Wozu ist ein Literaturforum eigentlich da?

Es gibt 208 Antworten in diesem Thema, welches 43.063 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von JaneEyre.

  • Ich wollte nur vorwarnen: Ich arbeite gerade daran, meine Buchvorstellungen der letzten vier Monate online zu stellen, werde das Forum also in den nächsten Wochen ordentlich mit Krimis, Romanen, Tier- und Kinderbüchern fluten ...


    "Nach und nach" habe ich es wieder mal nicht geschafft. Jetzt gibt's also eine Hauruck-Aktion.

  • Ich bin nun, seit 4 Tagen, registriert und habe täglich mehrmals im Forum gestöbert, um zu sehen, "was so los ist". Meine Eindrücke, aus einigen Monaten "unregistriert mitlesen" waren marginal, weil ich nicht so häufig da war.
    Wenn ich ehrlich bin, dann war dieses Thema eigentlich dasjenige, welches am interessantesten war. Aber mein Eindruck ist auch, dass die angestoßene Diskussion zu keiner wirklichen Veränderung/Verbesserung geführt hat. Das mögen event. diejenigen, die seit der Themeneröffnung dabei waren, anders sehen (können).
    Ich habe mehrfach überlegt, wie und wo ich vielleicht aktiver sein will, bemerke aber, dass sich dabei sowohl etwas Verwirrung, wo etwas passen könnte, breitmacht, als auch das eigentümliche Gefühl, auf einen Beitrag würde eher weniger bis gar keine Reaktion erfolgen. Ob es nur mir so geht?
    Nun, zumindest habe ich mich entschieden, nicht einfach, wie von MacOss erwähnt, nur "wieder in der Versenkung zu verschwinden", sondern ein paar Antworten zu geben ...



    Was mir in letzter Zeit verstärkt auffällt: Es gibt viele neue Nutzer, die sich anmelden, sich auch toll und umfangreich vorstellen, eine kurze Zeit mitdiskutieren, dann aber wieder in der Versenkung verschwinden. Diese würde ich gerne mal fragen, warum sie sich wieder zurückziehen.


    Beginne ich mal mit einer "Nebensächlichkeit", was ein Forum insgesamt angeht.
    Gastfreundschaft und Willkommenkultur:
    Ich habe versucht, mir wichtige Infos in meine Vorstellung und meine Avatarerklärung zu geben.
    Die Reaktionen/"Begrüßungen" waren eher "überschaubar". In einem Forum (mit gar nicht sooooo vielen aktiven Mitgliedern), dass ich mit administriere/moderiere, wären die Reaktionen umfangreicher. Wenn dies anders wäre, würden wir uns als Betreiber/Moderatoren sicherlich augenblicklich "Gedanken machen". Mir wären Begrüßungen nicht sooo wichtig aber ob dies, bei anderen "Neumitgliedern", auch so ist?


    ... was haben sie erwartet von diesem Forum, als sie sich angemeldet haben? Und wie und warum wurden diese Erwartungen enttäuscht?


    Das ist der zentrale Punkt! Ich hatte mir einen lebendigen Austausch vorgestellt/gewünscht. Bei Buchvorstellungen z.B. Nachfragen, Erläuterungen. Ein Austausch über Inhalt und/oder Stil. Ich schrubte "Buchvorstellungen", weil ich die allermeisten "Rezensionen" nicht als solche bezeichnen würde. Mag sein, dass mein Alter mit dazu beitragen aber von einer Rezension erwarte ich anderes, als den Namen des Autors, eine Kopie des Klappentextes und einige (meist wenige) flache Ge- oder Misfallensformulierungen. Wenn ich die Infos, die ich in den überwiegenden "Rezensionen" lese, haben will, dann bekomme ich die fast überall.
    In "Was lest ihr gerade" sehe ich dann (überwiegend) Autor, Titel und event. noch ein paar Wörtchen ....
    Und natürlich ein Coverbild, dass wohl "unvermeidlich" mit einem einzigen "Händler" verlinkt ist ....
    Seid mir nicht böse aber insgesamt macht sich bei mir der Eindruck breit, eher auf einer Weiterleitungsplattform zu sein, bei der Ama***-Klicks produziert werden sollen ....
    Das mir, auf meine Nachfrage, mitgeteilt wurde, Verlinkungen, in Beiträgen von mir, würden ggf. "korrigiert" werden, empfinde ich als grenzwertig! Dann doch bitte, in den AGB/Nutzungsbedingungen ein klare Ansage, dass ausschließlich Ama***-Links erwünscht sind.


