von Rottersdam (1469-1536)

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    Inhalt:
    Saskia Mayen trainiert gerade für ihren nächsten Marathon, als sie von einem vermummten Mann verfolgt wird. Sie flieht und landet in einem Erdschacht. Sie fühlt sich etwas sicherer, doch dann entdeckt sie, was neben ihr liegt. Aus einem Betonklotz ragt ein Skelett und in der Hand des Skeletts befindet sich etwas, das Saskia erst einmal bewusstlos werden lässt. Parallel dazu startet die Handlung um Martin Abel. Er ist Fallanalytiker beim LKA Stuttgart und hält gerade einen Vortrag beim BKA Wiesbaden über seine Arbeiten. Abel wird nach seinem Vortrag abkommandiert, nach Gummersbach ins Bergische Land. Dort soll er sich um zwei Fälle kümmern, die eigentlich schon bei den Akten liegen. Es handelt sich um zwei verschwundene Frauen. Beide haben ihrem Partner einen Abschiedsbrief hinterlassen und erklärt, dass sie ihn verlassen. Doch keiner der Partner glaubt daran. Abel beginnt zu ermitteln und plötzlich taucht eine der Frauen wieder auf und hat Schreckliches zu berichten. Es zeigt sich, dass das von Saskia entdeckte Skelett mit den beiden Fällen von Abel zusammenhängt. Eine schaurig schöne Täterjagd beginnt.



    Meinung:
    Bei diesem Buch handelt es sich um den dritten Streich von Rainer Löffler, für mich war es jedoch das erste Buch rund um Abel. Trotz allem bin ich sehr gut in das Buch hineingekommen und konnte dem Geschehen auch super folgen.


    Das Buch beginnt schon sehr schaurig und gruselig. Man merkt sofort, welchen Charakter das Buch hat und in was für eine Geschichte man da hineingeraten ist. Abel ist gleichermaßen sympathisch, wie auch verschroben und eigenartig. Man muss schon zugeben, dass er einige komische Charakterzüge hat, welche ihn aber wiederum auch sehr sympathisch und menschlich wirken lassen. So wundert es trotzdem nicht, dass Abel und sein neues Team nicht unbedingt auf einer Wellenlänge sind.


    Dank eines wunderbaren Schreibstils von Herrn Löffler und auch einer sehr gut ausgebreiteten Geschichte hat sich das Buch wunderbar flüssig gelesen. Darüber hinaus wurde beim Lesen klar, dass das Buch sehr gut recherchiert und bedacht umgesetzt wurde. Man hatte stets das Gefühl, selbst Teil der Ermittlungen zu sein und selbst das blutige Geschehen beobachtet zu haben.



    4 von 5 Sternen


    Edit: Thread-Titel angepasst und Amazon-Link korrigiert. Viele Grüße, dubh

    Einmal editiert, zuletzt von dubh ()

  • Hallo querleserin_102,


    für den Amazon-Link bitte keinen Link einfügen, sondern lediglich die 13-stellige ISBN. :winken:


    Danke und viele Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Außerdem gibt es hier schon einen Thread dazu.

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Martin Abel langweilt sich zu Tode, den er muss im Moment am kriminaltechnischen Institut des BKA junge Polizisten in Fallanalyse unterrichten. Das hat er seinen Chef und fast Schwiegervater zu verdanken, der meint das Abel einfach etwas ruhe braucht, nach dem letzten Fall. Bei einem Besuch im Institut bearbeitet er seinen fast Schwiegervater so lange, bis der ihn dann doch nach Gummersbach versetzt um dort nach zwei vermissten jungen Frauen zu suchen. Thomas Borchert ist dort Hauptkommissar und alles andere wie begeistert, das er Abel vor die Tür bekommt, denn er ist fest davon überzeugt, das die Frauen freiwillig verschwunden sind.
    Dann macht eine Joggerin in Gummersbach eine schreckliche Enddeckung und offenbart Grauenvolles.



    Mit "Der Näher" hat der Autor einen wirklich spannenden dritten Teil mit dem Fallanalytiker Martin Abel geschaffen, der mich ab den ersten Seiten sehr gut Unterhalten hat. Den zweiten Tel der Reihe " Blutdämmerung" habe ich schon länger her als Hörbuch gehört und hat mir auch sehr gut gefallen. Jetzt werde ich wohl Blutsommer den ersten teil auch noch unbedingt lesen müssen, denn der reizt mich jetzt natürlich auch. Zwingend nötig sind die Vorgängerbücher aber nicht zu lesen, ich hatte nie das Gefühl das mir etwas fehlt.



