FAZ verkündet Ende des Buches

Es gibt 44 Antworten in diesem Thema, welches 6.845 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Katjaja.


  • Relevanz bekommt doch ein Thema oder ein Buch, wenn es in der breiten Öffentlichkeit diskutiert wird. Ich kann das bei den genannten Büchern nicht erkennen. Die Flüchtltingsfrage hat Relevanz oder das WM-Endspiel.


    Naja Bücher haben heute sicher nicht mehr denselben Stellenwert wie vor hundert Jahren. Irgendwie logisch, da gab es ja praktisch nichts anderes um sich Gehör zu verschaffen. Es kamen immer mehr Medien dazu und heute wird eben lieber darüber diskutiert was gerade auf Facebook die Runde macht. So belanglos ist unsere Gesellschaft.


    Dass Bücher kein Garant für Qualität sind ist wohl auch nicht abzustreiten. Aber nach deiner letzten Post verstehe ich nicht was den Absatzzahlen damit zu tun haben sollten. Ich empfinde es eher so, dass diese steigend sind, genau so die Anzahl AutorenInnen.


    Da kommt mir gleich ein Beitrag aus einem Pink Floyd Forum in den Sinn:
    Mariah Carey beherrscht zwar alle neun? Oktaven, aber sie hat auf keiner was zu sagen.

  • Ich finde es mühsälig hier über Qualität zu diskutieren, jedes Buch findet seine Leser. Und grade diese breite Auswahl die unser Buchmarkt hergibt ist da auch schön und richtig. Auch wenn es natürlich aus Marketingtechnischen Gründen nochmal anders ausschaut.

  • Da die Umsätze sinken, sinken (da wir ja steigende Preise haben) logischerweise auch die Absatzzahlen. Fragt sich halt, um welchen Prozentsatz.

  • BigBen: Die 20 Bücher der Longlist sollten doch als Qualitätslektüre reichen. Über einen Mangel an Qualität kann man sich doch nicht beklagen. Es gibt hinreichend viel davon. Und die Verlagsprogramme werden schon etwas schmaler.


  • Zum Thema der Entwicklung der Buchpreise:


    https://www.boersenblatt.net/a…eitvergleich_.970602.html


    Moment mal - 12,74 € im Durchschnitt??


    Ich lese offenbar die falschen Bücher, denn wenn ich mir meinen Merkzettel im Inernetshop meiner Buchhandlung ansehe, WIMMELT es da nur von Büchern die über 20, oder auch über 25 Euro kosten, und die ich nur wegen des Preises noch nicht gekauft habe.

  • Unterm Strich sind aber wahrscheinlich mehr Taschenbücher am Markt, die deutlich preisgünstiger sind. (Meine Vermutung zumindest.) Wahrscheinlich hast Du einfach einen teuren Geschmack ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • BigBen: Die 20 Bücher der Longlist sollten doch als Qualitätslektüre reichen.


    Die Longlist wird aber nicht von Lesern definiert.



    Über einen Mangel an Qualität kann man sich doch nicht beklagen.


    Doch, kann man. Ich mag gar nicht mehr gern in eine Buchhandlung gehen. Es ist von mal zu mal desillusionierender.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Die Longlist ist doch nur ein Beispiel, dass es Qualität zu kaufen gibt. Deinen Pessimismus teile ich nicht.


  • Vielleicht sollte man mehr Wert auf Qualität den auf Quantität legen. Weniger Neuerscheinungen, aber dafür von besserer Qualität (inhaltlich als auch von der Aufmachung her). Es ist einfach dumm anzunehmen, das eine Branche ununterbrochen wächst. Das Einzige was ständig wächst ist Krebs. Und der führt bekanntlich zum Tod.


    Vom Standpunkt der Qualität her betrachtet hast Du natürlich recht. Aber wirtschaftlich gesehen funktioniert das zumindest für die großen Publikumsverlage nicht. Die müssen einen bestimmten Umsatz erzielen, sonst recht es nicht zur Deckung der Kosten. Da aber in den letzten Jahrzehnten die Verkaufsauflage für die einzelnen Bücher gesunken ist, hilft man dem Problem dadurch ab, einfach mehr Titel zu produzieren. Denn die Buchhändler sagen ja nicht: Oh, vom Verlag XY kommen im Herbst nur fünf statt zehn Bücher, daher nehmen wir von den fünf Titeln einfach die doppelte Menge... Und der Verlag sagt sich natürlich, wenn er von fünf Titeln je 10 in eine Buchhandlung verkauft, dann wird er von 20 Titeln vielleicht wenigstens jeweils 7 oder 8 in die Buchhandlung verkaufen...