    Liegt es am Forum, [ ...], an den Themen?


    Ich hatte meine Eindrücke, zum Bereich, in dem die Buchvorstellungen "abgelegt" werden, bereits beschrieben. Das war übrigens derjenige, den ich zuerst aufgesucht habe. Und darin finde ich dann eben überwiegend "Rezensionen", die vor sich hinschlummern und keinen Austausch.
    Ich bin besonders interessiert an historischen Romanen. Im Unterforum finde ich (ich weiß, nicht nur hier), in den Überschriften der Themen, "Autor und Titel" .... :rollen:
    Um, die von mir präferierten Zeitabschnitte, zu finden, müsste ich jeden einzelnen Beitrag öffnen und darauf hoffen, dass der "Rezensent" auch etwas dazu schreibt ....
    Ein "Präfix-System" als Pflichtoption, für die Eröffnung von Themen, gekoppelt mit der Suchfunktion, wäre (nicht nur da) sehr hilfreich!


    Werden nicht die Bücher diskutiert, die ihnen gefallen?


    Zynisch formulieren könnte ich, dass ja kaum eine Diskussion oder ein Austausch (über Bücher/Literatur) stattfindet....
    Ansonsten ist es einfach ziemlich mühsam, sich durch die wenig informativen Themenüberschriften zu wühlen. In meinem Fall lande ich dann eben auf einer entsprechenden "Couch", bei der ich (im Portalbereich) nach unterdifferenzierten Genres suchen kann. Oder um es anders zu formulieren: es ist sehr mühsam, die Bücher zu finden, die mir gefallen könnten oder mein Interesse hevorrufen (könnten).


    Oder sind es andere Dinge?


    Ach, ich könnte mich mit vielen Dingen "abfinden", die mir weniger gefallen, wenn das gemeinsame Interesse lebendig gelebt wird. Selbst solch ein, in meinen Augen eigentümliches "Finanz(ierungs)modell, dass über den bloßen Betrieb des Forums hinausgeht. Ich muss mich daran ja nicht beteiligen.


    So! Ich habe mich zumindest bemüht keinen Verriß zu schreiben, sondern auf die schlummerden Fragen zu antworten.
    Ich entschuldige mich nicht für die Länge des Beitrages. Dadurch dürfte (hoffentlich) auch deutlich werden, dass mir an den Inhalten der Rückmeldung gelegen ist und mich nicht einfach schweigend "aus dem Staub zu machen".
    Sollte etwas doch als zu harsch und/oder unfreundlich "klingen" bitte ich dies zu entschuldigen. Das liegt nicht in meiner Absicht!


    Eine Zeit lang werde ich noch ins Forum herein schauen. Zumindest um auf eventuelle Nachfragen zu antworten.
    Ansonsten wünsche ich euch aber aufrichtig, noch Spaß im Forum.


    Gruß
    Bernd

  • Hallo Heinerich!


    Mich verwundert dein Beitrag hier nicht, da du deine Beobachtungen ja bereits schon mal mitgeteilt hast.


    Und ich kann die Beobachtungen und von dir formulierte Kritik durchaus verstehen. Es ist ja auch nicht zum ersten Mal in diesem Forum Thema. ;) Aus diesem Grund war ich auch eine zeitlang hier weniger aktiv - zumindest was die "Plauderthreads" angeht. Allerdings habe ich dafür die Leserunden für mich entdeckt. Denn da findet genau dieser intensive Austausch statt. Wenn man dann sogar noch mit dem Autoren/der Autorin sich über das Buch austauschen kann, ist es manchmal sogar noch auf eine andere Art informativ.
    Von daher wäre mein Tipp für dich, vielleicht mal eine solche Leserunde auszuprobieren. Die gibt es auch immer zu historischen Büchern, auch wenn man da durch die verschiedenen Titel klicken muss, um zum einen die Histo-Bücher zu finden und zum anderen die Zeit herauszufinden.
    Die "offiziellen" Leserunden werden oft vorgegeben, wobei man sich auch Titel wünschen kann und/oder auch selbst in inoffiziellen Leserunden Teilnehmer*innen zu einem Wunschbuch suchen kann.