    Der Schreibstil von Rainer Löffler ist wirklich packend und die Geschichte konnte mich sofort fesseln. Man zittert mit verschiedenen Protagonisten mit und fühlt sich in Mitte der Geschichte und des Grauens. Also wirklich ein Thriller der den Namen verdient und bestimmt nichts für zartbesaitete. Kommissar Martin Abel mochte ich von Anfang an, er hat eine Art an sich, die man einfach mögen muss. Seine Kompetenz Auseinandersetzungen mit Thomas Borchert waren wirklich auch nicht ohne und haben das Grauen mal stellenweise in den Hintergrund gestellt. Es war einfach höchst amüsant ihn zu folgen und zu sehen, wie er sich doch immer wieder durchgesetzt hat.



    Ein Buch das ich wirklich nicht mehr aus der Hand legen konnte, einfach nur zu empfehlen.


    5ratten

  • Beim Näher handelt es sich um den dritten Band um den Ermittler Martin Abel. Auf den ersten Seiten hatte ich ein paar Probleme mich einzufinden, was aber daran lag, dass ich in letzter Zeit zu viele Ermittler-Romane gelesen habe und ich mich erstmal reindenken musste. Das gelang auch recht schnell, sodass ich zügig in die Handlung eintauchen konnte. Diese beginnt auch direkt mit hohem Tempo und die Geschichte ist von Beginn an sehr spannend. Die Figuren sind gut dargestellt und vor allem Martin Abel kann man sich gut vorstellen. Knallhart, aber doch sensibel, ehrgeizig, aber doch humorvoll. Sein Privatleben kommt diesmal zwar etwas kürzer als in den Vorgängerbänden, aber es gibt doch Fortschritte, die einen Abel-Fan freuen. Die Haupthandlung ist sehr spannend aufgebaut, gut nachvollziehbar und mit einem überraschenden Ende. Und da Herr Löffler auch in einem sehr guten Stil schreibt, hat man die 440 Seiten schneller weggelesen als man denkt.


    Bei deutschen Thriller-Autoren bemängele ich sehr oft die Unblutigkeit bzw. dass nicht so detailreich beschrieben wird wie z.B. bei amerikanischen Autoren. Dies kann ich von diesem Buch nun nicht behaupten – wer einen schwachen Magen hat oder sehr sensibel ist, könnte hier durchaus Probleme bekommen. Rainer Löffler kann meines Erachtens mit diesem Roman ganz klar mit den großen Thriller-Autoren Cross, Mcfadyen und Carter mithalten. Mit dem Näher hat er es in meine Autobuy-Liste geschafft.


    Von mir gibt's klare 5ratten .

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

    2 Mal editiert, zuletzt von Dottie ()

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    Es gibt nichts, was die Abwesenheit eines geliebten Menschen ersetzen kann. Je schöner und voller die Erinnerung, desto härter die Trennung, aber die Dankbarkeit schenkt in der Trauer eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne wie ein kostbares Geschenk in sich. (Dietrich Bonhoeffer)
    Der Stuttgarter Fallanalytiker Martin Abel ist nach seinem letzten, schweren Fall in das BKA zum Unterrichten des Nachwuchs zwangsrekrutiert worden. Seinen Unmut tut er daraufhin sehr schnell bei seinem fast Schwiegervater und Chef Frank Kessler und dieser beordert ihn daraufhin prompt nach Gummersbach. Dort soll es in der letzten Zeit zu zwei vermissten Frauen gekommen sein und Abel soll herausfinden, ob hier ein Verbrechen vorliegt. Hauptkommissar Thomas Borchert, der Chef von Gummersbach ist darüber wenig begeistert und tut auch sofort seinem Unmut kund. Auch wenn die beiden Frauen einen Abschiedsbrief geschrieben haben, glaubt Abel das hier ein Verbrechen vorliegen könnte. Als erneut eine junge Frau nach dem Joggen vermisst wird und man daraufhin eine grausame Entdeckung macht, glaubt keiner mehr, das diese Zufälle sind. So muss ich Abel wieder einmal in den Kopf eines krankhaften Täters hineinversetzen, anstatt sich mit seinem Privatleben näher auseinander zusetzen.