    Der Seiteneffekt ist natürlich, dass dem einzelnen Titel weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird, auch vom Verlag aus. Die Lektoren müssen immer mehr Titel durch die Produktion bringen, darunter leidet dann oft die Qualität.


    Und nur wenige Verlage bleiben bei einem kleinen und überschaubaren Programm, bei dem sie den einzelnen Titeln dann aber genug Aufmerksamkeit widmen können. Ein solches Beispiel ist etwa der Verlag Schöffling & Co.


  • Doch, kann man. Ich mag gar nicht mehr gern in eine Buchhandlung gehen. Es ist von mal zu mal desillusionierender.


    Stimmt. Jedenfalls, wenn man so Kettenläden wie Thalia betritt. Das ist für mich mittlerweile fast abstoßend: Diese Tische mit Chicklit und Rammelprosa (Fifty Shades...) sind nun überhaupt nicht mein Fall. Daneben vor allem Bestsellerstapel und ein paar lieblos zusammengestückelte Sachbuchregale. Nirgendwo merkt man Liebe und Engagement...


    Aber es gibt auch noch gute Buchläden, in denen ich mich nicht abgestoßen fühle. Daher gefällt mir auch dieser Buchhandelspreis ganz gut, denn durch den bin ich noch auf ein paar weitere Buchläden aufmerksam gemacht worden, die sich zu besuchen lohnen. Das sind für mich richtige Inseln - und wenn ich irgendwo beruflich unterwegs bin, plane ich nicht selten noch einen Abstecher in einen solchen Laden ein.


    Zum Beispiel Ocelot oder Anakoluth in Berlin, Proust in Essen, Lessing in Chemnitz, Bittner in Köln, Cohen + Dobernigg in Hamburg oder oder oder...

    Einmal editiert, zuletzt von Tomke ()


  • :totlach: Mein Kollege sagt dazu "Hausfrauenpornos".


    Das hat auch was...ich nenne es "Shades of Gähn".Ich hatte mir ja den ersten Band gekauft, weil dieses Buch plötzlich in aller Munde war,wollte wissen, warum alle so davon schwärmen.Im Eifer des Gefechts hab ich in der Buchhandlung auch gleich Band gekauft...heute x Jahre später bin ich bei Band 1 immer noch nicht über Seite 50 gekommen. Band 2 habe ich einer begeisterten Freundin geschenkt.


  • Doch, kann man. Ich mag gar nicht mehr gern in eine Buchhandlung gehen. Es ist von mal zu mal desillusionierender.


    Ich würde auch sagen, dass das doch stark von der Buchhandlung abhängt. Mein Stammdealer hat natürlich auch die gängigen Bestseller im Angebot (sonst wäre er wohl auch schon pleite), aber trotz kleiner Fläche findet man dort auch viele literarische Perlen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Als ich den Titel gesehen habe, war ich mir absolut sicher, dass es sich um einen alten Thread handelt, den jemand wieder hervorgeholt hat :rollen:


    Zum Thema Qualität:
    Ich persönlich finde ja rote Rüben schrecklich. Die sind optisch so gar nicht ansprechend, schmecken nach Blumenerde und machen Flecken. Jedes Mal, wenn ich im Laden zum Gemüse komme, muss ich da extra vorbei und die nehmen dem tollen Gemüse wie Auberginen doch tatsächlich den Platz weg. Und plötzlich werden die auch noch richtig beliebt und überall gibt es Speisen mit roten Rüben. Das muss doch wirklich nicht sein oder? Leute, die rote Rüben mögen, haben halt noch nicht verstanden, wie erhebend eine so richtig gute Aubergine sein kann. Ein wahres Hochgefühl ist das und mein Lieblingskoch stimmt auch zu. Rote Rüben sind doch nur was für food blogger, die jedem Hype nachlaufen.
    Also wenn es nach mir ginge, könnte man die echt weglassen und kein Hahn würde danach krähen.

    “Grown-ups don't look like grown-ups on the inside either. Outside, they're big and thoughtless and they always know what they're doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren't any grown-ups. Not one, in the whole wide world.” N.G.

  • Sandra Kegel war heute im Literaturhaus und hat zum Artikel Stellung bezogen. Alles sei recheriert, auch die Zahlen. Es gab heute nochmals ein klares pro-Buch-Statement vom Vorsitzenden des Börsenvereins, wenn ich die Rolle richtig in Erinnerung habe.