    Falls das vielleicht eine Alternative wäre, kannst du dich ja nochmal melden und/oder dem Forum Leserunden.de einen Besuch abstatten oder dir den [url=https://literaturschock.de/literaturforum/index.php/board,2.0.html]Leserundenbereich[/url] in diesem Forum anschauen. (Der Unterschied ist einfach: auf leserunden.de wird mit Autor/in gelesen, hier ohne.)


    Liebe Grüße
    Avila

  • Das ist der zentrale Punkt! Ich hatte mir einen lebendigen Austausch vorgestellt/gewünscht. Bei Buchvorstellungen z.B. Nachfragen, Erläuterungen. Ein Austausch über Inhalt und/oder Stil. Ich schrubte "Buchvorstellungen", weil ich die allermeisten "Rezensionen" nicht als solche bezeichnen würde. Mag sein, dass mein Alter mit dazu beitragen aber von einer Rezension erwarte ich anderes, als den Namen des Autors, eine Kopie des Klappentextes und einige (meist wenige) flache Ge- oder Misfallensformulierungen. Wenn ich die Infos, die ich in den überwiegenden "Rezensionen" lese, haben will, dann bekomme ich die fast überall.
    In "Was lest ihr gerade" sehe ich dann (überwiegend) Autor, Titel und event. noch ein paar Wörtchen ....
    Und natürlich ein Coverbild, dass wohl "unvermeidlich" mit einem einzigen "Händler" verlinkt ist ....
    Seid mir nicht böse aber insgesamt macht sich bei mir der Eindruck breit, eher auf einer Weiterleitungsplattform zu sein, bei der Ama***-Klicks produziert werden sollen ....


    Das ist böse formuliert, aber ich gebe Dir Recht. Selbst wenn man auf eine "Rezension" reagiert - und sei es nur mit einer einfach zu beantwortenden Rückfrage - erlebt man immer wieder, dass für "Rezensent/in" mit dem Niederlegen der "Rezension" das Thema erledigt ist und man keine Antwort mehr kriegt. Anders formuliert: Bahnhofsklo-Rezensionen - Rezensent/in wischt sich den Hintern, drückt die Spülung und wird diesen Ort nie mehr betreten.


    Weiterleitungsplattform? Hm... die Sache ist zwar komplexer, aber in erster Näherung trifft diese Bezeichnung Literaturschock ganz gut. Sagen wir (immer noch vereinfacht): Inhalte treten mehr und mehr in den Hintergrund; die simple Zahl der Beiträge / UserInnen dagegen in den Vordergrund. Und das durchaus gewollt. Man kann, wie so viele, darob verzeifeln und gehen. Man kann, wie ich, bleiben und der Entwicklung neugierig zuschauen, ohne ihr gegensteuern zu wollen.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Mich verwundert dein Beitrag hier nicht, da du deine Beobachtungen ja bereits schon mal mitgeteilt hast.


    Och! Einen winzigen Teil vielleicht (Amä***) aber jetzt hoffe ich doch umfänglicher geschrubt zu haben!
    Aber zunächst auch erst mal ein Danke, dass Du Dich meines Beitrags erbarmst! :smile:


    Allerdings habe ich dafür die Leserunden für mich entdeckt. Denn da findet genau dieser intensive Austausch statt. Wenn man dann sogar noch mit dem Autoren/der Autorin sich über das Buch austauschen kann, ist es manchmal sogar noch auf eine andere Art informativ.
    Von daher wäre mein Tipp für dich, vielleicht mal eine solche Leserunde auszuprobieren.


    Hmmm, ich habe drüber nachgedacht. Aber "leider" hab ich so eine Art "Leseplan". In Anbetracht der Lese-Restlebenszeit (und nach einem Herzinfarkt, inkl. 16:32 - minütigen "Ableben"), würde ich gern bei einer bestimmten Thematik/Epoche bleiben. Die ist, wie angedeutet, gar nicht sooo offen. Weder zeitlich, noch territorial.


    Übrigens, interessanter Nickname! In der Stadt wirkte (und schrieb auch) eine unserer katholischen Mystikerinnen. Wie Du vielleicht auch weißt?
    Sie netwarf sozusagen einen spirituell/geistlichen Gegenentwurf zur spanischen Inquisition. Natürlich nicht offen, da sie sonst vermutlich nicht überlebt hätte.


    pace e bene
    Bernd



    Das ist böse formuliert, aber ich gebe Dir Recht.