    Meine Meinung:
    Eigentlich hatte ich recht wenig von Bücher, um die so viel geworben wird, aber diesmal muss ich zu Recht sagen ist es begründet. Rainer Löffler ist mit seinem dritten Fall von Fallanalytiker Martin Abel, die beiden anderen kenne ich leider nicht, ein wirklich fulminanter und spektalulärer Thriller gelungen. Was brauchen wir da noch Autoren aus Skandinavien, wenn man in Deutschland solche Koryphäen, sie Rainer Löffler hat? Dieser Autor schreibt spannend, fesselnd, informativ und mit einem Plot, der sich gewaschen hat. Die Geschichte ist so nervenaufreibend, das man dieses Buch kaum mehr weglegen kann, weil es einen so in den Bann zieht. Zum Glück gibt es in der Geschichte zwei Handlungsstreifen, damit man das kranke Hirn dieses Täters besser verstehen kann. Wenn man dann zwischendrin das Gefühl hat, etwas Luft zum Atmen holen zu können, z. B. Abels Stadtbummel mit Kollegin Doris Stange, dann kommt prompt die nächste spannende Szene. Der Stuttgarter Fallanalytiker Martin Abel ist für mich ein sympathischer Ermittler, mit Ecken und Kanten, das mir gefällt. Nun werde ich mir definitiv auch die beiden anderen Fälle dieses Ermittlers anschauen. Ich danke dem Verlag und NetGalley, das ich dieses Buch lesen durfte. Für mich gibt es 5 von 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung für jeden Thriller Leser, der starke Nerven hat.
    5ratten :tipp:

  • Und noch einmal:
    Hier gibt es bereits einen Thread!

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Danke, ich hab sie zusammengefügt.


    @claudi-1963
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    LG, Dani


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  • Der neue Thriller von Rainer Löffler trägt den Titel „Der Näher“. Dies ist der dritte Teil rund um den Fallanalytiker Martin Abel. Dennoch lässt sich dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse aus „Blutsommer“ oder „Blutdämmerung“ lesen, man kann dieses auch lesen ohne Vorkenntnisse aus den bisherigen Büchern dieser Reihe zu haben.


    Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
    In der Nähe von Köln verschwinden zwei schwangere Frauen. Martin Abel, Fallanalytiker des Stuttgarter LKA, übernimmt die Ermittlungen. Kurz darauf werden die Leichen einer Mutter und ihres Kindes in einem unterirdischen Hohlraum entdeckt. Es handelt sich um eine Frau, die vor Jahren verschwunden ist. Dann taucht eine der beiden vermissten Frauen wieder auf und gibt erste Hinweise auf den Täter. Martin Abel muss sich in eine Welt zerstörerischer Fantasien hineindenken. Denn der Mörder tötet nicht nur, sondern platziert etwas im Körper der Toten...