    Du kannst offensichtlich zumindest ebenso "böse" formulieren .... [img]https://forum.bvb-freunde.de/s…andard_animiert/blink.gif[img/]


    Man kann, wie ich, bleiben und der Entwicklung neugierig zuschauen, ohne ihr gegensteuern zu wollen.


    Ja, manchmal erscheint es ja auch ausweglos, mehr zu investieren. "Avila" hatte ja angedeutet, dass die "Thematik" bereits öfter angesprochen wurde. Wenn der Zusammenhang "Inhalte vs. Beitragszahlen/Klicks", den Du erwähnt hast, dann könnte die "Hoffnungslosigkeit" ja auch berechtigt sein.


    Liebe Grüße
    Bernd

    Einmal editiert, zuletzt von Heinerich ()


  • Aber zunächst auch erst mal ein Danke, dass Du Dich meines Beitrags erbarmst! :smile:


    Das hat nichts mit Erbarmen zu tun. Ich finde deine Beiträge wirklich interessant! ;) Deswegen fände ich es auch schade, wenn du gehen würdest. (Auch wenn ich zugegebenermaßen deine Beiträge zwar gelesen, aber bisher nicht drauf reagiert habe.)



    Hm ja, den Leseplan kann ich nachvollziehen. Darf ich kurz nachfragen, um welche Epoche und welche Region es sich handelt? Nachdem du sie so speziell umrissen hast, bin ich neugierig.



    Übrigens, interessanter Nickname! In der Stadt wirkte (und schrieb auch) eine unserer katholischen Mystikerinnen. Wie Du vielleicht auch weißt?
    Sie netwarf sozusagen einen spirituell/geistlichen Gegenentwurf zur spanischen Inquisition. Natürlich nicht offen, da sie sonst vermutlich nicht überlebt hätte.


    Nein, das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Die Namenswahl leitete ich eher von dem Namen meiner Mutter als von der Stadt ab. :) Und mit (katholischen) Mystikerinnen habe ich mich bisher eher wenig (um nicht zu sagen gar nicht :redface: ) beschäftigt. Wie heißt denn die Frau?


  • Nein, das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Die Namenswahl leitete ich eher von dem Namen meiner Mutter als von der Stadt ab. :) Und mit (katholischen) Mystikerinnen habe ich mich bisher eher wenig (um nicht zu sagen gar nicht :redface: ) beschäftigt. Wie heißt denn die Frau?


    Es ist die Hl. Teresa von Avila. Ihr "Hauptwerk" ist "Moradas del Castillo Interior" (deutsch: "Wohnungen der Inneren Burg"), ein spirituell-meditatives Werk...



    Hm ja, den Leseplan kann ich nachvollziehen. Darf ich kurz nachfragen, um welche Epoche und welche Region es sich handelt? Nachdem du sie so speziell umrissen hast, bin ich neugierig.


    Klar darfst Du fragen! :breitgrins:
    Im letzten Jahr habe ich etliches gelesen, was in den Zeitraum 9. - 14. Jhd. n. Chr. fällt. "Ausgangspunkt" ist dabei immer Britannien gewesen, wobei man "zwangsläufig" auch mal nach "Frankreich" rüber muss. In die Zeit fällt auch der Beginn des "100-jährigen Krieges", der für das Verständnis des "Verhältnisses" zwischen Großbritannien und Frankreich sehr aufschlussreich sein könnte. Gelesen habe ich dabei Bernhard Cornwell (Uthred + Gral - Serien) und Robyn Young (Will Campbell + Schottische Unabhängigkeitskriege (William Wallace / Robert the Bruce)).

    Einmal editiert, zuletzt von Heinerich ()

  • Hm - noch etwas Senf von mir @ Heinerich..


    Ein "Forum" ist meiner Meinung und Erfahrung nach vor allem eine Gemeinschaft von Leuten - keine Enzyklopädie. Es lebt von den einzelnen Mitgliedern (und deren persönlichem Austausch) - und die sind (glücklicherweise..) verschieden. Dieses Forum hier finde ich gegenüber einem spezialisierteren gerade darum interessant.
    Ich sehe es ein bisschen wie ein mittelgroßes DORF (kommt mit der Anzahl der aktiven User auch ungefähr hin).


    Um sich da wirklich zurechtzufinden und von der Gemeinschaft zu profitieren, braucht es Zeit. Allmählich lernt man die anderen User, vor allem in Hinsicht auf ihren Buchgeschmack natürlich, kennen und weiß ihre Beiträge "einzuordnen". Und genau wie in einem echten Dorf bilden sich so auch Untergruppen, die aber im Idealfall auch "produktiv" miteinander interagieren. Dazu gehört wie im echten Leben Toleranz und auch etwas Neugier und ausreichend Höflichkeit.


    Wie Bücher hier kommentiert/"rezensiert" werden, ist relativ frei und daher auch sehr unterschiedlich, was ich persönlich als sehr angenehm empfinde. Wenn auf dem Einhalten einer bestimmten Form bestanden würde, würde ich persönlich hier viel weniger kommentieren. Nach mehreren "vollständigen" Rezensionen finde ich es z.B. auch durchaus sinnvoll, wenn man sich einem Eindruck im Prinzip anschließt und nur die Unterschiede fixiert - das macht Threads auch "lesbarer".


    Als neuer User (erinnere mich noch gut..) habe ich natürlich "unmittelbare" Eindrücke, die auch für alle interessant sein können - aber wie in jeder (Dorf)gemeinschaft ist es auch sinnvoll, erst mal "kleine Brötchen zu backen", bevor sich einem das Gefüge vollständig erschlossen hat.
    Und das Anstoßen von Diskussionen über bestimmte Dinge wird (wenn es nicht schon 10x in der selben Art u Weise stattgefunden hat - da hilft dann die "Suche" :zwinker:) sicher immer von interessierten "Mitusern" gern aufgegriffen werden.


    Was die Reaktion auf Postings angeht, ist es hilfreich, sich vorzustellen, dass man ja auch selbst als "Neuer" für die "Altuser" noch kein Profil hat. Auch das dauert einfach ein bisschen.
    Wie gesagt - das Forum LEBT; mit allen damit verbundenen Vor- und Nachteilen. :smile:

    Einmal editiert, zuletzt von Alice ()


  • Ja, manchmal erscheint es ja auch ausweglos, mehr zu investieren. "Avila" hatte ja angedeutet, dass die "Thematik" bereits öfter angesprochen wurde. Wenn der Zusammenhang "Inhalte vs. Beitragszahlen/Klicks", den Du erwähnt hast, dann könnte die "Hoffnungslosigkeit" ja auch berechtigt sein.


    Ja. Wobei ich nicht "hoffnungslos" bin. Oder ja, vielleicht doch. Nämlich:


    Wie gesagt - das Forum LEBT; mit allen damit verbundenen Vor- und Nachteilen. :smile:


    Nein. Das Forum ist moribund - dem Sterben geweiht. Wobei das nicht nur für dieses Forum hier gilt, sondern für alle mir bekannten Foren. Zumindest Literaturforen - andere kenne ich nicht. Literaturforen sind internettechnisch Dinosaurier. Sie sind im Zeitalter von Blogs, Twitter und Instagramm ähnlich überholt wie es vor rund 20 Jahren das Usenet im Angesicht der ersten Baumforen war. Ja, es gibt das Usenet noch, und es wird wohl auch noch lange Foren geben. Aber als Austauschsplattform ist das Usenet praktisch bedeutungslos. Und die Literaturforen sind auf dem besten Weg dahin. (Gibt es doch bereits Twitter-Accounts, die die Literaturblogs totsagen...)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Und wieso hast du dann zwei Foren sandhofer, wenn diese sowieso im sterben liegen?


    Zumindest dieses Forum hier würde ich nicht so schnell abschreiben. Ich bin schon über 10 Jahre hier und ich liebe es. Mit all seinen Vor und Nachteilen.

  • Alice
    Ich weiß nicht, wie ich Deinen Beitrag verstehen soll. Als eher grundsätzliches Statement zu Foren im Allgemeinem und ggf. diesem hier auch?
    Als Antwort, auf meine Beiträge, kann ich ihn nicht einordnen.
    Ich habe, als Eingang, auf einige (bisher) unbeantwortete Fragen geantwortet, statt einfach unsichtbar zu werden.



    Nein. Das Forum ist moribund - dem Sterben geweiht. Wobei das nicht nur für dieses Forum hier gilt, sondern für alle mir bekannten Foren. Zumindest Literaturforen - andere kenne ich nicht.