    Ich hatte bereits vor einigen Jahren „Blutsommer“ von Rainer Löffler gelesen und nachdem ich „Der Näher“ gelesen habe, werde ich definitiv auch noch „Blutdämmerung“ lesen, denn auch mit seinem aktuellen Werk konnte mich Löffler überzeugen.
    Der Schreibstil von Löffler ist sehr angenehm, das Buch hat sich daher flüssig lesen lassen. Auch schafft es der Autor auf vielseitige Weise Spannung aufzubauen, sodass man das Buch nur schwer wieder aus der Hand legen kann. Gut gefallen hat mir auch der Perspektivwechsel. Hierbei gibt es auch eine Sicht des Mörders, ohne das dessen Identität bekannt gegeben wird. Dennoch bekommt man so einen recht guten Einblick in dessen Gedanken und damit auch in seine Psyche. Man erfährt, wie er mit den entführten Frauen umgeht und was dessen Intension ist. Nach und nach erfährt man immer mehr über die Absichten dieser schrecklichen Taten. Gut gefallen hat mir auch der Erzählstrang aus der Vergangenheit des Mörders. Hierbei bekommt der Leser einen Einblick in dessen Kindheit. Was ihn bewegt hat und wie sein Verhältnis zu anderen Kindern seines Alters war, wie er zu seiner Familie stand und welch traumatisches Erlebnis sein späteres Leben geprägt hat. Durch diesen interessanten Einblick in die Vergangenheit bekommt man nochmal einen besseren Einblick in die Psyche des Täters, warum er so geworden ist. Man kann seine Entwicklung besser nachvollziehen, auch wenn dies keine Entschuldigung für sein Handeln ist. Allgemein fand ich die Idee, was den Mörder zu seinen Taten bewegt hat und auch dessen Herangehensweise sehr fesselnd. Aber auch die Perspektive von Abel ist interessant gestaltet. Hierbei erfährt man so einiges über die Ermittlungsarbeit, welche ich gut dargestellt fand. Auch müssen Fehlschläge hingenommen werden, nicht alles läuft sofort so, wie man es vielleicht vermuten könnte.
    Positiv möchte ich auch den Plot erwähnen. Den Hintergrund für diese Geschichte fand ich sehr interessant. Durch diese vielseitigen Details und die diversen Einblicke in die Abgründe der menschlichen Psyche ist dieses Buch nichts für schwache Nerven. Endlich mal wieder ein Thriller, der diesen Titel auch verdient. Dieses Buch ist ein wahrer Pageturner. Auf vielseitige Weise wird Spannung aufgebaut, sodass dieser Thriller einiges an Tempo zu bieten hat. Und Löffler schafft es, dass die Spannung aufrechterhalten wird. Im späteren Verlauf des Buches nimmt diese nochmal zu. Auf keiner Seite des Buches habe ich Langeweile empfunden, auch wenn die Ermittlungsarbeiten mal nicht so schnell vorangingen.
    Interessant fand ich auch die Nebencharaktere, wobei hierbei besonders Doris Stange hervorsticht. Ich fand ihre Art sehr erfrischend. Sie ist äußerlich keine Perfektion, aber vom Charakter humorvoll und selbstkritisch, auch ist sie eine gute Polizistin. Und zusammen mit Abel haben die beiden ein wirklich tolles Team dargestellt, sodass ich Szenen mit den beiden immer sehr genossen habe.
    Die Auflösung, wer hinter diesen Taten steckt, war spannend dargestellt und hatte noch so einige Überraschungen parat. Ich persönlich wäre nicht auf die Identität des Täters gekommen. Jedoch waren es mir bei der versuchten Festnahme des Mörders doch ein paar Zufälle zu viel. Dabei möchte ich nichts ins Detail gehen, da dies einfach zu sehr spoilern würde. Jedoch waren diese Zufälle für mich die einzigen Schwachstellen in diesem sonst sehr lesenswerten Thriller, sodass ich darüber gut hinwegsehen kann.


    Insgesamt hat der Autor Rainer Löffler mit „Der Näher“ einen wirklichen Pageturner geschrieben. Spannend und grausam - ein Thriller, der einen in seinen Bann zieht und nichts für schwache Nerven ist. Aufgrund meines einen kleinen Kritikpunktes möchte ich 4,5 Sterne vergeben. Und eine Leseempfehlung für alle Thriller- Leser.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: :tipp:

  • Blutig hoch zehn geht es hier zu in diesem saftigen Thriller, zu dem man nur greifen sollte, wenn man bereit ist, sich einer Brutalität sondergleichen auszusetzen und die deutsche Antwort auf Cody McFadyen und seinesgleichen kennenzulernen.


    Martin Abel, Fallanalytiker des Stuttgarter LKA, verschlägt es mal wieder in den Kölner Raum, diesmal nach Gummersbach im Herzen des Bergischen Landes, wo es provinziell, aber dennoch unglaublich hart zugeht. Hier sind mehrere Frauen verschwunden und beim Fund der ersten Leiche wird deutlich, dass diese auf eine unglaubliche und mehr als unmenschliche Art zu Tode gekommen ist. Zudem sind alle Frauen zum Zeitpunkt ihres Abhandenkommens schwanger. Zwei davon sind erst vor recht kurzer Zeit verschwunden - ist da noch etwas zu machen. Martin Abel stößt auf überaus unkooperative Beamte bei der Gummersbacher Polizei - wird er diesen Fall, bzw. diese Fälle dennoch lösen können?