    Hmmm ....
    So "krass" würde ich das nicht beurteilen. Mag aber auch sein, dass ich da einen etwas romantisch-positiv gefärbten Blick habe.
    Das "Dahinsiechen" des Usenet (womit die Boards gemeint sind), hat m.E. auch damit zu tun, dass die Foren wesentlich komfortabler zu handhaben waren/sind. Verlinkungen und das Einfügen von Medien waren und sind, in den textbasierten Boards nicht möglich und ein Board, mit einem ähnlichen Thema eröffnen zu dürfen, war/ist fast unmöglich.
    In den letzten 10 Jahren habe ich unterschiedliche Foren mit aufgebaut, die auch heute noch sehr erfolgreich sind, z.T. auch finanziell ertragreich. Abgesehen von einem Mountain-Bike-Forum waren das allerdings auch Nischenthemen, die die Forum ansprachen/ansprechen.
    Ich kann Dir aber durchaus darin folgen, dass es wohl zu einer Art Verdrängung durch die sog. Social Media Angebote kommt. Manchmal aber auch, weil es "moderner" erscheint, etwas im Stile von Social Media anzubieten.
    FB, Twitter, Instagramm und "Konsorten" sind für mich dadurch gekennzeichnet, dass mit "Kurzbeiträgen" um sich geworfen wird. Eigentlich keine ernsthafte Konkurenz zu einem Forum aber der "moderneren" Kommunikationskultur folgend. Wobei man da auch die Frage nach "Henne oder Ei" stellen könnte ....

  • Und wieso hast du dann zwei Foren sandhofer, wenn diese sowieso im sterben liegen?


    Das eine habe ich gegründet, als mir noch nicht bewusst war, dass die Form "Literaturforum" zum Sterben verurteilt ist. Zur Zeit halte ich es aus privaten Gründen aufrecht. Das andere gehört Suse; ich administriere dort "nur". Es macht wenig Arbeit und stört mich deshalb nicht. Ausserdem mag ich es.


    Zumindest dieses Forum hier würde ich nicht so schnell abschreiben. Ich bin schon über 10 Jahre hier und ich liebe es. Mit all seinen Vor und Nachteilen.


    Ich gehe in mein 15. Jahr hier. (Ausser Illy und mir ist wohl niemand mehr seit den Anfangszeiten dabei. Und ich kannte dieses Forum schon, da war es ein Baumforum und wurde bei Parsinomy extern gehostet.) Was nicht heisst, dass ich die Verfallserscheinungen nicht beobachte. So, wie ich auch die Verfallserscheinungen meines Körpers beobachte und auch nichts dagegen unternehmen kann.


    FB, Twitter, Instagramm und "Konsorten" sind für mich dadurch gekennzeichnet, dass mit "Kurzbeiträgen" um sich geworfen wird. Eigentlich keine ernsthafte Konkurenz zu einem Forum aber der "moderneren" Kommunikationskultur folgend. Wobei man da auch die Frage nach "Henne oder Ei" stellen könnte ....


    Eigentlich war Darwin zuerst. :breitgrins: Im Ernst: Die Verlage, die die Herausgabe von Rezensionexemplaren und die Vergabe von Leserunden von Reichweite und Followern abhängig machen. Und wir folgen brav deren Lockrufen.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

    Einmal editiert, zuletzt von sandhofer ()

  • Im letzten Jahr habe ich etliches gelesen, was in den Zeitraum 9. - 14. Jhd. n. Chr. fällt. "Ausgangspunkt" ist dabei immer Britannien gewesen, wobei man "zwangsläufig" auch mal nach "Frankreich" rüber muss.


    Ich bin mir gerade nicht sicher, ob Du nun historische Romane aus der Zeit meinst, oder Primärliteratur. Ich lese keine historischen Romane und an Primärliteratur aus der Zeit und der Gegend kommen mir so auf die Schnelle nur Beda Venerabilis (gut, der war einen Tick vorher), William of Malmesbury und Geoffrey of Monmouth in den Sinn... Holinshed war später...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ganz ehrlich, zumindest in den Foren, in denen ich mich bewege, weht, wenn ich mir die Aktivität dort anschaue, noch nicht der Hauch des Todes und ich glaube auch nicht, dass sie so schnell dem Untergang geweiht sind.


    Den Bahnhofsklovergleich fand ich im übrigen reichlich unpassend. Ja, es gibt sie, die reinen Rezi-Abkipper, die auf keinerlei Nachfragen reagieren, aber es gibt hier auch, zumindest für mich und wohl auch viele andere User, immer wieder einen netten Austausch in Leserunden oder auch manchen Buchthreads.


    Dafür, dass die hier besprochenen Bücher weniger in Euer "Beuteraster" fallen, oder die Diskussionen/Buchbesprechungen nicht "wissenschaftlich" genug sind, kann das Forum ja nichts.


    Und gerade wer die Geschichte von Literaturschock kennt, weiß, dass das hier keine als Forum getarnte Amazonfütterungsveranstaltung ist, sondern eine über lange Jahre gewachsene Plattform, die - aus meiner Sicht völlig legitim, weil Forenbetrieb halt auch Geld kostet - unter anderem mit Amazon zusammenarbeitet. Man muss Amazon (darf man übrigens gerne ausschreiben) ja nicht mögen, aber das reine Setzen eines Amazonlinks ist noch lange nicht der Untergang der stationären Buchhandelswelt. Ich bin sicher nicht die einzige, die sich gerne mal beim großen bösen A informiert und dann bei ihrem Stammdealer vor Ort kauft.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Ganz ehrlich, zumindest in den Foren, in denen ich mich bewege, weht, wenn ich mir die Aktivität dort anschaue, noch nicht der Hauch des Todes und ich glaube auch nicht, dass sie so schnell dem Untergang geweiht sind.


    Ja. Aktivität haben wir hier. Im Laber- und Quasselbereich (wozu für mich auch "Unsere Welt der Bücher" gehört): 452'397 Beiträge. Im Bereich, wo Bücher diskutiert werden (könnten): 181'075 Beiträge. In etwas über 14 Jahren. Und, bevor jemand auf die Frage kommt: Ich habe nicht im Sinn, deswegen nun mehr "Rezensionen" hier einzustellen.


    Den Bahnhofsklovergleich fand ich im übrigen reichlich unpassend. Ja, es gibt sie, die reinen Rezi-Abkipper, die auf keinerlei Nachfragen reagieren, aber es gibt hier auch, zumindest für mich und wohl auch viele andere User, immer wieder einen netten Austausch in Leserunden oder auch manchen Buchthreads.


    Leserunden mal aussen vor gelassen: Meine Erfahrungen sind anders. Bahnhofsklomässig.


    Dafür, dass die hier besprochenen Bücher weniger in Euer "Beuteraster" fallen, oder die Diskussionen/Buchbesprechungen nicht "wissenschaftlich" genug sind, kann das Forum ja nichts.


    Jetzt hast Du irgendwo die falsche Abzweigung erwischt. Davon war nicht die Rede. "Wissenschaftlich" oder auch nur dem Standard eine Provinzfeuilletons entsprechend sind auch meine "Rezensionen" nicht, weshalb ich sie nicht so nenne. Da würde ich im Glashaus sitzen und mit Steinen werfen, wenn ich das jemand zum Vorwurf machte.


    Und gerade wer die Geschichte von Literaturschock kennt, weiß, dass das hier keine als Forum getarnte Amazonfütterungsveranstaltung ist, [...]


    Wie gesagt, als erste Annäherung zeigt diese Analyse in die richtige Richtung. Wenn man allerdings als Newbie jedesmal erst noch die Geschichte von Literaturschock lernen muss, bevor man seinem Unbehagen Ausdruck verleiht...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Im letzten Jahr habe ich etliches gelesen, was in den Zeitraum 9. - 14. Jhd. n. Chr. fällt. "Ausgangspunkt" ist dabei immer Britannien gewesen, wobei man "zwangsläufig" auch mal nach "Frankreich" rüber muss. In die Zeit fällt auch der Beginn des "100-jährigen Krieges", der für das Verständnis des "Verhältnisses" zwischen Großbritannien und Frankreich sehr aufschlussreich sein könnte. Gelesen habe ich dabei Bernhard Cornwell (Uthred + Gral - Serien) und Robyn Young (Will Campbell + Schottische Unabhängigkeitskriege (William Wallace / Robert the Bruce)).


    Hm ja, zu dem Themengebiet gibt es wirklich selten Leserunden. Cornwell habe ich teils als Hörbuch mal gehört, aber mich dem Thema sonst eher über Serien wie "The Last Kingdom" genähert.



    Ich bin sicher nicht die einzige, die sich gerne mal beim großen bösen A informiert und dann bei ihrem Stammdealer vor Ort kauft.


    Ich handhabe das genauso. Die Verlinkungen finde ich übrigens insofern nett, dass ich das Cover gleich mit angezeigt bekomme und man genau zeigen kann, welche Ausgabe man gelesen hat.


  • Ich bin sicher nicht die einzige, die sich gerne mal beim großen bösen A informiert und dann bei ihrem Stammdealer vor Ort kauft.


    Solange Amazon ihre Einstellung zu ihrem "Steuermodell", sowie die Arbeitsbedingungen nicht ändert, kaufe ich dort nichts!

  • Solange Amazon ihre Einstellung zu ihrem "Steuermodell", sowie die Arbeitsbedingungen nicht ändert, kaufe ich dort nichts!


    Wobei das Anzeigen der Cover via Amazon-Link ja nicht meine mündige Entscheidung, wo ich meine Bücher kaufe, verhindert.

    Liebe Grüße

    Tabea

  • @Heinerich:


    Auch ich würde es sehr begrüßen, wenn Deine Neugier am Weiterleben von Literaturschock (und davon bin ich überzeugt, eher sterben viele blogs, als die Bücherforen sterben, besonders dieses hier...) in dem Maße vorhanden wäre wie bei sandhofer :zwinker:
    Ich war hier zwei Jahre angemeldet und erstmal eher "Gast", bevor ich aktiver wurde: Im Gegensatz zu anderen Foren dauert es wirklich ein Weilchen, sich durch die vielfältigen und zahlreichen Threads zu klicken. Aber ich finde, es lohnt sich:


    Nirgends habe ich einen Austausch des Gelesenen (in Leserunden oder auch Testaktionen wie auch in der Form, dass es immer wieder Leute gibt, die auf Rezensionen reagieren, hier auch ein Austausch stattfindet) wie in diesem Forum. Auch darf man sich über's Wetter, über blöde und gute Tage "unterhalten" und darüber, was andere zu dieser und jener Lektüre oder/und Autor denken.


    Die Vielfalt und das Spektrum finde ich inzwischen großartig: Ich war übrigens zu Beginn auf den Literatur-Couchen - besonders der "Histo-Couch" und der Krimi-Couch: Ich bin beiden als meinen "Stammforen" noch sehr verbunden, aber dort findet nicht solch' ein lebendiger (und freundlicher) Austausch (mehr) statt wie hier bei LitSchock! Es sind nur einige wenige User und noch viel mehr Neu- und Abgänge. Solche Fragen, wie dies zustande kommt, werden woanders gar nicht gestellt. Auch dies ist eine Form von Transparenz und ich schätze sie sehr hier.


    Gut, nicht alles läuft immer nur rund - und zu aller Zufriedenheit: Über Politik wird inzwischen hier nicht mehr gesprochen (aber das finde ich nicht weiter tragisch, da es mit Sicherheit auch hierfür die entsprechenden und vielleicht auch geeigneteren Plattformen geben wird - und solch ein Thema ohnehin schwierig virtuell zu bewältigen ist (Gefahr von Missverständnissen).


    Mein Fazit: Es dauert eine Weile, bis man sich richtig zu Hause fühlt und auch die Funktionen kennt, sich benachrichtigen zu lassen etc. (zumindest ging es mir so). Aber der Ton und auch die inhaltliche Auseinandersetzung und Diskussion zu unser aller Liebling, das Buch, finde ich hier mit am besten!


    P.S.: Dein Argument der Lebenszeit kann ich sehr gut nachvollziehen, da Bücherlesen Luxus ist und Zeit dafür haben bedeutet. Gesundheitlich wünsch ich Dir für 2018 das Allerbeste! Historische Romane (sehr überschaubar und nach Epochen, auch Orten gestaffelt) findest Du recht gut nach wie vor auf der "Histo-Couch", falls Du dieses Forum noch nicht kennst. Ich bin dort ebenfalls mit dem nickname Sagota zu finden.


    Ich hoffe, Du bleibst und wünsche Dir auf jeden Fall viel Spaß und Freude beim LESEN! :smile: :winken:

    "Bücher sind meine Leuchttürme" (Dorothy E. Stevenson)