    Eigentlich hat er aufgrund privater Probleme bzw. einfach bevorstehender Entscheidungen keinen Kopf dafür, aber Abel wäre nicht Abel, wenn er sich nicht in diese Materie verbeißen würde wie ein besonders hartnäckiges Nagetier. Koste es, was es wolle - und sei es seine Beziehung zur schönen Kollegin Hannah.


    Harte und härteste Kost ist es, die Rainer Löffler seinen Lesern hier bietet - ich hatte von diesem Autor vor einigen Jahren bereits "Blutsommer" gelesen und fand das Buch zwar ebenfalls hart, für meine Begriffe aber dennoch im Rahmen des Erträglichen - und zudem sehr süffig und packend zu lesen.


    Diesmal fällt mein Urteil etwas anders aus - Löffler überschreitet diese Grenzen definitiv und das wirkt sich zwar zugunsten der Spannung aus, geht aber definitiv auf Kosten von Stil und Struktur. Fans blutiger und blutigster Thriller, ja, auch Liebhaber von Horror-Literatur, zu denen ich mich ganz klar nicht zähle, werden hier sicher auf ihre Kosten kommen. Nur diesen empfehle ich den Band - und zwar aus vollem Herzen!
    3ratten

  • Martin Abel, Fallanalytiker beim LKA in Stuttgart, wird nach Gummersbach beordert, um der Polizei dort bei den Fällen zweier verschwundener, schwangerer Frauen zu helfen. Der Leiter der Polizeiwache ist davon nicht begeistert, ebenso wenig wie Abel.

    Dann wird auf einem Feld in einem unterirdischen Hohlraum eher zufällig die einbetonierte Leiche einer Mutter und ebenfalls die ihres Babies gefunden. Die Frau ist bereits schon vor ein paar Jahren verschwunden. Abel ist überzeugt, dass die Fälle zusammenhängen und recherchiert verbissen weiter.
    Kurz darauf taucht eine der beiden vermissten Frauen wieder auf und kann erste Hinweise auf den Täter geben. Abels Fähigkeiten und Erfahrungen in der Fallanalyse machen es ihm möglich, sich in eine Welt zerstörerischer Fantasien hineinzudenken. Er taucht ein in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Seele und versucht, den Täter zu verstehen, um ihn zu finden. Wieso entführt er ausgerechnet schwangere Frauen? Und was hat es mit im Körper der Toten platzierten Gegenstand auf sich?

    "Der Näher" ist der dritte Teil um den Fallanalytiker Martin Abel. Den ersten Teil "Blutsommer" hatte ich auch gelesen, den zweiten nicht und ich kann sagen, es ist auch nicht erforderlich, um diesen Fall hier nachzuvollziehen.

    Erzählt wird in der dritten Person, überwiegend aus Sicht von Martin Abel, aber auch aus Sicht des Täters und man erfährt nach und nach seine Geschichte. Trotzdem konnte ich bis zum Ende nur raten, wer es ist.
    Wie gesagt, ist der Spannungsbogen hoch, manchmal gibt es nur Andeutungen und kleine Häppchen für den Leser und dann geht es erst mal mit anderen Szenen weiter.

    Ich kann mich erinnern, dass ich Martin Abel in "Blutsommer" nicht wirklich mochte, ich wurde einfach nicht warm mit ihm. Wahrscheinlich habe ich deswegen auch erst mal die Reihe nicht weiter verfolgt. In "Der Näher" ist Abel mir schon sympathischer, hat vielleicht auch mit der privaten Entwicklung zu tun.

    Fazit: Spannend war das Buch auf jeden Fall, auch der Schreibstil hat mir gefallen. Allerdings muss ich sagen, dass mir dieser Fall doch ein wenig übertrieben erschien. Ich bin ja einiges gewohnt aus anderen Thrillern und deswegen auch nicht zart besaitet und mein Magen kann auch einiges vertragen. Aber bei gewissen Szenen war der Ekelfaktor schon recht hoch (Stichwort Kuh) und ich dachte mir: Musste das sein? Ich glaube, manchmal wäre weniger mehr gewesen und dadurch auch glaubwürdiger.

    Unterhaltung bietet "Der Näher" aber trotzdem, also viel Spaß beim Lesen.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Ich kaufe keine Bücher. Ich adoptiere sie. :hexe: